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MEDICIN.

LITERATUR ZEITUNG

Brunnen- und Badeschriften.

(Fortsetzung von Nr. 81.)

Mai 1838.

19) PRAG, Druck u. Papier von Haase Söhne: Alte Gründe für den neuen Ruf von Marienbad. Von Dr. C. J. Heidler. 1837. 46 S. 8.

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nisse des Kurortes herausgegeben von Dr. C. J. Heidler. Mit 5 Abbildungen. 1837. Xu.203 S. gr. 8.

Die Flora Marienbad's von dem jetzigen Könige von Sachsen hat einige Ergänzungen von Eversmann aus Kasan und einigen anderen Botanikern erhalten. Carus fand eine neue Pilzart: Pyronema Marianum deren Beschreibung und Abbildungen mitgetheilt

Diese kleine Abhandlung ist ein Abdruck aus den wird. Der zweite Abschnitt enthält geognostische

österreichischen Jahrbüchern der Medicin (u. F. Bd. -XI. Heft 2) und erinnert recht zweckmäfsig die Solidarpathologen, dafs das Hippokratische Gesetz der Naturheilung durch krankhafte Ausscheidungen kaum irgend besser studirt werden könne, als an Marienbad's Heilquellen.

20) Ebend., in d. Fürst erzbischöfl. Buchdr.: 0:25 Ein Fragment aus dem Verhältnisse Marienbad's zu seinen Lebendigen und Todten von 1833 u. 1834. Von Dr. C. J. Heidler, K. K. Rathe u. s. w. 1837. 35 S. 8.

Der unermüdliche Vf. zeigt, wie gesund der Aufenthalt in dem waldigen Thale Marienbad's ist, an Eben so selten sind Todesfälle der Kurgäste, die sich wie fast an allen Badearten im Sommer 1833 unbehaglicher als im Sommer 1834 fühlten, aber viel eber Genesung zu erwarten hatten. Der Vf, warnt mit Recht, dafs man keine Wassersüchtige nach Marienbad senden möge, wie es schon öfter geschehen ist.

den Bewohnern desselben..

21) Ebend., Dr. u. Pap. von Haase Söhne: Die Waldquelle zu Marienbad, von Dr. C. J. Heidler daselbst. Ein Auszug aus dessen amtlichem Berichte vom J. 1830. 1837. 23 S. gr. 8. Dieser und der vorige Aufsatz erschienen früher in Hufeland's Journal. Die Waldquelle hat mit dem Obersalzbrunnen die gröfste Aehnlichkeit und wird daher mit Vortheil chronischen Brustkranken und als Unterstützungs- und Verbesserungsmittel der übrigen Heilquellen Marienbad's empfohlen.

22) Ebend., b. Kronberger u. Weber: Pflanzen und Gebirgsarten von Marienbad, gesammelt und beschrieben von Sr. K. Hoheit dem Prinzen Friedrich, Mitregenten von Sachsen, (1834 u. 1835) und von Sr. Excellenz J. W. v. Goethe, Grofsh. sachs. Weim. wirkl. Geh. Rathe u.s. w. (1821, 22 d. 23), ergänzt und mit einem Anhange über die andern naturhistorischen Verhält

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Erörterungen über Marienbad's Heilquellen und Umgegend gröfstentheils von Göthe. Der dritte Abschnitt vom Herausgeber betrachtet 1) Marienbad geographisch, hydroistisch und meteorologisch und 2) dessen Heilwasser, Heilgase und Heilerden. Ueber die zahlreichen Säuerlinge der Umgegend Marienbad's berichtete H. schon in den balneologischen Jahrbüchern und auch hier verwahrt er sich zu behaupten, dafs sie die Ursache der häufigen Hämorrhoidalkrankheit unter den Landleuten seyen. Hinsichtlich des meteorologischen Verhältnisses findet der Vf. mancherlei Vorurtheile gegen Marienbad zu bekämpfen. Die mittlere Temperatur daselbst ist indessen 2° niedriger als die Prag's und 3° niedriger als die Dresden's. Wie in jedem von hohen Bergen umgebenen Thale sind die Morgen und Abende kalt. Ueber die von der Natur gespendeten Heilmittel Marienbad's giebt der Vf. eine historische Zusammenstellung ihrer physikalischen und chemischen Verhältnisse. Druck und Papier ausgezeichnet,

