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Am 12. März starp zu Smyrna, der Französische Consul in Athen Fauvel, Ritter d. Ehrenlegion, in einem Alter von 85 Jahren. Er besuchte im J. 1780 zum erstenmale den classischen Boden Griechenlands and kam mit vielen schönen Zeichnungen und Ansichten 1782 nach Paris zurück. 1787 reiste er abermals nach Griechenland, um seine Arbeiten fortzusetzen, und wurde 1803 zum Französischen Consul in Athen ernannt, welches Amt er bis zum Ende seines Lebens verwaltete. Die bedeutenden Sammlungen dieses eben so gebildeten als kunsterfahrenen Mannes bildeten eine der HauptMerkwürdigkeiten Athens, und wurden, von allen dorthin kommenden Fremden besucht. Er war Mitglied der Académie des inscriptions, und von der Gründlich keit seiner antiquarischen Forschungen geben mehrere werthvolle Aufsätze in Millin's magazin encyclopédique, so wie die Zeichnungen in Choiseul-Goullier's Werke über Griechenland rühmliches Zeugnifs.

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Am:24. März starb zu Conitz in Westpreufsen der Director des dortigen Gymnasiums Michael Carl Gahbler im 53. Lebensjahre. lhin verdankt man kleine, aber sehr geschätzte Beiträge zur Lat. Grammatik, Am 29. März st. in Lausanne der Kais. Russ. General Dr. juris Friedrich Cäsar de la Harpe, fast vier und achtzig Jahr alt. Er ward am 6. April 1755 aus einer alten und würdigen Familie des Landes geboren, vollendete seine wissenschaftliche Erziehung in Haldenstein, Genf und Tübingen und erwarb sich durch reiche Kenntnisse und einen trefflichen Character frühe Bedeutung. Durch die Kaiserin Katharina II. ward er 1783 als Erzieher der Grofsfürsten Constantin und Alexander nach Petersburg berufen, von denen namentlich der letztere auch als Kaiser mit dem herzlichsten Wohlwollen seinem alten Lehrer und Freunde zugethan blieb. Als er 1795 in die Schweiz zu rückkehrte, nahm er bedeutenden Antheil an der Emancipation seiner waadtländischen Heimath von Bern und an dem Schicksal der Schweiz überhaupt. Er wirkte entschieden zur Gründung der Helvetischen Republik und setzte auf dem Wiener Congresse die bleibende Unabhängigkeit des Waadts durch. Seit der Julirevolution zog er sich ganz von öffentlichen Geschäften zurück und beschäftigte sich hauptsächlich

mit Niederschreibung seiner Memoiren, deren Vollendung leider der Tod unterbrach. Doch stehet die Bekanntmachung derselben bald, zu erwarten. Sein Vaterland verliert in ihm einen der edelsten Eidgenos sen, der Grofses geleistet, Vieles maclitig1 befördert und Mehreres geregt hat. Unter seinen Schriften? kennt man hauptsächlich die Lettres de Philanthropie eine politisch - philosophische Broschüre. Ueber sein öffentliches Wirken vgl. die Aufserord. Beil. zur Allg. Zeitung, Nr. 193 und 194. (11. April).

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Am 1. April starb in Mailand der Bibliothekar der, Kaiserl. Bibliothek R. Gironi, 1769 in Gongonzola geboren;

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An demselben Tage starb zu Gera Joh. Frnst Daniel Bornschein, Hofcommissair und Inhaber einer Kunsthandlung, geb. zu Prettin am 20. Juli 1774. Seit 1802 war er Herausgeber der Geraischen Zeitung.. Er ist Verf. von einer grofsen Menge Romane, die nur Futter für Leibbibliotheken sind, und vieler popularer historischen Schriften, die man bereits vergessen hat.

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Den 3. April starb in Paris der Landschaftsmaler A.L. Castellan, Mitglied des Instituts, 66 Jahr alt. Er war in Montpellier 1772 geboren, und ist auch als Schriftsteller durch seine lettres sur le Morée (3 Bde. Paris 1820), lettres sur l'Italie (3 Bde. Paris. 1819), und durch das Bilderbuch Moeurs, usages, coutumes des Ottomans (6 Bde. Paris 1812), zu denen er die Ansichten und Bilder selbst zeichnete und stach, bekannt.

