Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

sehr mannichfaltig seyn, nach der Art und Anzahl von Gliedern, welche damit auf ein Mahl ausgearbeitet werden, wie auch nach der Größe; sie werden jedoch nicht mehr so häufig als sonst gebraucht, indem bei der Schwierigkeit, die Eisen genau zu schleifen, das damit gefertigte Leistenwerk selten scharfe Winkel und vollkommene Regelmäßigkeit erlangt. Man bearbeitet besser die Glieder einzeln mit den dazu dienlichen Hobeln, und seht sie dann an einander. Nur bei sehr kleinem Leistenwerke, welches nicht gerade der äußersten Vollendung bedarf, macht man meist eine Ausnahme. Beispiele geben der Hobel Fig. 28 und 29 (Taf. 146) zu Stab, Hohlkehle und zwei Platten; und das Eisen Fig. 32, B zu einer Hohlkehle mit zwei Platten; andere werden spáter, unter den Fensterhobeln, vorkommen.

Die Verfertigung von Gesimsen und Gesims - Bestandtheis len mittelst der Kehlhobel erfordert viele Sorgfalt, weil die Form der Glieder in der ganzen Länge überall genau gleich und regelmäßig seyn muß, damit bei Kröpfungen und anderen Winkelvers bindungen alle Theile richtig an einander passen. Leichter und sicherer wird jene Gleichförmigkeit durch ein Mittel erreicht, wels ches hier nur der Übereinstimmung des Zweckes wegen anzufüh. ren ist. Es besteht in dem Ziehen der Gesimsleisten. Man bedient sich dazu eines Zieheisens, d. h. einer mit vers schiedenen Einschnitten, von der Form der Kehlungen, verschenen, /, Zoll dicken, gehärteten Stahlplatte (Taf. 148, Fig.37), welche irgendwo unbeweglich, und auf der langen uneingeschnit. tenen Kante stehend, befestigt wird. Ein glattes gerades Eisen wird über die eingeschnittene Seite gelegt, und durch ein Paar Schrauben darauf niedergehalten. Die Einschnitte des Zieheisens sind mit etwas schrägen oder zugeschärften Rändern dergestalt versehen, daß sie auf der Seite, wo man die hölzernen Leisten hineinsteckt, nach Art eines Schabemessers wirken. Mit einer Hölzernen oder eisernen Zange zieht man die Leisten (welche durch Behobelu so viel möglich vorgebildet sind) mehrmals durch denfelben Einschnitt, indem man nach jedem Zuge die eiserne überlage mittelst ihrer Stellschraube tiefer herabdrückt, bis die Kehlung vollendet ist.

Schließlich muß bei den Hobeln, welche zur Verzierung

dienen, noch der Plattbank gedacht werden. Man verfer tigt mit derselben hauptsächlich jene breiten, sanft abgedachten (schräg abfallenden) Platten, welche rund um die Füllungen von Thüren, Wandverkleidungen 2c. angebracht, und deren Ränder in die Rahmstücke oder Einfassungen jener Arbeiten eingefügt werden. Fig.22, Laf. 148, zeigt das Profil einer so bearbeite ten Füllung. Es fällt bei dem ersten Blicke auf, daß ein Hobel, welcher die Platte be durch Weghobeln des Holzes a cbd bilden foll, drei Bedingungen zu genügen hat: 1) daß die Höhe des Absages a c gehörig bestimmt, 2) daß die Breite cb regelmäßig festgehal ten, und 3) daß die gehörige Neigung von be gegen die Hori. zontale a d erreicht werde. Alle diese Umstände dürfen nicht von der Aufmerksamkeit des Arbeiters abhängen, sondern müssen durch die Beschaffenheit des Hobels sicher und genau herbeigeführt wer den. Die einfachste Einrichtung der Plattbank ist jene, welche durch die Fig. 26, 27, 28 auf Taf. 148 vorgestellt wird. Fig. 26 ist der Aufriß der linken Seite, Fig. 27 die Ansicht vom hintern Ende aus, Fig. 28 die Sohle. Das Eisen a hat eine geradli nige Schneide, steht aber dermaßen schräg über die Sohle, daß jenes Ende der Schneide, welches lángs ac (Fig. 22) hingeht, weiter voraus ist. Hieraus entsteht der Vortheil, daß an dieser Linie das Holz zuerst weggeräumt wird, und folglich beim Wegnehmen der übrigen, weiter nach dem Rande bhin liegenden Holztheile diese nicht durch Einreißen den Absaß der Platte rauh und unrein machen können. Dieser Umstand ist insbesondere dann von der größten Wichtigkeit, wenn man quer über die Fafern hobelt, was begreiflicher Weise an einer viereckigen Tafel jedes Mal an zwei Seiten der Fall ist. Hier reicht aber die schräge Stellung des Eisens allein nicht aus; man muß auch an der Stelle a c mit dem Messer (S ch niß er) eine Linie so tief einschneiden, als die Platte erfordert, damit jeder unmittelbare Zusammenhang des wegzuhobelnden Holzes mit den Theilen, welche nebenan stehen bleiben sollen, aufgehoben wird. Die Hobelsohle be (Fig. 27) ist von c nach b ́abhängig, und zwar in dem Maße, welches durch die Schrägung der Platte vorgeschrie ben wird. Bei b läuft längs der ganzen Sohle ein leistenartiger Vorsprung des Hobelkastens hin, der als Anschlag dient, um