23) Ebend., b. Ebendens.: Wegweiser für Marienbad's Kurgäste. Von A. Schmidinger, K. K. Polizei- und Kur- Inspektions- Obercommissär. 1838. 160 S. 8. (nebst 4 unpaginirten Seiten.) Der Ertrag dieser splendid gedruckten, mit einer lithogr. Ansicht und einem Plane von Marienbad versehenen Schrift ist dem in Marienbad für fremde Kurarme befindlichen Hospitale gewidmet und mufs nicht blos deshalb, sondern auch wegen seiner Zweckmäfsigkeit den Kurgästen dieses vortrefflichen Badeortes dringend empfohlen werden. Der Vf. verbreitet sich über Entstehung und jetzige Einrichtung M.'s, nimmt besonders auf Oertlichkeit und Umgebungen des Kurortes Rücksicht und theilt die für Böhmen's Heilquellen Besuchende vorzüglich wichtigen Polizeiverordnungen mit.

24) Ebend., b. Ebendens.: Marienbad, seine Heilquellen und Umgebungen. Von J. Ad. Frankl, Dr. Med. et Chir., Magister der Geburtshülfe,

Brunnenarzte zu Marienbad u.s. w. 1837. 175 S. gr. 8.

وو

Der durch seine „, ärztlichen Werke für Brunnen und Badegäste" rühmlich bekannte Vf. weihte vorliegende Brunnenschrift dem jetzigen Könige von Sachsen. Indem wir das Historische und Topographische dieses Kurorts als bekannt voraussetzen und die Abschnitte, über Bäder und Mineralquellen, für Laien nur lobend erwähnen, wenden wir uns zu den Heilquellen Marienbad's. Der Kreuzbrunnen gehört zu den alterirend solvirenden Mitteln und stärkt nur, indem er den kranken Organismus zu seinem normalen Befinden zurückführt. Vorsicht bedarf seine Anwendung bei Neigung zu Abortus und Blutflüssen, Wassersuchten, Säugenden und Schwangern. Der an Eisen und Kohlensäure reichere Ferdinandsbrunnen ist mehr ein restaurirend erregend solvirendes Mittel, hinsichtlich seines Gebrauchs stimmt der Vf. mit Kreysig's Ansichten vollkommen überein. Die Marienquelle mit ihrem grofsen Reichthume an Kohlensäure ist an fixen Bestandtheilen sehr arm. Recht gut ist die Beschreibung der Wirkungen der Gasbäder auf den Organismus. Nie konnte der Hr. Vf. ei ne Veränderung im Pulse seiner im Gasbade befindlichen Kranken entdecken, obschon er annimmt, dafs eine Bethätigung des Blutlaufs im untern Unterleibe statt finde und dadurch Blutflüsse bewirkt werden. Ref., der einige Male die koblensauren Gasbäder versuchte, schien es, als wenn auch im Pulse eine vermehrte Blutcirculation zu bemerken gewesen wäre. Am auffallendsten jedoch ist auch ihm die Reizung in dem Genitalsysteme gewesen, was in unsern frühreifen Zeiten bei Anwendung der Gasbäder sehr zu berücksichtigen ist. Die Karolinenquelle wird zuweilen, die Ambrosiusquelle seltner zum Trinken, beide Eisenquellen aber zu Bädern benutzt. Ein balbes Glas der Karolinenquelle ist oft das beste Corrigens bei excessiver Wirkung des Kreuzbrunnens. Die herrlichen Moorbäder wirken reizend, stärkend und auflösend. - Die Wald- und Wiesenquelle haben nur unbedeutenden Eisengehalt, sind aber sehr reich an Kohlensäure, die bei ersterer sehr fest gebunden ist. Unter den Krankheiten, welche durch den Gebrauch der Heilquellen Marienbads beseitigt werden, zeichnen sich folgende Gruppen aus: Gicht und Rheumatismus, Hypochondrie, Bleichsucht, Skrofeln und das Heer der aus diesen Leiden entspringenden chronischen Krankheiten. Viele Erfahrungen bat der Vf. über Behandlung verschiedner "Augenkrankheiten mit kohlensaurem Gase gemacht und dadurch Jungken's Ausspruch über die Wirksamkeit desselben gegen erethische Zustände der Augen bestätigt. In gediegener deutscher Spraobe Hufsert sich der Vf. ferner über Badeleben, Spaziergänge, Ausflüge in die Umgegend, Entstehung der Mineralquellen, Mineragnosie und Phytognosie Marienbads und giebt zuletzt noch Notizen für den Kurgast und Nachrichten über die (freilich ganz schlechte) Füllung und Versendung der Marienbader Mineralwasser und die Analyse derselben. Ref.