Am 4. April Morgens um 4 Uhr starb zu Breslau der Consistorialrath, Ober-Bibliothekar und Professor der Geschichte, Doctor der Theologie und Philosophie, Johann Friedrich Ludwig Wachler. Er wurde den 15. April 1767 zu Gotha geboren, wo sein Vater Geh. Reg.- Rath und Assessor des Steuercollegiums war. Den ersten Unterricht empfing er von Hauslehrern; seit 1783 besuchte er das Gymnasium seiner Vaterstadt, wo Kaltwasser, Stroth und Manso durch gründlichen Unterricht und freundschaftlichen Umgange seine Bildung wesentlich förderten. 1784 bezog er die Universität Jena, um Theologie zu studiren, und fand in traulichem Verkehr mit tüchtigen Studiengenossen und in den Vorlesungen eines Eichhorn, Griesbach und Döderlein die allseitigste wissenschaftliche Anregung.. Aus Jena verwiesen, wozu sein burschikoses Studentenleben die Veranlassung gegeben hatte, ging er nach

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Classiker, über Kirchst

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Geschichte ist

Göttingen, um sich durch das Studium der Philologie keit vor vielen auszeichnete; sein, Versuch einer Wür zu einem Schulamte vorzubereiten, Herre Spittler's dang de Lehrgrondeightfertigung" ward in GabHeyne's digung und Gatterer's Vorlesungen wurden hauptsächlich be-ler's Journal wieder abgedruckt. sucht, aber trotz des bessern Umgangs mit Lenz, von ihm vielfach durch werthvolle Beiträge gefördert Schlichtegroll Matthiä u. a. ein gewisses Studenten worden: „die Pariser Bluthochzeit" (1826 und 1828), leben nicht aufgegeben 1788 ward er Hauslehrer in vornehmlich aber schluch der Geschichte" das Rinteln, wo er am 21. Octbr. 1788 durch die Verthei- in sechs Auflagen (1816. 20. 23. 26. 28 u. 38) verbreitet digung der Abhandlung de Pseudo- Phocylide die phi- ist, haben den verdienten Beifall gefunden. Unüberlosophische Doctorwürde und von dem grade anwe- troffen sind seine Leistungen für die Litteraturgesenden Landgrafen die Zusicherung einer zukünfti- schichte. Die Vorliebe für dieselbe war früh in ihm gen Versorgung erhielt. Gegen Ende desselben Jahres erwacht; schon auf der Schule besuchte er die Herzogl. wurde er zum aufserordentlichen Professor der Philo- Bibliothek fleifsig und sammelte Collectaneen; seine sophie ernannt und hielt Vorlesungen über die alten academischen Aemter führten ihn immer zu derselben und Litteraturgeschichte. zurück, und bei seiner ausgebreiteten, durch ein glän– Vom 5, Jan. 1790 bis zum 21. Septbr. 1794 wirkte er zendes Gedächtnifs unterstützten Gelehrsamkeit ward als Rector in Herford mit grofsem Eifer und begeister- es ihm leicht, in seinem Handbuch der Geschichte ter, Liebe, doch nicht ohne unangenehme Erfahrungen der Litteratur", das frühzeitig in mancherlei Versu in seinen amtlichen Verhältnissen, was ihm die Be- chen begründet die dritte Umarbeitung 1883 (4 Bände). rufung zur dritten Professur in der theologischen Fa- erfuhr, ein Werk zu liefern, das durch falsliche Ancultät zu Rinteln sehr erwünscht machte. 1797 wurde ordnung, lichtvolle Darstellung, bewundernswerthe ihm noch die Professur der Geschichte und die Aufsicht Belesenheit, grades Urtheil als ein schönes Denkinal über die Universitätsbibliothek übertragen, auch er- deutscher Wissenschaftlichkeit zu betrachten ist. Die hielt er am 23. Jan. 1801 die theologische Doctorwürde. bündige Kürze und angemessene strenge Auswahl im Im Herbst 1801 wurde er nach Marburg als Professor. Lehrbuch der Litteraturgeschichte" (1827) machte der Philosophie versetzt und erhielt dort 1802 die Pro- schon 1830 eine zweite Auflage nöthig Weniger ver fessur der Geschichte und aufserdem eine ordentliche, breitet und, wie es scheint, auch weniger gewürdigt Professur der Theologie, ohne jedoch Mitglied der re- ist seine Geschichte der historischen Forschung und formirten, Facultät zu werden. Als er 1805 einen Kunst" (Göttingen 1812 20. 