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besprochenen Oeffnungen der Seitentheile, wie 6′ Fig. 14 ge= hend, die Drehungsachse des Deckels geben. Diese Déffnungen müssen etwas geraumig und sogar oval sein, weil sonst der Deckel, da er unten den Boden u berührt und an ihm anliegt, gar nicht zu wenden wäre.

Beim Auf- oder Zumachen faßt man den Deckel am hölzernen Handgriff, x Fig. 9, 10, 11. Um ihn fest und unbeweglich mit dem Deckel verbunden anzubringen, besteht folgende Einrichtung. Die unter rechtem Winkel am Deckel befindlichen Träger, 12 und 13, der erste mit der Außenfläche in Fig. 18, der andere ebenso und noch von vorne in Fig. 17 einzeln abgebildet: haben jeder an der Grundfläche zwei mit ihnen aus dem Ganzen gearbeitete starke und hinreichend lange, in Fig. 17 und 18 bemerkbare Stifte, welche in dazu passende Löcher des Deckels (bei 12/13′ Fig. 1) eingesenkt und auf der innern Seite des Deckels gut vernietet werden. In der Mitte des oben scheibenförmigen Theiles des Trägers 12 findet man ein quadratisches, im andern, 13, ein rundes Loch (m. f. Fig. 17, 18). Durch diese und durch den Holzgriff selbst geht die in Fig. 10 punktirt angedeutete Achse; vor 12 hat sie einen flach. runden Kopf, außen an 13 paßt auf die am Ende der Achse angebrachten Gewinde eine bei 13 Fig. 11 mit der ganzen Fläche erscheinende runde, mit zwei Löchern für einen Gabelschlüssel (zum Anziehen oder Losschrauben) versehene Mutter.

Bei der ganz zum Gusse vorbereiteten Vorrichtung muß der Deckel aber auch fest und sicher geschlossen bleiben. Dazu gehören die Reiber oder Klinken mit den Holzgriffen, k 1, Fig. 9, 10, 11 in der Stellung, wie sie den Deckel halten, einer abgesondert Fig. 6. Sie sind natürlich so drehbar, daß sie dann dem Oeffnen des Deckels kein Hinderniß mehr entge gen stellen. Um sie überhaupt anzubringen, gehören die früher erwähnten halbrunden Vorsprünge, r' i Fig. 9, 11, 14, 15. Sie sind viereckig nach der ganzen Länge durchlöchert, zur Aufnahme einer Achse, die sich nicht verdrehen soll. Sie hat auf und über dem flachen Theile jedes Reibers einen größeren run, den Kopf, wie man ihn in Fig. 9, 10, 11 leicht unterscheidet. Unter diesem steckt der Reiber auf dem runden Schaft mittelst

der in Fig. 6 sichtbaren Oeffnung. Die Größe derselben und des Schaftes selbst, um welchen der Reiber beweglich wird, deutet in Fig. 10 ein punktirter Kreis an. Vor diesem Schaft ist die Achse viereckig und füllt die Oeffnungen durch_r' und i' vollkommen aus, kann sich daher nicht drehen, und wird an ihrem mit Gewinden versehenen Ende unbeweglich erhalten durch eine daselbst vorgelegte Mutter, wie 9 oder 10 in den Figuren 9 und 11. Ferner muß, um die Art des Verschlusses gang deutlich zu machen, ein vertiefter Ausschnitt, auf der obern Kante der Seitentheile i under näher beschrieben werden. In Fig. 10 ist seine untere Hälfte durch die Reiber bedeckt; Fig. 14 wurde er mit w bezeichnet; seine Beschaffenheit und Bestimmung erklärt bald die Vergleichung dieser Figur, mit Fig. 15 und 10. Er geht 3 bis auf den halbrunden Vorsprung, r' oder i' herunter, so daß demnach der Reiber mit seiner untern Fläche daselbst aufliegt, und mithin, gehörig einwärts gewendet, die obere Fläche des Deckels (d) erreicht, und sie niederhält. Der Grad der Wendung beider Reiber ist durch die Beschaffenheit der Ausschnitte in den Seiten theilen selbst beschränkt. Der freie Arm der Reiber kann in Fig. 10 nicht tiefer abwärts gehen, weil seine Kante an der unteren geraden des Ausschnittes ansteht. Die Drehung nach der entgegengesezten Richtung aber (um den Arm des Reibers vom Deckel weg zu bringen und diesen frei zu machen) geht nur so weit, bis der Arm senkrecht steht. Dann gelangt aber auch die vordere schräge Endkante des Armes an die ihrer Form entspre chende schiefe obere Wand des Ausschnittes, und steht daselbst an. Der Deckel ist nun hierdurch, wenn dieß mit beiden Reibern geschieht, frei und um seine Zapfen an v beweglich geworden.

