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deskatechismus S. 16 und im Gesangbuch selbst. Vgl. S. 43, 4 unseres Büchleins. Auf derselben Seite (43) V. 3 ist selber statt selbr" zu schreiben um des Versmaßes willen. S. 42 steht „Betlehem“ statt „Bethlehem", offenbar nur ein Druckfehler. Das Imperf. von erschrecken ist constant mit ck, wird aber richtiger mit blosem k geschrieben; so S. 38 und S. 44 (vgl. Bauer, Grundz. d. neuhochd. Gramm. 6. Aufl. S. 181). In Pallast" S. 51 kann man das eine I entbehren, da es von palatium herkommt, und auch der Franzose sein palais nicht geschärft schreibt. Der Genitiv der Eigennamen ist bald durch den Artikel „des“ (S. 29, 11. S. 30, 12), bald durch das angehängte 8" mit Apostroph (S. 34, 17) oder auch ohne Apostroph (S. 31, 14. S. 32, 15) bezeichnet. Hier hat eine consequente Gleichförmigkeit einzutreten. Die Bibelsprüche hat das „des“ nicht; wir stimmen für das angehängte 8 mit Apostroph: die Träume Joseph's, die Brüder Joseph's, der Traum Jakob's 2c. Es ist ferner zu loben, daß der Verf. das veraltete e z. B. in pflanzete" 2c. weggelassen und dafür pflanzte" geschrieben hat; allein sobald der Conjunktiv eintritt, hat auch das e wieder einzurücken. Es muß also S. 23 heißen: „Und Gott seßte den Menschen in den Garten Eden *), daß er ihn bauete und bewahrete." Bezüglich des Komma vor „und“ ist endlich gleichfalls eine Conformität zu bewahren. Wo das „und" ein neues Subjekt einführt, ist das Komma zu sehen, außerdem nicht. Es wird also 6. 23 3. 15 v. o. zu schreiben sein: „Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß und blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase, und also ward der Mensch eine lebendige Seele."

Die typographische Ausstattung und Anordnung ist vortrefflich zu nennen. Nur das schlachtete" S. 29 darf

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denn

würden wir „Eden's“

*) Um deutlicher zu machen, daß Eden hier der Genitiv ist
das Land, nicht der Garten heißt Eden
zu schreiben vorschlagen. Doch das nur nebenbei.

nicht so fett gedruckt und durch einen Gedankenstrich getrennt sein. Es ist ja nicht geschlachtet worden. Gleich daneben lies ,,Abraham“, statt „Araham“.

Um aber den Schluß unserer Besprechung mit dem Schluffe des Büchleins selbst zu machen, so sei noch ein leßtes Wort

der vierten Abtheilung

gewidmet. Sie enthält die Gebete und ist treffend mit dem Bibelworte eingeleitet: „Betet ohne Unterlaß!" Eigentliche Gebete und Verse aus Gebetliedern wechseln hier ab; die Festlieder sind der biblischen Geschichte einverleibt. Es ist Alles durchweg werthvoll und gut, was uns hier begegnet. Nur das Gebet S. 62 Nr. 5 scheint uns zu lang, als daß es sich je als Schulgebet einbürgern könnte. Ferner ist S. 58 das Abendlied Nr. 2 (,,Lieber Mensch, was" 2c.) nicht in der bei uns üblichen Version gegeben; und ebenso muß Nr. 3 genau nach dem Gesangbuch eingeprägt werden, wo nach 2. Petr. 1, 9,,tappen" gewählt ist. Die Lesart „wandeln“ ist gleichfalls biblisch und kann sich auf 1 Joh. 2, 11 berufen; aber um so mehr entscheidet der Tert des Gesangbuchs, aus welchem später das Kind das ganze Lied lernt. Am Schluffe vermissen wir ungern das schöne, kindliche Reimwort „vom lieben jüngsten Tag": „Wenn der jüngste Tag will werden, da fallen die Sternlein von der Erden" 2c. Es ist das ein Vers, in welchem sich Christenglaube, Kindessinn und Volkston in seltener Weise begegnen. Mit ihm würde auch das Büchlein noch gelungener, als bereits geschehen, enden, indem es mit der vollen Christenhoffnung abschlöße, die ja nicht auf das selige Ende sich beschränkt.