2 Bde. In 5 Abthlgen). ehrenvollen Ruf nach Heidelberg ablehnte, ward er. Die Vorlesungen über die Geschichte der deutschen mit bedeutender Gehaltszulage Consistorialrath. Wäh- National-Litteratur" (1818 und dann 1884) zeichnen rend der westphälischen Herrschaft, die dein von glü- sich durch classische Darstellung und scharfe Characte Vaterlandsliebe erfüllten Manne in der Seele ver- ristik namentlich der neuern Zeit aus. Hender Die in vertrug er zu einem regeren wissenschaftlichen mischten Sammlungen zerstreuten biographischen AufLeben an der Marburger Universität wesentlich bei, und sätze über Schuppius, Rousseau, Saint Pierre, Cur nur unangenehme persönliche Verhältnisse, dazu der tius, Joh. v. Muller, Courier, Fürstenau, Weis, Mün Verlust seines vertrauten Freundes Münscher, verleide- scher, Passow samninelte er in neuer Bearbeitung in ten ihin einen längern Aufenthalt. Daher nahm er dem ersten Theile seiner vermischten Schriften"! 1815 einen Ruf als Professor der Geschichte und Con- (1835). An den gelehrten Zeitschriften hat er den thasistorialrath nach Breslau an, wo er 1824 seiner Ge- tigsten Antheil genommen. Ueber sein Leben gab er schäfte als Rath entbunden, dagegen zum Ober- bis 1805 selbst Nachricht in Strieder's Hess. Gelehrtenbibliothekar ernannt wurde. Anhaltende Kränklich- und Schriftsteller-Gesch. Bd. 16. S. 364-372; späKeit, noch vergröfsert durch harte Schicksalsschläge, teres hat am sorgfältigsten, auch in den bibliographiunter denen Passow's, des innig geliebten Schwieger- schen Notizen, K. G. Nowack zusammengestellt in sohns und vertrautesten Freundes, Tod ihn am härte- dem Schlesischen Schriftsteller-Lexikon, 2s Heft. sten traf, beschränkte in den letzten Jahren seine aca- S. 159-164. Eine umständlichere Biographie wird demische Wirksamkeit, was um so mehr zu bedauern nicht ausbleiben. war, da er durch seine mit grofsem Beifall von allen Ständen besuchten Vorlesungen, die sich durch kräftigen, gedankenreichen, vollendeten Vortrag auszeichneten, in das geistige Leben Schlesiens thätig und erfolgreich eingegriffen hatte.- Noch mehr aber sichert seine schriftstellerische Wirksamkeit dem Verstorbenen ein rühmvolles Andenken. Für die Philologie hat er in der ersten Zeit seiner amtlichen Wirksamkeit mehrere kleine, jetzt verschollene Schriften und Ausgaben (Aurelius Victor, Diodorus Siculus) geliefert. Die Theologie gewann durch die theologischen. Annalen" (von 1789-1828) eine gediegene und reichhaltige Zeitschrift, die sich durch den Geist ruhiger Forschung, kräftiger Wahrheitsliebe und edler Freisinnig

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Am 6. April starb zu Paris François Bovet, ehemaliger Erzbischof von Toulouse, Verf. der Schrift: les consolations de la foi sur les malheurs de l'église (Toul. 1819), 98 Jahr alt.

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Am 7. April st. zu Paris der practische Arzt Dr. A. Salmade, als Schriftsteller durch die Instruction sur la pratique de l'inoculation de la petite vérole (Paris 1799), Précis d'observations prat. sur les maladies de la lymphe etc. (Paris 1810) und mehrere andere Schriften rühmlichst bekannt.

Am 9. April st. zu Kratzen in Kurland Dr. Jac. Hen op in seinem 23. Lebensjahre. Er hatte sich durch die kleine Schrift de lingua Sabina (Altona 1887) bereits rühmlich bekannt gemacht.

