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Frankfurter Freunde und Verehrer haben dem Dichter Fr. Rückert einen prachtvollen silbernen Becher und Rheingauer Wein übersendet, ein Geschenk, das zwar verspätet und einem ähnlichen Leip ziger nachkommend, doch mit herzlichem Danke von ihm aufgenommen ist.

Der bekannte Maler Eduard Bendemann aus Berlin ist zum Professor der Maler-Academie und Chef des Maler- Ateliers in Dresden ernannt worden.

Die Stadt Mainz hat dem Bildhauer Thorwaldsen das Ehrenbürgerrecht in einem prächtigen Diplom überreichen lassen.

LITERARISCHE

Ankündigungen neuer Bücher.

So eben ist erschienen:

Geschichte Kaiser Sigmund's von Dr. Joseph Aschbach. Erster Band. Sigmund's frühere Geschichte bis auf die Eröffnung des Constanzer Conciliums. Hamburg, bei Friedrich Perthes. 1838.

Der wichtigste von den römischen Königen und Kaisern aus dem luxemburgischen Hause findet sich hier zum ersten Male in einer gröfsern Monographie nach seiner ganzen Wirksamkeit und in allen seinen Beziehungen nicht nur nach den gedruckten, sondern auch nach vielen handschriftlichen Quellen dargestellt. Sigmund, der bekanntlich vier Königskronen auf sei nem Hauple vereinigte, erhält zwar vorzüglich als romischer König und Kaiser Beachtung, allein auch seine Verwaltung des Königreichs Polen, seine Regierung in Ungarn und Böhmen, sein einflussreicher Antheil an den beiden Kirchenversammlungen zu Constanz und Basel, seine Einwirkung auf die derinaligen italienischen Zustände, seine vielfachen Berührungen mit fast allen gleichzeitigen europäischen Fürsten, werden in den Kreis der Darstellung gezogen, jedoch immer nur in der Weise, dafs nicht eine allgemeine Geschichte Europa's zur Zeit Kaiser Sigmund's, sondern nur eine Geschichte Kaiser Sigmund's gegeben wird, indem von auswärtiger Geschichte allein das, was zur Erläuterung der Wirksamkeit dieses Kaisers gehört, mitgetheilt wird.

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Das ganze Werk wird drei Bände umfassen; der erste enthält Sigmund's frühere Geschichte vor der Eröffnung des Constanzer Conciliums, stellt ihn demnach als Markgrafen von Brandenburg als Kronprätendenten von Polen dar; erzählt von seinen Kämpfen um die ungarische Krone und die Befestigung seiner Regierung im Lande der Magyaren, von seinen Kriegen mit den Völkerschaften an der Donau und mit den Türken, von seinen Verbindungen und Streitigkeiten mit dem römischen König Wenzel und den übrigen Gliedern des luxemburgischen Hauses; handelt von seiner Verwaltung des Königreiches Böhmen, von

ANZEIGEN,

So eben ist bei uns erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Mustersammlung für Choralspieler.

Enthaltend:

die gangbarsten, mit sehr vielen, der Kirche angemessenen Zwischenspielen versehenen Choräle, vierstimmig gesetzt, nach: Seb. Bach, Doles, Fischer, Hiller, Kallenbach, Karow, Kittel, Rink, Schicht, Ümbreit, Vierling und andern vorzüglichen Choral - Componisten älterer und neuerer Zeit.

Ein Hilfsbuch für Organisten

und die es werden wollen. Zugleich zum Gebrauch in Präparanden - Anstalten und Seminarien. Herausgegeben von W. Schramm. 1s Heft. Preis eines Heftes in Umschlag nur 4 Ggr. Das ganze Werk ist mit 10 Heften geschlossen. Von 14 zu 14 Tagen erscheint ein Heft.

Leipzig, d 9. Decbr. 1887.

H. Franke'sche Verlags- Expedition.

In meinem Verlage ist so eben erschienen:
Der Erzbischof von Köln

Freiherr Clemens August von Droste zu Vischering,

seine Principien und Opposition. Nach und mit authentischen Actenstücken und schriftlichen Belegen dargestellt.

