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schon Buttmann richtig sah, du entstanden ist. In ógéλλw, ógéуw ótλo (S. 167) erkläre ich o als das Praef. ut. Was optiλw anlangt, so spricht dafür insbesondre das sskr. utphulla, welches durch dasselbe Präefix aus derselben Wurzel gebildet ist. In ỏxéλλ (S. 168) halte ich o für ává. Die Wurzel ist aber nicht x, sondern sie entspricht der sskr. khan graben, wahrscheinlich mit der Grundbedeutung stofsen; doch zeigt sich auch die Bedeutung graben in den Wörtern uú - xɛhha Sí‐xɛkha; die Form zélλw ist aus khan nach der 4ten Classe conjugirt-gebildet und verhält sich zu khanjâmi wie ühhos zu anja. Doch erscheint die Wurzel auch reiner in xév - ouι von κεν -τέω 11. 5. W.

S. 173 beginnt die Behandlung der Aphaerese; diese erscheint zwar in den neueren Sprachen mehr als in den alten; aber nach dem wenigen was der Vf. in Beziehung auf die alten darüber mittheilt, kann man sich doch keinen Begriff von dem Umfang derselben, der keinesweges so beschränkt ist, als der der Prothese, machen, und es würde uns leicht seyn, eine ziemlich bedeutende Anzahl von Aphaeresen zu belegen. S. 194, wo Hr. P. Beispiele für wechselnd vorkommend und mangelndes anführt, wird eine so seltsame Etymologie von dagú gegeben, dafs ich nicht umbin kann, eine gewifs entschieden richtigere an ihre Stelle zu setzen. 'Ooqú wird nämlich mit sskr. asthi Knochen identificirt, wozu weder Bedeutung noch Form pafst. An einer andern Stelle ist es richtig mit via zusammengestellt (II, 297). Die Wurzel ist der überaus reich entwickelte Naturlaut sph (ursprünglich blasen bedeutend) in seiner Vokalisirung durch u, mit der Bedeutung aufschwellen. Davon kommt yolu yóa, via das aufschwellende dicke Fleisch an den Lenden; in dogus ist wie Hr. P. (II, 297) bemerkt das o wohl für dvd zu fassen. Unsre Etymologie wird bestätigt durch den Umstand, dafs auch im Sskrit die Bezeichnung der Hinterbacken derselben Wurzel nur vokalisirt durch i entlehnt ist; sie heifsen sphik! - Die Beispiele über Abfall vor Gutturalen wollen alle gesichtet seyn. Wenn Hr. P. S. 205 frägt: Stammt úga von S. Wurzel ru tönen durch Dissimilation oder gehört es nebst laut, Laute zhvro u. s. w. zu cru?" so wird man in Beziehung auf laut den Vergleich abweisen und eher an gothisch liuthon singen erinnern, welches wir wegen Graffs Bemerkungen Ahd. Sprsch. 11, 198 nicht zu S. ✓çru ziehen, sondern als eine secundäre Bildung von ru betrachten. Eine andre sekundäre Bildung von ru ist die S. Wurzel rud und da das von dieser stammende Wort rud-ra Leyer heifst, so wage ich auch voa damit in Verbindung zu bringen und anzunehmen, dafs d ausgefallen sey. Darin bestärkt mich das lateinische a-laud-a und das der Form aber nicht der Bedeutung nach fast ganz analoge griechische odio. In alauda kann die Wurzel nur rud seyn und schwerlich wein n heilsen, wie in Rosen's Sammlung rud ausgelegt wird; gewil's hat sie hier die Bedeutung singen, wofür die Analogie des goth. liuthan spricht, wenn gleich die

D-Laute sich nicht nach den gewöhnlichen Gesetzen entsprechen, weswegen wir diese Wurzeln auch nicht ganz zu identificiren wagten.

Bei der Aphaerese ganzer Sylben billigt Hr. P. (S. 214) Bopps Zusammenstellung des lateinischen mont Berg mit dem sskr. himavat schneebegabt. Wie dies Hr. P. konnte, begreife ich kaum. Das lateinische Wort mont ist völlig identisch mit dem sskr. mahat, in der eigentlichen Form mahant: grofs; aber eigentlich hoch; denn mah, wie man leicht beweisen kann, ist eine blofse Nebenform von vrih wachsen; mont ist durch Ausfall des hund Contraction entstanden. Dafs unsre Etymologie richtig, beweist die Analogie des Zend, wo der Berg berezant heifst, welches identisch ist mit dem sskr. vrihant grofs; und dieses vrihant verhält sich zu vrih wie mahant zu dessen Nebenform mah. An einer andern Stelle wird sich zeigen, dafs auch das griechische opos Berg zu vřih gehört.