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Hr. Abendroth, der Gründer dieser Seebadeanstalt wollte seine im J. 1818 erschienene Schrift ergänzen und manche Vorzüge, welche sie seiner Meinung nach vor anderen ähnlichen Anstalten und besonders denen der Ostsee hat, anführen. Wie seegensreich diese Anstalt für das Städtchen Cuxhaven selbst geworden ist, ersieht man aus der Angabe: 1816 enthält das Städtchen in 50 Häusern 386 Einwohner und nach 20 Jahren hatte es 129 Häuser und 1060 Einwohner. Und dennoch hatte das Amt Ritzebüttel, wozu Cuxhaven gehört, nachdem die Einwohnerzahĺ vom J. 1816-26 von 4231 auf 5367, also um 1058 gestiegen war, im J. 1831 nur 4947 und 1836 ⇒ 5289 Einw., also immer noch 78 Einwohner weniger als 1826, was der mörderischen Epidemie der Marschfieber des J. 1826 zuzuschreiben ist. Für Hamburgs Bewohner und diejenigen, welche sich für diese kleine hanseatische Besitzung interessiren, finden sich noch viele interessante Thatsachen und Beschreihungen zweckmäfsiger Einrichtungen.

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26) ALTONA, b. Aue: Das Wilhelminen - Seebad auf der Insel Föhr in der Nordsee, in seinem gegenwärtigen Zustande, von Dr. H. F. Borghoff, prakt. Arzte daselbst. 1837. 80 S. 8. (12 gGr.) Der Vf. hält die Bäder der Nordsee füir energischer als die der Ostsee und diese deshalb in manchen Krankheitszuständen allein angezeigt, da jene das Fünkchen der Lebenskraft gäuzlich auslöschen würden. Die Badeanstalt, im J. 1819 entstanden, liegt 10 Minuten von dem Flecken Wyk. Man hat hier weifsen Sand zum Grunde und selbst während der Ebbe hinlängliches Wasser. Für die Damen sind 10, für die Herren 6 vierräderige Badekarren. Recht gut ist für Badegäste, für welche die Schrift hauptsächlich gefertigt ist, die Anleitung zum richtigen und zweckmässigen Gebrauche des Seebades nach Vogel gegeben. Zu ängstlich scheint Ref, der Vf., dafs er den Badenden räth sogleich bei wiederkehrendem Wärmegefühle die See zu verlassen, weil bei längerem Verweilen in der See die Wirkung des Bades für den Tag verloren gehe. Zu wenig ängstlich ist er wohl, wenn er den Hypochondristen nach dem Essen einen Schnaps Genever anrith, da dergleichen Palliative bei Kranken dieser Art sehr streng gemieden werden müssen. Der Auhang enthält

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nächste und entferntere Umgebung seine

inne

verschiedene Reglements und Taxen der Anstalt. Auffallend theuer scheint dem Ref der Preis für diere Einrichtung, die" verschiedene Anwendung Seebäder von denen ein kaltes eth Mark (10 gGr.) and ein warne's 'noch halb'so viel kostet. den warmen Getränken findet sich Bischof, Cardinal, rothe and wellse Limonade! Theuer findet auch Ref. das Schriftchen selbst.

69

.

