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per so ziemlich gleich verbreitet), daher der Rauch, bevor er in die Esse tritt, vollständiger seine Wärme an die, in der Entfernung vom Feuerherd immer noch kühlere, umgebende Ofenmasse abzusehen im Stande ist. Bei derselben ist ferner die oben unter 2) (S. 396) ausgesprochene Hauptbedingung einer sparsamen Heizung befriedigt, indem es nur in solchen Öfen möglich ist, ohne zu starke Erhihung der äußeren Wandfläche, ein schnelles und lebhaftes Verbrennen des Brennstoffes in seinem Feuerherde zu bewirken; wodurch zugleich der Vortheil eintritt, daß eine solche einmahlige Heizung für den ganzen Tag hinreicht, so daß dann der Ofen, hinreichend von der Esse abgeschlossen, den Tag über gleichmäßig seine Wärme an die Zimmerluft abseßt.

Diese Ofenkonstruktion ist daher von der ersteren wesentlich verschieden. Bei den eisernen hat die Umgebung des Feuerher des nur den Zweck, die Wärme desselben durch sich hindurch, folglich so schnell als möglich, der Zimmérluft mitzutheilen. Man kann diese Öfen Leitungsöfen nennen. Bei dieser Konstruktion ist es daher Zweck, für denselben Feuerherd die Ofenfläche möglichst zu vergrößern, weil die Schnelligkeit der Wärmemittheilung mit dieser Wandfläche im Verhältnisse steht; fonach den Ofenkörper mittelst der sogenannten Durchsichten fo viel möglich röhren- oder kanalförmig zu trennen, und diese Rauchkanale in gehöriger Entfernung von einander zu halten, um der äußeren Luft von allen Seiten Zutritt zu verschaffen. Man macht daher den Unterkasten solcher Öfen nicht viel breiter, als der Feuerherd gerade verlangt, und gibt demselben eine langs lich parallelopipedische Form. Man versieht bei diesen Öfen, auch wenn sie bloß für Holzfeuerung dienen, den Feuerherd gewöhnlich mit einem Roste, durch welchen der Luftzug von dem Aschenherde aus erfolgen soll. Dieser Rost ist jedoch hier rücksichtlich des Luftzuges von keinem Nugen, und wirkt zum Theil in sofern nachtheilig, als durch einen Theil desselben unnöthige Luft einströmt, wenn er mit dem Brennmaterial nicht völlig bedeckt ist, was bei Holzfeuerung felten der Fall ist. Solche Roste dienen daher mehr zum Durchfallen der Usche, so daß sich leßtere in dem Feuerherde weniger anhäuft, und man thut besser, die Zuströmung der Luft durch die Heißthüre zu reguliren, die zu diesem Zehuse mit einer

kleineren Schiebthüre versehen ist. Bei der Feuerung mit Steinkohlen ist dagegen ein gut eingerichteter Rost unerläßlich (s. Art. Feuerherd).

Bei den massiven Thonöfen hingegen, die im Gegensage der erstern Massenöfen genannt werden können, hat man die Absicht, mittelst des Feuerherdes eine Thon- oder Steinmasse hinreichend zu erhigen, damit diese nach abgeschlossenem Herde die aufgenommene Wärme allmählich und langsam der Zimmerluft mittheile. Die Größe der zu erhigenden Masse, welche hinreicht, für eine gegebene Zeit, z. B. für 24 Stunden, die gleichförmige Temperatur des Zimmerraumes zu erhalten, nämlich das fortwährend abgekühlte Luftquantum (S. 380) um die Temperaturdifferenz der inneren und äußeren Luft zu erhöhen, läßt sich auf folgende Weise bestimmen. Die spezifische Wärme des gebrannten Thons oder auch der Steinarten läßt sich zu 1/4 jener des Wasfers, folglich jener der Luft gleich, sezen; das spezifische Gewicht kann im Mittel = 2 angenommen werden, wonach die Thonmasse =770 X 2 = 1540mahl so viel wiegt, als Luft von gleichem Umfange. Es sey nun, wie bisher, die Anzahl der Kubikfuße Luft, welche in einer Minute abgekühlt werden, = A, die Temperatur der Zimmerluft und der äußeren t und t“; die mittlere Temperatur der Ofenmasse T und die Temperatur, bis zu welcher die äußere Ofenfläche am Ende jener Zeit abgekühlt seyn soll, = to; endlich die Masse des Ofens in Kubiff. = k; so ist für die HeiBung in 24 Stunden

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Toder die mittlere Temperatur der Ofenmasse kann bei der Tem peratur der Außenfläche von etwa 48° R. auf 80° R. gesezt, und t° 40° genommen werden; so daß am Ende der Heizungszeit und kurz vor dem neuen Einheißen die Temperatur der Außenfläche noch 40o R. beträgt. Hiernach ist für die Größen in dem obigen Beispiele S.401 für die Luftabkühlung von 50 Kubikfuß in einer Minute, A=72000, t-t' 26°, T-t°=402; fo= nach k = 30.3 Kubiffuß.

