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'kleinen Schütt, zu Acs, bey der Hauptarmee und in Gallizien.

Auch kann derselbe noch Männer der Insurrektion am Leben antreffen, welche von dem Feind mit 24, 17, 14, 7, 5, und viele mit einzelnen Ehren-Wunden bezeichnet sind.

Die Erörterung der Beschuldigungen, nicht blos aus Bruchstücken entlehnt, sondern in ihrem Zusammenhang, wel che ohne tadelhafte Gleichgültigkeit nicht hätte unterlassen werden können, beweist deutlich den zureichenden Grund zur Beschwerde der Herren Stände von Ungarn beym Reichstag im Jahr 1811, über den Umlauf einer Schmähschrift gegen. die lehtere Insurrektion des Adels von Ungarn, unter dem Titel: Vertheidigung des Brückenkopfes vor Preßburg im Jahr 1809, worüber in den europäischen Annalen, Jahrgang 1813, 8tes Stück, eine vermeinte Aufklärung, Berichtigung oder Widerlegung vorkommt. Auch hat eine Behdr= de bey der Frage, über die Zulassung des Druckes dieser kleis nen Schrift, in Beziehung auf die Insurrektion von Anits: wegen erklärt:,,daß sie den Wunsch nicht unterdrücken könne, womit wenigstens einige der Milderung bedürfende Stel len geändert werden möchten." Gleichwol find diese Stels len geblieben.

Das Lob, welches der Verfasser dem beharrlichen Muth, der kraftvollen Anstrengung und der ausgezeichneten Tapferkeit der ungarischen Truppen ertheilt, hat für sich nichts An lockendes, da die Kriegsvölker aller Nationen diese Eigen: schaften der ungarischen Truppen von jeher anerkannt und nach Verdienst gepriesen haben. Mancher Fremdling verdankt denselben nach seinem eigenen Gefiändniß jenen Ruhm, der ihm zu Theil wurde.

Der Vorslag, aus den Infurrektion - Truppen eine numidische Reiterey zu bilden, ist weder ein neuer noch großer Gedanke. Die wirkliche Verwendung der ungarischen

Kavallerie auf diese Art vor dem Feind, hångt blos von Umständen ab. Ob der Adel von Ungarn, der in eigener Person bey der Insurrektion eintritt, gerade nur diese Bestim mung erhalten soll, da andere zu diesem Zweck anwendbare freywillige ungarische Truppen zu Pferd, die nicht zur Infurrektion gehören, in großer Anzahl vorhanden sind, nåmlich: Volonen vom Jahr 1809 und Veliten vom Jahr 1813, darüber entscheide der Reichstag, welcher den Beruf der In-surrektion bestimmt.

Das Gesetz vom Jahr 1808 gab der Insurrektion: Armee die regelmäßige Gestalt eines selbstständigen Körvers. Das Verhältniß der Kavallerie zur Infanterie dieser Jusurrektion zeigte sich vermöge desselben wie 1 zu 4, erst später wurde auf årarische Unkosten und mittelst freywilliger Beyträge die Zahl der Insurrektion Kavallerie ungefähr auf gleiche Stärke mit jener der Infanterie gebracht. Was wåre wohl aus der Infanterie der Insurrektion, welche in je der Rücksicht einer Abrichtung bedarf, ohne Unterstützung von regulären Truppen geworden, wenn die Kavallerie durch unnüßes Schwärmen, gleich beym Zusammenrücken der Infurrektion Truppen vor der Zeit den Feind herbey gelockt hatte? Vielmehr kann man es als ein vorzügliches Verdienst betrachten, daß dieser gleich im Anbeginn von dem Sammelplay bey Raab abgehalten wurde.

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IV.

Aktenstücke,

den gegenwärtigen Krieg betreffend.

Bericht an Se. Maj. den König von Schweden, von seis nem Miniker der auswärtigen Angelegenheiten, vom 7ten Januar 1813. Dekannt gemacht auf Befehl des Königs.

Sire!

Ich erfülle heute die Befehle Ew. Maj., Ihnen einen Bericht über die politischen Verhältnisse Schwedens mit Frankreich seit zwey Jahren abzustatten.

Nichts ehrt eine Nation mehr, als wenn die Regierung ihre diplomatische Verhandlungen zur allgemeinen Kennt niß bringt, und nichts dient besser, die Uebereinstimmung des Monarchen mit seinem Bolke zu befestigen, als diese unver hohlene Mittheilung der Geheimnisse der Politik. In der Rechenschaft, welche Ew. Maj. mir befohlen haben Ihnen abzulegen, wird jeder Patriot einen neuen Beweis finden, wie sehr sein König seine Einsichten ehret, wie sehr Er Sein Vaterland liebt. Die Nation wird in den diesem Bericht angehängten Aktenstücken, welche ihr nach Ew. Maj. Willen vorgelegt werden, den Gang kennen lernen, welchen die Regierung während des blutigen Schauspiels, das Europa fort= dauernd verwüstet, beobachtet hat.