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Unter

27) LÜBECK, in d. v. Rohden. Buchh.. Die Heilkräfte des Meerwassers Zar Belehrung für Gebildete. Mit besonderer Berücksichtigung der SeebadeAnstalt bei Travemünde dargestellt von F. Lieboldt, Dr. Med. und Badearzt zu Travemünde. 1837. VIII a. 136 S. 12. (12 gGr.Jtv/15 Auf recht zweckmfsige Weise theilt der Vf. aus den gröfseren mehr wissenschaftlich gehaltenen Werken das die Badegaste and jeden Gebildeten Interessirende über das Meerwasser mit Er betrachtet zuerst die physikalisch-- chemisenen Eigenschaf ten desselben, erinnert an die seun F830 von Miohaelis gemachte und durch Ehrenberg bestätigte Entdeckung, dafs das Leuchten des Meeres von lebenden Geschöpfen und einigen Pflanzenarten herrühre, und zeigt durch Vergleichung verschiedner Meeresgegenden, dafs der Unterschied der Meerestemperatur zu gleichen Jabres and Tageszeiten nicht sehr grof's sey. Hinsichtlich des Salzgehältes giebt er das Bekannte. Die Wirkungent des Meerwassers auf den gesunden menschlichen Körper bestehen nach ihm in Reinigung und Stärkung der Haut, Reizung und Erschütterung ihrer Nerven, Aufnahme der Salztheile in das Blut (weniger durch kalte, mehr durch warme Seebäder, am meisten durch in nerlichen Gebrauch des Meerwassers) und dadurch verbesserte Blutbereitung. (wozu auch die reinere Seeluft kräftig mitwirkt).. Hieraus ergiebt sich der innerliche und aufserliche Gebrauch desselben bei kranken Zuständen von selbst.. Auch unser Vf. gedenkt der oft spät eintretenden Nachwirkungen einer regelmässigen Seebadekur. Nach den bewährtesten Schriftstellern werden Regeln zur verschiedenen Anwendung des Seewassers gegeben. Neu und zweckmässig scheint dem Ref. der Rath, die langen Haare der Frauenzimmer,, um die Nässe davon abzuhalten, vor dem Baden mit etwas Pomade oder Makassaröl zu bestreichen. Jod und Brom wurden nicht im Wasser der Ostsee (aber auch wohl nicht in dem der Nordsee), sondern nur im Oceane #nd dem mittelländischen Meere gefünden. Unter den diese Stoffe enthaltenden Soolhadern, welche der Vf. namentlich auffiibrt, hat er die an Brom so reiche Kreuznacher Soole vergessen. Travemitude bat 30 dreiräderige Badekarren, welebe nach den englischen eingerichtet sind. Ueberhaupt wird Alles gethan, um den Aufenthalt an diesem Ostseebade den Bridegasten so angenehm alsi möglich zu machen.

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28) CLEVE U. LEIPZIG, im Verl. von Char: Das

und grofse Wirksamkeit dieses Bades und seine Vorzüge vor vielen anderen, namentlich vor denen zu Doberan und auf Norderney, in Bezug auf die darüber unlängst von den Hn. Geh. Med. R. Sachse und Dr. Mühry erschienenen Schriften, nebst einer Abhandlung über die Wirkung steder Seebäder überhaupt von Dr. J. Fr. d'Aumearte, Badearzt u, s. w. 1837. XII u. 172 S. 8. (I''Rthlr. )****

UN

3.

