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wegen, weil die Bekker'sche Stereotypausgabe, die doch schon 1832 erschienen ist, gar nicht benutzt ist. In dieser aber ist eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Stellen namentlich in den letzten Büchern aus den Handschriften richtiger als früher gestellt, in denen Hr. Goeller gewil's kein Bedenken getragen haben würde jener Stereotypausgabe zu folgen, wenn er sie verglichen hätte. Er mufste aber zu dieser Vergleichung um so mehr veranlasst werden, da Arnold, dessen Ausgabe er benutzt hat, in den letzten Büchern schon bisweilen diese Abweichungen der neuesten Bekker'schen angegeben oder selbst aufgenommen hat, und also dort einen berichtigtern Text liefert als unser Herausg. Die Beweise von diesen Sätzen hat Rec. durch einzelne Aufführung einer erheblichen Anzahl von Stellen in der Beurtheilung der vorliegenden Ausgabe in den Berliner Jahrbüchern für wissenschaftl. Kritik geliefert, auf welche er hiermit verweist. Der erwähnte Mangel würde übrigens weniger fühlbar seyn, wenn es dem Herausg. gefallen hätte in allen Stellen, in welchen die Lesart unsicher ist, die Varianten kurz mitzutheilen; aber dieses ist nur sehr selten, noch seltener als in der früheren Ausgabe, gescheheu. Nun ist es zwar im Allgemeinen nach dem Zwecke dieser Ausgabe nur zu billigen, dafs sie nicht mit Varianten überladen ist, und in allen Stellen, in welchen. sämmtliche neuere kritische Ausgaben mit einander übereinstimmen und den Text für richtig anerkenkonnten die Varianten, wenn der Herausg. keinen Grund fand von seinen Vorgängern abzuweichen, wegbleiben, aber wo eine solche Uebereinstimmung nicht stattfindet, und die aufgenommene Lesart als unsicher gelten mufs, war eine Angabe der Varianten entweder in dem Commentar oder noch besser, wie in den zu der Gothaer Bibliothek der griech. Schriftsteller gehörenden Ausgaben, zwischen dem Text und den Varianten zu wünschen. Einige Proben der Art, wo, wenn nicht die Lesart geändert, wenigstens die Varianten nicht verschwiegen seyn sollten, mögen hier aus dem ersten Buche folgen, aus welchem, und zwar mit Ausschlufs der 23 ersten Kapitel, die das Proömium bilden, Rec. auch im Folgenden alle Beispiele entnehmen wird, theils weil dieser Abschnitt zu belegen für seine Urtheile hinreicht, theils weil die letzten Bücher in der oben angedeuteten Beurtheilung näher berücksichtigt worden sind.

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várdownos §. 135, duvquis statt nodes, und in 3 ten Handschriften findet sich duvaus nós oder duva s xai mós. Rec. hat deshalb vermuthet, es möge vielleicht sowohl πόλις als δύναμις ein Glossem seyn, und nóλes in Klammern geschlossen. Unser Her ausg. hat selbst in der ersten Ausg. nós für verdächtig erklärt, jetzt aber verschweigt er die ganze Variante, was, selbst wenn er jene Vermuthung jetzt misbilligte, nicht hätte geschehen sollen. I, 56 steht geschrieben tov yàp Koowdíwv пoacσóvτwv önws τιμωρήσωνται αὐτούς, allein statt τιμωρήσωνται haben gute oder ziemlich gute Handschriften, als Vat. H. cod. vet. Steph. Gr. Laur., two oval, welches tiuwonoortai, Bekker aufgenommen hat. Da es nun sehr zweifelhaft ist, welche von beiden Lesarten den Vorzug verdient, und da die Untersuchungen über die Construction von öлws noch keinesweges abgeschlossen sind, so war es durchaus erforderlich diese Variante zu erwähnen. Zu Ende desselben Kapitels steht bei unserm Herausg. : δείσαντες μὴ ἀποστῶσιν, τούς τε ἄλλους τοὺς ἐπὶ Θράκης ξυναποστήσωσι ξυμμάχους. Aber das 2te Tous fehlt in nicht weniger als 12 Handschriften und darunter in allen bessern, Cass. Aug. Cl. Ven. Pat. It. Vat., und ist daher, da es an sich sowohl stehen als fehlen kann, von Rec. and Arn. gestrichen worden; unser Herausg., statt dasselbe zu thun, hat keine Variante erwähnt. Gleich darauf, zu Anfang des folgenden Kapitels, in den Worten ταῦτα δὲ περὶ τοὺς Ποτιδαιάτας οἱ Ἀθηναῖοι noonαρεσxεvάCovто ist das in der 1sten Ausg. steπροπαρεσκευάζοντο hende nós nun zwar mit Recht mit лɛoí der Mehrzahl der besseren Handschriften nach, und weil dieses die ungewöhnlichere Wendung ist, vertauscht; da aber Bekker, Blomfield, Didot noós beibehalten ha ben, und dieses auch wenigstens in einigen guten Handschriften zu stehen scheint, so wäre eine Anführung desselben zu wünschen. Eben so war in demselben Kap. bei den Worten el sóupaya τavta kyou ξύμμαχα ταῦτα ἔχοι uoga ovta tà yoola wohl nicht zu übergehen, dafs To in 9 Handschriften, unter welchen 6-7 der vorzüglichsten sind, fehlt; denn auch diese Auslassung lässt sich entschuldigen. S. Rec. zu den Variant, Ferner Kap. 65., wo in der ersten Ausg. mit Bekker aus 5 Handschriften, unter welchen Cass. Aug. It. Vat., Equvhíwv geschrieben war, ist jetzt ZεquvAív hergestellt, zwar, wie Rec. gezeigt zu haben glaubt, mit Recht, weil V, 18 überall Zequutio steht, und eben so Seλivovvτa, das nebst seinem Gentile nicht selten vorkommt, einmal in den besten Handschriften in Ελινοῦντα verderbt ist. Da jedoch Ερμυλο mehrere Vertheidiger gefunden hat und von Bekker aufgenommen worden ist, so wäre eine Erwähnung offenbar ganz an seiner Stelle gewesen.