Motto:

In meinen Staaten kann Jeder ungestört nach seiner Façon selig werden. Friedrich der Grosse.

8. Geheftet. 8 Ggr.

Diese Schrift behandelt in allgemein fafslicher Darstellungsweise den neuesten, die allgemeine Aufmerksamkeit in Anspruch nehmenden Vorgang im deutschen Staats- und Kirchenleben geschichtlich, indem sie nicht allein die demselben vorhergehenden

seinen Berührungen mit den österreichischen Herzogen, Umstände sondern auch die der Opposition des Erz

dem deutschen Ordén, mit dem Könige von Polen, von seinen ersten Regierungsjahren als römischer König. Der zweite Band wird die Zeiten des Constanzer Conciliums enthalten und den Anfang der HussitenKriege, der dritte aber den Schlufs der Regierung Kaiser Sigmund's geben. Diese beiden Bände werden dem ersten baldigst nachfolgen.

bischofs zum Grunde liegenden Principien darstellt, und die Motive des von der preufsischen Stsatsgewalt gethanen Schrittes erläutert. Alles mit und nach authentischen Actenstücken und schriftlichen Belegen.

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Leipzig, den 28. December 1887.

F. A. Brockhaus.

INTELI IGEN Z BLATT

DER

ALLGEMEINEN LITERATUR ZEITUNG

Januar 1838.

LITERARISCHE

I. Universitäten, Academieen und gelehrte Gesellschaften.

Athen.

An der hiesigen Universität haben für das Winter- Halbjahr in der theologischen Facultät zwei, in der juristischen sechs, in der medicinischen acht und in der philosophischen neun Lehrer Vorlesungen angekündigt. In Ansehung einiger medicin. Vorlesungen ist jedoch ausdrücklich erklärt, dass sie nur dann Statt finden sollten, wenn eine Anzahl im Auslande gehörig vorbereiteter Zuhörer sich melden würde. Daran fehlt es überhaupt der neuen Hochschule. Unter den Professoren erfreuen sich die Hon. Rofs und Ulrich des alten wohlbegründeten Rufes ihrer Gelehrsamkeit, und auch Hr. Herzog hat in seinen juristischen Vorlesungen viele Zuhörer. Die griechi

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schen Proff, wetteifern mit den Ausländern an Fähigkeit und Erfolg und besonders die medicin. Facultät hat an Maurokordatos und Buros berühmte Lehrer, die auch in Deutschland Anerkennung gefunden haben. Berlin. Bei der hiesigen Friedrich WilhelmsUniversität befanden sich von Ostern bis Michaelis 1837, 1585 Studirende. Von diesen sind 383 abgegangen, dagegen aber für das laufende Semester 468 hinzugetreten, mithin beträgt die jetzige Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden 1670. Die theologi sche Facultät zählt deren 430 (321 Inländer und 109 Ausländer), die juristische 496 (387 Inländer und 109 Ausländer), die medicinische 381 (259 Inländer und 122 Ausländer), und die philosophische 363 (258 Inländer und 105 Ausländer). Aufser diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die Universität noch, als zum Hören der Vorlesungen berechtigt, 430 andere Personen, worunter 165 nicht immatrikulirte Chirurgen und Pharmaceuten, 113 Eleven der medicinischchirurgischen Militair-Academie und bei derselben attachirte Chirurgen von der Armee, 89 Eleven des Friedrich-Wilhelms-Instituts, 37 Eleven der BauAcademie u. s. w. Es nehmen folglich an den Vorlesungen im Ganzen 2100 Personen Theil.

Breslau. Nach Ausweis des kürzlich erschienenen Verzeichnisses beträgt die Gesammtzahl der Studirenden in diesem wie im vorigen Semester 721, indem statt der abgegangenen 150 Studirenden eben

NACHRICHTEN.

so viel neue hinzugekommen sind. Die evangelisch theologische Facultät zählt deren 158, die katholisch theologische 191, die juristische 118, die medicinische 128 und die philosophische 126. Ueberdies besuchen die Universität, als zum Hören der Vorlesungen berechtigt: 3 Personen, deren Immatrikulation rurgischen Lehr- Anstalt und 8 Pharmaceuten und noch in suspenso ist, 96 Eleven der medicinisch-chiOekonomen. Es nehmen mithin überhaupt 828 Personen an den Vorlesungen Theil.