Die Epenthese, Ekthlipse, Synkope sind fast die reichsten Quellen lautlicher Entstellungen. Richtig ist zwar, was der Vf. S. 269 anmerkt, dafs genauere Untersuchung eine Menge für Epenthesen geltende Erscheinungen verschwinden macht. Dennoch aber läfst eben dieselbe uns auch viele erkennen, wo man keine vermuthete. Epenthese eines Vokals innerhalb anlautender Gruppen ist eine der häufigsten Erscheinungen; wir haben der Art schon ταραχή und μαλακός angeführt. Wir erlauben uns hier noch einen Fall anzuführen, welcher mehrere lateinische und griechische Wörter erklären und zugleich keine geringe Achtung vor den von den griechischen Grammatikern angeführten_oft_sonderbar aussehenden Wörtern einflöfsen wird. Im Sskr. wird eine Wurzel kmar angeführt mit der Bedcutung krumm gehn. Aus dem Begriff des Krümmens, Zusammenkrümmens geht der des Wölbens hervor (vgl. das oben über op bemerkte); so entspricht denn der Wurzel kmar die griechische xao-a, lat. camerare, (eigentlich Gewölbe, dann gewölbtes Zimmer u. s. w.) mit zwischen der anlautenden Gruppe eingeschobenem a. Allein dieses ist nicht die einzige Form, in welcher diese Wurzel vorkommt; ein Grammatiker, Pamphilus, hat uns eine Form xuthoov als identisch mit uthapov bewahrt. Nun heifst ferner éagov eigentlich der grofse Querbalken, welcher die Decke trägt; nebmen wir nun zuthe = kmara Krümmung, Wölbung, Decke und erinnern uns, pov vielleicht ein Ueberbleibsel der Wurzel dhři tragen (bei P. Nr. 69 I S. 219) seyn könnte, identisch mit dem sskr. dhara Träger, so wäre kmaradhara zueλegov, wörtlich Deckenträger und se die Bedeutung in innigste Harmonie mit der Etymologie gebracht.

=

dafs

S. 224 erwähnt Hr. P. Sózzo, welches bekanntlich sowohl der Bedeutung als der Wurzel nach indem beide lang heifsen und von der S.drih wachsen stammen mit dem sanskr. dirgha identi.ch ist. Wie sich aber im griechischen Worte dem im Sskr, entsprechenden ir verhalte, erklärt er

zu

nicht genauer.

Diese Erklärung liefert das Zend, wo diesen Wörtern daregha entspricht, also statt des griechischen i nur e erscheint. In dieser Form müssen wir nothwendig eine gunirte erkennen, welcher im Sskr. dargha entsprechen würde und diese Annahme wird durch die ebenfalls gunirte Form im slavischen dolgu und im Lateinischen in-dulg- ere (vgl. Pott I, 87) bestätigt. In diesem Falle ist, so wie im Zend e, so im Griechischen Epenthese; ganz dasselbe ist der Fall, wie mir scheint, in dem von Hrn. P. S. 225 sehr richtig an die S. Wurzel Triç gelehnten zohézaro, obgleich man bier fragen könnte, ob nicht ohe blos dem Vokal i entspreche, da das Suffix ro im Sskr. kein Guna hat (vgl. jedoch Ergänzungsbl. 1837 Nr. 114 S. 912). Eben so könnte man über the in einem Wort zweifelhaft seyn, welches seltsamer Weise so lange verkannt ist und von Passow, welcher doch sonst wenig Anstand nimmt, ohne genauere Ermittelung der Lautvertauschung Wörter mit einander zu verbinden, gradezu als ein altes Wort von unbekanntem Ursprung bezeichnet wird (s. v. érdekéyaa). Wir meinen erdhe xis, és, Augenscheinlich hängt dies Wort mit dó20 zusammen. Da aber im Zend gewöhnlich ere dem Vokal i entspricht, so könnte man vermuthen, dafs etwas ähnliches auch im Griechischen Statt fand; in diesem Falle wäre the Vertreter von ři und keiner der beiden Vokale epenthetisch eingeschoben. Wenn wir aber die Bildung von delays berücksichtigen, welches nach dem oben über dinvezys bemerkten, aus einem mit & componirten Subst. gen. neutr. auf oç, also to déhezos formirt ist und wörtlich heilst: Länge, Dauer in sich habend, also fortdauernd u. s. w.ferner beachten, dafs nach Bopp Gr. cr. L. S. S. 259 das Suffix as, welchem os Neutr, in den meisten Fällen entspricht, Guna bedingt, so werden wir auch dieses he als Repräsentant einer Gunaform von i also ar nehmen und also das zweite & für epenthetisch erklären. Dasselbe ist, der Fall mit dem bei Hr. P. S. 225 erwähnten zele - 9oov trotz dem zendischen pere-n'a, im Gegensatz zu dem sskr. pur-na, lateinisch ple-nus, und zwar weil auch das Suffix tra, welchem das griechische 900 entspricht, Guna hat. Auf dieselbe Weise ist nun auch das oben erwähnte Fepep wölben zu nehmen und da ihm im Sskr. valabh in dem erwähnten valabhi entsprach, so haben wir zugleich ein Beispiel dieser Epenthese im Sskrit. Ich könnte diese Beispiele noch sehr vermehren; ich halte es aber für besser, lieber ein Beispiel anzuführen, woraus hervorgeht, dafs im Griechischen wirklich, wie im Zend ere, ein o mit zwei Vokalen den sskr. Vokal ři entspre୧ che. Von der Wurzel vrih eigentlich vridh wachsen, stammen eine Menge Wörter, welche Zweig oder Baum, Stengel u. s. w. bedeuten. So, um nur

