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einem Stamnos mit rothen Figuren (130) ist mit dem Bild einer Iris oder Nike inmitten des Dionysos und des Poseidon verknüpft. - Eine seltsame Darstellung aus dem Gebiete der Gymnastik ist durch Lenormant's Scharfsinn jenen häufigen Zügen zum Urtheilsspruch der Schönheit angenähert worden. Auf einer Amphora mit schwarzen Figuren (131) schreiten drei unbekleidete Männer einem Sitzenden entgegen, der eine Frucht in der Hand hält; als sollten sie den Schönheitsapfel für einen der begünstigten drei Knaben empfangen, welche von jenen drei Männern auf der Schulter getragen werden. Peleus, welcher die Thetis entführt, ist auf vier schönen Denkmälern der Sammlung sichtbar (132-135), unter welchen das letzte, eine Kylix mit rothen Figuren, durch die beigeschriebenen Nereiden - Namen: Kalyka, Chero, Erato, Irisia und Kymatothea (? Kouaτodai, bekannt ist Kymothoe) besondre Auszeichnung verdient. Durch ähnliche inschriftliche Beigabe sind auch die gymnastischen Vorstellungen der Nebenseite desselben Gefäfses doppelt anziehend; so die naive Beischrift des ithyphallischen Silen's, der, seinen Schlauch in einen Krater ausgiefsend, in beigeschriebener Rede sein Ergötzen und die Sifse des Weines (Σιλανος Τερπον Ηεδυς Ηοινος) zu erkennen giebt. - Eine besonders zierliche Oenochoe, gegenwärtig im Besitz des Herzogs von Blacas (136), zeigt mit schwarzen Figuren auf weifsem Grund den Achilleus, welcher vom Vater Peleus der Pflege des Kentauren Chiron übergeben wird. Zwei Vorstellungen alterthümlicher Amphoren (138, 139) zeigen nach Hrn. de Witte's näher zu erwägender Deutung den Agamemnon thronend inmitten griechischer Helden. Auf einem ähnlichen Gefäls (142) scheint Hektors Abschied von Andromache dargestellt. Der Tod des Troilus schmückt eine vorzügliche Hydria alten Styls (143), welche dem brittischen Museum anheim gefallen ist. - Ebenfalls sehr vorzüglich und aus einer stark verkleinerten Zeichnung bei Inghirami (Gall. Omer. tav. 238, 239) bereits bekannt ist die Schaale mit der Vorstellung

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des um Hektors Leichnam flebenden Priamos. Unter den Amazonenkämpfen einer Hydria mit rothen Figuren, deren Styl als apulisch bezeichnet wird (145), liest man Nestor's Namen. - Eine pracht volle Amphora des Euthymides (146) wird vom Erklärer auf die Rüstung des Paris gedeutet. Ajax, welcher Achill's Leichnam auf seiner Schulter von dannen trägt, ist die seltne Vorstellung einer Hydria mit schwarzen Figuren (148). Scenen der Zerstörung Troja's schmücken eine Amphora alten Styls (149), welche für die Sammlung des Louvre angekauft ist. Menelaos, die Helena verfolgend (150), und Odysseus unter den Widder gebunden (151) sind endlich noch sicherer, eine spinnende Penelope dagegen (153) die letzte problematische Darstellung je ner ausnehmend reich ausgestatteten Abtheilung homerischer Vasenbilder, der wir schliesslich auch den als Sardanapalos aufgeführten (154) Achill unter den Töchtern Lykomedes gern hinzufügen.

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Die plattnasige afrikanische Bildung einer jugendlichen Figur, voraussetzlich eines Sklaven, der seines Herrn Gepäck trägt, hat Hrn. Lenormant zu der scharfsinnigen Vermuthung Anlafs gegeben, dem zugleich dargestellten Herrn jenes Sklaven auf einer Amphora mit röthlichen Figuren (155), den sicilischen Rhetor Gorgias zu erkennen; ein auf seinen Stab gestützter Jüngling auf der Riickseite ist unter solcher Voraussetzung ein Schüler des Rhetors, etwa Kritias, der Beutel in dessen Hand ein Behältnifs des Lehrgeldes, und die vor ihm auf den Boden stehende Amphora von panathenäischer Form eine Bezeichnung des attischen Bodens. So ufserst selten auch historische Gegenstände auf Vasenbildern erscheinen, so erlauben wir uns doch nicht eins und das andre Beispiel solcher Art, auf so sinnreiche Weise für Gegenstände einer sonst schwierigen Erklärung angewandt, geradebin abzuweisen.

