Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

und kleingespaltenem Buchenholze geheißt wird, wo sonach die Flamme die Pfanne von allen Seitan bestreicht. An der Seite, in der Höhe des Tragrostes, befindet sich eine mit Ziegeln zu verschließende Öffnung, um durch dieselbe die Pfanne einschieben und später auch beobachten zu könner. Nach dem Einsegen der Pfanne wird zuerst ganz allmählich zwei Stunden lang geheißt, und dann das Feuer nach und nach verstärkt unterhalten, bis die Pfanne dunkelroth glüht; worauf man das Feuer wegnimmt, den Ofen verschließt, und ihn der allmählichen Abkühlung überläßt. Man stellt auch oben an den inneren Seitenwänden der Pfanne nahe senkrecht Glasscherben auf (Wächter), und treibt die Hiße so lange, bis diese anfangen sich zu biegen; allein der Grad des Glühens der Pfanne gibt ein mehr sicheres Kennzeichen für denjenigen ab, der in dieser Manipulation einige Übung besigt. Nach der Abkühlung nimmt man das Glas aus der Pfanne und reinigt es mit einer Leinwand. Der Ofen kann übrigens auch so eingerichtet seyn, daß mehrere Pfannen zugleich eingeseht werden können.

Da diese Art des Einbrennens Übung erfordert, und nicht immer sicher ist; so hat man in neuerer Zeit eine andere Methode gewählt, bei welcher man im Stande ist, die Glasscheibe von Zeit zu Zeit zu betrachten, und sich von der Vollendung der Verglasung zu überzeugen. Man braucht dazu einen für diesen Zweck eingerichteten Muffelofen, dessen Muffel aus Platten von feuerfestem Thone zusammengesett ist. Über dem Feuerherde liegen, auf den Seitenmauern aufruhend, drei bis vier eiserne Querstan= gen, auf welche eine aus gutem Thon mit Sand oder aus Glasofenzeug verfertigte Platte 19" lang, 17′′ breit und 2′′ dick ge= legt ist. Auf der hinteren und den beiden Seitenkanten dieser Platte sind senkrecht drei andere Platten von gleicher Dicke und 41⁄2 Zoll Höhe aufgestellt, und mittelst Thonbrei unter einander und mit der unteren Platte gut verbunden auf diese Wände ist als Decke eine andere, der unteren Platte ganz gleiche Platte aufgelegt. Auf diese Art entsteht ein viereckiger Kasten, dessen innere Dimension eine Länge von 15" auf eine Breite von 14" hat, und dessen vordere Seite offen ist. Diese vordere Öffnung wird mit einem beweglichen Deckel- oder Schieber (um die Higé in der Muf

[ocr errors]

fel zusammen zu halten) bis auf etwa 1 Zoll von der unteren oder Bodenplatte geschlossen, so daß auf diese Art eine Öffnung von der Länge dieser Platte und Zoll Höhe bleibt, durch welche die Glastafeln in die Muffel eingeschoben werden können. Von den Seitenmauern des Feuerherdes, welche sich über der Deckplatte in einem niedrigen Gewölbe schließen, stehen die Seitenwände des Kastens etwa 2 Zoll entfernt ab, so daß sie rings von dem Feuer bestrichen werden. Wenn der Ofen geheißt wird, stellt man die einzubrennenden Glastafeln zum Unwärmen in einer in der Mauerdes Ofens zu diesem Zwecke angebrachten Vertiefung neben ein ander. Wenn die Muffel zum Glühen gebracht ist, legt man eine der angewärmten Glastafeln mittelst einer Zange auf eine mit einem hinreichend langen Stiele versehene Platte von starkem Eisenblech, die völlig eben und glatt und vorher ebenfalls angewärmt ist (mit der Schattenseite nach unten), und schiebt diese allmählich durch die vordere schmale Öffnung in die Muffel, läßt fie da so lange, bis die Farben in Fluß gekommen seyn können, zicht sie wieder heraus, um sich von dem Fortschritte der Vergla fung zu überzeugen, schiebt sie wieder ein, wenn die Arbeit noch nicht vollendet seyn sollte, und bringt sie endlich in den Kühlofen. Als solcher dient ein viereckiger Kasten aus gebrannter Thonwaare mit dünnen Wänden, von der Höhe und Breite der größten Glastafeln, welcher mit einem Zwischenraume von etwa 2 Zollen von einem gemauerten Vierecke umgeben ist, an dessen vier Seiten. sich vier Öffnungen für den Luftzug befinden. Der Zwischenraum zwischen den Wänden des inneren Kastens und des ihn umgebenden Vierecks wird mit Kohlen zur Erhizung des Kastens gefüllt, und die Öffnungen in den 4 Wänden reguliren die Hiße. Auf den Kasten paßt ein Deckel von Eisenblech, mit welchem er be= deckt wird, so oft eine Glastafel hineingestellt worden ist. Ist er mit diesen angefüllt, so läßt man die Kohlen ausgehen und den Ofen abkühlen,