Die verschiedenen Stubenöfen sondern sich hiernach in drei verschiedene Klassen, von denen die erste die oben sogenannten

Leitungsöfen enthält, deren Zweck eine schnelle und augenblickliche Durchleitung der Wärme ist; die zweite die Massenófen begreift, welche für eine gleichförmig anhaltende Heizung von Zimmerräumen dienen; und zwischen beiden eine dritte Klasse eine aus beiden Arten gemischte Konstruktion der Öfen enthält, welche wohl schnell heißen, dabei aber doch auch die Wärme eine längere Zeit hindurch erhalten sollen. Von diesen drei Ofengattungen werden im Nachfolgenden diejenigen angegeben, die als Muster die Konstruktionsart hinlänglich erläutern können.

a) fen der ersten Art (Leitungsöfen).

Diese Öfen sind aus Gußeisen oder aus Eisenblech, oder aus beiden zugleich hergestellt, und wenn sie im Raume des Feuerherdes (dem Feuerkasten) etwas Thonmasse enthalten, so ist diese hier für die Wirkungsart des Ganzen von unbedeutendem Einflusse. Die einfachste Art solcher Öfen ist in der Fig. 10, Taf. 142 dargestellt, den Durchschnitt eines gußeisernen Ofens in der einfachsten, zylindrischen Form darstellend. Die viereckige Form wäre hier zwar zweckmäßiger, wegen der Vergrößerung der Außenwände bei gleichem Rauminhalte, sie ist aber weniger haltbar im Feuer, als die zylindrische. Bloß der kurze Hals für die Heißund Aschenthüre ist bei legterer viereckig. Das Feuer brennt hier auf einem Roste mit niedrigem Aschenherde; a ist die Heißthüre, die mit einem Schieber zum Einlassen von Luft versehen ist; b die Uschenthüre. Die senkrechte und horizontale Platte m und n theis len den innern Ofenraum so ab, daß der Rauch von dem Feuerherde nicht auf dem kürzesten Wege in die Rauchröhre rr treten kann, sondern den punktirten Weg zu nehmen gezwungen ist. Da der Rauch hier noch ziemlich heiß in das Rauchrohr gelangt, so ist es zweckmäßig, dem leßteren die in der Fig. 10 dargestellte Einrichtung zu geben, wo nämlich die oben und unten offene Röhre op, welche 2 bis 3 Zoll im Durchmesser hat, konzentrisch in der Rauchröhre rr befestigt ist, so daß der aus dem Ofen durch leßtere ziehende Rauch diese Luftröhre erhißt, die dann fortwährend durch die unten bei p eintretende und oben bei o ausstrómende Luft abgekühlt wird. Ohne diese Einrichtung müßte die Rauchröhre rr eine größere Länge (durch ein nochmahliges Nie

dersteigen) erhalten, um den Rauch auf den erforderlichen Grad abzukühlen. Die Rauchröhren von Eisenblech sind in allen Fällen an ihren Enden mit Deckeln versehen, um sie von Zeit zu Zeit auspußen zu können. Um dem Ofenraum eine größere Außenfläche zu geben, kann auch, wie die Fig. 11 vorstellt, die unten kesselförmig geschlossene, oben offene Röhre Q eingefeßt werden, an welche die senkrechten und horizontalen Seitenwände mn angegossen sind. Die am Grunde dieser Röhre erhißte Luft steigt aufwärts, während von oben kältere an ihren Plaß tritt.