Der auf Vasenbildern so zahlreiche Kreis gymnastischer Vorstellungen bleibt, bevor ihm eine wünschenswerthe Gesammterklärung seiner mannichfachen und oft wiederholten Momente zu Theil geworden ist, fortwährend ein nur mäfsig anziehendes Gebiet; was in der Reihe solcher bildlichen Darstellungen vorzüglich anspricht, sind Götter-Erscheinungen und Inschriften. Auf einer Schaale mit rothen Figuren erscheint zwischen zwei Athleten eine geflügelte Göttin des Sieges oder, wie vielleicht richtiger Namensinschriften zweier Läufer, Lyson und Phönix, Vorausgesetzt wird, des Streites (156). Neben den ist auf einer andern Schaale (159) eine Inschrift be merklich, welche ihnen den Weg nach Athen zu weisen scheint: HOAOI AOE (row). Dabei fehlt es nicht an einzelnen hervorstechenden Zügen palästrischen Verkehrs; die disciplinarische Ruthe ist besonders in der Schüsselmalerei Nr. 178 bemerklich. Bilder des alten Kriegs- und Schiffswesens (183 bis 193) gesellen sich in der mebrgedachten Sammlung wie gewöhnlich, dem Gymnastischen bei; Thierfiguren und seltne Gefäfsformen schliefsen die Reihe

bemalter Gefälse.

Hundert andre Gegenstände derselben Sammlung bestehen fast ausschliesslich aus Erzgeräthe. Unter den bildlichen Vorstellungen, welche dabei zur Sprache kommen, ist ein Gefäfshenkel mit der Figur eines dreiköpfigen Triton oder sonstigen Wassergottes bemerklich (215); ferner, von gleicher Bestimmung herrührend, die Vorstellung eines regnenden Zeus (217) und zwei Fragmente, welche auf Ixion bezogen werden (235). Ausgezeichnet ist ein Dreifuss (242), dessen Reliefs in alterthümlichem Styl den Perseus, Herakles und die räthselhafte Gruppe eines Hermes darstellen, welcher etwa die Aphrodite als Kind in seinen Armen trägt. Unter den Bildwerken zahlreicher Kandelaber (243-266) sind die Figuren einer Tritonis (258), eines Atys (261), und eines tanzenden pferdefüfsigen Satyrs (264) vorzüglich bemerkenswerth. Es folgen Helene (167, 268) und

kleine statuarische Werke (269-288), welche ursprünglich gröfstentheils zu Kandelabern gehören mochten. Die steigende Wichtigkeit, welche den eingegrabenen Zeichnungen etruskischer Spiegel zuerkannt werden mufs, läfst uns schliesslich bei diesen verweilen. Ein bereits durch Micali (Storia L, 1) bekanntes Werk, die Befreiung des Prometheus vorstellend, ist nun auch versteigert (293); die Befreier, welche als Kastor und Calanice bezeichnet werden, sind gegenwärtig entschieden nicht Kastor und Pollux,

sondern Kastor und Herkules. Aufserdem gehört
jener Reihe von Spiegeln, ein vorzüglich schönes
Denkmal an, dessen Zeichnung durch die Güte des
vormaligen Besitzers uns vorliegt. Minerva, nach
etruskischer Weise geflügelt, führt eine ihr nach-
folgende Frau bei der Hand; diese letztere Figur,
welche jetzt für Venus erklärt wird, wurde vom Prinz
von Canino für Hebe gehalten, und diese Erklärung
scheint uns noch jetzt die vorzüglichere.
E. G.

LITERARISCHE

I. Ankündigungen neuer Bücher.
Bei Chr. Garthe in Marburg sind erschienen:
Vier Abbildungen des Schädels der Simia Saty-
rus von verschiedenem Alter; zur Aufklärung
der Fabel vom Oran utan mitgetheilt von C. F.
Heusinger. Mit 4 Tafeln gr. 4. Preis 1 Rthlr.
16 Ggr.

