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Pädagogik und Didaktik trägt Hr. Prof. Fritzsche Botanische Excursionen veranstaltet Hr. Dr. Spren

vor.

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Experimentalphysik nach Baumgartners Lehrbuch, sowie Elektrochemie, trägt Hr. Prof. Schweigger vor. Physische Geographie lehrt Hr. Prof. Kämtz; auch liest Derselbe über Meteorologie. Geognosie trägt Hr. Prof. Germar vor. Mineralogie lehrt Ebenderselbe nach seinem Handbuche; auch liest Derselbe über einzelne Gegengenstände aus dem Gebiete der gesamten Mineralologie, verbunden mit Demonstrationen und Aufgaben zu besonderen Untersuchungen.

Den ersten Theil der Gewächskunde, umfassend die Gestaltung, Anatomie und Physiologie der Pflanzen, verbunden mit Demonstrationen und Excursionen, trägt Hr. Prof. von Schlechtendal vor. Ueber die Gräser und Halbgräser liest Ebenderselbe. Zoologie trägt Hr. Prof. Burmeister nach seinem Handbuche der Naturgeschichte (Berlin 1837) vor. Die allgemeine Naturgeschichte der Thiere lehrt Hr. Dr. Buhle nach seinem Handbuche.

Physikalische und chemische Experimentirübungen im akademischen Laboratorium leitet Herr Professor Schweigger mit besonderer Rücksicht auf die Mitglieder eines für die gesammten Naturwissenschaften zu begründenden Seminars, welche Derselbe auch zu praktischen Uebungen in physikalischen Vorträ

gel; auch hält Derselbe Examinatorien und Repetilorien über das Gesammtgebiet der Phytologie. Zoologische Zusammenkünfte zur Uebung im Selbstuntersuchen veranstaltet Hr. Prof. Burmeister.

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Die Uebungen der historischen Gesellschaft leitet Hr. Geh. Hofrath Voigtel.

IX. Philologie und neuere Sprachkunde. 1) Klassische Philologic: griechische und römische Literatur.

Die Geschichte der griechischen und römischen Beredtsamkeit trägt Hr. Prof. Raabe vor,

Vergleichende Grammatik der griechischen und lateini-
shen Sprache lehrt Hr. Prof. Pott.
Grammatik der griechischen Sprache lehrt Hr. Prof.
Bernhardy.

Von Werken griechischer Schriftsteller werden erklärt: Platons Bücher über die Republik von Hro. Prof. Bernhardy; auserlesene Idyllen Theokrits vom Hrn. Prof. Pott; der Oedipus des Sophokles vom Hrn. Dr. Stäger.

Von Werken lateinischer Schriftsteller werden erklärt: Horazens ars poetica, so wie dessen carmen seculare vom Hrn. Prof. Raabe; die Germania des Tacitus vom Hrn. Prof. Wilda.

Im Königl. philologischen Seminarinm werden die Mitglieder im Interpretiren, Disputiren und Lateinschreiben von den Herren Proff. Meier und Bernhardy unterrichtet und geübt; und zwar hat ErLetztesterer den miles gloriosus des Plautus, rer das erste Buch des Thucydides zur Erklärung bestimmt.

2) Morgenländische Sprachen. Vergleichende Grammatik der semitischen Sprachen trägt Hr. Dr. Tuch vor; auch setzt Derselbe die Uebungen seiner hebräischen Gesellschaft fort. Hebräische Grammatik lehrt Hr. Prof. Rödiger; auch liest Derselbe über die chaldäische Sprache und den rabbinischen Dialekt.

Ausgewählte Stellen des Koran, der Hamasa und des Hariri erläutert Ebenderselbe.

Die Sündfluth nebst andern Episoden aus dem Mahabharata erklärt nach Bopp's Ausgabe Hr. Prof. Pott.

3) Neue abendländische Sprachen.

Die Regeln der angelsächsischen Grammatik trägt Hr. Prof. Leo vor.

Die engländische Sprache lehrt Hr. Hofr. Hollmann; auch erläutert Derselbe den Sturm von Shakspeare. Italiänische Grammatik trägt Hr. Prof. Blanc vor; die italiänische und spanische Sprache lehrt Hr. Hofrath

B.

Hollmann, auch setzt Derselbe seine Sprechübungen im Italiänischen und Spanischen fort. Die Geschichte der dramatischen Literatur der Franzosen trägt Hr. Prof. Blanc vor; die französische Sprache lehrt Hr. Hofrath Hollmann; auch erbietet sich Derselbe zum Privatunterricht im Griechischen, Lateinischen und Hebräischen.