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Am 12ten April verschied zu München Dr. Johann Adam Möhler, Ritter des St. Michaelsordens und Dechant des Domcapitels Würzburg, nach langwieriger Krankheit an den Folgen eines zuletzt mit heftigem Fieber verbundenen Brustleidens in einem Alter von 42 Jahren. Er war am 6. Mai 1796 zu Igersheim bei Mergentheim in Würtemberg geboEr studirte zu Tübingen, wo er als Zögling dem dortigen katholischen Convict angehörte. Am 18ten September 1819 empfing er die Priesterweihe und widmete hierauf das erste Jahr seines Priesterlebens der Seelsorge auf dem Lande. 1820 kam er wieder nach Tübingen zurück und trat als Repetitor in den Convict, in welchem er bis 1823 blieb. In die ser Zeit trieb er mit besonderem Eifer philologische Studien, hatte auch bereits den Entschlufs gefafst, sich dieser Wissenschaft ausschliefslich zu widmen, als er eine schriftliche Einladung von Seiten der katholischen Facultät zu Tübingen erhielt, sich als Privatdocent zu habilitiren. Diesem Rufe folgte er und eröffnete auch nicht lange darnach (1825) seine litterarische Laufbahn mit dem hekannten Buche: „die Einheit in der Kirche oder das Princip des Katholicismus." Schon im folgenden Jahre wurde er zum aufserordentlichen Professor befördert und hielt nun Vorlesungen über Kirchenrecht und Kirchengeschichte. 1827 beurkundete er in seinem Werke Athanasius der Grofse und seine Zeit" eben so gründliche Gelehrsamkeit als tiefen kirchlichen Sinn. Seit dieser Zeit begann er auch Vorlesungen über die Unterscheidungslehren der Katholiken und Protestanten zu halten; der Beifall ermunterte ihn, dieselben 1832 unter dem Titel Symbolik oder Darstellung der dogmatischen Gegensätze der Katholiken und Protestanten" in den Druck zu geben. Das hohe Interesse, welches dieses Buch erregt, und die Aufmerksamkeit, welche es auf sich gezogen, ward einerseits durch die fast jedes Jahr wiederholten neuen Auflagen (4. Afl. 1835), andrerseits durch die Masse der dagegen erschienenen Schriften erwiesen. Gegen des würdigen Baur Kritik glaubte sich M. in einer besondern Schrift Neue Untersuchungen der Lehrgegensätze zwischen Katholiken und Protestanten" (1834 u. 1835) vertheidigen zu müssen. Schon um 1829 hatte die Preufsische Regierung gewünscht, M. für die Universität Bonn zu gewinnen. 1834 erging eine neue Aufforderung an ihn, einen Lehrstuhl an einer der Preufsischen Universitäten Bonn, Münster oder Breslau anzunehmen. Möhler war anfangs auch nicht abgeneigt, zog es jedoch vor, eine ihm in München angetragene ordentliche Professur anzutreten. Diesen Ruf nahm er im Frühling 1835 an, hielt dort zuerst exegetische Vorträge, las aber in den folgenden Jahren auch über Kirchengeschichte und Patristik. Nur anderthalb Jahre hat sein Wirken in

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München gedauert, als wiederholte Krankheitsfälle seine Gesundheit, zerrüttelen und zur Aussetzung seiner Vorlesungen nöthigten. Die jüngsten Zeitereignisse versetzten seinen Geist in eine Spannung, die auf seine Gesundheit nur nachtheilig einwirken konnte; mehrere Aufsätze in der Allgemeinen Zeitung sprachen seine Ansichten über die Kölnischen Verhältnisse aus. Der König von Baiern hatte ihm den St. Michaelsorden zustellen lassen und ihn zum Domdechanate in Würzburg befördert. Aber sein Lungenleiden war unheilbar geworden; er unterlag ihm am 12. April Nachinittags 2 Uhr. Dieser frühe Tod des erst 42jährigen Mannes hat die Aussichten auf Veröffentlichung längst begonnener Werke abgeschnitten; ein Commentar zum Römerbrief, seine Kirchengeschichte und ein umfassendes Werk über die Geschichte des Mönchthums im Abendlande werden nun nicht erscheinen. Eine Reihe trefflicher Aufsätze von ihm stehen in der Tübinger theologischen Quartalschrift; das dritte Heft der historisch politischen Blätter für das katholische Deutschland enthält so eben einen unvollendet gebliebenen Aufsatz über das Leben Jesu von Straufs. Einen umständlicheren Nekrolog giebt die Aufserordentl. Beil. zur Allg. Zeitung, Nr. 234 and 235.