ein, bis jetzt unerklärtes, zu erwähnen Fogód-auvos ein Particip. Präef. Med. der wachsende, Zweig; das & für sskr. dh erscheint grade in einem Repräsentanten der einfacheren Wurzel ridh in and und zwar neben a29); Fogod ist noch ein Beispiel für die eben bemerkte Epenthese, nur dafs hier o eingeschoben ist, vgl. zendisch vared für vřidh (Burn, Journ. des Sav. 1833 S. 599)2). Im Sskr. entspringt nun aus vrih durch Anhängung von s vriksh und daraus vriksha der Baum, eigentlich auch nur der Wachsende; als formell identisch damit, obgleich sie die Bedeutung Zweig, Stengel haben, betrachte ich die griechischen Wörter doozás, áqaozús, áotoxy avoɑzás und hooyo in der Bedeutung Stengel (bei Steph.), in denen also ope agɛ u. s. w. dem Vokal ři entspricht. Was die Einschiebung von Consonanten anlangt, so ist die von t insbesondre sehr kurz abgethar. Wenn ich nicht schon jetzt die Grenzen einer Anzeige überschritten zu haben fürchten müfste, könnte ich in dieser Beziehung manche interessante, eine Menge bisher unerläutert gebliebene Wörter erklärende Beiträge liefern.

Die Behandlung der Ekthlipse beginnt S. 269. Das richtige ahnend, bemerkt Hr. P. S. 272 „éặo neben odio falls, was jedoch höchst ungewifs ist, jenes aus diesem gekürzt seyn sollte." Ich nehme nicht den geringsten Anstand, den sskr. Superlativ rajishtha der schnellste mit dem griechischen úïotos zu identificiren. Die Begriffe leicht und schnell hängen zu innig mit einander zusammen. Die Dehnung des « im Griechischen tritt wegen des ausgefallenen j ein; der Comparativ würde im Sskr. rajìjans zum Thema haben und fehlt nur zufällig; ihm entspricht nach dem gewöhnlichen Verhältnifs odïov, erhalten im ionischen jaior; der Positiv dieses Wortes würde eine Formation des Themas raja Schnelligkeit mit irgend einen Suffix seyn (vgl. Burn. Journ. Asiat, Janv. 1834), im Sskr. würde er vielleicht rajavat mit Schnelligkeit begabt heifsen; daher kömmt ein einfacher adjectivischer Positiv weder im Sskr. noch im Griechischen vor; denn das angeführte uns ist ohne Beispiel. Der griechische Positiv ist durch das Suffix tja gebildet, welches, wie P. II, 19. 465 in einem Beispiel zeigt, schon im Sskr. auch in der Form dja erscheint, die es im Griechischen sehr häufig hat (vgl. z. B. dnioídios adios von alwv dev u. a.). Vieles, was Hr. P. hicherzieht, kann ich nicht als richtig anerkennen. Was z. B. die jedoch zweifelnd bingestellte Annahme eines Ausfalls von d in xhela betrifft (S. 274), so ist diese völlig abzuweisen. Κλείειν gehört zu der Sskr. vglish ligare firmare. Was Hr. P. S. 277 mit solcher Sicherheit behauptet, dafs peccare in keinem Zusammenhange mit sskr. papa Sünde stehe, möchte ich nicht mit solcher Zuversicht annehmen.

