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› erfährt, die der jedesmaligen Verwendungsart entsprechen. Man sehe darüber im XVI. Bde. S. 442 u. f. nach. Jede Zusammenseßung ist freilich nicht brauchbar, sondern man nuß dabei nach gewissen Grundsäßen vorgehen. Recht hartes Metall mit größerem Antimongehalte, welches schwerer fließt, und die daraus ge: gossenen Platten zu spröde und in den kleinst-n Hervorragungen leicht ausspringend macht, ist eben so wenig zu empfehlen, als die > weicheren mehr bleihältigen Verbindungen, deren schnelle Abnügung und geringere Dauer wieder Schaden bringen. Wohl. feilheit, und vorzüglich die Gewohnheit, mit einer Legirung von bestimmter Schmelzbarkeit zu manipuliren, die man durch den Gebrauch hat kennen lernen, sind weitere beachtenswerthe Rücksichten. Hieraus erhellt nun zur Genüge, daß es keine ganz bes stimmten Verhältnisse der einzelnen Bestandtheile wird geben können, und zugleich die Ursache der in den Werkstätten vorkom menden bedeutenden Verschiedenheiten. Genaue und spezielle Ungaben in Zahlen können daher auch nicht zum Ziele führen, sondern nur als Beispiele eine Bedeutung haben. So wird von dem |_ berühmten englischen Typographen Hansard im obangeführten Werke eine Verbindung aus 5 bis 8 Theilen Blei und einem Theile Autimon, mit Zusaß von 15 Zinn, welches, ohne der Dünnflüssigkeit zu schaden, tie Legirung etwas härter macht, empfohlen. Bei reinem Antimon genügen 6 Theile Blei auf einen desselben. Das chinesische Thee-Blei, als sehr rein, leistet, wo es um máßigen Preis zu haben ist, vortreffliche Dienste. Eine in Amerika übliche Zusammenseßung enthält 70 Pfd. weiches Blei, 30 Pfd. Antimon, 2 Pfd. Zinn, 1 Pfd. Wißmuth; es soll der Oxidation nicht ausgeseht sein, kommt aber, der legteren Metalle wegen, theurer zu stehen.

Das gewählte Metall, gehörig beschickt, befindet sich zum Stereotypiren im geflossenem Zustande in einem gußeisernen Schmelzkessel, dessen Größe mit jener der gleich zu beschreibenden Gießpfannen in so fern übereinstimmt, als es möglich sein muß, die Pfanne ganz in das geschmolzene Metall einzusenken, und zwar so, daß neben und unter der Pfanne noch hinreichend Raum, und lehtere auf allen Seiten vom Metall umgeben bleibt. Die' Quantität desselben muß daher jedenfalls ziemlich groß seyn, und

wenigstens einen, auch wohl mehrere Centner betragen; denn es geht nicht gut an, damit so zu sparen, daß man den Abfall der ersten Güsse sogleich wieder in den Kessel bringt, weil dadurch die übrige geschmolzene Masse sich abkühlt, und dann wieder mit Verlust an Zeit und Feurungs-Material zur nöthigen Temperatur gebracht werden müßte. Man pflegt den gehörigen Hißegrad durch Streifen Papier zu beurtheilen, welche in das flüssige Metall gesteckt, zum Stereotypiren größerer Schriften alsobald broun werden, bei feineren aber sich entzünden sollen. Man hat ferner darauf zu achten, daß die Oberfläche der im gleichförmigen Flusse zu erhaltenden Masse metallisch rein und von Oryd frei bleibt. Eine dünne Lage Oel oder Fett leistet hierbei gute Dienste. Daß der Kessel in einem Windofen eingemauert ist, versteht sich von selbst. Die Form des oben zu diesem Ende mit einem vorspringenden Rande versehenen Kessels richtet sich gewöhnlich nach je. ner der Gießpfannen, und ist die länglich viereckige, am Boden enger, als an der Mündung; doch können auch ovale, wie er z. B. Tafel 489, Fig. A, im Schmelzofen bei D sich vorfindet, wo übrigens nur die Mündung sichtbar ist, ebenfalls gebraucht werden.

Es kommt nun (unter Vorbehalt der gleich folgenden ausführlicheren Beschreibung) darauf an, die vorher erwärmte Gießpfanne sammt der darin gehörig gelagerten ganz trockenen Gyps matrize in das geschmolzene Metall völlig unterzutauchen, wobei dieses durch Oeffnungen im Pfannen - Deckel einströmt und der Selbstguß der Stereotyp-Platte im Innern geschieht. Bei der nicht unbedeutenden Schwere der, nach dem Eintauchen mit Metall sich füllenden Pfanne gehört zum Hineinbringen und Heraus: heben eine eigene Vorrichtung. Das Oeffnen der Pfanne nach geschehenem Guffe und dem Festwerden desselben erfordert wieder eine besondere Operation.