In einer früheren Schrift des Vfs. (in holländ. Sprache) über Scheveningen (sie wurde in das Eranz. übersetzt 1829) und in einer von der Harlemer Academie der Wissenschaften gekrönten Abhandlung über Wirkung und Anwendung der Seebäder gab er fast ganz mit Mühry übereinstimmende Ansichten und erklärt diefs hier, damit man ihn nicht des Plagiats beschuldige (welches indessen unnöthig war, da beide Herren die Ansichten der Engländer, obschon modifizirt adoptirten). Das Seebad wirkt reizend und erregend, zusammenziehend und stärkend, krampfstillend und besänftigend. Seine Wirkangen treten besonders in Scheveningen recht erlatant hervor, da die Nähe vom Haag erlaubt, eine ungewöhnliche Anzahl von Seebädern anzuwenden. So fand in einem Falle von Lähmung erst nach dem 80 Bade (täglich zwei Bäder) einige Besserung und nach dem 148. völlige Heilung statt. Vieles thut auch hier die Nähe des Meeres und dessen reizende Luft, die nach dem Vf. auch ohne Bäder chronische Schleimabsonderung in den Bronchien beilt. den Beweisen über die auflösende Wirkung der Seebäder, welche der Vf. mittheilt, erwähnt Ref. nur, dafs ein an einer grofsen Knochengeschwulst des Hinterfufses leidendes Pferd von derselben völlig befreit wurde, als es täglich die Badekutschen in's Meer ziehen musste. Bei dem häufigen Gebrauche der lauwarmen Seebäder verschwinden Gelenk- und Drüsengeschwülste ziemlich schnell; oft verbindet man sie mit Schwefelleber, wodurch die Wirkung derselben erhöht werden soll. Das bei Schever ningen geschöpfte Seewasser scheint ziemlich unrein zu seyn, weshalb wohl das schnelle Verderben desselben. Gegen Skrofeln und Würmer wird es mit Nutzen getrunken. Seine Bestandtheile werden nach den Untersuchungen van Meerten's Mulds's und Dr. Hollemann's mitgetheilt, es hat en Theilen ungefähr 36 an Salzen. Es ist Bad für den Bi-fin Gast! Zuletzt vertheidigt er Scheve mingen gegen ningen gegen Sachse und Mühry.

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b) Soolquellen.

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1

Von

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29) ST. PETERSBURG, zu haben b. Brieff: Kurze medico-topographische Uebersicht der Salzquellen zu Staraja-Russa. Aus dem Russischen 1837. 31 S. 8. (6gGr.)

Staraja-Russa, an den sumpfigen Ufern des FlusSeebad zu Scheveningen in Holland, seineses Polista, (daher Wechselfieber endemisch),

ist

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eine Kreisstadt, des Nowgorod'schen-Gouvernements. besonders, seitdem die grofse Menge Brom in den Die heilsamen Salzquellen waren schon längst bekannt, aber wegen, mangelnder nöthigster Einrichtungen sehr wenig gebraucht. Ein besonderes Comite unter Vorsitz des Dr. v. Wylie veranlafste eine analytische Untersuchung und, da diese ein vorzügliches Resultat (man fand Jod und Brom und in 12 Unzen 86 Grane

1837 anzufangendsalz) ergab, befahl die im J.

für Badegäste nöthigen Gebäude. Drei Salzquellen von fast gleiDrei Salzquellen von fast glei'chen Bestandtheilen geben reichliches Wasser, welches man zu 12 Unzen als abführendes und zu 6 Unzen als auflösendes Mittel gegen Scrofelt, Verstopfung bei trägem Darmkanale, Hämorrhoiden und chronische Ausschläge innerlich anwendet. Als Bad wirkt es den Seebädern analog. Recht zweckmässig scheint die projectirte Anlage eines Badebassins, um auch hierin die Buder denen im Meere ähnlich zu machen. Kurz, aber gut ist die Angabe der der inneren und aufseren Kur angemessenen Diät. Die gut geschriebene Abhandlung hat wahrscheinlich den Redacteur des Comité, den Divisionsarzt Dr. Sachurow zum Vf.

1

30) KREUZNACH, b. Kehr: Kreuznach und seine › Brom- und Jodehaltigen Heilquellen in ihren ach wichtigsten Beziehungen. Nach vieljährigen Erfabrungen für Aerzte und Kurgäste mitgetheilt von J. E. P. Prieger, Dr. der Med., Chir. und Geburtshülfe, Kön. Preufs. Hofrathe und Kreisphys., dirigirendem Arzte u. s. w. 1837. XVII[ u. 271 und 3 nicht paginirte Seiten. 8. (1 Rthlr. 12 gGr.)

werden

an

Soolen aufgefunden wurde, Getrunken wird das
Wasser aus der Elisen-, Münsterer- und Karlshal
ler- Quelle. Nach der im J. 1837 vom Prof. Osann
in Würzburg angestellten Analyse enthalten 16 Un-
zen der Karlshaller - Quelle, der so ziemlich die an-
deren gleichen:
+ 6,5°R.,
+13°R.,

der Elisenbrunnen hat
die Karlskaller - Quelle
der Hauptbrunnen auf der Theodors-

halten

10 + 21°R.,

+23° R.

und der zu Münster am Stein obno Die chemische Beschaffenheit der Mutterlauge der Saline Münster am Stein, von der sich die der anderenon an Salinen nur sehr wenig unterschei-sl

det, ist in 100 Theilen; sets bank nedro 7f Bromcalcium..