X. Schöne und gymnastische Künste. Geschichte, Theorie und Technik der Malerei lehrt Hr. Prof. Weise; auch leitet Derselbe Uebungen im Zeichnen.

Theoretischen und praktischen Unterricht im Zeichnen und Malen ertheilen die akademischen Zeichnenlehrer Hr. Schuin ann und Hr. Herschel. Den Generalbafs lehrt Hr. Musik- Director Dr. Naue; auch unterrichtet Derselbe im Kirchengesange. Theoretisch-praktischen Unterricht in der Musik ertheilt der akad. Musiklehrer Hr. Helmholz.

Die Reitkunst lehren die Hnn. Stallmeister André sen. und André jun.

Unterricht in der Fechtkunst ertheilt Hr. Fechtmeister Urban.

Die Tanzkunst lehrt Hr. Tanzmeister Wehrbahn.

Oeffentliche akademische Anstalten.

I. Seminarien: 1) theologisches, unter Oberaufsicht der theologischen Fakultät; 2) pädagogisches, unter Direction des Hrn. Prof. Niemeyer; 3) philologisches, unter Direction der Herren Proff. Meier 4) Historische Gesellschaft, und Bernhardy. unter Direction des Hrn. Geh. Hofrath Voigtel. 5) Pharmazeutisches Institut, unter Direction des Hrn. Prof. Schweigger-Seidel.

II. Klinische Anstalten: 1) medizinische Klinik, unter Direction des Hrn. Geh. Medizinalrath Krukenberg; 2) chirurgisch-ophthalmiatrische Klinik

unter Direction des Herrn Prof. Blasius; 3) Entbindungs-Anstalt, unter Direction des Hrn. Prof. Niemeyer.

III. Die Universitäts - Bibliothek wird, unter Aufsicht des Hrn. Oberbibliothekar Geb. Hofr. Voigtel und des Hrn. Bibliothekar Prof. Pernice, Mittwochs und Sonnabends von 1-3 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 10-12 Uhr geöffnet.

IV. Die akad. Kupferstich-Sammlung, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Weise, ist Dienstags und Sonnabends von 1-2 Uhr geöffnet. V. Die archäologische Sammlung des Thüringisch - Sächsischen Vereins zeigt Hr. Bibliothek - Secretair Dr. Förstemann auf Verlangen.

VI. Anatomisches Theater und anatomisch-zootomisches Museum, sowie die Meckel'schen Sammlungen, unter Direction des Hrn. Prof. d'Alton.

VII. Physikalisches Museum und chemisches Laboratorium, unter Direction des Hrn. Prof. Schweigger. VIII. Sternwarte, unter Aufsicht des Hrn. Prof: Rosenberger. - IX. Das mineralogische Museum ist, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Germar, Donnerstags und Freitags von 2-4 Uhr geöffnet. X. Botanischer Garten und Herbarium, unter Direction des Hrn. Prof. von Schlechtendal. XI. Das zoologische Museum ist, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Burmeister und Hrn. Inspector Dr. Buhle, Mittwochs von 1-3 Uhr geöffnet.

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Am 4. Jan. starb zu Gartow an der Elbe Dr. Friedrich Wilhelm Ellisen, Königl. Hannöv. Medicinalrath und Landphysicus in den Aemtern Dannenberg, Hitzacker u. s. w., als Schriftsteller durch einige Abhandlungen in Hufeland's Journal d. Heilk. und dem hannöv. Magazin bekannt. Geboren ist er am 4. Jan. 1778. (Gersdorf's Repertor.)

Am 6. Jan. starb zu Greifswald der Ober- Appellationsrath Dr. Georg Christian Sonnenschmidt, ein Mann von anerkannten Verdiensten um die Justiz pflege der Provinz Pommern. Derselbe war zu Wolgast am 1. Juni 1766 geboren, besuchte bis zum October 1784 das Gymnasium zu Stettin, bezog dann, sich dem Studium der Jurisprudenz und der Kameral Wissenschaften widmend, auf ein Jahr die Universität Greifswald und vollendete Ostern 1789 seine Studien in Göttingen. Seine practische Laufbahn begann er bei dem Hofgericht zu Greifswalde, wo ihm bereits 1793 der Character eines Assessors beigelegt wurde. Im Jahre 1799 ward ihm vom Könige von Schweden die Stelle eines Ober- Sachwalters unter dem Titel eines Regierungs-Rathes übertragen, welches Amt er bis 1804 bekleidete. In diesem Jahr ward er an das Ober-Appellationsgericht berufen, dem er auch ununterbrochen bis an seinen Tod, ohne jedoch in den letzten Jahren wegen dauernder Kränklichkeit viel an den Geschäften Theil zu nehmen, angehört hat. Als Auszeichnung verlieh ihm der König von Schweden im J. 1815 den Nordsternorden, die Juristen - Facultät bei der Secularfeier der Reformation die Doctorwürde, und 1836 der König von Preufsen den rothen

NACHRICHTEN.

