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ganz mit Sand umgibt. Dann wendet man die Flasche um; sezt den Obertheil B derselben (Fig. 28) auf; vereinigt mit dem Modelle die drei Stäbchen Fig. 21 und den Knopf Fig. 22, so daß das Ganze wie Fig. 24 erscheint; und füllt auch B mit Sand, wobei sich der Kern x bildet. Rund um den Knopf.c räumt man eine trichterartige Vertiefung zum Eingießen aus; worauf dieser Knopf weggenommen, jedes der Stäbchen b einzeln herausgezogen, die Flasche aus einander genommen, und auch das Glockenmodell entfernt wird, nachdem man (falls die Glocke einen Zapfen erhalten foll) durch das Loch der Haube mit einem flachen Holzstücke die Höhlung d in den Sand eingedrückt hat. Daß beim Formen des Kerns das Öhr mit oder ohne Klöppel eingelegt werden muß, versteht sich nach dem Obigen von selbst.

Bei dieser Art des Gießens verbreitet sich das einfließende Metall vom Gießloche aus in drei Kanále, und füllt die Form von drei Punkten aus schnell, vollständig und ohne den Kern beschädigen zu können. Die drei Angüsse werden abgesågt.

Kleine Glocken werden gewöhnlich auf der Drehbank in- und auswendig abgedreht, öfters auch durch Ränderiren verziert, mesfingene insbesondere noch gefirnißt oder vergoldet.

Eine besondere Art der kleinen Glocken sind die U hrglocken (Schlagglocken), welche man in Taschen- und Stubenuhren zuweilen statt der Tonfedern (Bd. V. S. 550) anbringt, um durch Anschlagen eines Hammers die Stunde anzuzeigen oder das Wecken zu verrichten. Sie haben eine flache, kappenähnliche Gestalt, 1 bis 4 Zoll und darüber im Durchmesser, und ungefähr ein Bier. tel des Durchmessers zur Höhe. Die Dicke ist auch hier am Rande größer als in den übrigen Theilen. Die schweizerischen Uhrglocken, welche am meisten geschäßt sind, bestehen aus einer Mischung von drei Theilen Kupfer und einem Theile Zinn, welche sehr klins gend, äußerst spröde und von fast weißer, nur wenig ins Graue und Röthliche ziehender Farbe ist. Das Formen dieser Glocken geschieht in Sand, mittelst eines Modells, ohne weitere Kunstgriffe, da sie weder Klöppel noch Griff erhalten, sondern mittelst eines in ihrem Mittelpunkte gebohrten Loches befestigt werden.

Größerer Glocken von ähnlicher Gestalt bedient man sich öfters bei Thurmuhren. Diese werden wie die Läutglocken in Lehm geformt. K. Karmarsch.

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Die Göpel dienen zur Einleitung einer drehenden Bewegung durch die als Zugkraft sich außernde thierische Muskelkraft, indem eine stehende Welle mittelst Hebelarmen, an denen die Zugkraft wirket, umgedreht wird. Da hierzu gewöhnlich Pferde angewendet werden, so heißen sie auch Pferde göpel. Ein Göpel, der durch Menschen betrieben wird, heißt insbesondere Tu m

melbaum.

Im Wesentlichen bestehen sie, wie Fig. 1, Taf. 128, als Vertikalprojektion einer solchen Maschine und Durchschnitt des sie umgebenden Mauerwerks nach M N der in Fig. 2 dargestellten Horizontalprojektion als Durchschnitt nach OP der Fig. 1, zeigt, aus der bei a durch ein Zapfenlager an einem Balken der Decke befeftigten, bei a' in einer auf dem Steinklog m angebrachten Pfanne drehbaren Göpelwelle A, hier von Holz, auf welcher der Kranz B mit der nöthigen Anzahl Urme von Gußeisen aufgesteckt ist. In diese sind bei e die Göpelarme b eingelegt, und mit jenen verschraubt, an welche bei d die zu verwendenden Thiere angespannt werden, die auf dem Gange F im Kreise herumgehen.

Will man den Kranz B vermeiden, so kann man die Hebel b, wie Fig. 3 und 4 bei c darstellt, in einander versehen, und mit eisernen Bändern befestigen.