1) Ein andres Beispiel ich könnte jedoch noch mehrere beifügen in der Bedeutung heirathen.

C

ist Fed-va, von vah, eigentlich vadh (vgl. vadhu Frau)

*) Beilaufig bemerke ich, dafs diese Epenthese auch im Lat. Statt findet, beschränke mich jedoch auf ein Beispiel: adolesco steht für ad-oled-sco und oled ist gleich sskr. Vridh wachsen vgl. ad-ull- us zu altus gleich sskr. říddha (vgl. Ar

papa heifst auch als Adjectiv dreier Endungen ein böser und sowohl pejor pessimus pessum pecco als auch das griechische kakos xuxíwv lassen sich zwar nicht mit Sicherheit, aber doch mit einem ziemlichen Grade von Wahrscheinlichkeit damit in Verbindung

setzen.

Wie übereinstimmend übrigens die etymologischen Forschungen auf dem jetzt eingeschlagenen Wege werden, dafür giebt das unabhängige Zusammentreffen des Hn. P. mit dem Ref. in der Etymologie des lateinischen bi-mus ein Zeugnifs. Nur glaubt Ref. richtiger als Hr. P. (S. 279) nicht bi+sama, sondern bi+ama zu Grunde gelegt zu haben (BenfeyStern über die Monatsnamen einiger alten Völker, 1836, S. 216), wofür die in eben derselben Stelle gegebne Etymologie von kavrós annus u. a. spricht.

Eine der am meisten vorkommenden Ekthlipsen ist die von Gutturalen (S. 283); ich könnte die Beispiele sehr häufen. Beiläufig bemerke ich, dafs das von Hn. P. 1, 209 zu li gezogne 20quó eine solche enthält; es steht für 2017-ó und ist völlig identisch Die Wurzel ist das sskr.rug mit 20ó Krankheit. krank seyn, welches identisch ist mit rug in der Bedeutung brechen und erbrechen; aus letzterem Begrill ging die Bedeutung krank seyn hervor; of steht Griechischen für v (wie diese Wurzel in Avy-oós u. a. vorkömmt), so wie in no- vn von der √ pú und sonst. Im Lateinischen erscheint dieselbe Ekthlipse in dem eben daher stammenden lues für luges. Eben so ist panis Brod nicht mit Hn. P. I, 188 zu pâ zu ziehen, sondern es gehört zu pak kochen und steht für pacnis, so wie "otos nach Hn. P. von era kochen stammt und das Deutsche Brod zu braten gehört (vgl. Graff Ahd. Sprsch. III, 291 und 2831). Eben so gehört ömen weder zu audire noch zu os (wie Fir. P. II, 287 annehmen will), sondern steht für men von Valsh, lat. oc sehn, wie lumen für Vac-men. Ekthlipsen von Lippenlauten sind seltener. Cinae gehört ohne Zweifel nicht zu cub, wie Hr. P. zuerst vorschlägt, sondern zu quie wie er alsdann meint (S. 287); die eigentliche Wurzel ist jedoch nur qui in con- qui-nisco entsprechend dem sskr. çi lie gen; cinae entspricht ganz dem sskr. çajana legen; conquinisco stellt Hr. P. I, 64 ganz falsch mit dem griech. 700cr zusammen; jenes heifst sich zusammenlegen; die xv in noo5zvveiv ist die sskr. kus umarmen, das deutsche küssen, also ganz adorare.

oc-men

Im Abschnitt über Epithese und Apokope (S. 302 bis 350) behandelt Hr. P. zunächst das vez., wo er Buttmanns Ansicht, dafs dieser Buchstab überall organischer Natur sey, zurückweist, und die einzelnen Fälle, wo man über den Werth desselben zweifelhaft seyn kann, durchgeht. Den Einwand, wel