Bonn. Auf der Rheinischen Friedrich - Wilhelms-Universität befinden sich gegenwärtig 689 Studirende; davon gehören 108 (104 Inländer 4 Ausländer) der katholisch-theologischen und 76 (51 Inländer und 25 Ausländer) der evangelisch - theologischen Fader juristischen; 156 (140 Inländer und 16 Ausländer) cultät an; ferner 204 (183 Inländer und 21 Ausländer)

der medicinischen und 111 (86 Inländer und 25 Aus34 Studirenden sind nicht immatrikulirte Chirurgen länder) der philosophischen Facultät an. Die übrigen und Pharmaceuten.

Erlangen. Die Zahl der im jetzigen Wintersemester dort befindlichen Studirenden beträgt 284, und zwar 140 Theologen, 66 Juristen, 60 Mediciner und Pharmaceuten und 18 der Philologie und PhiloGanzen hat die Frequenz einigermassen zugenommen. sophie Beflissene. Ausländer sind darunter 28.

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Frankreich. Bei jeder der Rechtsfacultäten in Dijon, Grenoble, Rennes, Strafsburg und Toulouse soll ein Lehrstuhl für französisches Staatsrecht, und an der Rechtsfacultät zu Paris ein Lehrstuhl für vergleichendes Criminalrecht eingerichtet werden.

Halbjahrs sind 522 aus den Hannoverschen Landen. Göttingen. Von den 909 Studirenden dieses Zur theologischen Facultät gehören 200, Juristen sind 362, Mediciner 224, endlich zur philosophischen Facultät bekennen sich 123. Im Sommer vor. J. studirten nur 888. 888. Die 7 Professoren, welche die aus politischen Blättern hinlänglich bekannte Protestation vom 18. November 1837 unterzeichneten, sind durch Decret vom 11. December ihrer Aemter entsetzt. Es sind der Hofrath und Prof. Dr. Fr. E. Dahlmann, gegenwärtig in Leipzig sich aufhaltend, Hofrath und Prof. Dr. J. Grimm, dem in Kassel zu bleiben gestattet ist, Prof.

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G. G. Gervinus, aus Darmstadt, wo er am 20. Mai 1805 geboren ist. Den übrigen ist nicht blofs der fernere Aufenthalt in Göttigen gestattet worden, sondern auch das Anerbieten, ihre Vorlesungen fortzusetzen gemacht, nämlich dem Hofrath und Prof. Dr. W. E. Albrecht aus Elbing, dem Prof. Dr. W. Grimm aus Hessen - Kassel, dem Prof. Dr. G. G. A. Ewald aus Göttingen, und dem Prof. Dr. Wilh. Weber, einem Sohne des bekannten Hallischen Theologen Mich. Weber. Inzwischen ist Prof. Ewald nach London abgereist. Die näheren Umstände, welche der Georgia Augusta diese schwer zu ersetzenden Verluste bereitet, haben die Zeitungen berichtet und sie sind mit der allgemeinsten Theilnahme aller Gebildeten verfolgt worden.

Heidelberg hat in diesem Winter 468 Studirende, nur 11 mehr als im vergangenen Sommer. Die Inländer (201) haben sich um 39 vermehrt, dagegen die Ausländer (267) um 28 vermindert. Als Lehrer wirken an derselben 26 ordentliche und 8 aufserordentliche Professoren, aufserdem 21 Privatdocenten. Kiel. Die hiesige Universität wird von 258 Studirenden besucht, von welchen 68 Theologie, 6 Theologie und Philologie, 13 Philologie, 90 Jurisprudenz, 64 Medicin, 9 Pharmacie, und 10 die verschiedenen philosophischen Disciplinen studiren.