den Hobel in völlig geradem Gange zu erhalten. Dieß wird nämlich bewirkt, indem man die innere Seite des Anschlages b an die Kante des Holzes (db, Fig. 22) legt, und stets in gez nauer Berührung mit derselben erhält. An der rechten Seite c ist die Hobelsohle rechtwinkelig ausgekehlt, und diese Furche läuft immer auf jener Kante hin, welche in Fig. 22 mit a bezeichnet ist. Dabei tritt endlich ein Zeitpunkt ein, wo ohne absichtliche Neigung des Hobels nach der linken Seite das Eisen nicht mehr angreift, weil die obere (horizontale) Fläche der Furche c (Fig. 27) schon die Ebene a x (Fig. 22) berührt. Dann ist die Arbeit vollendet, und, wie man sieht, die Höhe des Abfaßes ac (Fig. 22) durch die Höhe der Auskehlung c (Fig. 27) bestimmt.

Aus dem Gesagten geht hervor, daß die Breite der Platte bei der beschriebenen Einrichtung der Plattbank festgesezt und unveränderlich ist, weil sie von der Breite des Eisens abhängt und mit derselben übereinstimmt; ferner daß auch die Höhe der Platte immer gleich bleibt. Um Platten von beliebiger Breite und Höhe zu erzeugen, bedient man sich einer Plattbank von zur sammengefeßter Bauart, welche durch die Figuren 31 bis 36, auf Taf. 147, erläutert wird. Fig. 31 ist die Ansicht der linken Seite, Fig. 32 jene der rechten Seite, Fig. 33 die Ansicht von unten, Fig. 34 die Ansicht von hinten; Fig. 35 und 36 sind Ubbildungen einzelner Theile. Von dem zuvor beschriebenen Hobel unterscheidet sich der gegenwärtige nicht wesentlich in der allgemeinen Gestalt des Kastens a. Nur ist, da das Eisen w (beson ders abgebildet in Fig. 35) sehr schräg steht, und hierdurch der Span eine Neigung erhält, sich nach der linken Seite herauszu winden, statt in die Höhe zu steigen, diesem Umstande entspréchend, zum Austritt der Spåne ein geräumiges, quer durch den Hobelfasten gehendes Loch f angebracht, welches von der rechten gegen die linke Seite sich erweitert, wie man durch Vergleichung von Fig. 31 und 32 erkennt. Dagegen ist das Keilloch des Hobels ganz durch den Keil und das Eisen ausgefüllt. Die Sohle bede ist auch hier dergestalt schräg, daß sie sich von der Rechten gegen die Linie (von cd nach be) etwas senkt. Der Anschlag ist eine hölzerne Platte gh von der Länge des ganzen Hobels, und auf dem Rande h, der an dem bearbeiteten Holze hinzulaufen be

[ocr errors]
[ocr errors]

Fasern) hobelt; auch kann in diesem Falle das Hobeleisen weniger schräg gegen die Breite der Sohle stehen. Man bedient sich bis weilen wirklich zweier Plattbänke (für Längen und Querholz), welche nur durch die beiden genannten Umstände von einander verschieden sind.