Diese Abbildungen werden hinreichen, die von Cuvier, Tilesius, Rudolphi aufgestellte, in der neuesten Zeit von mehreren Naturforschern mit Unrecht bezweifelte Hypothese, dafs der sogenannte Oran utan nichts anderes sey, als ein junger Pongo, auf das Evidenteste zu beweisen; denn alle Präparate, nach denen diese Zeichnungen gefertigt wurden, sind von Aerzten und Naturforschern in Batavia auf Borneo

(Banjermassin und Sambas) selbst gesammelt, und die Uebergänge in dem Falle eben so bestimmt erkannt worden, als sie jedermann in den Schädeln selbst erkennen wird.

Einleitende Bemerkungen enthalten eine Geschichte des Affencultus und der Fabel vom Oran utan.

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ANZEIGEN.

Von der in meinem Verlage erscheinenden
Hebräischen und Chaldäischen
CONCORDANZ

zu den heiligen Schriften Alten Testaments
von Dr. Julius Fürst

ין

hat die Vierte Abtheilung, 2-, Preis 1 Rthlr. 12 Ggr., die Presse verlassen, und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen.

Die fünfte Abtheilung soll Anfang März erscheinen, und der regelmässige Fortgang dieser Unternehdie Stereotypirung bereits bis in die letzten Buchstamung wird um so sicherer zu bewirken seyn, indem ben vorgerückt ist.

Probe Bogen und ausführliche Ankündigungen sind fortwährend durch alle Buchhandlungen unentgeltlich zu erhalten.

Leipzig, im Januar 1888.

Karl Tauchnitz.

Im Verlag von Friedr. Perthes in Hamburg ist erschienen:

C. Niebuhrs

Reisebeschreibung

nach Arabien und andern umliegenden Ländern. Dritter Band.

Auch unter dem Titel:

Reisen durch Syrien und Palästina nach Cypern und durch Kleinasien und die Türkei, Mit Niebuhrs astronom. Beobachtungen, herausgegeben von J. N. Gloyer und J. Olshausen. Mit Niebuhrs Bildnifs und 13 Abbildungen. gr. 4.

Dieser letzte Band von Niebuhrs Reisebeschreibung wurde von der gelehrten Welt längst sehnlich erwartet. Noch im Jahre 1835 schrieb Hr. Prof. Berghaus in Berlin: „Bei Betrachtung der Reisekarten Niebuhrs fühlt man den unersetzlichen Verlust, den die Geographie von Syrien dadurch erlitten hat, dafs der dritte Band seiner Reisebeschreibung nicht erschienen ist." Der Leser findet nunmehr hier die Reisen Niebuhrs von Haleb nach Cypern und Jerusalem, von da längs der Küste bis Zidon und quer über den Libanon

nach Damascus; dann zurück über Zidon und längs der Küste bis Ladackijje und nach Haleb; ferner die Rückreise durch ganz Kleinasien und die europäische Türkei, nach Polen und Deutschland. Dreizehn lithographirte Zeichnungen und Karten begleiten den Text, an welchem die Herausgeber sich nicht erlaubt haben, in irgend einem wesentlichen Punkte Veränderungen vorzunehmen. Einige von dem Prof. Olshausen in Kiel hinzugefügte Anmerkungen zur Erläuterung und Berichtigung des Textes sind demselben am Schlusse beigegeben. In einem Anhange folgen ferner Niebuhrs sämmtliche astronomische Beobachtungen, so wie mehrere Abhandlungen, die zum Theil schon im deutschen Museum erschienen waren So ein den zweiten Band ergänzender Aufsatz über Persepolis, ein anderer über die Johannisjünger und Nassairier, und die sehr wichtige Abhandlung über die Lage des Tempels. zu Jerusalem. Dagegen waren bisher nicht gedruckt worden: ein Aufsatz über die alte Geographie Kleinasiens und die im Oriente gesaminelten Nachrichten über Habessinien. Gewifs wird Niemand diesen Band ohne grofses Interesse an den behandelten Gegenständen und der Person des berühinten Reisenden lesen und ohne vielfältige Belehrung aus der Hand legen.

Der Subscriptionspreis von 5 Rthlrn, wird bis Ausgang 1838 beibehalten.