Die Bibliothek

Kiew. Die hier neu errichtete Wladimir-Universität, deren Bezirk vier Gouvernements, das vormalige Volhynien und Podolien umfassend, enthält, ist bereits im besten Fortgange begriffen. Schon sind 88 (?) Lehrer und Beamte angestellt; die Zahl der Studirenden übersteigt bereits 200. zählt 45632 Bände und 68 Manuscripte, das Mineraliencabinet gegen 20000 Nummern, das zoologische Museum gegen 15000 Species; ferner sind über 20000 Münzen, 250 physikalische und 83 geodätische Instrumente, 2000 Maschinen und Modelle vorhanden; der botanische Garten endlich enthält gegen 6000 Arten von ausländischen Pflanzen, Die Universitätsgebäude werden nach dem Plane des Professor Beretti bereits in grofsartigem Stile ausgeführt. (Leipz. Allg. Zeit. 1838. Nr. 1)

Königsberg. Die Anzahl der hier Studirenden ist der im vergangenen Sommer-Semester gleich geblieben, es sind 379. Von diesen gehören zur theologischen Facultät 135 (Inländer 130, Ausländer 5), zur juristischen 64 (61 Inländer und 3 Ausländer), zur medicinischen 64 (60 Inländer und 4 Ausländer), zur philosophischen 116 (111 Inländer und 5 Ausländer). Aufserdem besuchen 16 Chirurgen die Vorlesungen.

Leipzig. Die hiesige Universität zählt jetzt 890 Studirende.

London. Im Senate der Londoner Universität hat eine sehr stürmische Discussion über die Frage Statt gefunden, ob die Candidaten für die academische Würde in der philosophischen Facultät sich vor ihrer Promotion einer Prüfung über religiöse Gegenstände Die Frage zu unterziehen haben sollen oder nicht. soll bejahend beantwortet sein; es wird eine Prüfung über das Neue Testament und einige theologische Ele

mentarwerke Statt finden. Die philosophische Magisterwürde wird übrigens als ein Requisit bei der Ertheilung des medicinischen Doctorgrades betrachtet.

München. Rector der Universität wurde Prof. Dr. Weisbrod. Neu inscribirt sind im Jahre 1837 532 Studirende, deren Gesammtzahl sich etwa auf 1600 beläuft.

Würzburg. Die Zahl der Studirenden beträgt 447 (355 Inländer und 92 Ausländer). Hiervon sind Theologen 82, Juristen und Cameralisten 98, Mediciner und Pharmaceuten 163, Philosophen und Philologen 104. Die Frequenz hat gegen das vorhergehende Semester um 26 zugenommen.

Die archäologische Gesellschaft in Athen kündigt ein Journal an, von dem ein Correspondent der allg. Zeit. glaubt, man werde Zeichen und Wunder (τépara xai Javμara) darin sehen. Allerdings scheint Prof. Rofs wenig dabei betheiligt zu seyn. Die Ankündigung ist von dem ehemaligen Cultus - Minister Rizo und dem Secretair der archäologischen Commission Rangeri ausgegangen; der eigentliche Urheber aber Pittakys, der Aufseher der Ausgrabungen.