Also I, 24 in den Worten noоελóvτоs de Toù προελθόντος δὲ τοῦ χρόνου ἐγένετο ἡ τῶν Ἐπιδαμνίων πόλις μεγάλη καὶ που Avάrownos geben 11 schlechtere Handschriften und, was Rec. jetzt hinzufügt, Procopius in der Nachahmung ἐγένετο ἡ τῶν Καρχηδονίων δύναμις μεγάλη καὶ

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(Die Fortsetzung folgt.)

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Cole GRIECHISCHE LITERATUR,Soil
LEIPZIG, B. Cnobloch: Thucydidis de bello, Pelopon-
nesiaco libri octo
edidit Franciscus Gel
ler etc.
's sugn stadoj

Kap

(Fortsetzung von Nr. 105.) del fonnted

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3

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1677 15 679 us doll, isto? & Bloomfield's Einwürfe in der Beurtheilung von des! sen Ausgabe bin, der Zeitschrift für Alterthums wise senschaft genügend gerechtfertigt zu haben sich schmeichelt. Conjecturen sollten nie ohne Bemer kung der handschriftlichen Lesart aufgenommen seyn, wie dies 1, 46. mit Equpa statt Eqvon oder (wie noch Bekk. und Bloomf. lesen) 'Ervon der Fall Lap 70 ist von den meisten neuern Herausgebern ist. In der ersten Ausg. fehlt diese Angabe nichts aus den besten Handschriften and volç duydiçabanides Ebenso sollte die. Angabe der Varianten nie in so aufgenommen worden, Rec. aber hat zu ein Stern unbestimmten Ausdrücken gescheben seyn als in ni chen mit der Bemerkung gefügt, die Vulgata wer demselben Kapitel zu ¿§ínoi: „Alii libri habent êşuoi," de von Dionysius von Hul. an 2 Stellen, von Proco Sollten die Handschriften nicht genannt werden, so pius und Schol. Arist. anerkannt. Später hat mufste statt alii gesagt werden metiores. Dann aber Bloomf. dieselbe hergestellt und durch mehrere sehr hätte man freilich gleich erkannt, dafs der Herausg. ähnliche Stellen bekräftigt. Grund genug wenig vielmehr ao in dem Texte hätte stehen lassen und stens nicht von derselben zu schweigen! Kap. 72. zu in nur in den Anmerkungen hätte erwähnen solEnde steht: "Egaoav - povleødal xan avtoi es to nos len. Bisweilen waren auch nicht aufgenommene ConἜφασαν βούλεσθαι καὶ αὐτοὶ ἐς πλῆθος avrov eineiv, el ti piỳ ánoxihvot. Dazu wird bemerkt, jekturen nicht zu verschweigen, wie die für die gramRec. verlange dпoxwhvei. Das kommt so beri matische Richtigkeit der Rede erforderliche aus, als set αποκωλύει so gut wie die Umstellung von ler τοῖς ἄλλοις τοῖς τu Kap. 44. Κορινθίοις τε καὶ τοῖς zu μή eine biofse Conjectur des Rec. Aber αποκωλύει ἄλλοις ναυτικὸν ἔχεσιν ἐς πόλεμον καθιστῶνται. steht in guten Handschriften, zu denen jetzt Cl. und Doch wir wollen nicht länger bei der kritischen Ven. kommen, während die übrigen guten Hand- Seite dieses Werkes verweilen, da dieses offenbar schriften anoxén haben, der Optativ hingegen hin- die untergeordnete, der Commentar die