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Ueber die Behandlung der Matrizen im Rahmen, und den Guß der Metallplatten selbst, ist nach dem Vorausgegangenen wenig mehr zu bemerken. Da die Gypsmatrizen im Vergleich mit jenen nach englischer Methode gefertigten viel größeren Flächen Inhalt haben: so geschieht es leichter, daß ungeachtet des Rahmens, und wenn auch der Gypsbrei mit verhältnißmäßig nur wenig Wasser bereitet wurde, sie sich während des Trocknens stark werfen. Da sie aber genau in den Kasten zwischen die Hinterseite und den Deckel passen sollen: so werden sie, wenn

merklich verzogen, bei Schließen des Kastens durch den Deckel öfters Sprünge bekommen oder ganz zerdrückt und gebrochen. Man muß daher vor dem Einlegen jede genau untersuchen, so daß man an verschiedenen Stellen des Rückens die Kante eines guten Lineales aufseht, und dann die Unregelmäßigkeiten, sowohl Vertiefungen als Erhöhungen bald entdeckt. Um Schaden zu verhindern, kann man solche Stellen entweder mit mehrfachem Papier unterlegen, oder aber im Gegentheil das Ueberflüssige mit: telst einer Raspel oder durch Abschaben mit einem Messer wegschaffen.

Der Kasten muß, damit das Metall nicht stockt, und die Platten nicht mangelhaft, blasig und unganz ausfallen, vor dem Gießen hinreichend erwärmt werden. Man thut dieß am be quemsten so, daß man darin einige alte, mißlungene oder sonst unbrauchbare Matrizen abgießt. Beim wirklichen Abguß muß immer so viel Metall hinein kommen, daß mit demselben auch der Einguß zum Theile, also mehr oder weniger voll wird, weil eben dieser Antheil Metalls auf das die künftige Platte bildende den nöthigen Druck ausübt und hierdurch alle feinen Vertiefungen der Matrize vollkommen ausfallen. Daher bedarf der eiserne Löffel, mit dem man das Metall aus dem Schmelzkessel hebt, einer gehörigen und solchen Größe, daß jene Bedingung mit einem Male und ohne nachzugießen, erreicht wird. Es ist weiters forgfältig darauf zu sehen, daß auf der Oberfläche des Metalles im Löffel keine Schlacke oder Oryd-Lage bleibt, welche theilweise ins Innere gelangend der entstehenden Platte schaden würde. Vor jedesmaligem Einschütten hat man daher mittelst eines Blech: streifens jene Oberfläche gut zu reinigen. Das im Einguß überstehende Metall soll bei feiner Schrift mehr betragen als bei gröberer, weil die erstere immer schwieriger ganz scharf ausfällt. Dann ist es ferner ein sehr empfehlenswerther Kunstgriff, Kolumnen mit seiner Schrift so in Gyps abzuformen, daß die Zeilen im Auffahrahmen über quer und nicht wie es natürlicher wäre, wag. recht laufen. Die Intervalle der Zeilen geben mun gleichsam Gassen, durch welche das Metall viel leichter in alle Vertiefungen läuft, als bei der entgegengeseßten Lage. Gut ist es ferner, das Innere des Deckels mit feinem geleimten Papier zu über

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diehen und diesem noch einen Anstrich von Röthel, Bolus oder Ocher zu geben. Ueberhaupt ist auf das zu erinnern, was im XVI. Bande dieses Werkes S. 483 485 über das Gießen der Linien, mit welchem die jezt beschriebene Operation manche Aehnlichkeit hat, schon bemerkt wurde. Hierzu gehört ferner die geneigte Lage des Kastens während dem Gusse, die stärker sein muß bei feiner als bei gröberer Schrift. Geringe Nei gung erhält der Kasten ohne Umstände dadurch, daß man ihn schief an die Wand des Arbeitortes, seine Rückseite dieser zu gefehrt, lehnt. Soll die schiefe Lage aber beträchtlich sein; so nimmt man eigene, auch bei den schwereren Gießinstrumenten übliche Holzböcke oder sogenannte Lafetten, auf denen der Kasten mit dem gehörigen Grade der Neigung während des Gusses ruht.