Berlin. Aus dem so eben erschienenen Bericht über die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Academie der Wissenschaften in den Monaten November und December 1837 heben wir Folgendes aus: In der Sitzung der physikalischmathematischen Klasse am 13. Novbr. las Hr. Steiner über den Punkt kleinster Entfernungen. — In der Sitzung der philosophisch - historischen Klasse hielt Hr. Graff einen Vortrag über die deutschen Partikeln far, fora, furi, fra, fram. In der Gesammt-Sitzung der Academie am 30. Novbr. las Hr. Zumpt über Ursprung, Form und Bedeutung des Centumviral-Gerichts in Rom. In der Gesammt-Sitzung der Academie am 7. Decbr. las Hr. Lachmann über die zehn ersten Bücher der Ilias. Zu Correspondenten der Academie für die philosophisch historische Klasse wurden in dieser Sitzung die Herren F. A. Freiherr van Reiffenberg zu Lüttich und Dr. Coremans zu Brüssel gewählt. In der Sitzung der physikalisch - mathematischen Klasse am 11. Dechr. gab Hr. Ehrenberg mündliche Mittheilungen 1) über das fernere Verhalten der lebenden Infusorien als Dammerde bei Berlin; 2) über eine neue Thier- Gattung aus der Umgegend von Berlin, welche viele Thierköpfe in einen gemeinsamen Körper vereinigt; 3) über die Knochen - Paarung oder Doppelknospen - Bildung, Zygosis s. Coniugium gemmarum, als besondere, bisher wenig beachtete Fortpflanzungsweise bei Pflanzen und Thieren. In der Gesammt-Sitzung am 14. Decbr. las Hr. Graff über die gutturalen Ableitungs - Suffixe der deutschen Sprache, - In der Gesammt-Sitzung der Academie am 21. Decbr. las Herr Rose über das Verhalten des Chlors zu Schwefel - Metallen und über eine, der schweflichten Säure entsprechende Chlor-Verbindung des Schwefels. Hierauf theilte Hr. Ehrenberg Nach

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richten mit über ein am südlichen Rande der Lüneburger Heide entdecktes, mehr als 28 Fufs mächtiges Infusorien - Lager.

Göttingen. Am 2. Dec. vor. Jahres beging die Königl. Societät der Wissenschaften ihren Jahrestag zum fünf und achtzigsten Male. Das Directorium ist auf Hrn. Geheimen Justizrath Heeren in der historischphilologischen Klasse übergegangen. Die schon bei dem Jubiläum der Universität neu ernannten Mitglieder werden aufgezählt in den Götting. gel. Anz. Nr. 196., wo auch p. 1949. umständlicher Bericht von den Preisaufgaben gegeben ist.

In Hamburg hat ein neu begründeter „naturwissenschaftlicher Verein" am 16. Decbr. v. J. seine erste Sitzung gehalten. Präsident der Gesellschaft, die schon über funfzig Mitglieder zählt und allgemeine Verbreitung und Aufklärung der Naturwissenschaften bezweckt, ist der russische Staatsrath von Struve.

London. Hier besteht seit dem Anfange des Jahres 1836 eine numismatische Societät, die auch mehrere Deutsche unter ihre Mitglieder aufgenommen hat, z. B. Dr. Grotefend, Director des Lyceums in Hannover und Dr. H. Grote ebendas.

Paris. Die Académie des inscript. et belles - lettres hat für 1839 die Preisaufgabe gestellt: Examen criti

que des historiens anciens de la vie et du règne d'Auguste. Die Academie der moralischen und politischen Wissenschaften hat am 27. Dec. ihre öffentliche

Jahressitzung gehalten unter dem Vorsitze von Bérenger. Mignet, immerwährender Secretair dieser Academie, nahm das Wort, um einen höchst interessanten Aufsatz über das Leben Röderer's zu lesen, welcher als Mitglied dieser Klasse des Instituts im Laufe des Jahres gestorben ist. Nach ihm bestieg Rossi die Tribune und las einen Aufsatz über das Thema: quelques observations sur notre droit civil considéré dans ses rapports avec l'état économique de la société. Statt des Hrn. Laromiguière ist Graf Alexis von Tocqueville, Verfasser des Werks, die Democratie in den vereinigten Staaten" zum Mitgliede ernannt worden. Zum Präsidenten für das Jahr 1838 wählte man Hrn. Droz, zum Vicepräsidenten Dupin den Aelteren.

Die Schwedische, von Gustav III. zur Beförderung Schwedischer Dichtkunst und Beredtsamkeit gegründete Academie hat am 20. Dec. v. J. das Jahresfest ihrer Gründung gefeiert, wobei Berzelius als neu gewähltes Mitglied eintrat. Die Academie hat den Bischof Dr. Dräseke in Magdeburg wegen der bei der Einweihung des Gustav Adolph-Monuments bei Lützen gehaltenen Rede, die in Schweden allgemeinen Beifall gefunden und tiefen Eindruck gemacht hat, die grofse goldene Medaille ertheilt.