Unter den Hobeln, welche bei der Zusammenfügung der Holzarbeiten gebraucht werden, nehmen die Nuthhobel den ersten Plag ein. Man versteht unter Nuth eine rechtwinkelige Furche, welche man gewöhnlich zu dem Behufe anbringt, um mit dem Holzstücke, welches die Nuth enthält, ein anderes auf eine feste und dauerhafte Weise zu verbinden. So kann auf der Fläche eis nes Bretes ein anderes rechtwinkelig stehend dadurch befestigt wer den, daß man ersteres mit einer Nuth versieht, in welche die Kante des zweiten Bretes eingesenkt wird. Zwei in gleicher Ebene neben einander liegende Breter werden oft zu einer größern Fläche mittelst Nuth und Feder vereinigt. Dieß kann auf zweierlei Weise geschehen. Entweder versieht man (Taf. 148, Fig. 23) das eine Bret, A, auf seiner Kante mit der Nuth n, und bearbeitet das andere, B, in der Form, daß es eine vorspringende, der Nuth an Gestalt und Größe entsprechende Leiste m darbiethet, welche die Feder (der Spund) genannt wird. Oder man gibt (Fig. 24) beiden Bretern eine Nuth, und vereinigt sie durch eine als be fonderes Stück gearbeitete Feder x, welche so lang ist als die Breter, und zur Hälfte von der einen, zur Hälfte von der andern Nuth aufgenommen wird. In diesem Falle bedarf man des Nuthhobels, aber die Feder wird mittelst der gewöhnlichen Hobel (Rauhbank und Schlichthobel) zugerichtet. Dagegen ist in dem ersten Beispiele auch ein besonderer Feder hobel (Spundhobel) ers forderlich, von dem hier zunächst die Rede seyn soll, und welcher auf Taf. 147 in Fig. 24 von der rechten Seite, in Fig. 25 von vorn dargestellt ist. Es sey, Fig. 50 (Taf. 147), A ein auf der Kante stehendes Bret, und r die daran hervorzubringende Feder, so ist klar, daß von der ursprünglichen Dicke 1,8 die mit Punktirung begrenzten Theile 1, 2, 3, 4 und 5, 6, 7, 8 weggenommen werden müssen, damit der vorspringende Theil 3, 2,5,6 allein stehen bleibe. Dabei muß sowohl die Gestalt dieser Feder als deren Breite 2,3 und deren Dicke 2, 5 durch die Beschaffenheit des Hobeleisens mit

Genauigkeit bestimmt werden. Das Hobeleisen erhält demnach die Gestalt, welche Fig. 25, B zeigt, und die Sohle des Hobels muß, um sich auf der Feder ohne Klemmung fortbewegen zu können, eine Längen - Furche besigen, welche den Ausschnitt s des Eisens an Breite und Tiefe ein wenig übertrifft. Übrigens biethet die Einrichtung des Federhobels nichts Besonderes dar, und stimmt mit jener eines Stabhobels überein. v ist der Anschlag, welcher an der Seite des gehobelten Bretes hinläuft, um den geraden Gang des Hobels zu sichern. Sobald das Eisen mit dem Grunde oder innersten Ende seines Ausschnittes auf der Feder aufläuft, hört es auf zu schneiden, und die Arbeit ist beendigt.

Um Nuthhobel muß das Eisen an seinem schneidenden Ende genau von der Breite seyn, welche die Nuth erhalten soll, und welche der Ausschnitt s in dem Federeisen (Fig. 25, B) besißt. Die äußerste Sohle des Hobels macht man noch schmäler als das Eisen, damit sie sich leicht genug in der entstehenden Nuth forts schiebt. Endlich muß die Tiefe, bis zu welcher das Eisen einz dringt, durch eine Vorrichtung am Hobel geregelt werden. Das Nähere hierüber ersieht man aus den Abbildungen auf Taf. 148, wo Fig. 29 die Seitenansicht, Fig. 30 die vordere Ansicht des Nuthhobels darstellt. An dem hölzernen Kasten befindet sich der Anschlag r, von gleicher Bestimmung mit dem des Federhobels. Als die Sohle des Hobels maß hier eigentlich nicht die untere Fläche des Kastens betrachtet werden, sondern vielmehr die eiserne Schiene (3 unge) mn, welche zur Hälfte in den Kasten eingelassen, durch vier eiserne Bolzen x darin befestigt ist, und nicht ganz so tief herabreicht als der Anschlag r. Diese Zunge, deren Dicke ein wenig geringer ist als die Breite der Nuth, in welcher fie zu laufen bestimmt ist, besteht aus zwei getrennten Theilen m und n, welche zwischen sich einen schrägen Raum zum Durchgange des Nutheisens vw offen lassen. Der vordere Rand von m ist von beiden Flächen zugeschärft, und bildet dadurch eine spigwinklige Kante, welche in eine gleich gestaltete Längenfurche auf der hintern Fläche des Eisens eingreift, um lezteres vor jeder SeitenVerschiebung zu bewahren. Der Keil allein würde dazu nicht ficher genügen, weil er nur auf eine kurze Strecke bei z gang vom Kasten umschlossen ist.

« ZurückWeiter »