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Bände aus der Naturwissenschaft, vorzüglich Geologie, Geschichte, Philologie, schöne Wissenschaften etc., und bietet öffentlichen Bibliotheken, Gelehrten und Sammlern werthvoller Werke eine reiche Auswahl dar.

Um die dem Katalog beigesetzten Preise sind die Bücher vom Unterzeichneten zu beziehen. Der Katalog ist durch alle Buchhandlungen zu erhalten.

Gotha, den 4. Jan. 1888.

J. G. Müller.

II. Herabgesetzte Bücher-Preise.

Wir machen alle Geschichtsfreunde darauf aufinerksam, dafs der herabgesetzte Preis von 9 Fl. Rhein. oder 5 Rthlr. 12 Ggr. für

Ernst Münch's allgemeine Geschichte der neuesten Zeit, von dem Ende des grofsen Kampfes der europäischen Mächte wider Napoleon Bonaparte bis auf unsere Tage. Sieben Bände. mit Ende Februars d. J. erlischt, und sodann die früheren Preise wieder eintreten. Durch einen von Dr. Franz Kottenkamp bearbeiteten Supplement - Band (à 2 Fl. Rhein. oder 1 Rthlr. 6 Ggr.) ist dieses Werk bis auf die neueste Zeit fortgeführt, und namentlich den Besitzern der Geschichtswerke von Rotteck, Pölitz, Becker u. s. w. als ein wichtiges Ergänzungs-Werk zu empfehlen. Wer von dem äubeliebe seine Bestellung baldigst an die nächste BuchIserst wohlfeilen Preise noch Gebrauch machen will,

bandlung gelangen zu lassen.

Stuttgart, im Januar 1888.

Literatur-Comptoir.

III. Auctionen.

Bücherversteigerung. Den 26. Febr. d. J. u. f. Tage wird in Altenburg die von dem Herra Landes-Justiz - Vicepräsidenten und Geheimen Consistorialrath August Ludwig Lorentz hinterlassene Bibliothek, Bücher aus mehrern Fächern der Wissenschaft, vorzüglich aber aus der Jurisprudenz, Geschichte u. s. w. enthaltend, öffentlich versteigert. Auswärtige Aufträge dazu übernehmen die in dem gedruckten Kataloge, welcher in der Schnuphaseschen Buchhandlung und bei dem Unterzeichneten zu erhalten ist, genannten Herren Commissionäre. Altenburg, den 8. Januar 1888.

Adolph Bratfisch, Auct. et Tax. jur.

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Der bisherige aufserordentliche Professor zu Kiel Dr. A. L. J. Michelsen ist zum ordentlichen Professor der Geschichte ernannt worden.

Der Privatdocent der katholischen Theologie Häfele in Tübingen hat eine aufserordentliche Professur daselbst erhalten.

Dr. Ans. Debes ist zum aufserordentlichen Professor der Staats wirthschaft und der Cameralwissenschaften in Würzburg befördert.

Der Professor am Gymnasium zum grauen Kloster in Berlin Carl Wilh. Eduard Bonnell ist zu dein durch A. Fr. Ribbecks Beförderung erledigten Directorate des Friedrichs Gymnasii auf dem Werder berufen und in dieses Amt im Januar feierlich eingeführt worden.

Die Professur der alten classischen Litteratur am Gymnasium zu Stuttgart, welche bisher M. Gustav Benj. Schwab (der bekannte Dichter) bekleidete, ist Hn. Ludw. Bauer übertragen, der aufser litterarischen Kleinigkeiten durch einen Roman, die Ueberschwänglichen" bekannt ist.

Der Kurprinz und Mitregent von Hessen-Cassel hat dem zum Superintendenten der Diöcese Cassel erwählten Ober-Consistorialrath und erstem Pfarrer der Altstädter Gemeinde Dr. Ernst die Bestätigung ertheilt und denselben zum Kurfürstl. Ober-Hofprediger

ernannt.

Der ordentl. Professor der Theologie zu Freiburg Dr. Joh. Leonh. Hug hat von dem Grofsherzog von Baden den Titel eines Geheimen Rathes erhalten.

Der bisherige Regierungsrath Dr. Wehnert zu Potsdam, Ritter des rothen Adler- Ordens vierter Kunst und Wissenschaft, ist zum Geheimen RegieClasse, Inhaber der Königl. goldenen Medaille für rungsrath ernannt worden.