Hauptsache länglicher bandschriftlicher Begründung entbehrt. ist. In Ansehung dieses nun wollen wir zunächst Da nun dieser Gebrauch des Indicativs keinem Zwei- prüfen, ob er vollständig genug ist, also alles das fel unterliegt, so hätte ihn der Herausg, wohl mit erläutert, was nach dem Plane des Herausg. und den Rec. und Arn. herstellen können, die Umstellung von wirklich von ihm gegebenen Erklärungen der Gleichun aber hätte er durch die Berufung auf die eigene förmigkeit gemäfs zu erläutern war, und ob er dabei Anmerkung des Rec. zu 11, 11, 6. oder auf die in der alle Hülfsmittel benutzt hat, deren Benutzung zu Frankfurter Ausgabe zu V1, 18. als unnöthig erwei wünschen gewesen wäre. Um von dem zweiten UmBen können. Kap. 78. steht statt in 11 Handschrif stande anzufungen eo haben wir den Herausg. verten, unter welchen sich die 7 besten befinden, als sichern hören, dafs er die besten französischen und pina Es ist zwar nicht unwahrscheinlich, dafs dieses eine englischen Reisebeschreiber zur Erläuterung der ToErklärung von ist; da jedoch, wenn er so in pographie benutzt habe. Diese Versicherung kann durch gewöhnlichen und hier noch in einer Hand aber nur in einem sehr beschränkten Mafse als richschrift sichtbaren Irrthum verdorben war, die Aus tig anerkannt worden. Zu den wichtigsten englischen lassung von de un in den Büchern, in welchen dieses Reisebeschreibungen gehören z. B. die von Leake, geschehen war, fast unvermeidlich war; so hütte die Unter dhnen wird die Reise in das nördliche GrieErwähnung dieser Variante wohl auch nicht editab chenland noch nicht Baben von dem Herausg. benutzt bleiben sollen. Dasselbe gilt Woerden können, wohllater war dieses bei der schon on der Schreibartade Lißdo statt polißdo, die sich Kap. 93. in 14 Hand 1830 erschienenen Reise in den Pelopones der Fall. schriften (zu denen jetzt noch C. und kommer) Biese hier findet Rec. nur da benutzt, wornold findet, und die Rec. nicht zu verwerfen gewagt huta al Gewährsmann nicht genannt ist. Nun aber hat von der Schreibart Ople, die Goettling nach Pal dieser englische Herausgeber das genannte Werk und Steph. Byz. schon früher in der kleinen Schrift seines Landsmannes nur in einzelnen Stellen und, de Accent. S. 99. und jetzt wieder in der ausführli- wie es scheint, in dem ersten Bande, der etwa chern Accentlehre empfohlen hat; von der Lesart gleichzeitig mit demselben erschienen ist, noch gar drezaléoarto, die Reo. und Arnold Kap. 181. aus ei- nicht gebraucht; also feblen auch bei unserm Hernigen guten Handschriften (zu denen jetzt noch Ch ausg. wiederholt die bei Leake zu findenden Belehkommt) aufgenommen haben, und die. Rec. gegen rangen. Unter den französischen Reisebeschreibun

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risch-philologische Studien, Auch kann