Wenn man nicht scheut, etwas umständlicher zu Werke zu gehen, wodurch man aber auch manche Vortheile erhält, fo ist eine eigene Vorrichtung zur Aufstellung des Kastens em pfehlenswerth, welche ganz zum Gusse bereit, die Fig. 21 darstellt. Der Kasten selbst kommt mit dem schon beschriebenen überein. Deßhalb hat man zur etwaigen Vergleichung die Bezeichnung der einzelnen Theile mit den nämlichen Buchstaben und Zahlen wiederholt. Nur ein geringer Unterschied findet sich an den Seitentheilen, nämlich die Erhöhung, t Fig, 21, am Ende des Ausschnittes von i, wodurch die untere Kante der Klinke (au k) eine bessere Anlage erhält; übrigens eine Abänderung von nicht wesentlicher Bedeutung. Eigenthümlich aber ist die Zugabe des gußeifernen Rahmens g h, den Fig. 19 im Grundrisse, Fig. 20 von vorne darstellt. Die langen. Seiten, m n haben eine Art schiefer Zähne oder Einschnitte, die an beiden genau gleich sein müssen. Diese Leisten erheben. sich etwas über die zwei kürzeren. Die zugerundeten, wieder niedrigeren Fortsäße, g, h, y, z mit ihren runden Löchern, haben die Bestimmung, die ganze Vorrichtung auf einem stars len Tische oder einer Bank durch vier Schrauben zu befestigen, für den Fall, daß man ihr für längere Zeit eine bestimmte Stelle anzuweisen gedenkt. Sonst steht sie auch ohnedieß durch ihr eigenes Gewicht hinreichend sicher. Die Oberfläche der Technol. Encyklop, Bd. xyil.

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Hintern furzen Seite trägt die mit acht versenkten Schrauben an ihr befestigte Schiene p; nochmal abgesondert erscheinend Fig. 23, und zwar in drei Ansichten, nämlich von vorne, wie in Fig. 20, im Grundrisse, übereinstimmend mit Fig. 19 und von außen, so wie sie theilweise in der Hauptfigur, 21, ebenfalls borfommt. Von der Mitte dieser Schiene erheben sich in bestimmter Entfernung von einander zwei scheibenförmige Lappen, der vordere mit einer viereckigen, der andere mit kreis runder Deffnung. Als Gegenstück hat die Hinterfläche des Kastens eine ganz ähnliche Schiene, an diesem selbst in glei cher Weise befestigt, nämlich durch acht Schrauben, deren Mut tern in den Mittelsteg eingeschnitten sind, welcher in Fig. 12, 18 die Vertiefungen f f von einander scheidet. Die Enden der Strebe oder Stüße s, Fig. 22 einzeln von oben und von der Seite, bilden rund durchlöcherte Scheiben, welche in den Raum vischen die zwei Lappen an p Fig. 19, 20, 21 und das ähnliche Paar an der Hinterfläche des Gießkastens passend, denfelben ausfüllen, mittelst der durch alle drei Theile gehenden Achse, ein Gewinde am Rahmen (bei p), das andere am Kaften geben, und beide in Verbindung bringen. Jede Achse trägt auf einer @eite eine runde Scheibe (sichtbar mit der Fläche in Fig. 21), geht dann mittelst eines Viereckes, damit sie sich nicht drehen kann, durch den vordern Lappen an der Schiene, dann aber rund durch die Stüßes, und ist endlich auf der andern Seite außen durch eine Mutter verwahrt. Die Schiene p mit ihren Auffäßen, ihr Gegenstück am Kasten, die Strebe s, so wie die Uchsen sind sämmtlich von geschmiedetem Eisen. Mit Hülfe der beiden Gewinde an der Strebe s fann man den Kasten nach Er forderniß mehr oder weniger schief stellen oder neigen. Sein Boden ruht dann, wie man in Fig. 21 an der Punktirung sieht, in einem Paar der korrespondirenden Einschnitte des langen eifernen Rahmens; folglich verharrt der ganze Kasten, durch die Strebe gestüßt, in seiner ihm gegeberen Neigung ganz sicher und so ange, ale man sie nicht absichtlich ändert. Schwankungen man eben so wenig zu beforgen, weil, um ihnen zu begegnen, die Seitentheile (i, r, Fig. 9, 10, 11, 14, 15, 21) unten über den Boden u Fig. 10 (oder nach Ausweis der Punktirung in

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