Chlorealciumi
Brommagnium
Jodine
Chlorkalium
Chlornatrium

: 24.12 Th sib9,29 Thl.

0,48 Thl. Mo 0,18 Thl. 1. 0,80 Thl. 1,28 ТЫ.

eigenthümlicher harzartiger Stoff
quellsaures Eisenoxydul

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eine stickstoffhaltige Substanz,dis (die bei der Destillation sich zersetzt und mit dem quellsauren Eisenoxyḍulsaddens Eisencyanid-Cyanur giebt)

Wasser
Jodnatrium
Bromcalcium

63,85 Thl. 40,0440 Gr.

6,6025 Gr.

idant omanu 1,3672) Gr.

donged $59,6651 Gr.

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0,6787 Gr.

2,5612 Gr.

0,4071 Gr.

0,0566 Gr.

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Unter den neueren Soolbädern erfreut sich Kreuz-Chlornatriam nach an der Nahe, 3 Stunden von Bingen im Reg.Bezirke Coblenz 286 F. über der Meeresfläche geleeines bedeutenden und jährlich noch wachsengen, den Rufes. Schon im J. 819 kommt der Name Kreuznach vor; Ludwig der Fromme hatte daselbst einen königl. Pallast. Die Lage der Stadt und ibre Umgebungen sind schön und frei von endemischen Krankheiten, selbst Wechselfiebern, und Fremde, a diesen leidend, in Kreuznach schnell, ja oft ohne Arzneigebrauch hergestellt. Die auf beiden Seiten der Nahe liegenden Salinen Karls- und Theodorshalle wurden 1733 u. 1743 erbaut und sind jetzt grofsherzogl. hessische Domänen. Acht Brunnen geben jährlich über 10 Millionen Kubikfuls Soole, die unmittelbar aus Porphyrfelsen kommt; nur eine Gasförmige Bestandtheile + 15° R. und 27", 2, 3" B. QueckKohlensaures Gas. halbe Stunde davon sind nicht unbedeutend 3,98. Paris, K. Z. silberbergwerke. Nach einer Nach einer Uebersicht der Stick- und Sauerstoffgas 0,93, Kreuznacher Flora und einer kurzen Geschichte der Apotheker Dietrich erhielt aus 3 Pfunden concentrirBäder im Allgemeinen theilt uns der Vf. mit, dafs, ter Mutterlauge acht, ja Löwig zwanzig Unzen Brom. wie er uns schon in einer eignen 1822 erschienenen Der Vf. läfst anfangs mit + 28°, nach und nach mit Schrift berichtete, die ersten Soolbäder 1817, nach-+ 22° R., aber nur nach gehabter Leibesöffnung ba dem man in der Karlshalle die Jodine entdeckt hatte, den. Die Regeln bei der Badekur sind gut angescrofulösen Kindern gab. Nach und nach mehrten geben. sich die Badegliste und mit ihnen die Badeanstalten, (Die Fortsetzung folgt.)

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1,4717 Gr. Summa 75,4220 Gr.

45 9 13 &< & af my = {
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Die Kreuznacher Soolquellen wirken besonders auf lenke, Gicht, Hämorrhoiden und Rheumatismus