gen ferner ist aufser etwa der Pouquevillischen für gie, in welcher der Herausgeber die Ansichten DodThucydides keine wichtiger als die von Cousinery nach wel's oft nach den neuern Forschern berichtigt zu Macedonien, über welches Land wir bisher nur sehr haben erklärt hat, ist zu bemerken, dafs er oft nur mangelhafte Kunde besafsen, so dafs namentlich vor eine Angabe gleichsam als die feststehende mittheilt, dem Erscheinen des neuesten Werkes von Leake über wo die neuen Forscher sehr uneinig sind. So nicht das nördliche Griechenland Cousinery in Chalcidice selten in dem erwähnten Zeitraume zwischen dem und Macedonien als ein Hauptführer anzusehen war. Persischen und Peloponnesischen Kriege oder in dem Aber bei Amphipolis und sonst, wo eine Benutzung bei unserm Herausg. Th. I. S. 251. befindlichen Zeitdieses Werkes vorzüglich zu erwarten war, hat sich bestimmungen. Man vergleiche den Commentar des Rec. vergebens danach umgesehen. Aber auch bei Rec zu den einzelnen Stellen und Krueger's histodem Gebrauche der ältern Werke, deren Stellen welches Werk Herschon von Rec. und andern angegeben waren, findet ausgeb. noch nicht benutzen konnte. Auch kann Rec, durchaus keine Gleichmässigkeit. Der klarste Rec. nicht einräumen, dafs immer die wahrscheinBeweis davon ist die berühmte Stelle I, 46. quizov lichste Angabe als die sicherste angenommen ist. ται ἐς Χειμέριον τῆς Θεσπρωτίδος γῆς, ἔστι δὲ λιμὴν, καὶ Betrachtet man z. B. die Erzählung bei Thuc. Kap. πόλις ὑπὲρ αὐτοῦ κεῖται ἀπὸ (ἄπο) θαλάσσης ἐν τῇ Ἐλαιά- 98 1. Πρῶτον μὲν Ἠιόνα τὴν ἐπὶ Στρυμόνι Μήδων τιδι τῆς Θεσπρωτίδος Ἐφύρα. ἐξίησι (oder έξεισι δὲ παρ' ἐχόντων πολιορκία εἷλον καὶ ἀνδραπόδισαν Κίμωνος τοῦ αὐτὴν Αχερουσία λίμνηὲς θάλασσαν . διὰ δὲ τῆς Θεσπρω- Μιλτιάδες στρατηγοῦντος. ἔπειτα Σκῦρον τὴν ἐν τῷ Αιiv Alτίδος Αχέρων ποταμὸς ῥέων ἐςβάλλει ἐς αὐτὴν, ἀφ' οὗ γαίῳ νῆσον, ἣν ᾠκουν Δόλοπες, ἠνδραπόδισαν καὶ ᾤκικαὶ τὴν ἐπωνυμίαν ἔχει. ῥεῖ δὲ καὶ Θύαμις ποταμὸς, ὁρίζων σαν αὐτοί, πρὸς δὲ Καρυστίους αὐτοῖς ἄνευ τῶν ἄλλων τὴν Θεσπρωτίδα καὶ Κεστρίνην, ὧν ἐντὸς ἡ ἄκρα ἀνέχει Ευβοέων πόλεμος ἐγένετο, καὶ χρόνῳ ξυνέβησαν καθ' ὁμο τὸ Χειμέριον. Hier begniigt sich unser Herausg. erst- λογίαν. Ναξίοις δὲ ἀποστᾶσι μετὰ ταῦτα ἐπολέμησαν lich zu bemerken, dafs 4 Städte Namens Ephyra er- καὶ πολιορκία παρεστήσαντο, nach welcher im 99sten wähnt würden, zweitens wegen der hier vorkommen- Kap. die Erklärung der Gründe, wegen welcher den auf Muell. Dor. I. S. 418 und Orchom. S. 193. Naxos und andere Bundesgenossen abgefallen seyen, 273. zu verweisen, endlich zu v Evτòs - Xeμégiov Ar- eingeschoben wird, so wird man unmöglich glauben ¿vtòç nold's Note zu übersetzen. Kein Wort über die vie- können, dafs Kap. 100 durch die Worte éyévezo da len Streitigkeiten, zu denen diese Worte Verunlas- μετὰ ταῦτα καὶ ἡ ἐπὶ Εὐρυμέδοντι ποταμῷ ἐν Παμφυ sung gegeben haben; über die Irrthümer Reichard's, lia nelouaría xai yuvuayia eine Begebenheit bezeichnet λία πεζομαχία ναυμαχία Mannert's und anderer, über die Frage, welche neu- sey, die 2-3 Jahre vor der Einnahme von Karystus. ern Namen den genannten Flüssen, dem See, Vor- und Naxus erfolgt sey, wie unser Herausg. 