Die eingeleitete drehende Bewegung des Gópels kann nun auf irgend eine Weise für einen gegebenen Zweck benügt werden. In Fig. und 2 geschieht dieß zur Drehung der Welle E mittelst Kegelverzahnung Denn wird nach Erforderniß ober oder unter den Hebeln b an der Welle A das Rad C angebracht, und greift dieses in das auf der bei C gelagerten hölzernen Welle E fest sizende Getriebe D ein, so ist es klar, daß man die Drehung der Welle A auf die Getriebswelle E übertragen, und sofort in jeder beliebigen Richtung an den hierzu bestimmten Ort weiter leiten

fönne.

Zur freien Fortleitung der Bewegung durch die Welle E ist unter dem Gange F die Öffnung J, und um bequem zu der Verzahnung kommen zu können, der Gang H geführt; so wie auch die nöthige Vertiefung für Rad und Getriebe durch die Futter

mauer G vom Gange F abgetheilt, und zur Sicherheit noch mit der Barriere p versehen ist.

Das Rad C besteht aus vier Kranzstücken von Gußeisen, welche bei e gehörig mit einander verschraubt sind, und die nőthigen Öffnungen zum Einseßen hölzerner Zähne enthalten, welche nach der Breite derselben mit am Kranze angegossenen prismatis schen Anfäßen r, Fig. 7 (Durchschnitt nach xy in Fig. 2), versehen, und um diesen Unsag breiter als die Dicke des Zahnes s sind, der dann, mit einem entsprechenden Einschnitte versehen, einges schoben, und durch den Keilt und Unsay r festgehalten wird, wodurch das Verschneiden der Zahnsdicke beseitigt, und das leichte Auswechseln der Zähne möglich ist; ferner aus dem innern Wellenkranz, der die Arme g enthält, die noch durch die Streben h mit einander verbunden sind; und dann aus den Radarmen f, die bei g in dem Wellenkranz, bei g' in den Radkrang eingelassen und durch Schrauben zusammengehalten werden. Das Getriebe D ist massiv von Gußeisen, und hat angegossene Zähne.

Damit das Torsionsvermögen der Göpelwelle nicht so sehr in Anspruch genommen werde, sind die Hebel i eingelegt, welche in Fig. 2 der Deutlichkeit wegen weggelassen wurden. Sie sind in die Anfäße k eines auf die Welle A aufgeschobenen Ringes eingelegt und verschraubt, an den Göpelarmen durch übergelegte eiz serne Bänder befestigt, und liegen mit einer ihrer Seitenflächen an den Radarmen f.

Zum Einführen der Zugthiere in den Göpelräum dient die in der Hauptmauer n angebrachte Thür q.

Unter den andern Arten der Benügung des Göpels möge hier noch diejenige kurz erwähnt werden, welche zur Förderung des Erzes aus bedeutenden Tiefen gebraucht wird, und die darin besteht, daß man an der Göpelwelle einen Korb (Treibkorb) befesti get, über welchen sich bei seiner Umdrehung ein Seil aufwindet, welches eine gehörige Leitung erhält, und über eine Rolle geschlagen, an seinem andern Ende die Tonne (den Treibsack des Erzes) trägt. Wegen des bedeutenden Gewichtes des Seils ist bei cylin drischem Korbe während des Aufwindens die zur Förderung nöthige Zugkraft sehr verschieden, weshalb der Treibkorb dann die Form eines abgestußten Regels zur Ausgleichung jener Kraft erhält,

über welche Konstruktion, so wie über die dazu nöthige Seilfüh rung und Bremswerk ic. unter dem Artikel Winde das Nähere erörtert werden wird.