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τις

chen Hr. P. S. 308 gegen Bopps Ansicht:,, als möge
giv neben ge dem sskr. bhis entsprechen, folglich Plu-
ral seyn
vorbringt:,, dafs er ihr nicht beitreten.
könne, weil die mit q, qt gebildeten Formen offen-
bar ganz eigentlich adverbial gebraucht werden",
verstehe ich kaum. Alle Adverbien sind ja, wie
man jetzt weils, ursprünglich Casus gewesen. Ich
will zur Bestätigung dieser Ansicht das einzige bis
jetzt übersehene Beispiel anführen, wo sich ge erhal-
ten hat, nämlich das Adverbium zorgis; gis verhält
sich zu qu, wie das dorische TénToUES ZU TUTOμer.
S. 312 erklärt sich Hr. P. gegen Bopps Zusammen-
stellung von der griechischen Endung zis in nevTÚRIS
mit dem sskr. ças; aber auch für seine Erklärung,
wonach nertung für nerrazois (quinis sc. vicibus) stän-
de, kann ich mich nicht entscheiden. Der Endung
ças entspricht mit Entschiedenheit xas, welches je-
doch nur einmal 2) vorkömmt in ardouxás Mann
für Mann wie im sskr. kramaças Schritt vor
Schritt. Was Hn. P. Zusammenstellung von

κας,

sicut mit wa anlangt (S. 318), so haben wir nicht noch durch kein entschiedenes Beispiel gesicherte nöthig, diese höchst unwahrscheinliche und bis jetzt Vertretung von w durch in diesem Worte anzunchmen, qn ist das in dem sskr. ibha sicut liegende bha und das vor diesem stehende i ist der Pronominalstamm i und ibha aus beiden Elementen ebenso gebil

det wie sskr. iwa sicut aus i und wa.

Auf eine Menge berichtigender Anmerkungen insbesondre der lateinischen Grammatik machen wir

noch im Allgemeinen aufmerksam.

Was Hn. P's. Bemerkung (S. 340) betrifft, dafs aufser in hs und uázags kein auf Liquiden schliefsendes Thema mit im Nominativ vorkomme, so füge ich in Beziehung auf 2, hinzu, dass dasselbe in beiden Bedeutungen ein o vor dem eingebüfst habe, grade wie nach Hn. P. richtiger Bemerkung das gothische akr-s einen, dem sskr. o entsprechenden Vokal vor s verlor, ó als entspricht dem sanskr. Masc. sar-a-s Salz, ý äλs dem im Sskr. als Neutr. erscheinenden sal-a-m oder salil-a-m Meer. Man sieht zugleich hieraus, dafs üλs in seinen beiden Be

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deutungen keinesweges identisch ist. Beiläufig bemerke ich, dafs sie zwar zu einer Wurzel gehören, aber von verschiednen Begriffen ausgehn. Ob es mit áxuos dieselbe Bewandtnifs habe, will ich nicht mit Entschiedenheit behaupten. Wir haben zwar im Sskr. mahar-loka Himmel der Seeligen, und dem darin enthaltenen mahar entspricht μaxag der Form und Bedeutung; allein manche Umstände machen es mir wahrscheinlich, dafs mahar für mahara stehe und also uazao zum Thema uzaoo habe. Die ist mah wachsen und mahara der Bedeutung nach identisch mit dem sskr. mahat, péyus.

(Der Beschlufs folgt.)

1) Wir sehn demnach im Lateinischen aufser coqu noch eine Form der sskr. √ pak'.

2) Nur eine so ganz aufserlich an der Schaale herumtappende Grammatik, wie die Kühnersche ist, konnte årdganús mit éyrás

und ézás in eine Reihe stellen.

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ERGÄNZUNGSBLÄTTER

ZUR

ALLGEMEINEN LITERATUR-ZEITUNG

Mai 1838.

VERGLEICHENDE SPRACHKUNDE,

LEMGO, in d. Meyer. Hofbuchh.: Etymologische
Forschungen auf dem Gebiete der Indo-Germani-
schen Sprachen — — von Dr. Aug. Friedr. Pott

u. 8. W.

Gut

(Beschlufs von Nr. 42.)

Tut widerlegt ist die aus blofser höchst aufserlicher Betrachtung der Form hervorgegangene höchst seltsame Ansicht, dafs die Romanischen Sprachen ihren Nominat. Sing, aus dem lat. Ablat. und ihren Nom. Plur. aus dem lat. Aecus. gebildet hätten, und zum Schlufs werden mehrere Wörter aus dem Lehnwesen erklärt.

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Dem dritten Abschnitt dieses Werkes die Wortlehre" überschrieben, hätten wir gerne einen neuen Artikel gewidmet. Allein, so sehr wir uns zu beschränken suchten, fühlen wir doch, dafs wir schon durch diese beiden Artikel einen zu bedeutenden Raum in Anspruch genommen haben. Wir begnügen uns daber, fast nur den Inhalt dieses Abschnitts anzugeben, uns selbst nur eine oder zwei Bemerkungen erlaubend.

