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tige Versuche gemacht worden, die Hobel durch meißelartige Schneideisen mit kreisförmiger Bewegung zu erseßen. Es soll hier eine kurze Übersicht der bekannt gewordenen Hobelmaschinen gegeben werden, damit daraus hervorgehe, auf welche verschie dene Arten die Lösung der Aufgabe bereits unternommen ist.

1) Eine der großartigsten Anlagen zum Hobeln des Holjes ist die Maschine, welche Bramah für das Zeughaus in Woolwich angelegt hat, und von der man Zeichnung und Beschreibung in Dingler's polytechnischem Journale (Bd. 7, S.443) findet. Sie wird zum Abhobeln der Laffetenwände, Räder u.dgl. gebraucht. Ein horizontales eisernes Rad von 12 Fuß Durchs messer ist auf einer senkrechten Achse durch Strebebänder gehörig befestigt. Durch den Kranz dieses Rades gehen, in gleichen Abständen von einander, 32 senkrechte Löcher, in welchen eben so viele Hohlmeißel mit halbkreisförmiger Schneide befestigt sind. Die schneidigen Enden der Meißel ragen nach unten zu aus dem Rade hervor, und sind sämmtlich dergestalt gebogen, daß sie einen Winkel von etwa 30 Grad mit der Horizontal-Ebene bilden, und bei der schnellen Umdrehung des Rades in dieser schrägen Richtung auf das Holz wirken, welches ihnen dargebothen wird, indem es langsam unter dem Rade fortrückt. Die Enden der Radachse können sich in zylindrischen Büchsen auf und nieder schieben; das obere Ende ragt aus seiner Büchse hervor, und wird durch einen darauf liegenden belasteten Hebel gedrückt, wodurch also das ganze Rad niedergehalten wird, und der erforderliche Druck der Meißel gegen das Holz entsteht. Die Meißel ragen nicht alle gleich weit unter dem Rade hervor, sondern von 5 oder 6 hinter einander stehenden ist der erste (bei der Bewegung vorausgehende) am kürzesten, und jeder folgende ein klein wenig länger als der unmittelbar vor ihm befindliche. Dadurch wird der Nuzen erreicht, daß von 5 oder 6 auf einander folgenden Meißeln der erste nur wenig in das Holz eingreift, der zweite etwas mehr, der dritte noch mehr, u. f. f., mithin der abzuho belnde Theil der Holzoberfläche nur allmählich und in dünnen Spänen, daher mit größerer Leichtigkeit, weggeschnitten wird. Jede andere Abtheilung von 5 oder 6 Meißeln gleicht in ihrer Stellung der ersten Abtheilung. Wenn Holzstücke von sehr ver

schiedener Dicke zu hobeln sind, so muß das Rad für dickere Arbeiten gehoben, für dünnere weiter herabgelassen werden. Dieß wird, bei dem großen Gewichte des Rades, auf eine sehr zweckmäßige Weise durch eine hydraulische Presse erreicht. Das untere Ende der Radachse steht nämlich in einer Pfanne auf dem Kolben des Preßzylinders, und sinkt daher sammt dem Kolben selbst, wenn man Wasser aus dem Zylinder abläßt, wird dagegen gehoben, wenn man Wasser einpumpt.

Zwei horizontale Schlitten, welche sich in paralleler aber entgegengesetter Richtung bewegen, sind zur Befestigung des Holzes, welches gehobelt wird, bestimmt. Auf jeder Seite der Radachse ist ein solcher Schlitten unter dem Kranze des Rades angebracht. Die gezahnte Kolbenstange einer liegenden hydraulischen Presse greift in ein horizontales Zahnrad ein, und seht hierdurch, mit Hülfe einer Kette ohne Ende, die Schlitten in Gang, wenn Wasser in den Preßzylinder gepumpt und also der Kolben geschoben wird. Die Befestigung der Holzstücke auf den Schlitten geschieht mittelst Schrauben. Während das große Rad eine Umdrehung vollbringt, rückt das Holz mit den Schlitten um einen gewissen Raum in gerader Linie fort, und auf diesem Raume find unterdessen durch die 32 Meißel 32 flache Furchen eingeschnitten, welche, da sie sehr nahe zusammen liegen, beinahe eine ebene Fläche erzeugt haben; um jedoch die von den Meißeln noch zurückgelassenen Ungleichheiten zu entfernen, ist auch ein Hobel auf der Peripherie des Rades angebracht, der aber gerade nur so tief in das Holz eingreift, als zu jenem Zwecke nöthig ist. Die Bewegung des Ganzen wird durch eine Dampfmaschine von 6 Pferdekräften hervorgebracht. Bramah hatte für seine Hobelmaschine 1802 ein Patent erhalten.