Am 16. April starb zu Erlangen Dr. Mich. Alex. Lips, ehemaliger ordentlicher Professor der Staatswissenschaften zu Marburg, im 58. Lebensjahre. Er ward zu Frauenaurach in Franken den 29. Septbr. 1779 geboren und bekleidete bis 1821 eine aufserordentliche Professur in Erlangen. Seine zahlreichen Schriften beziehen sich gröfstentheils auf die Nationalöconomie. In der Nacht zum 17. April entschlief in Jena die Hofräthin Johanne Schopenhauer, sanft vom Schlage gerührt. Sie wurde 1770 zu Danzig geboren, die Tochter des Senators Heinr. Trosina, und verheirathete sich sehr jung mit dem Banquier Schopenhauer, mit dem sie Reisen durch mehrere Länder Europa's machte. Nach ihres Gatten Tode lebte sie seit 1806 in Weimar, wo sich seit ihrer Bekanntschaft mit Fernow ein Kreis der glänzendsten Geister um sie versammelte, die sich gern in ibrer wohlthuenden Nähe erschlossen. Seit dem Septbr. des vorigen Jahres lebte sie in Jena, wo theilnehmende Freundinnen sie ungaben. In zahlreichen Schriften, die 1834 in 24 Bänden gesammelt wurden, hat sie zur Unterhaltung und Belehrung vielfach beigetragen; sie wufste darin den Geist zu kräftigen, das sittliche Gefühl zu erheben und namentlich die erhabene Bestimmung der Frauen in höherem Lichte zu zeigen. Gabriele (wohl ihr bestes Werk), Sidonie und ihre Reiseschilderungen haben besondern Beifall gefunden. In der letzten Zeit ist sie mit Abfassung von Memoiren beschäftigt gewesen, von denen jedoch nur der erste Theil (ihre Kindheit und erste Jugend bis zur Flucht aus Danzig enthaltend) vollendet ist.

An demselben Tage starb in Berlin der homöopathische Arzt, Medicinalrath Dr. Gottfr. Wilh. Siüler, geb. zu Mühlhausen 1798. Er hat in seiner letzten Krankheit wieder seine Zuflucht zur rationellen Medicin (freilich zu spät) genommen.

-An demselben Tage starb in Bern Franz Luæ wig Haller, Althofschreiber zu Königsfelden, Verfasser einer Geschichte Helvetiens unter den Römern und mehrerer anderer Schriften, und sehr gründlicher Numismatiker, 82 Jahr alt.

Den 19. April starb zu Neufs der Consistorialrath, zum Consistorialrathe in Köln befördert und von dem Poll, Ehrenmitglied des Rheinischen Provinzial- Könige mit dem rothen Adler- Orden dritter Classe und Schul-Collegiums. Er war den 5. März 1768 zu Köln der Schleife beehrt, geboren, widmete sich auf der damaligen Universität! den Wissenschaften mit einem seltenen Erfolge und ward nach einer kurzen Vorbereitung Canonicus und Pfarrer zu Neufs. Seine ausgezeichneten Kenntnisse, seine unermüdliche Thätigkeit, der Adel seipes Characters erwarben ihm die Achtung seiner Untergebe- An 23. April starb zu Augsburg Joseph Anton nen und Vorgesetzten. Ausgezeichnet in den theolo- Kratzer, seit 63 Jahren Priester und Beneficiat an gischen Wissenschaften besals er eine seltene Kennt der Domkirche, wo er 1825 sein 50jähriges Amtsju nifs des canonischen und des damals üblichen weltli-biläum feierte. Vor sechs Jahren vermachte er seine! chen Rechts. Diese Kenntnifs, seine strenge Recht- aus 8000 Bänden bestehende Bibliothek der Studienlichkeit, seine leichte Zugänglichkeit verschafften ihm anstalt zu St. Stephan. In wenigen Wochen wäre er einen grofsen Ruf. So ward er von der Regierung 90 Jahr alt geworden.

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Ruhmohr, C. Fr. von, Reise durch die östlichen Bundesstaaten in die Lombardey und zurück über die Schweiz und den oberen Rhein, in besonderer Beziehung auf Völkerkunde, Landbau und Staatswirthschaft. gr. 8. 18 Bogen. Preis: geheftet 1 Rthlr.