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von Leibnitz beabsichtigt, ist auch in Paris sehr glücklich gewesen und hat ungedruckte Briefe des grofsen Philosophen aufgefunden. Die durch Leopold Schefer eingeführte Novellendichterin F. v. W. ist sicherem Vernehmen nach ein Fräulein von Wolf in Kopenha Die in Berlin einheimischen Altmärker feiergen. ten am 9. Decbr. v. J. das Geburtsfest ihres berühmten Landsmannes Joh. Joach. Winckelmann (geb. 1717). Noch erfreulicher ist das Erscheinen einer neuen Ausgabe von seinen Werken in zwei grofs Octav - Bänden mit 63 Kupfern, Portrait, Stahlstich und einem Facsimile, welche so eben von der Waltherschen Hofbuchhandlung in Dresden angekündigt wird. Das Aeufsere soll genau so wie die Ausgabe von Goethe's Werken seyn, der Preis niedriger als bei der vorigen Ausgabe.- Edgar Quinet in Heidelberg giebt nächstens eine Flugschrift über Strauss, Leben Jesu" heraus. Dieses Buch scheint auch in Paris jetzt grofses Aufsehn zu machen und lebhafte Theilnahme zu erregen; es erscheinen zu gleicher Zeit zwei französische Uebersetzungen, die eine von Munk, die andere von einer Dame. Die Revue franc. et étrang. verspricht eine ausführliche Kritik desselben und der Gegenschrift von Tholuck. In der Königl. Bibliothek ist die ganze Litteratur dieser grofsen Streitfrage unter dem Titel Strausia na zusammengestellt. Goethe's Wahlverwandtschaften sind unter dem komischen Titel: La scelta dei

parenti („die Auswahl der Verwandten") ins Ital. übersetzt; auch vom Faust und Götz von Berlichingen hat das Museo drammatico in Mailand Uebersetzungen in Gitschin hat sämmtliche dramatische Werke SchilDer Humanitätsprofessor Sim. Machacek ler's ins Böhmische übersetzt, ebenso hat Nep. von Kaminski seiner gelungenen polnischen Uebersetzung der Schiller'schen Gedichte eine metrische Uebersetzung des Wallenstein folgen lassen, die sehr gerühmt wird, In Braunschweig will nan einen Lessing- Almanach herausgeben, dessen Ertrag zu einem Denkmale desselben bestimmt wird. Schon hat Gabr. Riesser,,einige Deutschlands gerichtet" erscheinen lassen, als BeiWorte über Lessing's Denkmal an die Israeliten erscheinen jetzt zwei Ausgaben zugleich, die eine bei trag zu jenem Monument. Von Imm. Kant's Werke Modes und Baumann in Leipzig, die andere unter der Redaction der Proff. Rosenkranz und Schubert in Kö

nigsberg bei L. Vofs. Die letztere wird vieles bisher Unbekannte aus dem Nachlasse des grofsen Philosophen mittheilen und besonders dein Briefwechsel grofse Sorgfalt widmen. Der Druck wird sehr beschleunigt und die erste Lieferung bald erscheinen. Der Fürst Pückler wird bis zum Sommer aus Aegypten über Jerusalem, Syrien, Klein-Asien, Konstantinopel in die Heimath zurückkehren. Man darf nach den über Delphi und Mehmed Ali gegebenen Proben in seinen Reiseschilderungen eine sehr lebendige Darstellung der besuchten Gegenden und ausgezeichneten Persönlichkeiten des Orients erwarten. General Halberg (der Eremit von Gauting) nacht über Konstantinopel und Athen eine Reise nach Aegypten und Indien. In Cairo wird eine neue Ausgabe des grofsen

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Zeitschrift für moderne, unterhaltende Lektüre. Nach der vierten Original - Ausgabe ans dem Franzö

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sischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von
Dr. Eduard Külp, Lehrer der Mathematik und
Physik an der höheren Gewerbschule in Darmstadt.
Bern, im Januar 1838.
J. Dalp.

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