2) Eine von Bentham 1791 erfundene Hobelmaschine, bei welcher ein Hobel von gewöhnlicher Bauart durch eine Kurbel in hin und hergehende Bewegung gesezt wird, während eine Beschwerung ihn auf das Holz niederdrückt, scheint sich nicht bewährt zu haben. Eine Beschreibung davon steht in The new Cyclopaedia by Rees, Vol. 27, Artikel: Planing machine.

3) Shankland in London hat 1832 ein Patent für eine Hobelmaschine erhalten, welche hauptsächlich bestimmt ist, die

Dielen zu Fußböden abzuhobeln und zuzurichten (s. Dingler's polytechnisches Journal, Bd. 47, S. 94). Zwei Paar eiserne Walzen sind in einiger Entfernung von einander angebracht, und führen, wenn sie umgedreht werden, die Diele langsam vorwärts. Die untere Walze eines jeden Paares ist schwach eingekerbt oder geriffelt, um das auf ihr liegende Bret fester zu fassen; die oberen Walzen werden durch Hebel und Gewichte auf die Diele herab. gedrückt. Jede der untern Walzen trägt am Ende ihrer Achse ein gezahntes Rad, und ein Zwischenrad theilt die Bewegung von einer Walze an die andere mit. Das Schneid - Instrument, wel ches sich innerhalb des Raumes zwischen den zwei Walzenpaaren befindet, ist von der Form eines Z, und dreht sich um eine horis zontale Uchse, welche man sich in der Figur des Buchstabs als quer durch den Mittelpunkt des schrägen Striches gehend vor. stellen muß. Die beiden Horizontalstriche (deren gemeinschaftliche Ebene rechtwinkelig gegen die Drehungsachse steht) bezeich: nen die Stellen, wo zwei hobeleifenartige Messer, in der Rich: tung jener Striche selbst, angebracht sind. Bei der Umdrehung bewegen sich diese Messer in einerlei Kreislinie, berühren dabei das Holz, welches langsam unter ihnen fortrückt, und schneiden Spåne von demselben ab. Es versteht sich von selbst, daß die Drehungsachse der Messer einen rechten Winkel gegen die Lángenrichtung des gehobelten Bretes macht, und daß die Messer wenig stens so lang seyn müssen, als die bearbeitete Fläche breit ist. Nach der verschiedenen Dicke der Breter kann die Achse mit den Schneidwerkzeugen höher oder niedriger gestellt werden. Auf solche Weise wird die Fläche der Breter geebnet. Wenn die Ubsicht ist, zu gleicher Zeit an den Kanten Nuth und Feder, Behufs der Zusammenfügung, hervorzubringen; so werden zwei ähnliche Schneidapparate, welche aber senkrechte Uchsen haben und sich in horizontaler Ebene umdrehen, zu beiden Seiten der Diele an gebracht. Die Messer der einen Vorrichtung enthalten einen Aus: schnitt, gleich einem Federhobel - Eisen (f. Art. Hobel, S.504), um die Feder zu bilden; die Messer des zweiten Apparats sind schmal wie ein Nuthhobel-Eisen, und arbeiten die Furche oder Nuth aus. Leistenwerk oder Gesimse könnte man mit dieser

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Maschine verfertigen, wenn die Messer nach Art von KehlhobelEisen ausgeschweift wären.

