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welches dann wieder herabfällt, sich zerstreut, und alle kleinen Goldtheilchen mit sich reißt, welche etwa zu leicht sind, um von selbst auf den Boden zu fallen. e ist die Achse der Tonne; d die Kurbel, vermittelst welcher die Umdrehung bewerkstelligt wird: wo eine andere bewegende Kraft, als Menschenhände, anzuwenden ist, wird die Kurbel durch einen entsprechenden Mechanismus erseßt. Im Innern der Maschine liegt ein kleinerer, ebenfalls hohler Zylinder von Gußeisen, c, dessen äußere Kannelirungen in jene des großen Zylinders eingreifen, wodurch eine Wälzung von c, und eine das Vermengen befördernde Reibung auf den Juhalt der Tonne entsteht. Die Höhlung des kleinen Zylinders verengt sich von den beiden offenen Enden nach der Mitte hin, so daß (wie der Längendurchschnitt Fig. 16 zeigt) eine Abschrägung f entsteht, und die bearbeitete Masse sich nicht im Innern aufhal. ten kann. In einem der Böden der Tonne a befindet sich eine runde Thür, durch welche man die Maschine reinigt, auch den Zylinder c einlegt oder heraushohlt. Die Füllung und Entleerung findet durch einen weiten eisernen Hahn g Statt.

Eine andere Kräßmühle, bei welcher die Tonne unbeweglich liegt, und mit einer Rührvorrichtung im Innern versehen ist, fin= det man, nach der Angabe von Lainé in Paris, in den Fig. 17 bis 20 (Taf. 131) abgebildet. Fig. 17 ist der Aufriß von der Seite der Kurbel, welcher aber die Tonne im Durchschnitte zeigt: Fig. 18 der Aufriß der langen Seite; Fig. 19′ ein horizontaler Durchschnitt; Fig. 20 die innere Ansicht von demjenigen Boden der Tonne, wel cher an der Kurbelseite eingeseßt wird, und den man sich von Fig. 17 weggenommen denken kann. a die Tonne, welche auf zwei kreuzs förmigen Böcken b ruht, und deren innere Peripherie in der untern Hälfte mit einem halben Zylinder von Gußeisen, c, bekleidet ist. Ein Boden d der Tonne ist ein für alle Mahl festgemacht. Der andere (welchen Fig. 20 besonders, und zwar von der innern Fläche gesehen, darstellt) wird in der Offnung der Tonne auf einem Kranze s (Fig. 19) mittelst acht Schraubbolzen e befestigt, und kann also nach Belieben abgenommen werden. Der Rührapparat besteht aus der viereckigen Achse g, und zwei auf derselben angebrachten gußeisernen Kreuzen f, f, an welchen vier abgerundete Reiber h, ebenfalls von Gußeisen, sich befinden. Die Zapfen

der Welle g laufen frei in länglichen Öffnungen zweier Eisen. stücke i, welche inwendig auf den Böden der Tonne angeschraubt find. Dadurch kann die Rührvorrichtung so weit sinken, als der Inhalt der Tonne es gestattet, und denselben bis auf den Grund bearbeiten. Die Achse k der Kurbel j trägt ein gußeisernes Zahn, rad 1, und seht durch dieses ein größeres Rad m (Fig. 19) in Umdrehung, welches sich auf der Welle g, und im Innern der Tonne befindet. Bei n (Fig. 18 und 19) ist in dem befestigten Boden, entsprechend der tiefsten Stelle des gußeisernen Futters c, eine 2, Zoll lange und 11⁄4 Zoll breite Öffnung angebracht, durch welche die Maschine nach Beendigung der Amalgamation entleert wird. Diese Öffnung bleibt während der Arbeit durch einen Spund verschlossen, über welchem ein eisernes, fest ange schraubtes Band liegt. In dem nämlichen Boden befindet sich, fast gleich hoch mit der Achse g, ein konisches, einfach verpfropftes Luch o, durch welches das schmußige Wasser abgelassen wird. Eine Thür p oben auf der Tonne (f. Fig. 18), welche mittelst eines eisernen Bandes und eines Vorlegschlosses versperrt wird, dient zum Einfüllen der Kräge, des Wassers und des Queck filbers.

K. Karmarsch.

Gold s ch lägerei.