Eine zweckmäßigere Einrichtung eines Ofens dieser Art, die mehr für eine anhaltendere Stubenheizung dient, ist in Fig. 12 im senkrechten Längendurchschnitte, Fig. 13 in der Ansicht nach der Breite von vorn vorgestellt; Fig. 14 ist die äußere Ansicht des oberen Aufsages M. Der Unterkasten ABHI ist aus Eisenplatten zusammengefeßt; der Auffah K L M ist von Eisenblech. Die beiden Seitenplatten sind 3 Fuß 6 Zoll lang und 2 Fuß 3 Zoll hoch. Die beiden Stirnplatten sind 2 Fuß 3 Zoll hoch und 12 Zoll breit. Die Oberplatte HI und die Unterplatte A B find 3 Fuß 7 Zoll lang und 12 Zoll breit. In der anderen Stirnplatte, Fig. 13, befindet sich die Heißthüre, und unter derselben die Uschenthüre; beide sind mit kleinen Schiebthüren oder Regis stern versehen, um den Luftzutritt nach Bedürfniß reguliren zu können. Statt der Aschenthüre kann auch ein Aschenkasten eingeschoben werden, dessen vordere Seite die Öffnung des Uschenherdes schließt, so daß dann der Luftzug durch das Schiebregister der Heißthüre erfolgt. Unmittelbar an der Rostunterlage b wird 17 Zoll weit von der Stirnplatte IB eine Mauer oder Zunge a f 16 Zoll hoch aufgeführt, deren Stärke 2 bis 3 Zoll betragen kann. Nebst dieser Zunge wird noch eine andere d von der Obers platte HI bis auf 8 Zoll von der Unterplatte herabgeführt, wo sie sich auf einen, über zwei an den beiden Seitenwänden angefleidete Ziegelsteine gelegten, eisernen Stab stüßt. Diese beiden Zungen schließen sich genau an des Ofens beiden Seitenwänden an. Auf diesen Unterofen ist der untere Aufsaß HIKL aus Blech aufgestellt. Auf seiner Deckplatte hat er die Öffnungen, in welchen die drei Rohrstücke q, r,s eingesezt sind, welche 33 Zoll hoch oder noch höher sind, und 7 Zoll im Durchmesser haben.

Diese drei Säulen sind durch den oberen Auffah M Fig. 14 verbunden, gleichfalls aus Eisenblech, der in jene Röhren eingeschoben werden kann. t ist die durch eine Drehklappe verschließbare Rauchröhre. Damit die vom Feuerherde an die Oberplatte bei h anschlagende Hiße den in g befindlichen, nun bald durch die Rauchröhre in die Esse tretenden Rauch nicht erwärme, auch um den an diesem Theile des Ofens eingeschlossenen Raum mit der Zimmerluft in Verbindung zu bringen, ist die Scheidewand ml angebracht, und an der vorderen Stirnplatte des Unteraufsaßes der Theil 11 weggelassen, wodurch der mit der Zimmerluft verbundene Raum h entsteht, der auch zur Erhizung eines Gefäßes 2c. benüßt werden kann; was auch mit dem Raume H der Fall ist, unter welchem in die Deckplatte des Unterofens eine eiserne Kapelle eingefeßt werden kann. Der Rauch oder die verbrannte Luft nimmt von dem Feuerherde aus den punktirten Weg bis nach t oder der Öffnung der Rauchröhre in die Esse, und da dieser Weg bei den angegebenen Dimensionen 21 Fuß beträgt, so tritt er hinreichend abgekühlt aus dem Ofen. Für den Fall, als bei einer schnellen Temperaturerhöhung der Atmosphäre der Luftzug der Esse sich verminderte, und sowohl dadurch als auch aus andern Ursachen eine Tendenz zum Rauchen eintreten würde, oder auch für den Fall, als man eine zu starke von dem Ofen ausströmende Hiße vermindern wollte, ist es bequem, dem Rauch einen kürzeren Weg durch den Ofen anzuweisen. Dieses geschieht hier durch die in der Scheidewand f Fig. 12 angebrachte gut schließende Drehklappe, deren Griff in der Fig. 14 bei f zu sehen ist. Öffnet man diese Klappe bei eintretendem Zughinderniß, so verläßt der Rauch die beiden Kanäle r und s, und zieht unmittelbar von dem ersten Kanal über M durch f nach der Rauchöffnung t.

In dem eben beschriebenen Ofen stellt der Unterkasten von a bis o einen Rauchkanal vor, welcher jedoch mit der Luft nur durch die Seitenplatten des Ofens in Verbindung steht. Um daher noch die beiden übrigen Seiten dieser Abtheilungen mit der Zimmerluft in Verbindung zu bringen, kann die in der Fig. 15 angegebene Einrichtung getroffen werden, welche den senkrechten Längendurchschnitt des Unterkastens eines Chryfelius'schen Stubenofens vorstellt. Die vordere Stirnplatte, in welcher die

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