4) Zur Ausarbeitung der Fußboden Dielen hat Muir in Glasgow eine Maschine gebaut, von welcher eine Beschreibung mit Abbildungen in Dingler's polytechnischem Journal (Bd. 31, S. 348, und Bd. 46, S. 348) zu finden ist. Sie wirkt theils durch Hobel oder hobelartige Instrumente, theils durch Sägen. Auf einer ebenen horizontalen Fläche wird das rohe Bret mittelst einer Kette ohne Ende in der Richtung seiner Länge fortgeschoben, während Friktionswalzen, auf deren Uchsen starke Federn drücken, es kräftig niederhalten und in die Höhe zu steigen verhindern. Die einzelnen arbeitenden Vorrichtungen, welche alle zugleich in Thätigkeit gesezt werden, sind folgende: 1) Drei unbewegliche Hobeleisen, um das Bret auf der rechten Seite (welche auf der Maschine nach unten gekehrt liegt) zu glätten. Diese Hobeleisen ragen durch Spalten der Unterlage hervor, das erste wenig, das zweite mehr, das dritte am meisten, so daß sie drei Spåne unmittelbar nach einander wegnehmen, wenn das Bret über die Fläche, in genauer Berührung mit derfelben, fortrückt. Die Stellung der Eisen, um ihr Eingreifen in das Holz genau zu bestimmen, geschieht mittelst Schrauben; die Spåne treten durch die Spalten nach unten heraus. Übrigens stehen die Schneiden der Hobeleisen schief gegen die Richtung der Bewegung, und sind breiter als die zu bearbeitenden Dielen. 2) Zwei um eine horis zontale Uchse sich drehende Messer, um die oben liegende (nach dem Legen der Fußböden aber versteckte) Fläche der Breter von ihren Unebenheiten zu befreien. Diese sind eben so beschaffen und eben so angebracht, wie die Messer an der Maschine von Shanks land (s. oben). 3) Zwei in horizontaler Ebene sich umdrehende Messer, welche die eine Kante des Bretes glatt und gerade machen. 4) Eine senkrecht stehende Kreissäge, welche die zweite Kante beschneidet, und dadurch der Diele die nöthige gleiche Breite gibt. 5) Vier Kreissägen, welche an der ersten Kante die Feder oder den Spund hervorbringen. Zwei davon stehen senkrecht (d. h. auf horizontalen Achsen) und schneiden von oben und unten bisauf eine gewisse Tiefe in die Flächen der Diele, wodurch zwei Schnitte entstehen, welche parallel mit der Kante, einander gegen Technol. Encyklop. VII. Bd. 34

über gestellt, und so weit vom Rande entfernt sind, als die geforderte Breite der Feder vorschreibt. Die anderen zwei Sägen, welche nachher zur Wirkung kommen, liegen horizontal, schneiden parallel mit den Flächen des Bretes ein, und zwar so tief, daß sie genau bis zu den schon vorhandenen senkrechten Schnitten eindringen; sie befinden sich auf einer gemeinschaftlichen vertikalen Achse, und lassen zwischen sich eben nur so viel Raum, als die Dicke der Feder oder des Spundes erfordert. 6) Eine dicke horiz zontale Kreissäge, welche auf der zweiten Kante des Bretes die Nuth in gehöriger Breite und Tiefe einschneidet.

5) Roguin in Paris bedient sich einer Hobelmaschine, um Breter und andere Holzstücke auf den Flächen zu ebnen, mit Nuth und Feder zu versehen oder mit Leistenwerk zu verzieren. Die wirkenden Theile derselben sind sechs Messer mit Deckplatten (nach Art von Doppelhobel- Eisen), welche in fast tangentieller Lage auf einem gußeisernen Zylinder, parallel mit dessen Achse, angebracht sind. Dieser Zylinder liegt quer über dem langen Gestelle, worauf das Holz unbeweglich befestigt ist; er dreht sich mit Schnelligkeit, und schreitet zugleich langsam nach der Länge des Holzes fort. Zu lehterem Behufe ist mit dem Schlitten, der den Zylinder enthält, eine zu diesem parallele Achse verbunden, welche zwei Getriebe enthält. Indem nun die Achse mittelst eines daran befindlichen Rades und einer Kette ohne Ende umgedreht wird, greifen die Getriebe in ein Paar unbewegliche Zahnstangen, welche nach der Länge des Gestells sich erstrecken; und durch diese Mälzung der Getriebe kommt der Schlitten, der auf glatten Geleisen geht, in fortschreitende Bewegung. Damit derselbe aber nicht durch den Widerstand des bearbeitenden Holzes gehoben werde, besigt er ein sehr bedeutendes Gewicht (200 Pfund). Die Unterlage, auf welcher das Holz befestigt wird, ist einer Hebung und Senkung durch dazu angebrachte Schrauben fähig, damit man sie nach der Dicke des Holzes stellen kann. Der Zylinder mit den Messern hat (bis an die Schneiden gemessen) 51⁄2 Zoll Durchmesser und ist 18 30ll lang, so daß er einzelne Hölzer von dieser Breite, oder mehrere schmälere zugleich, bearbeiten kann. Nuthen erzeugt man durch eine dicke, 2 bis 3 Zoll im Durch messer große, auf der Peripherie schräg eingekerbte, gleich einer

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