Nächst vielen und vielartigsn Bemerkungen über vereinzelte Gegenstände und Verhältnisse des gewerblichen Lebens, über bisher minder beachtete Kunstwerke, Volkseigenthümlichkeiten, Naturscenen, enthält diese Schrift auch einige mehr zusammenhängende Abhandlungen, z. B. über den geschichtlichen Ursprung der Lombardischen Feld- und Wiesenbewässerung; auf deren schon bewährte Anwendbarkeit auch im deutschen Feldbau mehrfältig hingewiesen wird. Sie wird demnach nicht blos dem praktischen Oeconomen, vielmehr auch dem Staatswirthe und den Regierungsbehörden überhaupt gewidmet seyn,

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Hannover, im Verlage der Hahn'schen Hofbuchhandlung ist so eben erschienen und durch alle). Buchhandlungen zu erhalten:

Crome, E. G. W., (Pastor) theoretisch-praktische Anleitung zur Vervollkommnung der geistlichen Beredsamkeit durch das Studium der alten Classiker. Für Prediger, Candidaten und Studirende der Theologie. Zweite, nach den Ansichten geschätzter Kanzelredner völlig umgearbeitete und vermehrte Auflage. gr, 8. 1888 3 Rthlr.

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Die erste Ausgabe dieses von dem pharmaceuti– schen Publikum beifällig aufgenommenen und durch mehrere kritische Beurtheilungeu als sehr brauchbar empfohlenen Lehrbuchs, blieb unvorhergesehener Hindernisse wegen zwar bis jetzt unvollendet, wird

aber nun nach dem Wunsche des Verfassers durch eine ganz neue, mit Berücksichtigung aller wichtigen Entdeckungen der neueren und neuesten Zeit ausge

Durch Perthes, Besser & Mauke in Ham- arbeitete Ausgabe ersetzt. burg ist zu beziehen:

The First Book

of the

History of the Germans
from the earliest ages to the year 774.
(Barbaric period).
By

Thomas Greenwood Exq.

of Gray's Inn Barrister at law. M. A. of St. John's College in the University of Cambridge and Fellow Reader of history in the University of Durham. ›

In two parts. London. Longmann & Co. L. 2. 12. 6s.

Der erste Band, die Lehre von den unorganischen Stoffen enthaltend, und zum bequemeren Gebrauche mit einem vollständigen Register versehen, wird noch im Laufe dieses Sommers ausgegeben; die Vorarbeiten des Verfassers für den 2ten Band sind nun so weit gediehen, dafs der Druck alsdann ebenfalls ununterbrochen fortgesetzt werden kann, und in der kürzesten Zeit beendigt seyn wird,

Die unterzeichnete Verlagshandlung ist durch einen mit dem Verfasser abgeschlossenen Vertrag in den Stand gesetzt, die Besitzer der ersten Auflage des Lehrbuchs angemessen entschädigen zu können, Darmstadt, im April 1838.

