Bilder aus der deutschen Vergangenheit, Band 2,Teil 1

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S. Hirzel, 1867 - 848 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 149 - Wald finster und ungeheuer werden und kein Weg daraus, und dir wird zu gehen sehr grauen. Die Vögelein werden singen jung und alt, der Wind wird wehen gar sauer und kalt, die Bäume gehen die Winke die Wanke, die Klinke die Klanke, mit Brasseln und Brausen. Da wird es sein, als wollte alles über den Haufen fallen. und du wirst gedenken: ,Ach, wär' ich daheim bei der Mutter geblieben.
Seite 150 - Guten Tag. Glück herein. Gott ehre das Handwerk, Meister und Gesellen. Herr Vater, ich bitt', ihr wollet mir doch ein Gesellenzeichen geben, daß ich mein Bündel lantt zum Tore herein bringen.
Seite 58 - Jch bin genannt Schlingdengau , bin nicht die Freude der Bauern, ihre Kinder müssen Wasserbrei essen, was die Bauern haben, das ist mein, dem einen drücke ich das Auge aus , dem andern haue ich in den Rücken, den binde ich in den Ameisenhausen, den hänge ich bei seinen Beinen an die Weide.
Seite 149 - Schmied, schlag hierher! Bist du aus dem Wald hinaus, dann kommst du auf eine schöne Wiese, darauf wird ein Birnbaum stehen mit schönen gelben Birnen. Da krieche nicht hinauf, schüttle den Baum ein wenig und lies nicht alle Birnen auf, die herabfallen, denn es könnte nach dir ein andrer guter Gesell unter den Baum kommen, der nicht so stark wäre, so würde es ihm ein guter Dienst sein, wenn er etwas Vorrat findet. Darnach wirst du kommen vor einen großen Berg, da wirst du denken: „Lieber...
Seite 57 - ich danke dir, aber es ist länger als eine Woche, daß ich keinen Wein getrunken; seitdem habe ich den Gürtel um drei Löcher zurückgeschnallt. Ich muß Rinder erbeuten, eh' der Ring wieder an der Stelle steht, wo er früher war. Mir hat ein Reicher schweres Leid getan: über die Saat meines Paten, des Ritters, sah ich ihn einst reiten, er bezahlt mir's teuer; seine Rinder, seine Schafe und Schweine sollen traben, weil er einem lieben Paten...
Seite 361 - Witwen, zu Jhrer Gnaden gekommen, — die hatten zwei Ammen mit sich gebracht, die eine war Hebamme, die andere war die Amme, die das Kind mit der Brust nähren sollte, und diese Amme hatte auch ihr Kind mitgebracht, das war auch ein Sohn; denn es meinen die Weisen, die Milch sei besser von der Frau, die einen Sohn bringt, als von einer Tochter. Diese Frauen sollten mit Jhrer Gnaden nach Preßburg ziehen und sollten sie dort in dem Kindbett pflegen, denn nach der Rechnung sollte Jhre Gnaden noch...
Seite 120 - Da fehlt auch der Mist nicht, auf abgelegenen Plätzen lagern große Haufen, und wenn die Stadt sich einmal zu einem Kaiserbesuch oder einer großen Messe schmückt, dann läßt sie um säuberlich auszusehen, nicht nur die Gehängten vom Galgen abnehmen, sondern auch den Dünger von Straßen und Plätzen der Stadt schaffen. Dabei soll nicht verschwiegen werden, daß das Anstandsgefühl unserer Vorfahren auch kleine Gemächer in den Straßen errichtete; diese „Profeien" wurden ebenfalls bei besonderer...
Seite 53 - Reiter. Kein Raub war ihm zu klein und keiner zu groß, er nahm das Roß, er nahm das Rind, er nahm Mantel und Rock, auch was ein anderer liegenließ, stopfte er alles in seinen Sack.
Seite 47 - Federball zu wersen hat , sendet ihn mit einem Gruße nach einem, den er lieb hat. Die behenden Bewegungen, der krästige Wurs, die kurzen Zuruse an Freunde und Gegner sind die Freude der Zuschauer und der Spielenden. Und kommt der sonnige Mai, dann holen die Mädchen den Festschmuck aus der Lade und winden Kränze sür ihr Haar und das ihres Freundes. So ziehen sie bekränzt und mit Bändern geschmückt, den Handspiegel als...
Seite 118 - Fahnen darauf und hier und da ein vergoldetes Kreuz. Auch Erker springen aus der Mauer vor nach dem Stadtgraben, sie sind zum Teil heizbar, zierlich gedeckt und mit metallenen Kugeln geschmückt. So wird die alte Stadt gewaltig dem Anblick, und der Buschreiter, welcher von seinem Klepper auf den ungeheuren Steinkasten schaut, denkt begehrlich bei blinkenden Kreuzen und Knöpfen an die tausend herrlichen Dinge, welche die...

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