1. S. gebirge, Hafen zu entsprechen scheinen, keine Ver- 251 nach Wachsmuth annimmt, sondern man wird weisung auf Gail, Pouqueville, Hawkins u. a. Vergl. entweder genöthigt seyn mit Clinton die Schlacht am Rec. 1. 2. S. 132 ff. und zu dieser Stelle. Eine ähn- Eurymedon auf eine spätere oder mit Krueger die im liche Ungleichmässigkeit, wie in Ansehung der geo- 98sten Kap. erzählten Begebenheiten auf eine frühegraphischen Anmerkungen, hat Rec, auch in den hi- re Zeit zu verlegen. Doch dieses gehört nicht zu storischen bemerkt. Betrachten wir z. B. den Ab- der Betrachtung der Vollständigkeit und Gleichmäschnitt des Thucyd. über die Begebenheiten zwischen fsigkeit des Commentars, mit der wir uns hier eidem Persischen und dem Peloponnesischen Kriege, gentlich beschäftigen, sondern zu der Richtigkeit der so hat unser Herausg. bei vielen Vorfällen die ent- vorgetragenen Sachen. Kehren wir also zu jener sprechenden Stellen anderer alten Schriftsteller und Betrachtung zurück, und fragen weiter, ob der Herdie sie erläuternden neuen Werke genannt, bei an- ausgeber in antiquarischer Rücksicht genügende Er dern nicht weniger wichtigen Ereignissen hingegen, läuterungen gegeben habe, so ist zu bemerken, dafs ja zum Theil bei den allerwichtigsten, schweigt er, in dieser Beziehung der vorliegende Commentar viel So ist kein einziges Citat über die Schlacht am Eury- vollständiger ist als iu Hinsicht auf Geographie und medon Kap. 100, und andere dort zunächst von Thue, Geschichte. Nur sehr selten hat Rec. eine Erklärung erwähnte Begebenheiten gegeben; so sind die ent- oder Verweisung über einen zu erläuternden Gegensprechenden Stellen der Alten bei den Schlachten bei stand aus jenem Gebiete vermifst, z. B. Kap. 111. Tanagra und Oenophyta I, 108 nicht angegeben, darüber, was unter dem König der Thessaler zu vernicht einmal der Widerspruch angedeutet, der sich steben sey, und Kap. 117. darüber, oh unter den zwischen Thuc, und Plato in der Zeitbestimmung fa- Feldherrea, welche die 2te Flotte der Athener nach findet, sondern es ist blos auf Müller's Dorier LS, Samos führten, jährliche Strategen gemeint seyen 191, wo man eine sehr unvollständige Erzäbinag die oder nicht, was bekanntlich für die Lebensgeschichte ser Ereignisse findet, und auf die freilich sorgfältige, des Sophokles von grofser Wichtigkeit ist. Umge doch die Erwähnung der Quellen nicht überflüssig kehrt hätte in der Anmerkung über den böotischen machende in Boechh's Explic. Pind. S. 532. verwie- Bund zu II, 2. manches abgekürzt werden können; sen; so ist Kap. 110. nichts über die Frage gesagt, wenigstens sollte nicht gesagt seyn was zur Zeit des ob der von Thuc. and Heradot erwähnte Amyrtaeus Peloponnesischen Kriegos entschieden falsch war, derselbe sey, wie Bredow und Clinton angenommen dals Platan und Oropus) zu den verbündeten Städten haben, oder nicht. Endlich im Betreff der Chronolo gehörten. Viel öfter als in antiquarischer Hinsicht