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Rede seyn. Ich würde defswegen die Composition für die in dieser und in der Flexion gebräuchliche erst auf die Themenbildung haben folgen lassen, und Zusammensetzung den Namen Agglutination bewahren. Nun eine Bemerkung über die griechischen Composita nach Art von Azeoinenλos und andre diesen verwandte. Hr. P. hat schon im ersten Theil S. 90 mit Recht, Grimms Ansicht, wonach das o in xeot u. s. w. Zeichen des Futur. sey, zurückgewiesen. Er selbst sieht darin ein durch das Suffix oi, entsprechend dem sskr. ti, gebildetes Substantiv. Dieser Ansicht kann ich jedoch eben so wenig beitreten, weniger wegen des, von Hn. P. jedoch zu geringschätzig eingeschlagnen, Grundes, dafs es oft keine entsprechende einfache Substantive dieser Norm giebt, kein στῆσι wie in στησίχορος kein ἕλκεσι, sondern 1) weil bei Annahme eines substantivischen Wesens dieser Formen, gar keine Ideenverbindung zu finden ist, durch welche die Composition ihre Bedeutung erhielte. Richtig stellt nämlich Hr. P. diese Compositionen unter die Art, wo das zweite Glied vom ersten abhängig ist; sie sind also analog z. B. der Composition von io6-90s, was so viel ist als Die Art der Behand-oose gleich Gott, woraus durch Aneinanderrückung und Verbindung zu einer Einheit loos geworden ist, gleichsam ein Gleichgotter. Wenn aber zo Schleppung heifsen soll, so ist die Zusammensetzung gar nicht analog; zeoinenkos gewissermaafsen ein Schleppung-kleider konnte unter keiner Bedingung zu der Veranschaulichung des Begriffes Schleppkleid habend dienen, und Hr. P. sieht sich genöthigt, noch einen Begriff hineinzuschieben, indem er ornoizooos auslegt, Aufstellung des Chors vornehmend. Man fühlt es sogleich, dal's in Analogie von looo-ç auch in dieser Art Composition das erste Glied eine Art adjectivischer Bedeutung haben müsse (schleppend kleid): wie (gleich - gott). 2) Aber stehn diese Formen mit o in zu entschiedner Gleichheit mit den Compositionen, deren ersten Theil man als Verbalstamm nimmt, z. B. ilé-nrolis, als dafs man wagen dürfte, sie von einander zu trennen, vgl. Ζ. Β. έλκεσίπεπλος mit ἑλκέπεπλος.

lung ist wie in den übrigen Theilen des Buchs, nir-
gends erschöpfend wie denn Hr. P. selbst seine
Mittheilungen eine Skizze nennt, S. 372 aber
geistvoll und insbesondre sehr anregend. Nach einer
allgemeinen Einleitung folgt zuerst S. 372-398 die
Lehre von der Zusammensetzung. Sie geht der von
der Ableitung voraus, " weil diese und die Flexion
oft ihrem Wesen nach nichts anderes sind als Com-
position.
Dieser Grund genügt meiner Meinung
nach nicht. Denn die in der Ableitung und Flexion
erscheinende Composition ist sehr wesentlich von
der eigentlichen Zusammensetzung verschieden. In
der Ableitung durch Krit-Suffixe z. B. treten die
neuen Elemente an die eigentliche Wurzel und über-
haupt ist es für die Ableitung und Flexion gleich-
gültig, ob deren Elemente an eine Wurzel oder an
ein Thema treten. In der eigentlichen Zusammen-
setzung dagegen sind die Theile der Composition ge-
wöhnlich schon ihrer Form nach, immer aber ihrem
Wesen nach nicht Wurzeln, sondern Themen. Ein-
wenden könnte man nur dagegen die griechischen
Compositionen, wie the-ntohis, wo auch Hr. P. noch
in den Verbalstamm sieht (S. 394, vgl. über no-
μāvwę S. 111), von ihnen wird aber sogleich die

Ich glaube diese ganze Art der Composition folgendermaafsen erklären zu können. Im Zend haben wir durchgehends die Compositionsweise, dafs der erste Theil der Zusammensetzung ein Particip. Praes. ist, der zweite Theil ein von jenem regiertes Substantiv, z. B. hakʼat-açpus von hak' im Sskr.

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