C. W. Leske.

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Der Probst Paufler ist zum General- Superin-
tendenten des l'etersburgischen Consistorialbezirks und
zum Vicepräsidenten des evangelisch - lutherischen
Provinzial Consistoriums, der Hofrath Jochmus
zum Director des Consistorii zu Hannover, Lord Broug-
ham zum Vorsteher des Marishal college in Aberdeen,
und Sir Dav. Brewster zum Vorsteher des College St.
Salvator und St. Leonard an der Universität St. Andrews
ernannt worden. Amédée Jaubert (nicht Mohl) ist
Silvester de Sacy's Nachfolger als Professor der Per-
sischen Sprache und Litteratur am college de France
und Aufseher der orientalischen Typographie in der
Königl. Druckerei geworden, Reynaud Professor
der Arabischen Sprache am Collegium der orientali-
schen Litteratur; der bisherige Vorsteher des eng-
lisch chinesischen Colleg auf Malacca Sam. Kidd
ist zum Professor der chinesischen Sprache und
Litteratur an der Universität London; der bisherige
Professor der Theologie Rettberg in Göttingen zum
ordentlichen Professor der Theologie in Marburg; der
Advocat Chauveau zum Professor des administrati-
ven Rechts in der Facultät zu Toulouse; der Professor
Dr. Laur. Gabriel von Innsbruck zum Professor der
Philosophie in Grätz; der Religionslehrer am Gym-
nasium zu Braunsberg Eichhorn zum Professor der
Theologie am Lyceo Hosiano daselbst; der Domvicar
und Secretair des Erzbischofs von München - Freising
Dr. Fr. Windischmann zum aufserordentlichen Pro-
fessor der Exegese in München (an Möhler's Stelle);
der Lehrer der polytechnischen Schule zu Cassel Dr.
Buff zum Professor der Physik in Giefsen; der Dr.
P. Schelling zum aufserordentlichen Professor der
juristischen Facultät in Erlangen; Dr. jur. Theodor
Pauler zum Professor des Naturrechts an der Acade-
mie zu Agram; der geistliche Rath und Lycealprofes-
sor Priester Seb. Freudensprung zum Rector des
Lyceums, und der Lycealprofessor Dr. Herb zum
Rector des Gymnasiums in Freising; der Physiker Dr.
J. Kiene zum Badearzt in Gastein ernannt worden.
In Neustrelitz ist der Consistorial - und Schulrath
Kämpfer zum Superintendenten und Hofprediger,
der Prof. Dr. Eggert zum Schulrath und Director des
colleg. Carolini, und Hr. Bergfeld zum zweiten Pro-

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fessor befördert worden, so dafs das Lehrercollegium
jener Anstalt jetzt besteht aus dem Dir. Eggert, Prof.
Bergfeld, den Lehrern Groth, Dir. Ladewig, Werner,
Dr. Bergk und Cand. theol, Leo Milarch aus Treptow,
Welcher letztere die Stelle des erkrankten Lehrers
Groth interimistisch vertritt.

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Der König von Preufsen hat dem K. Oesterreichi-
schen Obersten und bevollmächtigten Minister in Athen
von Prokesch-Osten den rothen Adler-Orden 2ter
Classe, dem Geheimen Medicinalrath und Leibarzt der
Kronprinzessin Dr. v. Stosch die Schleife zum rothen
A. O. 3. Kl., dem bei der Preufsischen Gesandtschaft
in Rom angestellten Prediger Licent. theol. Abeken
und dem Römischen Arzte Dr. Pantaleoni den ro-
then A. O. 4. Kl. zu verleihen geruht. Der Kaiser
von Rufsland hat dem Viceadıniral Krusenstern,
Director des See - Kadetten - Korps, den Alexander-
Newsky-, dem Geheimen Regierungsrathe Professor
Dr. Bessel zu Königsberg den St. Stanislaus - Orden
3ter Klasse und dein praktischen Arzte Dr. J. C. G.
Fricke zu Hamburg den Wladimir - Orden 4ter
Klasse; der König von Baiern dem wirklichen Ge-
heimen Rathe und Professor der Augenheilkunde
an der Josephsacademie in Wien Dr. J. Jäger, dem
Dr. Granville, Mitglied der Grofsbritannischen Aca-
demie der Wissenschaften zu London, das Ritterkreuz
des Verdienstordens vom heiligen Michael, dem äl–
testen Rathe des protestantischen Ober- Consisto-
riums Dr. Friedrich Imm. v. Niethammer das
Ritterkreuz des Civilverdienstordens der Baierschen
Krone, und dem Hofrathe und Professor Dr. Leonh.
Spaeth in München das Ehrenkreuz des Ludwigor-
dens; der König von Sachsen dem Sächsischen Staats-
minister im Departement des Innern E. G. Nostitz
und Jänkendorf das Comthurkreuz, und dem Geh.
Justizrathe Dr. J. C. Grofs zu Dresden das Ritter-
kreuz des K. Civilverdienstordens verliehen.
Kurhess. Oberhofprediger, Superintendent und Ober-
Consistorialrath Dr. Ernst zu Kassel hat das Ritter-
kreuz des Kurhess. Hausordens vom goldnen Löwen
erhalten; die Kaiserin von Rufsland hat Herrn Pet.
Chemiotte für zwei seiner Schriften einen werthvol-
len Brillantring bewilligt.

Der

Der Minister der Volks-Aufklärung in Russland
Geheime Rath Uwaroff ist zum wirklichen Gehei-

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