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vorliegenden ausgegeben worden sind, nicht bestim men; hätte sie in den drei letzten Büchern befragt werden können, so wären aus ihr die Ansichten Bloomfield's und noch sonst einzelne gute Bemerkungen zu entlehnen gewesen. Von der Frage über die Vollständigkeit des Commentars und die zu ihm verglichenen Werke kommen wir auf die über die Art der Benutzung dieser Werke. Hier mufs Rec. zuerst bedauern, dafs der Herausg. die Matthiae' sche Grammatik, deren Citate sehr oft die alleinige Stelle der Erklärung vertreten, in der Regel nach den Seitenzahlen der zweiten Ausgabe angeführt hat. Frei

Eine

sind die Anmerkungen dieser Ausgabe in Bezug auf 1 die Sprache unvollständig; nicht wenige entweder in grammatischer Hinsicht merkwürdige oder sonst ungewöhnliche und einer Erklärung bedürfende Wendungen sind weder mit einem Citat noch mit einer eigenen Erläuterung des Herausg. versehen. Hierher gehört I, 32. der doppelte Accusativ in v ravpaziav andriodu Kopiviovs, 33. die Worte yevoται - καλὴ ἡ ξυντυχία κατὰ πολλὰ τῆς ἡμετέρας χρείας nach Stellung und Bedeutung, 35. der schwierige und auf mehrfache Weise bestimmbare Zusammenhang des Sätzchens εἶτα ἐν ἀδικήματι θήσονται - δεόμεθα, 37. die Wendung Jéoi xɛto9ui, ebendas. das undeutlich konnte er nicht ahnen, dafs der selige Matthiae liche καν τούτῳ, 38. die Form ἐκπεμφθείησαν, 42. die von vielen gemifsdeuteten Worte e noheuno, wohl auch 50. τὰ σκάφη - ἀναδούμενοι τῶν νεῶν (mit einer antiquarischen Erläuterung zu verbinden), 52. die Veränderung der Construction in aiyuahwτwv te negì que αἰχμαλώτων τε περὶ φυ λακῆς καὶ ἐπισκευὴν οὐκ οὖσαν, 77. ἀπὸ πρώτης, 78. ὁ лagáhoуos, 80, zu Ende Tovrov bei vorhergehendem Pluπαράλογος, τούτου ral tois zonμαow, 81. der ungewöhnliche Aorist tú τοῖς χρήμασιν, τάμωμεν, 85. der doppelte Accusatir ἐπαινέσαντες πολλὰ ἑαυτές, 120. κατῳκημένες in activer Bedeutung, 131. zu Ende regi avtov èhéyyev, (an welcher Redensart περὶ ἐλέγχειν, Did, solchen Anstofs genommen hat, dafs er entweder noi getilgt oder autou gelesen wissen will,) 138. der Unterschied zwischen rà porta und zò yernoóμέλλοντα γενησό μένον, 143. κυβερνήτας καὶ τὴν ἄλλην ὑπηρεσίαν u. s.w., welche Beispiele sich noch beträchtlich vermehren lassen, wenn man, was nach andern Anmerkungen des Herausg. allerdings zu erwarten war, auch zu τετύχηκεν άλογον ohne ὂν Kap. 32., ἀσφαλέστατος ἂν Starchoir 34. zu Ende, vargazia uegion twv noò čuvτis διατελοίη ναυμαχία μεγίστη τῶν πρὸ ἑαυτῆς 50. (wo auch die durch Kap. 10. geschützte Variante avins einige Berücksichtigung verdiente) und der gleichen Wendungen Citate wünschen wollte. Alle oben erwähnte ungewöhnliche Formen, oder Sprach weisen sind von Rec., mehrere von ihnen auch von Bloomf. erläutert worden. Man kann also unserm Herausg. mit Recht den Vorwurf machen, dafs er seine Vorgänger nicht genug zu Rathe gezogen habe. In Ansehung der Bloomfield'schen Werke erklärt er zwar selbst, wie wir gehört haben, sie nur zum Theil haben benutzen zu können, d. b. er scheint dieselben, so weit Rec. dieses zu erkennen im Stande gewesen ist, nur nach den Citaten anderer und deshalb in den letzten Büchern, wo ihm dieses Hülfsmittel abging, gar nicht gebraucht zu haben; aber eben dieses dürfte, da das spätere Bloomfield'sche Werk schon 1830 erschienen ist, die Anschaffung beider also keine Schwierigkeiten hat, nicht ent schuldigt werden können. Die Didot'sche Ausgabe, die freilich unter vieler Spreu nur wenig Gutes dar bietet, ist wenigstens in so fern nicht immer benutzt, als sie mehrmals einen nicht zu verachtenden Wink über das in dem Commentar zu Berührende bitte geben können, wie wir oben an 2 Beispielen gesehen baben. Wie weit die Frankfurter Ausgabe hat zu Rathe gezogen werden können, läfst sich, da die letzten Hefte derselben ungefähr gleichzeitig mit der