Adlerorden vierter Klasse. Einen ausführlicheren Necrolog giebt die Preufs. Staatszeitg. Nr. 46.

Am 7. Jan. starb zu Dresden Jos. Grassi (geb. um 1756 zu Udine in Friaul), Herz. Sachsen - Goth. Geh. Legationsrath, Ritter des Königl. Sächs. Civilverdienstordens, Professor an der Academie der Künste, der als Maler und Kupferstecher gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts einen grofsen Ruf erworben hatte, in den letzten Jahrzehnten aber keine weiteren Produkte seiner Kunst bekannt machte. mäldesammlung ist dem Herzog von Sachsen-Coburg vermacht worden, von dem er eine jährliche Pension bezog. Die Leipzg. Zeitg. theilt ausführlichere Nachrichten über ihn mit.

Seine Ge

Am 9. Jan. starb zu Mulsum bei Stade Tyard Ludwig Oltmanns, Superintendent und Oberpfarrer nach 43 jähriger Amtsführung im 71. Lebensjahre.

Am 13. Jan. Nachmittags 1 Uhr starb in Frankfurt am Main an einem Gallenfieber der Componist und Director des dasigen Cäcilien-Vereins Ferdinand Ries. Er war zu Bonn im Jahre 1784 geboren und genofs seit seinem funfzehnten Jahre den Unterricht seines Landsmannes nnd Freundes Beethoven in Wien, wo zugleich Salieri und Stadler auf seine Kunstbildung wohlthätigen Einfluss ausübten. Nachdem er abwechselnd in Petersburg, London, wo er zwölf Jahre sich aufhielt, Paris, Aachen, Heidelberg und Frankfurt 'gelebt und gewirkt hatte, liefs er sich, durch ein bedeutendes Vermögen unterstützt, in der letztgenannten Stadt nieder, um frei und unabhängig einzig der Kunst zu leben. Die Zahl seiner Compositionen beläuft sich auf 200 und darunter sind drei Opern, die Räuberbraut, Liska oder die Hexe von Gyllenstern, die sich grofsen Beifall errang, und eine dritte, die noch Manuscript ist, Er war unstreitig der gröfste Schüler Beethovens, über den er Memoiren herauszugeben beabsichtigte, und ein eben so trefflicher Clavierspieler als ausgezeichneter Componist. Frankfurt verlor an ihm, dem kurz vorher noch so rüstigen und kräftigen Manne, nicht allein einen grofsen musikalischen Künstler, sondern auch einen Beschützer und Freund aller Künste.

An demselben Tage starb in der Nähe von Paris Alex. Barth. Laur. Grimod de la Reynière,

ehemal. Advocat bei dem Parlamente zu Paris, als Schriftsteller durch die Werke, Lorgnette philosophique trouvée sous les arcades du Palais-Royal (1785. 2 Bde.), le censeur dramatique (1797 fgg. 4 Bde.), l'assemblée littéraire (1803. 2 Bde.), almanac des gourmands ou Calendrier nutritif. (1803 fgg. 8 Bde.) u. v. a. bekannt. Geb. zu Paris am 20. Nov. 1758. (Gersdorf Repert.)

Am 14. Januar starb zu Berlin in seinem fünf und zwanzigsten Lebensjahre der Candidat Friedrich Stüwe, der Verf. der von der Societät der Wissenschaften zu Göttingen gekrönten Preisschrift die Handelszüge der Araber unter den Abassiden," welche zu Berlin 1836 erschien.

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An demselben Tage starb ebendas. Dr. Friedrich August Schultz, Königl. Preufs. Generalstabsarzt und Director des Friedrich - Wilhelins - Instituts, Ritter mehrerer Orden, im 57. Lebensjahre.

Am 16. Jan. starb zu Nürnberg Joh. Christian Jacob Wilder (geb. zu Altorf am 18. Dec. 1783), erster Pfarrer der heiligen Geistkirche, als Verfasser des für Kunstgeschichte wichtigen Werks,, der Sammler für Kunst und Alterthum," als Dichter und als Künstler durch eine Reihe geschmackvoller Radirungen bekannt.

Am 17. Jan. starb zu Amsterdam Dr. G. Moll (geb. ebendaselbst im Jahre 1785), seit 1802 Professor der Astronomie und Naturkunde zu Utrecht.