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Die Gießpfannen hat man von verschiedenen Größen, und etwas abweichender Einrichtung. Eine der gewöhnlichsten findet man sammt ihrem nächsten Zugehör, Tafel 437 Fig. 20 bis 27. Figur 24 ist die Pfanne allein (so wie der gleich zu erwähnende Deckel aus gegossenem Eisen); länglich viereckig, nach den beiläufigen Umrisser der in sie kommenden Gyps-Matrize. Die vier Wände laufen gegen den Boden, wie namentlich der Querschnitt

durch ihre Mitte, Figur 25, zeigt, beträchtlich zusammen, um sie leichter von ihrem Inhalte uach beendigtem Gießen entleeren zu können. Der oberste Rand giebt eine fast gerade, rahmenartige Erweiterung für den Deckel, der also, in dieselbe eingelegt, die Pfanne A oben schließt. Die Vorsprünge 1, 2, gehören. zur Anbringung des Klobens aus geschmiedetem Eisen, e Fig. 20, 21, der den Deckel mit dem Körper der Pfanne zusammenhält. Einen wichtigen Bestandtheil des Apparates macht der Schwimmer, Figur 26 im Grundrisse, Figur 27 von der Seite darge stellt. Ebenfalls von Gußeisen, hat er vier niedrige Füßchen von denen zwei in Figur 27, alle vier, aber purktirt, Figur 26 erscheinen. Ebenfalls punktirt sieht man ihn Figur 21 in der Abbil dung der ganz zusammengestellten Vorrichtung. Der Schwim mer ruht demnach mit seinen Füssen auf dem Boden der Pfanne; der Umfang seiner Platte darf aber nur so groß seyn, daß er ihre Wände nicht berührt, sondern überall noch ein merklicher Abstand bleibt. Der Deckel paßt wie gesagt, jedoch nicht strenge, oben in die Pfanne, und liegt mit ihrem obersten Rande in einerlei Ebene, wie namentlich Figur 21, wo er bereits an seiner Stelle sich befindet, deutlich ausweiset. Fig. 22 und Fig. 23 erscheint. er abgesondert im Grundrisse und von einer der schmalen Kanten i C, auch noch in Figur 21 sichtbar ist eine mitgegossene quadrati. sche Erhöhung zu seiner Verstärkung, damit er, selbst bei einer grö ßeren, durch die Schraube s Figur 21 allerdings auszuübenden Gewalt, weder bricht, noch sich biegt. Wichtig ist der Umstand, daß die Deckel-Fläche keine rechtwinkeligen Eden, sondern statt ihrer vielmehr einwärts gehende Rundungen hat, wie am deutlichsten Figur 22 darthut. Der Deckel schließt also die Pfanne nicht võllig, sondern er läßt an den Ecken die vier Oeffnungen, durch welche das Metall beim Eintauchen in das Innere gelangt und es ausfüllt. Das Zusammenpassen der einzelnen Theile und ihre Verhältnisse erklären sich sowohl aus Figur 21, als auch vollends durch die punktirten, die Figuren 22 bis 27 mit ein ander verbindenden Linien.

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Die Gyps Matrize blieb bisher unberücksichtigt und ist selbst in Figur 21, um keine Undeutlichkeit zu veranlassen, nicht mit angegeben. Sie liegt bei der zum Eintauchen berei

teten Pfanne, also in Figur 21, unmittelbar auf dem Schwimmer, und zwar so, daß sie die Gesichtsseite nach unten, den glatten Rücken aber der innern Deckelfläche zukehrt, welche sie jedoch nicht berührt, sondern in beträchtlichem Abstande von ihr bleibt. Wenn die Pfanne während und nach dem Untertauchen durch die vier fehlenden Ecken des Deckels sich mit Metall füllt: so hebt dieses den Schwimmer, unter den es ebenfalls gelangt, in die Höhe, bis der Rücken der Matrize an die innere Fläche des Deckels stößt. Gleichzeitig strömt dasselbe durch die schon besprochenen Gußlöcher (1, 2, 3, 4 u. f. w. Fig. 11, Tafel 438) in den inuern hohlen Raum der Matrize und bewirkt den Abguß, als Zweck der ganzen Arbeit..