Die evangelisch - theologische Facultät der Universität zu Giefsen hat dem Bonner Professor Redepenning ihre Doctorwürde ertheilt.

In Braunschweig sind zu ordentlichen Mitgliedern für die Section der geistl.- und Schul-Sachen ernannt: der Consistorialrath Abt Bank, Prof. Krüger, Pastor Sallentien; zu aufserordentlichen Mitgliedern: Hofrath Petri und Superintendent Bischoff.

Die Prediger J. P. Windekilde in Wilstrup und N. Struck in Westensee sind zu K. Dän. Consistorialräthen ernannt.

Der bisherige Hauptprediger Piderit zu Rinteln ist zum vortragenden Rath für den öffentlichen Unterricht und die kirchlichen Angelegenheiten im Ministerium des Innern zn Cassel ernannt worden.

Der Diaconus an der Kreuzkirche zn Dresden M. C. G. Ziller ist zum Archidiaconus an derselben befördert worden.

Der Ober-Medicinalrath Dr. Schelling in Stuttgart, Prof. Rapp in Tübingen und Regimentsarzt Dr. Freytag in Ulm sind zu Rittern des Ordens der Würtembergischen Krone ernannt.

Unter den am 1. Januar in München statt gefundeMichael heben wir folgende aus: das Commenthurnen Verleihungen des Verdienstordens vom heiligen kreuz erhielt der Geheimerath von Schelling; das Ritterkreuz erhielten: der Ober-Kirchen- und Schulrath Mehrlein, der Professor der Academie der bildenden Künste Heinr. Hefs, der geistliche Rath und Pagenhofmeister Müller, der geistliche Rath Hauber in München, der geistliche Rath Dätzel in Regensburg, der Professor der evangelisch-theologischen Facultät Engelhardt und der Professor der orientalischen Sprachen Rückert (der gefeierte Dichter) an der Universität in Erlangen, Landrichter W. Heinrich Puchta daselbst, der Professor der katholisch- theolog. Facultät Möhler und der Hofmaler Peter Hefs in München,

von Houwald zu Lübben.

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Von den bei der Feier des Krönungs- und Ordensfestes zu Berlin am 21. Januar bewilligten OrdensVerleihungen mögen hier folgende erwähnt werden; Den rothen Adler-Orden 2r Classe mit Eichenlaub erhielt der Bischof und General Superintendent der Provinz Pommern Dr. Ritschl in Stettin. Die Schleife zum rothen Adler- Orden 3r Classe: der General Intendant der Königl. Schauspiele Graf von Redern, der General Superintendent der Provinz Schlesien Ribbeck in Breslau, der Consistorial- und Schulrath Dr. Mohnicke zu Stralsund, der Consistorialrath und Professor Dr. Wagnitz in Halle, der Astronom und Prof. Dr. Ideler zu Berlin, der Prof. Dr. Poselger, Mitglied der Academie der Wissenschaften zu Berlin, die Superintendenten Beelitz zu Bahn, Erler zu Belzig und Oldecop zu Salzwedel, der Gymnasialdirector Dr. Gotthold in Königsberg. Den rothen Adler- Orden 3r Classe mit der Schleife: der Geheime Ober-Regierungrath Behrnauer, der Geheime Ober- Regierungsrath und Prof. Dr. Dieterici, der Geh. Medicinalrath und Prof. Dr. Casper, der Geb. Ober- Baurath Eylelwein, der Geh. OberMedicinalrath und Prof. Dr. Trüstedt in Berlin, der. Consistorial- und Schulrath Dr. Bracht in Düsseldorf, der Consistorial- und Schulrath Dr. Haasenritter zu Merseburg, der Consisorial- und Schulrath Prof. Dr. Menzel in Breslau, der Geh. Medicinalrath und Prof. Dr. Nasse in Bonn, der Land- Syndicus Den rothen AdlerOrden 4r Classe: der Geh. Ober-Regierungsrath im Ministerium der geistlichen etc. Angelegenheiten Keller, der Geh. Ober-Regierungsrath in demselben Ministerium Dr. Schweder, der Regierungsrath und Minister Resident bei den Vereinigten Staaten in Nord Amerika von Rönne, der Consistorialrath v. Oven zu Düsseldorf, der Provinzial - Schulrath Dr. O. Schulz in Berlin, der Geh. Medicinalrath Dr. Augustin zu Potsdam, der Prof. Dr. Abegg zu Breslau, Prof. Dr. Jacobi zu Königsberg, Professor der Medicin Dr. Müller zu Berlin, Prof Dr. Gust. Rose zu Berlin, Prof. und Ober- Bibliothekar Dr. Welcker zu Bonn, der evangel. Geistl. und Schulrath Sasse zu Minden, der Medicinalrath Staberoh zu Berlin, der Hofrath und Geh. Archivar Riedel zu Berlin, der Gymnasial- Director Poppo zu Frankfurt, der Gymnasial - Director Mund zu Elbing, der Regierungsrath Delius zu Arnsberg, der Superintendent Fischer zu Sangerhausen, der Superintendent Holenz zu Tschöplowitz (Kreis Brieg), der Superintendent Jack stein zu Bischofswerder (Reg. Bez. Marienwerder), Sup. Seiffert zu Beelitz, der Decan und EhrenDomherr Thielemann zu Nakel, der Dechant und Schul-Inspector Vinken zu Eupen, Archidiaconus Dr. Goltz zu Fürstenwalde, Hundertmark, Pfarrer zu Grofs - Treben bei Torgau, Dr. Lehmann, Prediger zu Drewitz im Havellande, Mum perow, Prediger zu Herford, Dr. Schubarth, Prof. bei der technischen Deputation für Gewerbe, Prof. und Hofmaler Franz Krüger in Berlin, Maler Catel in Rom, der Rechnungsrath und Universitäts-Secretär