Am zwanzigsten Januar erlitt die Universität Greifswald einen schmerzlichen Verlust durch den unerwarteten Tod des ordentlichen Professors der Alterthumswissenschaft Dr. George Ludwig Walch. Geboren zu Jena am 8. Mai 1785 aus einem in der Litterargeschichte hochberühmten Geschlechte, Sohn des Geheimen Justizrathes Karl Friedrich Walch, widmete er sich frühzeitig dem gründlichsten Studium der Philologie, ward schon im zwanzigsten Jahre (1805) zweiter Bibliothekar der Universität seiner Vaterstadt und wirkte vom Jahre 1808 als Privatdocent bei derselben, nachdem er bereits als siebzehnjähriger Jüngling durch die aus dem Holländischen veranstaltete Uebersetzung von van Ommeren's Vorlesungen über Horaz als Mensch und Bürger von Rom (Leipz. 1802) sich einen Namen erworben hatte. Im Jahre 1811 als Professor der lateinischen und griechischen Sprache an das graue Kloster in Berlin berufen, gewann er durch den Ernst seines Wissens viele Schüler, welche die Erinnerung an den besonders das Selbststudium erweckenden Lehrer in treuem Herzen bewahrten. Er verliefs jene Anstalt im Jahre 1825, privatisirte fünf Jahre und erhielt 1830 einen Ruf zur ordentlichen Professur der alten Sprachen an der Universität Greifswald. Schon früh gealtert in Folge anstrengender wissenschaftlicher Beschäftigung, geprüft, auch wohl verletzt durch wechselnde Erfahrungen, zurückgezogen aus der Gesellschaft, lehrte er in dem beschränkten Kreise, welchen seine Wissenschaft bietet, kaum acht Jahre; obgleich wenige seiner Collegen ihn näher kennen zu lernen Gelegenheit fanden, galt doch nur eine Stimme über den Umfang seiner Gelehrsamkeit, deren Ruf der Uni

versität zur Ehre gereichte. Dem Genügsamen öffnete sich mehr als ein Quell der Erheiterung in dem äufserlich öde und freuden leer erscheinenden Leben, seine eigenthümliche, fast antik-philosophische Lebensweise, die Liebe zur Musik, deren Theorie er in seltenem Grade verstand, sie kunstgemäfs täglich übte und keinen Anlafs, sein musikalisches Wissen zu nähren, versäumte, und endlich jener neidenswerthe Sammlerfleifs zu weitläufigen litterarischen Unternehmungen, bei dem Besitz einer gewählten Bibliothek, ein Fleifs, welcher nicht hastig zum Schlusse eilt, sondern behaglich sich selber genüget. Ausserdem lockte in den Ferien den sonst in sein Museum Gebannten, nur dann und wann von unbefriedigtem Drange zur Geselligkeit Ergriffenen, die Wanderlust ins Weite, zumal nach seiAlterthums und insbesondere der Lateinischen Litteranem heimathlichen Thüringen. Als tiefen Kenner des tur bewies er sich zuerst in den 1815 erschienenen Emendationes Livianae, die eine neue Ausgabe dieses Schriftstellers, ein dringendes Bedürfoifs unserer Zeit, versprachen. Aber bald wendete er sich zu Tacitus und liefs als das Resultat vieljähriger, diesen Historiker so wie das gesammte Römische Alterthum umfassender Studien im Jahre 1828 dessen Agricola mit vielfach geändertem und gründlich gerechtfertigtem Texte, einer deutschen, dem Originale sich annähernden, in diesem Streben aber auch Härte und Unklarheit herbeiführenden Uebersetzung, Anmerkungen, dem glänzendsten Theile der Ausgabe, und einer etwas unfruchtbaren Abhandlung über die Kunstform der antiken Biographie erscheinen. Später richteten sich seine Studien auf desselben Historikers Germania, aber nur der Text ist bis jetzt erschienen, sehr bedeutende Vorarbeiten finden sich in seinem Nachlasse. An Wolf's Analecten und namentlich auch an unserer A. L. Z. nahm er thätigen Antheil und letztere verdankte ihm einige höchst schätzenswerthe Beiträge. So wie er eine memoria Georg. Lud. Spaldingii 1822 schrieb, so wird auch Schömann in einer memoria Walchii eine befriedigendere Charakteristik des Verstorbenen geben. Vieles von dem hier Mitgetheilten entlehnten wir dem Nekrologe B. (Barthold's?) in der Preufs. Staatszeitung Nr 48.