[ocr errors]
[merged small][ocr errors][ocr errors]

G F as schleifen.

Durch das Glasschleifen sollen der Oberfläche des Glases beliebige Formen und Verzierungen mittelst Ub- oder Ausschleifens eines Theiles der Masse gegeben werden. Dabei wird entweder die Vollendung und Verzierung der feinern Hohlglas. waare, so wie anderer Glasstücke (Krystallwaare, Schleifwaare, f. Art. Glas, Bd. Vl., S. 638) bezweckt, oder es soll den Glaslinsen, welche zum optischen Gebrauche dienen, die sphärische Form ihrer Oberfläche gegeben werden. Beide Zwecke erfordern verschiedene Manipulationen, daher hier 1) von dem Schleifen der Krystallwaare, 2) von dem Schleifen der optischen Gläser die Rede ist. Im Allgemeinen geschieht das Schleifen dadurch, daß man zuerst die Glasfläche durch Abschleifen mit Sandstein oder durch Sand oder Schmirgel mittelst einer Eisen, Kupfer- oder Messingscheibe rauh bearbeitet, bis die verlangte Form hergestellt ist (rauh schleift), dann die Fläche mittelst feinem Schleifs stein oder feinem Schmirgel auf Metall feinmatt herstellt, so daß fie schon etwas durchscheinend zu werden anfängt (fein oder flar schleift); endlich mittelst eines Polirmittels (Zinnasche, Trippel oder Kolkothar) polirt.

I. Das Schleifen der Krystallwaare.

Die Glaswaare, deren Oberfläche durch das Schleifen vers ziert wird, ist entweder aus weißem gemeinen Glase oder aus Krystallglas (bleihältigem Glas) hergestellt. Das leßtere ist im Allgemeinen, da es weicher ist, leichter zu bearbeiten, und taugt besser für fazettirte Verzierungen, weil es wegen seiner stärkeren Lichtbrechung einen größeren Glanz besigt. Bei einer Glasfabrik, die feines Hohlglas oder Schleifwaare liefert, macht das Schleifen einen bedeutenden Theil der Fabrikation aus, weil beinahe alle Gefäße dieser Art, Becher, Flaschen :c. wenigstens am Boden und am Rande eben geschliffen werden. Es ist deßhalb ein geräumiges Lokale vorhanden, in welchem an der Fensterseite eine Reihe von Schleifbänken (Drehbänken) angebracht ist, welche mittelst einer derselben parallel laufenden, durch ein Wasserrad umgetriebenen Welle in Bewegung gefeßt werden, indem diese

[ocr errors]

Welle mit Scheiben von 4 bis 5 Fuß im Durchmesser versehen ist, um welche Riemen gelegt sind, die über die an den Spin. deln der Schleifbänke befindlichen Rollen laufen, und legtere mit der erforderlichen Geschwindigkeit umdrehen.

[ocr errors]