Die Verhältnisse Schwedens zu Großbritannien hatten am Ende des Novembers 1810 noch keinen Karakter offener Feindseligkeit angenommen. Der Handel Schwedens, ob

gleich in seiner Thätigkeit, besonders durch den Pariser Frie den, beschränkt, war jedoch, Dank sey es der Mäßigung des englischen Kabinets, noch nicht gänzlich unterbrochen.

Die Beweise von Uebelwollen von Seiten Frankreichs, die im Laufe des Jahres 1810 dfters in ernsthafte Anforde rungen überzugehen drohten, schienen sich anfangs auf eine strenge Behauptung der Grundsäße des Kontinental-Systems in Pommern zu beschränken; aber sie richteten sich bald gera: dezu gegen Schweden, und man trieb die Zudringlichkeit so weit, daß man die Amerikaner aus unsern Häfen ausgeschlofsen wissen wollte. Es gelang jedoch Ew. Maj. durch Ihre Mäßigung und durch Ihre Festigkeit die Folgen davon ab: zuwenden.

Nichts desto weniger war vorauszusehen, daß diese glück liche Lage, welche Schweden die Mittel darbot, seine durch einen zerstörenden Krieg erschöpften Kräfte wieder herzustel len, nicht von Dauer seyn konnte. Der Kaiser Napoleon hatte für das unterjochte Europa die unabånderliche Regel aufgestellt, daß er als Freunde nur die Feinde Großbritan niens erkenne: daß die Neutralität, ehedem dle Schuhwehr schwächerer Staaten in dem Kampfe der Mächtigern, jest auf höre einen ernsthaften Sinn zu haben; und daß alle Staatskunst, alles Gefühl eigner Würde verschwinden müsse vor der Allmacht der Waffen und eines unbezwingbaren Willens.

Im Anfange des Novembers, wenig Tage ehe die Reichs-, standé auseinander gingen, kam eine Sendung von dem Hrn. Baron von Lagerbjelke aus Paris an. Sie enthielt den umständlichen Bericht über eine Unterredung, welche er mit Sr. Maj. dem Kaiser der Franzesen gehalten, und wo von das Resultat war, daß Ew. Maj. zu wählen hätten, zwischen der Unterbrechung Ihrer Verhältnisse mit Frankreich und einer förmlichen Kriegserklärung gegen England. Der französische Minister zu Stockholm, Hr. Baron Alquier, überreichte eine Note in demselbigen Sinne, und forderte eis

ne unumwundene Antwort innerhalb fünf Tagen, wobey er drohte, Schweden zu verlassen, wenn die Regierung dem Willen seines Herrn nicht Folge leistete.

Als Ew. Maj. in einem so dringenden Augenblick Ihre Blicke auf die äußere und innere Lage des Reichs warfen, so fanden sie darin nichts, worauf Sie bauen konnten, um einen freyen Entsöluß zu fassen. Die Mächte des festen Landes nahmen damals lediglich die Richtung an, welche Frankreich ihnen gab, und die Jahreszeit entfernte alle Hoffnung auf Englands Beystand, im Falle das Reich im Winter angegriffen würde. Der für die Antwort geseßte Termin gewährte nicht die erforderliche Zeit, um sich der Gesinnungen der benachbarten Staaten zu versichern, und die Hülfsquellen des Reichs, sowol in Geld als in Vertheidigung-Mitteln, wa= ren so beschränkt, daß man sich vernünftigerweise nicht schmeicheln konnte, die Ganzheit und die Freyheit Schwedens sicher zu stellen. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, von der Nothwendigkeit den Staat zu retten, durchdrungen, ließ seine übrigen Gefühle schweigen und erklärte feierlich, daß Ew. Maj. keine Rücksicht nehmen sollten, weder auf seine besondere Lage, noch auf seine frühern Verhältnisse, und daß er mit Treue und Eifer ausführen würde, was Ew. Maj. ihm zu Behauptung des Ruhmes und der Unabhängigkeit des Reiches auferlegen würden.

Ew. Maj. wollten die wirksame Hülfe, welche in dieser Erklärung Sr. Königl. Hoheit lag, auf einen günstigern Zeitpunkt aufbewahren, und sahen es als eine unumgängliche Pflicht an, für den Augenblick dem Sturme nachzugeben; indem Sie sich schmeichelten, daß der Kaiser Napoleon nicht alle lehte Hülfsquellen Schwedens auf einmal aufs Spiel sehen, und mit aller Strenge auf offenen Feindseligkeiten von unserer Seite gegen Großbritannien würde bestehen wollen.

Allein kaum war die Kriegserklärung gegen England er schienen, und der schwedische Handel in die Willkür des brit:

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