von einem Buche, das, wie er wufste, vielfach in
werthvollen philologischen Werken nach der Sei-
tenzahl angeführt war, diese bei einer neuen Aus-
gabe nicht am Rande angeben werde. In so fera
trifft unsern Herausgeber keine Schuld; aber das
Uebel ist doch vorhanden. In einem geringeren
Grade übrigens findet dasselbe auch in Ansehung
des Lehrbuchs der griechischen Staatsalterthümer
von Hermann Statt, das gleichfalls nach den Seiten-
zahlen statt nach Paragraphen oft citirt ist.
zweite für die Mehrzahl der Leser gleichgültigere,
aber dem Herausg. mehr anzurechnende Sache, die
bei der Art des Gebrauches der Hülfsmittel in Be-
tracht kommt, ist, dafs die Quellen der gegebenen
Erklärungen und Citate mehrmals nicht genannt sind,
und fremdes Eigenthum als das des Herausg. er-
scheint. Zwar ist anzuerkennen, dafs dieses viel→
seltener der Fall ist als in der früberen Ausgabe, die
sehr oft Eigenes und Fremdes nicht schied. Jedoch
lassen sich auch jetzt noch Beispiele nachweisen.
Mehrmals namentlich ist Arnold auf diese Weise be-
nutzt. Dies ist unter andern zum Theil der Fall bei
der Erklärung und Rechtfertigung der Lesart non-
óvti Kap. 30. Ferner sind zu I, 129. die Worte No-
men habebat-circumdata über die Daskylitische Sa-
trapie aus Arnold übersetzt, 134 ist der Unterschied
νου ἱερὸν, τέμενος und ναός nach Arnold und grofs-
tentheils mit seinen Worten entwickelt, 142. ist ein
Theil des über initiiois Gesagten nebst den ange-
führten Beispielen von Megara und Heraklea von
demselben entlehnt. Noch häufiger sind von andern
beigebrachte Citate ohne weiteres benutzt, und zwar
nicht etwa blofs Verweise auf gewöhnliche gramma-
tische und antiquarische Handbücher, die jeder bei
einigem Nachschlagen gleich leicht sammeln kann,
sondern auch Stellen des Thucydides oder anderer
Schriftsteller. So ist zu 1, 29. die wichtige Stelle
des Greg. Cor. in den Scholien zu Hermog, von Rec.
aufgefunden; zu 1, 39. ist die Stelle III, 82., die für
vergleichenswerth erklärt wird, von Arnold beige-
bracht und die 11, 72., auf welche sich der Herausg.
besonders stützt, von Didot; zu I, 132. rührt die
Verweisung auf Spalding zu Demosth. Mid. von Rec.
her, zu 142. S. 243, die auf Aristoteles von Bloom-
field. In einigen wenigen Stellen endlich scheinen
die von dem Herausg. für die englischen Ausdrücke
Arnold's gesetzten lateinischen Worte kaum das von

diesem Gemeinte genügend auszudrücken; z. B. wenn, 134. in der Anmerkung zu nooreμeriopati die Worte the gateways of our closes at Salisbury ausgedrückt, sind durch portis clathratis, per quas aditus est ad conclusa atria Salisberiae, zu welchen Worten wenigstens die englischen in Parenthese hinzugesetzt seyn sollten; oder wenn 1, 2. this naturally served also as a sort of parade for the soldiers, dieses diente natürlich auch als eine Art Paradeplatz für die Soldaten, übersetzt ist eademque proinde una solennis armorum ostentatio erat. Dieses führt uns zur Betrachtung der Richtigkeit der gegebenen Erläuterungen. In der Regel nun hat man alle Ursache mit diesen übereinzustimmen, und man wird, wenn mehrere Erklärungen aufgestellt sind, in der Regel finden, dafs der Herausg. die zu billigende gewählt hat. Jedoch giebt es, wie dieses natürlich ist, auch Stellen, in welchen Rec. entweder in der gesammten Erklärung mit dem Herausg. nicht übereinstimnen kann, oder in der Beweisführung etwas vermifst, oder einzelne Unrichtigkeiten gefunden hat. Er will, um dieses darzulegen, einen Theil des vorhin besonders berücksichtigten Abschnitts auch in dieser Beziehung durchgehen. Zu I, 24. lehrt der Herausg. nach Letronne, der Name & Adoiás (es sollte Adpias heifsen) von dem adriatischen Meere sey später als Herodot, Thucydides und Xenophon. Hier war aber die Stelle Herod. I, 163., die dieser Behauptung entgegen zu stehen scheint, nicht unberücksichtigt zu lassen. Kap. 25. in der schwierigen Stelle avtov παρημέλουν ὄντες ἄποικοι. οὔτε γὰρ ἐν πανηγύρεσι ταῖς κοιναῖς διδόντες γέρα τὰ νομιζόμενα οὔτε Κορινθίῳ ἀνδρὶ, tù προκαταρχόμενοι τῶν ἱερῶν, ὡςπερ αἱ ἄλλαι ἀποικίαι, widerlegt Hr. Goell. richtig die vom Rec. gebilligte Auslegung dieser Worte, und sucht das Wesentliche seiner eigenen der Isten Ausg. gegen den von Rec. aus der Wortstellung entlehnten Einwurf dadurch zu schützen, dafs er sie in neque enim in communibus solennitatibus consuetos honores tribuebant, nec viro Corinthio sua sacra auspicantes consuetos honores tribuebant umwandelt, und behauptet, die der Mutterstadt mit der Pflanzstadt gemeinsamen Feste seyen den besondern Festen oder Opfern der Corinthier entgegengesetzt. Wäre aber dieses der Fall, so würde im zweiten Gliede ein Wort wie die nach oute stehen müssen. Auch widerspricht sich der Herausg. selbst, indem er gleich darauf behauptet, es seyen die gemeinsamen Feste und die einzelnen etwa anwesenden Corinthiern zu erweisenden Ehren einander entgegengesetzt. Dieses wäre aber offenbar ein verwerflicher Gegensatz, da auch bei gemeinsamen Festen dergleichen Ehrenbezeugungen vorkommen könnten. Vielmehr würde die Erklärung des Herausg. verlangen, dafs aufser den gemeinsamen und beson