Der Goldschläger ist jener Urbeiter, welcher die unter dem allgemeinen Nahmen Blattgold (geschlagenes Gold) bekannten, zur Vergoldung auf Metall, Holz, Leder, Papier 2c. dienenden, höchst dünnen Blättchen aus Gold verfertigt. Er lies fert außerdem ähnliche Blättchen von Silber (Blattfilber) und zuweilen auch von weißen und gelben unedlen Metallmischungen (geschlagenes Metall, unechtes Blattgold und Blattsilber); wiewohl sich mit legterem Artikel meist besondere Arbeiter (Metallschläger) beschäftigen. In der neuesten Zeit hat man angefangen, auch aus Platin solche dünne Blättchen zu schlagen, und dieselben statt Silber auf Holzwerk und Bücher - Einbänden zu benußen. Die Verfahrungsarten sind für alle diese Produkte im Wesentlichen gleich, und sollen hier an der Fabrikation des Blattgoldes auseinander gesezt werden.

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Die Arbeiten des Goldschlägers zerfallen in vier Abschnitte: 1) Das Gießen des Goldes zu einer Stange (einem Zain); 2) das Ausschmieden des Zains zu dickem Bleche; 3) die fernere Verdünnung des leßtern durch Walzen; 4) das Schlagen, nämlich die Verwandlung des Bleches in Blattgold, mittelst des Hammers.

1) Das Gießen. Das Gold wendet der Goldschläger in der Regel ganz rein (ohne Legirung) an, weil es dann am dehns barsten ist. Nur zu ordinárem Blattgolde wird 5/16 Silber und 1/16 Kupfer zugefeßt, und das so genannte Parisergold oder Fransgold wird bloß mit Silber, oder mit 1/20 Silber und 1/80 Kupfer legirt, wodurch es die grünliche Farbe erhält. Røthes Gold, bloß mit etwas Kupfer legirt und daher von röth licher Farbe, war ehemahls gebräuchlich. Man gießt den Zain (in einem eisernen erwärmten, mit Talg oder Wachs ausgeschmier. ten Eingusse) 30 bis 40 Dukaten schwer, glüht ihn, und läßt ihn in der Usche erkalten. Durch diese Behandlung wird das Gold sehr weich, und verliert das Fett, welches vom Eingusse daran hängen geblieben war.

2) Das Ausschmieden hat nur den Zweck, den Zain dünner, breiter und länger zu machen, um ihn zum Walzen vor. zubereiten. Die Dicke, bis zu welcher das Gold durch das Schmieden gebracht wird, beträgt bis 2 Linien. Man bedient sich eines Ambosses mit ebener, 4 30ll langer, 3 3oll breiter Fläche, und eines 3 Pfund schweren Hammers, der an einem Ende eine 11⁄2 Zoll im Quadrat große Bahn, am andern eine Pinne oder schmale abgerundete Kante besigt. Während des Schmiedens (welches stets kalt geschieht) wird das Gold von Zeit zu Zeit geglüht, um die durch das Hämmern verminderte Weich heit vollkommen wieder zu erlangen.

3) Das Walzen des geschmiedeten Zains geschieht mittelst eines kleinen Walzwerks von der gewöhnlichen Einrichtung. Eine hierzu taugliche Konstruktion ist die auf Taf. 25, Fig. 19, 20, 21 abgebildete, und im II. Bde. S. 244 beschriebene. Die Walzen, welche vor jedem neuen Durchgange des Metalls mittelst ihrer Stellschrauben näher an einander gestellt werden, sind von Gußstahl, gehärtet und fein polirt. Neuerlich hat Saul