So können wir denn, nachdem wir unsere Ausstellungen, welche sich überdieß sämmtlich auf Einzelheiten beziehen, in freimüthiger Weise ausgesprochen, zulezt noch der Freude Ausdruck geben, mit der wir das Büchlein durchwandert haben. Es ist ein liebliches Gärtlein, darin die Brünnlein Gottes fein lustig fließen. Gebe Gott, daß es als solches er

kannt werde, damit unsere Unmündigen bald sizen können unter den Zweiglein und schöpfen lernen. Eine für den Lehrer besonders werthvolle Zugabe sind die wechselseitigen Hinweisungen am Schluffe der Sprüche und der bibl. Geschichten. Hier wird derjenige, welcher sich die Mühe nimmt, den angebrachten Ziffern zu folgen, zu seiner Ueberraschung einen Fleiß und ein Urtheil entdecken, die er hinter den kleinen Lettern nicht vermuthet hat. Freilich ist die Verfolgung der Citation etwas erschwert. Was IV, 5, b sagt, will troß der Bemerkung unter dem Inhaltsverzeichniß erst durch Uebung gewöhnt sein. Wir schlagen deßhalb vor, nach Seitenzahlen zu citiren und die betreffenden Denksprüche auf jeder einzelnen Seite fortlaufend und unabhängig von den Unterabtheilungen mit den Buchstaben des Alphabets zu bezeichnen, so daß z. B. auf S. 18 a-k, auf S. 19 a-f u. f. f. zu lesen wäre. Eine Kleinigkeit, die doch viel Erleichterung bieten wird. Der Verf. sagt in seinem Vorwort, er habe lieber zu wenig geben wollen, als zu viel. Zu wenig hat er nicht gegeben, aber gewiß auch nicht zu viel, wenn der Lehrer sich die Mühe nimmt, den vorhandenen Stoff wieder für zwei, ja, wenn er will, drei Lehrjahre auszusondern. Ein solches Geschäft wird ihm nicht als beschwerende Zumuthung, sondern als erwünschte Freiheit erscheinen, wenn er ein selbstständiger Mann ist. Auch könnten Conferenzen diese schöne und lohnende Aufgabe in Angriff nehmen und zur Lösung bringen. Daß der Verf. sie nicht selbst zu lösen suchte, wiewohl er jedenfalls das Zeug dazu gehabt hätte, daran mag ihn der Nespekt vor der Kritik, wie er einmal im Vorworte sagt, oder wie wir lieber sagen wollen, der Blick auf das Auseinandergehen subjektiver Ansichten abgehalten haben. Er hat jedenfalls die Aufgabe gelöst, der ihm die hohe Kirchenbehörde gestellt hat. Möge dem Fleiße, der Einsicht, dem Geschmacke, mit dem er sie gelöst hat, die Frucht nicht fehlen!

Wider D. Schenkel.

An die wider Schenkel in den vorangegangenen Heften abgegebene Erklärung haben sich angeschlossen:

aus dem Dekanatsbezirk Pyrbaum die Geistlichen:

Reichold in Sulzkirchen. Holzinger in Sulzbürg. Alt in Oberndorf.
Bischof in Bachhausen. Brügel in Ebenried. Daußes, Pfarrverwe-
ser in Kerkhofen. Schwarz, Pfarrvikar in Neumarkt. Bueckle in
Eismannsberg.

Aus dem Dekanat Thalmessingen die Geistlichen: :

Reichenbach, Dekan und Pfr. in St. Michael. Strebel in St. Gott-
hard. Schäfer in Alfershausen. Beck in Eyfölden. Lindner in
Offenbau. Mayer in Thalmannsfelden. Streng in Burgfalach.
Schmeßer in Nenslingen. Wörlein in Bergen.

Ueber die apologetische Aufgabe der Predigt in der

Gegenwart.

Vortrag auf der Leipziger Pastoralconferenz den 8. Juni 1865 gehalten von Dr. Luthardt..

Geehrte Herrn und Freunde!

Ueber die Predigt und ihre Aufgabe zu sprechen auf einer Pastoralconferenz ist wohl der Mühe werth. Denn die Predigt ist das wichtigste Stück des geistlichen Amtes und des öffentlichen Gottesdienstes. Vielleicht beklagen das Manche; vielleicht kann man sagen, durch das überwiegende Gewicht, das in unsern Gottesdiensten auf die Predigt gelegt wird, werde die Erbauung der Gemeinde allzusehr von der individuellen Begabung und Stimmung des Predigers abhängig ge= macht. Hiemit ist eine Reihe von Gefahren für den Prediger selbst so gut wie für die Gemeinde verbunden. Niemand kann das verkennen. Aber was man auch sonst noch für Bedenken. haben möge, so ist es eben, und wir müssen die Dinge nehmen wie sie sind. Die Predigt ist nun eben einmal thatsächlich das wichtigste Stück im Gottesdienst und damit auch im geistlichen Amte. Und allerdings nicht ohne Grund. Denn wie das Wort das Wichtigste ist, so ist die öffentliche Verkündigung desselben die entsprechendste und selbsteigenste Gestalt des Wortes und auch von jeher die Hauptmacht der kirchlichen Wirksamkeit gewesen.

Aber je größer die Bedeutung der Predigt ist, um so mehr müssen wir bekennen, daß die Wirkung der Predigt dieser ihrer Bedeutung nicht entspricht. Es ist ein wenig übertrieben, was der sel. Puchta einmal gesagt: Petrus habe durch N. F. Bd. L.

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