die kranken Drüsen und Lymphgefäfse, indem sie Stockungen auflösen und eine gröfsere Secretion und Resorption erregen. Am bestimmtesten sieht man dieses bei Salivirenden, was wahrscheinlich von dem Jodgehalte herrührt. Indessen zeigt die Erfahrung, dafs der innerliche und äufserliche Gebrauch der Kreuzn. Quellen nicht Abmagerung des Körpers und der gesunden Drüsen verursacht. Auch die Heilkräfte des Athmens der mit Chlor, Jod und Brom (?) geschwängerten Atmosphäre an den Gradirwerken und Siedpfannen bei Tuberkulose der Lungen, Luftröhre, Bronchien und des Kehlkopfs und bei Scrofeln bestätigen neue Beobachtungen. (Nach mündlichen Mittheilungen des Dr. Malfatti in Wien niitzen Dampfbäder den Genitalien, welche man in Ischl über den Siedpfannen eingerichtet hat, gegen Verhärtungen und Hydropsien der Ovarien. Ref.). Der Vf. beobachtete vier Arten von Badeausschlag, der selten vor dem 20. und nicht nach dem 30. Bade erschien und weder Folge von Korpulenz des Badenden, noch von sehr hoher Temperatur der Bäder war. Er soll kritisch, in allen Fällen und zwar bei den lange dauerndsten, hartnäckigsten und wohl auch bösartigen Hautansschlägen der Vorbote radicaler Heilung seyn, nach keinem andern Bade und nie, selbst nicht bei lange andauerndem Gebrauche der Bäder, zum zweiten Male erscheinen. Bemerkenswerth ist es, dafs derselbe nur bei Krankheiten der Haut, des Lymph- und Drüsensystems erscheint, and nie auf den erkrankten Gebilden selbst. Nicht selten besteht er aus pustulösen Geschwüren. Unter den Krankheiten, in welchen die Kreuzn, Mineralquellen ihre Heilkraft erprobt haben, stehen die Scrofeln oben an und die Häufigkeit derselben in jetziger Zeit schreibt der Vf, der verkehrten geistigen und körperlichen Lebensweise zu. Die Wichtigkeit des Gegenstandes veranlasst den Vf. zu einer Discursion in das Gebiet der speciellen Pathologie, welche den Kurgästen wenigstens nichts nützen kann. Er bält die Scrofelkrankheit mit der Tuberculose für identisch (?) Milchschorf, Krätze (?)

Hysterie und Hypochondrie, Krankheiten des Nervensystems finden hier ihre Heilmittel. Entzündungen, Vereiterungen und Colliquationen verbieten den Gebrauch der dasigen Mineralquellen. Das diätetische Verhalten ist nach Beaumont gegeben. 36 recht gut erzählte, meist recht wichtige Krankheitsfälle, deren Heilung bewirkt wurde, machen den Beschlufs dieser wichtigen Brunnenschrift, bei der wir nur Vorschriften zum innern Gebrauche der Soolquellen vermissen. Zahlreiche Druckfehler verunstalten den sonst so schönen Druck.

31) DARMSTADT, b. Leske: Homburg und seine Heilquellen von Dr. E. C. Trapp, landgräfl, hess. Med. Rathe. 1837. 145 S. 8. (20 gGr.) Homburg vor der Höhe, 3 Stunden von Frankfurt a. M., 600 Fufs hoch am Fulse des östlichen, an Naturschönheiten so reichen Taunusgebirgszugės, ist die freundliche Residenz des Landgrafen von Hessen und hat 4409 Einwohner, die sich einer guten Gesundheit erfreuen, da endemische Krankheiten fehlen und epidemische selten und gelinde sind. Nur für Lungenkranke taugt die reine frische Bergluft nicht. Ueber den Gehalt der Quellen berichtete der Vf. schon in dem ersten balneologischen Jahrbuche; hier giebt er das Resultat einer wiederholten chemischen Untersuchung des Próf. Liebig in Giefsen. Merkwürdig ist der Reichthum an Kohlensäure, von der in 16 Unzen im Ganzen 58,78 K, Z. und in freiem Zustande 48,64 K. Z., also mehr als in den bekannten Mineralquellen Europa's enthalten ist. Der Trinkbrunnen enthält in 16 Unzen:" Chlornatrium 79,1547 Grane schwefelsäures Natron 0,3809

Chlorcalcium.

Chlormagnesium

Kieselerde

7,7568

7,7670

0,3157

Koblensaueren Kalk 10,9824

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Bittererde
Eisenoxydul

freie Kohlensäure

2,0111

0,4608

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21,4808

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