Da die Gleichförmigkeit der durch den Göpel eingeleiteten Bewegung von der gleichförmigen Geschwindigkeit der an demsels ben arbeitenden Thiere abhängt, diese auch nie im hohen Grade zu erreichen ist; so kann der Göpel nur zur Bewegung jener Vorrichtungen benüßt werden, bei denen bedeutende Differenzen ihrer Geschwindigkeiten keinen wesentlichen Nachtheil nach sich ziehen. Sind mehrere an einer Welle arbeitende Thiere einmahl eine bestimmte Geschwindigkeit anzunehmen genöthigt worden, so wird eine bedeutende Geschwindigkeits- Änderung dann nicht so schnell eintreten können, wenn man dafür sorgt, daß die Zugkräfte derselben wenigstens unter sich stets gleich bleiben, was besonders den Vortheil gewährt, daß Einige von ihnen nicht frühzeitig ent= kräftet werden, Andere hingegen zu sehr geschont bleiben, was jedenfalls der durch sie zu erreichenden bestmöglichen Wirkung nachtheilig wäre. Um nun diese Gleichheit der thierischen Zugkräfte unter sich erkennen zu können, dürfte die vom Prof. Arzberger angegebene, in Fig. 3, 4, 5 und 6 dargestellte Vorrichtung vollkommen sich eignen.

B ist ein Wagebalken, der in den Einschnitt der Göpelwelle d oberhalb der Göpelarme eingeschoben wird, und um den Bolzen e sich drehen kann. Von den beiden Gehängen C ist in Fig. 4 der Grund, in Fig. 3 der Aufriß, und in Fig. 5 die Seitenansicht vorgestellt. Sie ruhen auf den Zapfen f des Wagebalkens B, und tragen mit den beiden Bolzen g wieder die beiden Wagebalken D. An den vier Enden dieser Wagebalken sind die Gehänge E auf die Zapfen h aufgehängt, an die bei i das eine Ende eines eifernen Stabes k, das andere aber in den einen Arm des Winkelhebels F eingehängt ist, dessen Drehungsare bei 1 an den Gőpelarmen b seine Lagerung hat. Von dem andern Arme geht der Stabm aus, läuft lángs des Gópelarmes fort, und ist am Ende desselben an den Winkelhebel G befestigt, wovon Fig. 4 die obere, und Fig. 6 die Seitenansicht darstellt, der sich um die Are p, in dem durch den Ring n mit dem Göpelarm festverbundenen Gehänge o, drehen kann. Bei q werden dann die Zugthiere angespannt. Man

wird sodann aus der Neigung der Wagebalken D oder B leicht entnehmen können, welche von den vier in diesem Falle zu verwendenden Thieren mehr oder weniger angetrieben werden müssen.

Begreiflicher Weise wünscht man es hier nicht, daß bei der geringsten Störung des Gleichgewichtes in der Zugkraft der ar beitenden Thiere sogleich ein Ausschlag an dem Wagebalken er. folge, was vermieden wird, wenn man den Winkelhebel G stumpfwinklig macht. Die eisernen Zugstäbe k und m, welche auch Drahtseile oder an den Enden mit Eisen beschlagene hölzerne Stangen seyn können, läßt man auf einander, so wie den einen Arm des Winkelhebels auf der Richtung des an ihm wirkenden Zuges senkrecht stehen.

Bezeichnet Q die in der Tangente des Theilrisses des Getries bes, mit Berücksichtigung aller bis dahin vorkommenden Nebenhin dernisse, selbst die in dem Lager der Welle E entstehende Reibung mit eingeschlossen, zum Betriebe erforderliche Kraft, r den Halbmesser des Rades C, R die Länge des Göpelarms b, und P die bei d an den Hebeln angebrachte Zugkraft; so hat man: ;

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Die Reibung in der Pfanne auf den Umfang des Zapfens reduzirt = =μqp, wenn μ der Reibungskoeffizient der Materialien der Pfanne und des Zapfens, q das Gewicht des Göpels sammt dem Rade C, p den Halbmesser des Zapfens bezeichnet, welche man wegen der aus dem geringen durch die Verzahnung auf die Wellenzapfen entstehenden Seitendruck erzeugten Reibung der Sicherheit wegen =μqp seßen kann. Diese gibt am Angriffspunkt von P eine Kraft

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Zur Überwindung der Reibung in den Zähnen, bei gut ausgeführter Verzahnung, gehört in der Richtung der Tangente des Theilrisses am Getriebe D eine Kraft

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wobei Q obige Bedeutung hat, p' der Reibungskoeffizient der Ma

terialien der Zähne, n==(r der Halbmesser des Rades, r' der

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