Daß der Deckel während des eben angedeuteten Vorganges unverrückt und sicher auf der Pfanne bleiben muß bis zu ihrer nachherigen Eröffnung, leuchtet ein. Den gehörigen, aber willkürlich aufzuhebenden Verschluß, bewirkt der bereits erwähnte Kloben, e Fig. 21, und, von oben abgesondert ge= sehen, Fig. 20. Man legt ihn so an, daß seine, hakenförmig abgekrüpften Enden unter die Vorsprünge 1, 2, Figur 21, 24, 25, der Pfanne greifen; gehöriges Anziehen der starken Schraube s Fig. 20, 21, an dem flachen Kopf n mittelst eines durch seine Deffnung gesteckten Eisenstäbchens, bringt den erforderli cheu Druck auf die Mitte C, fonach des Deckels, und den festen Schluß hervor. Die Schraube s hat ihre Mutter in der verstärkten Mitte r des Klobens; die Figur 20, 21 punktirt an: gedeutete Deffnung durch den obersten Theil der Schraube, dient aber nicht nur zum Oeffnen und Schließen des Deckels, sondern auch, um die ganze Vorrichtung zum Behufe des Eintauchens und Heraushebens der Pfanne mit dem weiter unten zu beschreibenden Hebezeug oder Krahn in Verbindung zu bringen.

Außer dieser gewöhnlichsten und ältesten Einrichtung der Pfanne, koumen aber, selbst die Verschiedenheit der Größe abgerechnet, noch andere vor, welche sämmtlich hier aufzuzählen um so weniger angeht, als die Veränderungen nicht wesentlich genannt werden können. Einige Beispiele mögen daher genügen.

Auf Tafel 438 Fig. 20 stellt sich eine Pfaune von der

) schmalen Seite sammt dem Schließkloben dar, Fig. 21 dieselbe ohne den Kloben im Grundrisse, Fig. 22, die Pfaune allein mit einer langen Seite. Sie unterscheidet sich zunächst durch die Beschaffenheit des Deckels D, der abermals in den Rand der Pfanne a einsinkt, also in einem vertieften Absaß derselben mit. seiner ganzen ebenen Platte liegt. An den vier Ecken ist sie jugerundet und hat oben ovale Erhöhungen, von denen vier in der Mitte zusammenlaufende Arme als Verstärkungs Rippen ausgehen, wie besonders aus Figur 21 erhellt. Die Verties, fung 8 dient zur Aufnahme des unteren zugerundeten Endes der Schließschraube, s Fig. 20. Die vier oralen Erhöhungen sind auf der untern Fläche, wie die Punktirung auf D Fig. 21 anzeigt, hohl. Sie follen beim Guße jene aus dem Innern aufsteigenden durch das Metall verdrängten Luftblasen aufnehmen, welche durch die offenen Ecken nicht schnell genug ent weichen könnten. An der Pfanne finden sich wieder die beiden Ansäge der laugen Seiten, r und r' Fig. 21, 22, 20, an de nen, nach Ausweis der lehtgenannten Abbildung, die haken. förmig abgebogenen Enden des Schließklobens, q, die Pfanne fassen, und während die Schraube s auf den Deckel wirkt und ihn niederdrückt, das Ganze festhalten. Der Kloben für sich allein und ohne die Schraube, Fig. 19 von oben erscheinend, bringt auch hier die Vorrichtung mit dem Krahn in Verbindung, worüber einstweilen nur angedeutet, und vorläufig be. merkt wird, daß dieses mit Hülfe der paarweise stehenden, ganz offenen, länglich viereckigen Löcher durch den Kloben, bei 7 und 8 Fig. 19, 20 geschieht.

Mehr Eigenthümliches hat die Figur 1-5 abgebildete Vorrichtung. Fig. 1 zeigt sie ganz zusammengestellt; nämlich die Pfanne a sammt dem Deckel b, dem Schließkloben u, endlich den großen Kloben, woran das Ganze hängt. Figur 2 ist die Pfanne a allein mit dem daraufliegendem Deckel b; Fig. 3 Pfanne und Deckel abgesondert, beide von der schmalen Seite; Fig. 5 dieselben punktirt, um ihre Verbindung durch den Schließtloben deutlicher zu machen; Fig. 4 endlich dieser selbst, aber in oberer Ansicht. Der Deckel, etwas stärker als die vori= gen, senkt sich gar nicht in die Pfanne ein, sondern ruht flach

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