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dern Festen auch das Volk der Corinthier und einzelne Corinthier einander entgegengesetzt würden; also wäre im ersten Gliede der Zusatz ro Snμw av Shuw twv nicht viel minder nothwendig, als im zweiten das, erwähnte idig. Dafs die einzig richtige Erklärung unserer Worte die von Stephanus gegebene ist, erhellt aus einer bisher von allen Auslegern übersehenen Stelle des Appian, der einzigen, in welcher пgozatúoyoda, wie in unserer Stelle, mit dem Dativ vorkommt, indem es von Sertorius in Bezug auf seine bekannte Hirschkuh heifst aut nooxuτagyóμεvos Civ. I, 110., zu welchen Worten Schweighaeuser bemerkt:,, velut illa duce et auspice usus. Simillima verbi illius constructio Thuc. I, 25.:,,neque in sacris faciundis duce et auspice Corinthio cive utebantur. Kap. 28. behauptet unser Herausg. jetzt, wie Haacke, dafs in den Worten of δὲ Κορινθίοι ἀπεκρίναντο αὐτοῖς - πρότερον οὐ καλῶς ἔχειν τοὺς μὲν πολιορκεῖσθαι, αὐτὲς δὲ δικάζεσθαι, das Pronomen aurous nicht auf die beiden streitenden Parteien, sondern allein auf die sprechenden Corinthier gehe. Allein er hat dabei auf den Einwurf des Rec, keine Rücksicht genommen, dafs es hiernach oqus heifsen müsse; ist die aufgenommene Lesart richtig, (neben welcher die Vulgata čuvrés bei der Erklärung des Herausg. eine Erwähnung verdiente,) so kann das Pronomen nur entweder auf beide Parteien, oder, was der Sprache noch gemäfser ist, auf die Corcy räer allein gehen. Kap. 29., wo der Kunstausdruck Lev§uvtes tas mahaias (vavs) sich findet, lässt der Herζεύξαντες τὰς παλαιὰς ausg. es unentschieden, ob die Erklärung von Vanderbourg zu Hor. Carm. I, 14, 6., die er in der ersten Ausg. angenommen bat, oder die des Scholiasten und des Gregor, Cor. die richtige sey. Aber Didot hat mit Recht erinnert, dafs vzorréely und inačwμaυποζωννύειν υποζώματ Ta, welche Ausdrücke zur Unterstützung von Vanderbourg's Erklärung beigebracht sind, nicht dasselbe bedeuten was Cevyrúva, und über den Sinn eines Kunstausdrucks der alten Schiffersprache wird man, wenn nicht innere Gründe dagegen sind, ohne Bedenken alten Grammatikern mehr Glauben zu schenken haben als einem neuen Gelehrten. Kap. 30., wo der Herausg., wie wir oben bemerkt haben, лεQuóνт aufgenommen hat, behauptet er, NEQIÓVEL TO Jéorr περιόντι θέρει bedeute nichts anderes als in dem Sommer, der (von zwei oder mehreren Sommern) übrig war. Das müfste offenbar heifsen T TEQIÓTI Tv JeQwv. Auch ist es περιόντι τῶν ἱερῶν. wunderbar, dafs diese Erklärung durch in axor (es ist zwei Mal falsch axov geschrieben oder ger druckt) Twv oor gerechtfertigt werden soll, whrend diese Worte doch übersetzt werden auf den Bergen, wo sie am höchsten sind, wonach also jenes Beispiel bedeutet in dem Sommer, in wiefern (oder als) er noch übrig war.

(Die Fortsetzung folgt.)

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