Die Schleifbank selbst ist eine einfache Drehbank, welche in der Fig. 1, Laf. 126 vorgestellt ist. D ist die eiserne Spins del, welche mit den zwei rund abgedrehten Hälsen a, a in den, in den beiden Docken c, c befindlichen zweitheiligen Zapfenlagern aus reinem Zinn oder aus einer Legirung von Blei und Spießs glang, deren obere Hälfte durch Stellschrauben angedrückt wird, laufen (Bd. V., S. 280). Die beiden eisernen Docken sind auf dem hölzernen Ständer B befestigt, welcher in den Wangen A, die längs der Fensterwand hinlaufen, mittelst einer Schraube eingezogen ist. In der Mitte der Spindel sind die beiden Rollen E befindlich, von denen die eine mittelst ihrer viereckigen Öffnung fest auf der Spindel sigt, die andere aber lose läuft, damit durch das Verschieben des Riemens von der einen auf die andere die Bewegung der Spindel gehemmt, oder wieder eingeleitet werden. könne (Bd. II., S. 76). Das vordere Ende der Spindel ist mit einem hohlen Kopfe versehen, in welchen der Stift c, auf welchem als ihrer Achse die Schleifscheibe f sich befindet, einges sezt wird. Die Vertiefung oder Höhlung dieses Kopfes ist ents weder viereckig, wo dann das in dieselbe zu schiebende Ende der Stifte gleichfalls viereckig ist, oder wie bei den gewöhnlichen Drehbänken mit einer Schraubenmutter versehen, wo dann das Ende ihres Stiftes mit einer passenden Schraube versehen ist, oder die Vertiefung ist, wie in der Figur zu sehen, konisch aus, gedreht, wo dann das Ende der Stifte dieselbe Form hat. Die beiden ersten Arten der Befestigung der Schleifscheiben an der Spindel braucht man für die größeren und schwereren Scheiben aus Sandstein 2c., die leßtern für die leichten und kleineren Scheiben. Damit in dem leßten Falle der Stift in dem Spindelkopfe sich fester einreibe, ist dessen konisches Ende mit Blei garnirt.

An diesen Stiften sind nun die verschiedenen zum Schleifen dienenden Scheiben befestigt, die nach dem Bedürfnisse auf die Spindel angesteckt werden. Einige dieser Scheiben sind von sei nem Sandstein oder Schleifstein, 8 bis 1s Zoll im Durchmesser

.

und 3/4 bis 1/2 Boll dick; sie sind auf der Schleifbank vollkommen eben abgedreht und geschliffen, sowohl auf der krummen als ebenen Fläche, und dienen die geraden und gebogenen Flächen der Glasgefäße abzuschleifen; andere, eben so große, nur 8 bis ̧9 Linien dicke Scheiben, von Zinn gegossen und genau abgedreht, dienen die auf die vorige Art abgeschliffenen Flächen zu poliren; ans dere Scheiben sind von geschlagenem Eisen, 2 bis 6 Linien dick und bis 12 Zoll Durchmesser; sie dienen um mittelst Sand Vertiefungen in das Glas zu schneiden. Kleinere Scheiben von geschlagenem Kupfer, 2 bis 3 Zoll im Durchmesser, deren Umkreis theils eben, theils vertieft, theils erhaben rund abgedreht ist, dienen mittelst Schmirgel, Zeichnungen aller Art auf das Glas zu schleifen. Endlich hat man noch einige Stifte von Kupfer oder Messing, die an ihrem vorderen Ende mit Halbkugeln von 11⁄2 bis 3 und mehr Linien Durchmesser versehen sind, um damit runde Vertiefungen in das Glas zu schleifen. Außerdem braucht man zum Poliren noch hölzerne Scheiben aus weichem über die Quere geschnittenem Holze (Linden, Pappel oder Weidenholz), und von Kork.

I

Das Einschleifen der vertieften Zeichnungen, so wie der Umrisse, geschieht gewöhnlich mit den eisernen Scheiben und Saud, den man mit Wasser unausgesezt zwischen das Glasstück und den Rand der Scheibe fallen läßt. Die Fig. 2 stellt die dazu diens liche Einrichtung vor. Der Sand, welcher in dem ober, der Schleifbank aufgestellten Schaffe F enthalten ist, welches am Boden mit einem kleinen Loche oder einer Düse versehen ist, wird durch einen kleinen Wasserstrahl, der von dem Schaffe G herabs fällt, mit fortgeführt, und gelangt mittelst der auf die angezeigte Weise aufgestellten Bretchen (aus Schachtelholz) auf die Peris pherie der Scheibe, auf deren unteren Punkt a das Glasstück angehalten wird, wo sodann Sand und Wasser sich in dem unteren Schaffe H ansammeln. Feinere Zeichnungen, welche matt bleiben, werden mit den kleinen kupfernen Rädern mit hinreichend feinem Schmirgel und Öhl eingeschliffen. Das Poliren geschieht auf dem Rande der zinnernen Scheibe, der von Zeit zu Zeit mit befeuchteter Zinnasche bestreut wird; oder statt derselben auf der hölzernen Scheibe mittelst Zinnasche, Kolkothar oder geschlemm

« ZurückWeiter »