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Der Legationsrath Dr. Klindworth hat den Dannebrog - Orden erhalten.

Der Kronprinz von Preufsen hat dem Postdirector Hofrath Dr. Nürnberger zu Landsberg a. d. Warthe für Zueignung seines neuesten Werkes, der „Topographie des Himmels", die goldene Denkmünze verliehen. Die Academie de l'industrie agricole manufacturière et commerciale in Paris hat den Dr. J. G. Dingler, den Herausgeber des polytechnischen Journals, zu ihrem Mitgliede erwählt.

Prof. Hugi in Solothurn, als Naturforscher und namentlich als kühner Alpensteiger und eifriger Petrefacten-Sammler bekannt, ist wegen des Uebertritts zur protestantischen Kirche seiner Stelle entsetzt. Seinem unermüdlichen Sammlerfleifse verdankt die Stadt ein reich ausgestattetes naturhistorisches Museum. Er soll nach Bern berufen und mit der Aufsicht über die Bergwerke beauftragt werden.

Am 31. Dec. v. J. feierte der Superintendent Dr. Christiani zu Lüneburg sein funfzigjähriges Dienstjubiläum. Er wurde zuerst im Schleswigschen als Pastor angestellt, kam 1793 als Hofprediger nach Kopenhagen und erwarb sich hier durch die Gründung eines Erziehungs-Instituts die gröfsten Verdienste. 1810 wurde er zum Kirchenrath, Probst und Pastor prim. zu Oldenburg ernannt, blieb dort jedoch nur kurze Zeit, da er 1813 nach Eutin als Consistorialrath, Superintendent und Pastor prim. berufen wurde. Auch hier wirkte er nur ein Jahr, weil er die Superintendentur in Lüneburg erhielt und zugleich zum SchulInspector ernannt wurde. Bekannt sind mehrere Schriften von ihm, von denen der gröfste Theil religiösen Inhalts ist. Bescheiden und die Stille liebend hatte der Jubelgreis den Tag verheimlicht und ihn nur im engsten Familienkreise gefeiert.

Am 1. Januar d. J. wurde der auch im Auslande als ausgezeichneter theologischer Schriftsteller rühinlichst bekannte Herzogl. Altenburgische Consistorialrath und geistl. Inspector zu Luckau, Hr. D. Christian Fried. Böhme, durch eine von Freunden und Verehrern desselben insgeheim vorbereitete Feier der glücklich vollendeten 25jährigen Dauer seines segensreich geführten geistlichen Amts zu L. auf eben so sinnige als ehrenvolle Weise überrascht. Unter den zahlreichen Beweisen von inniger Theilnahme an dieser Feier, welche dem Jubilar von seiner Gemeinde

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