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nier in Paris eine Verbesserung an dem Walzwerke der Goldschläger angebracht, welche im Wesentlichen darin besteht, daß die Streckwalzen viel dünner als gewöhnlich gemacht werden, und daß dem Ausbiegen oder Nachgeben derselben (welches bei dem geringen Durchmesser Statt finden würde) durch gußeiserne Druckwalzen vorgebeugt wird, welche mit den Streckwalzen ihrer gan= zen Länge nach in Berührung stehen. Diese Einrichtung hat den doppelten Vortheil, daß man dünne Walzen von gehärtetem Stahle viel leichter und wohlfeiler als dicke herstellen kann, und daß sie die Streckung des Metalls mit geringerem Kraftaufwande bewirken. Fig. 23 (Taf. 131) ist eine Skizze dieses Walzwerks. a, b sind die stählernen Streckwalzen, welche 11 Zoll Durche messer und (ohne die Zapfen) 33⁄4 Zoll Länge haben. Die aus -Gußeisen oder ungehärtetem Stahle bestehenden Druckwalzen c, c' find eben so lang, aber 31⁄2 Zoll dick. d, d sind mehrere Walzen zur Leitung des Zains. Bei e wird vor den Streckwalzen eine Lehre, nämlich ein Eisen mit einer länglich viereckigen Öffnung angebracht, um den Zain in unveränderlicher Richtung nach den Walzen hinzuleiten. Die zwei Stellschrauben, durch welche die Walzen mehr oder weniger einander genähert werden, wirken auf die Lager der obern Druckwalze c, und werden gleichzeitig durch Räder, welche sich an ihnen befinden, und durch ein in beide Räder eingreifendes Getrieb umgedreht; genau wie bei Fig. 19, Taf. 25 Die obere Streckwalze, a, trägt an der einen Seite ein 12 Zoll großes Zahnrad, an der andern Seite die untere Streckwalze, b, ein gleiches Rad. Auf einer eisernen Welle, welche in der Gegend von A, mit den Walzen parallel liegend, angebracht ist, und vermittelst einer Kurbel in Bewegung gesezt wird, befinden sich zwei Getriebe von 41⁄41⁄4 Zoll Durchmesser. Das eine derselben dreht unmittelbar das Rad der untern Streckwalze, das andere mittelst eines Zwischengetriebes das Rad der obern Streckwalze um. Die Druckwalzen gehen durch die Reibung mit.

4) Das Schlagen. Wegen der geringen Dicke, zu welcher die Goldblätter verarbeitet werden müssen, geht es eben so wenig an, diese Blätter einzeln zu bearbeiten, als sie unmittelbar auf einander zu legen. Das Schlagen geschieht deßhalb so, daß man eine bedeutende Anzahl Goldblätter auf einander legt, und

sie durch zwischenliegende Blätter eines harten und glatten Stoffes trennt. Dieser Stoff ist Pergament, so lange das Gold noch etwas dick ist, und Goldschlägerhaut, wenn es schon dünner wird. Die Vereinigung dieser Blätter heißt eine Form, und man unterscheidet Pergament - Formen und Haut - Formen. Es muß hier zunächst von der Zubereitung der Formen die Rede feyn.

Das Pergament, welches der Goldschläger gebraucht, ist sehr glattes, durchaus gleich dickes Schreibpergament, wird in viereckige, gleich große Blätter zerschnitten und mit höchst fein gemahlenem gebranntem Gyps (Marienglas) mittelst einer Hasenpfote eingerieben, um das Anhängen der Goldblätter zu verhindern. Die Goldschlägerhaut, aus welcher die Hautformen verfertigt werden, ist das zarte Oberhäutchen vom Blinddarme der Ochsen. Es hat eine Länge von 2 bis 21, Fuß, und erscheint nach dem Trocknen, wobei es zusammenschrumpft, im Ansehen einem Bindfaden ähnlich. Man weicht es in einer sehr schwachen. Pottasche Auflösung ein, schabt es auf einem Brete mit dem Messer rein ab, spült es in Wasser, und spannt es in einem hölzernen Rahmen auf. Zwei Häutchen werden hierbei so auf eins ander gelegt, daß die auf dem Darme nach innen gekehrt gewes senen Flächen sich berühren; nach dem Trocknen sind beide fest zu einem einzigen Blatte zusammengeklebt. Nachdem man diese dop pelte Haut von dem Rahmen herabgeschnitten hat, wird sie grundirt, d. h. auf einem andern Rahmen mittelst Leim an den Rändern befestigt, mit schwacher Ulaunauflösung gewaschen, und auf beiden Flächen mit einer Auflösung von Hausenblase in weißem Weine mittelst eines Schwamms bestrichen. Gewöhnlich läßt man in dem Weine allerlei gewürzhafte Substanzen mazeriren, als Kampher, Gewürznelken, Ingwer, Zimmt, Muskatnuß, u. s. w., eine hergebrachte Methode, welche gewiß vereinfacht werden könnte, da sie nur den Zweck zu haben scheint, das Häutchen gegen den Angriff der Insekten zu schüßen. Zulegt gibt man einen Anstrich von Eiweiß, zerschneidet die Haut in gleich große Stücke von 3 bis 5 Zoll Quadrat (je nachdem die übliche Größe der Formen es erfordert) und glättet sie durch Pressen. Die Blätter einer Hautform werden vor dem Gebrauche, um sie vollkommen glatt zu

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