An demselben Tage starb zu Hamm in der Grafschaft Mark im beinahe vollendeten vier und siebenzigsten Lebensjahre in Folge mehrwöchentlicher Gichtanfälle und hinzugetretener Brustwassersucht der evangelische Prediger Wilhelm David Fuhrmann. Er war zu Soest am 15. Mai 1764 geboren. Die hauptsächlichste Richtung in der schriftstellerischen Thätigkeit des unermüdlichen Mannes ging auf die Litterargeschichte, und wie er schon 1802 eine Anleitung zur Kenntnifs der den Theologie Studirenden nothwendigen Bücher abfafste, so hat er auch 1808 ein Handbuch der theologischen Litteratur ausgearbeitet und in einer spätern Ausgabe zu drei Bänden (Lpzg. 1818-21) erweitert und noch vor wenigen Jahren in einer abermals erneuerten Gestalt (Iserlohn 1886) herausgegeben, Gleiches suchte er auch für die class. Litteratur zu erreichen, sein Handbuch der classischen Litteratur (Rudol

stadt 1804-1810 in 4 Bden.) und die' verschiedenen Abkürzungen dasselbe in zwei (1816) und einen Bande (1823) zeichneten sich zwar durch die Menge vereinzelter Notizen aus, entbehrten aber jeder lebendigen Auffassung des antiken Geistes, jeder Beherrschung des weitschichtigen Stoffes, jeder selbständigen Kenntnifs der behandelten Schriftsteller. Daher ist das Werk auch jetzt schon vergessen. Nicht minder thätig war er als kirchenhistorischer Schriftsteller, schon 1801 gab er historische Untersuchungen über die Begräbnifsplätze der Alten heraus, später fanden seine durch eine wohlgewählte Bibliothek unterstützten Studien einen Mittelpunkt in dem auf A. H. Niemeyer's Antrieb und nach dessen Rathe abgefafsten Handwörterbuch der christl. Religions- und Kirchengeschichte (Halle 1826-29. in 3 Bden), das dem practischen Bedürfnisse ein treffliches Hülfsmittel darbot. Für die practische Seite seiner, Wissenschaft suchte er in der christl. Moral für den Kanzelgebrauch in alphabetischer Ordnung" (5 Bde, Dortmund 1797-1805) und der christl. Glaubenslehre, besonders von ihrer practischen Seite betrachtet" (Lpz. 1802. 3 Bde.) und in mehreren ascetischen und namentlich die Bildung der weiblichen Jugend betreffenden Schriften zu wirken.

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Am 24. Jan. starb zu Ansbach Dr. Aug. Andr. Wilh. Eccard (1767 zu Baireuth geboren), als Schriftsteller durch ein Buch über die häutige Bräune bekannt.

Am 29. Januar Morgens halb zwei Uhr starb zu Dresden der Königl. Sächsische Ober-Berg-Hauptmann, Siegm. Aug. Wolfgang Freiherr von

Herder, Grofskreuz des Stanislaus- und Comthur des Königl. Sächs. Civil-Verdienstordens ein Sohn des berühmten Weimarischen Consistorial-Präsidenten, an einem chronischen Uebel (geb. zu Bückeburg am 18. Aug. 1776). Er lebte mit ganzer Seele in seinem Berufe, und seine Verdienste wurden auch im Auslande (wie z. B. in Serbien) immer mehr und mehr anerkannt. Der Tod dieses ausgezeichneten Mannes ist für das Sächsische Bergwesen, für das er auch als Schriftsteller in den Büchern de jura quadraturae metallicae und über den natürlichen Alaun thätig gewesen war, ein grofser Verlust.

In der Nacht vom 31. Jan, bis zum 1. Febr. verstarb in Augsburg in seinem acht und siebenzigsten Lebensjahre der Königl. Baiersche Geheimerath Karl Erenbert Freiherr von Moll, Secretär und Director der mathematisch - physikalischen Klasse der baierschen Academie der Wissenschaften in München. Geboren wurde er zu Talgau im Salzburgischen am 21. Decemb. 1760. Ein Zeit lang war er Kurfürstl. Salzburgischer wirkl. Geheimerath und Regierungs- Director zu Salzburg, welches Amt er zu Ende des Jahres 1804 niederlegte, um zurückgezogen litterarischen Arbeiten zu leben. Eine Menge entomologischer und auf Berg- und Hüttenwesen sich beziehender Arbeiten, für die er auch eine eigene Zeitschrift begründete und viele Jahre erhielt, sichern seinem Namen ein rühmliches Andenken und die ernsten Wissenschaften sehen in ihm eine ihrer glänzendsten Leuchten erlöschen. Auch zu verschiedenen litterarischen Werken, wie Meusel u. a., gab er zahlreiche Beiträge.

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