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ein gemeinsames Verfahren festgestellt werden sollte. Nach sechzehntägigen Con- Der Convent von Regens ferenzen auf dem Rathhaus unter dem Vorsiz des Legaten wurde auf diesen burg. „Convent von Regensburg“ eine Uebereinkunft geschlossen, kraft deren einige kirchliche Mißbräuche abgestellt, der weltlichen Gewalt einige Zugeständnisse eingeräumt, dafür aber die lutherischen Lehrmeinungen fern gehalten werden sollten. Nachdem die süddeutschen Bischöfe, welche theils persönlich zugegen, theils durch Bevollmächtigte vertreten waren, fich herbeigelassen hatten, die baierischen den fünften, die österreichischen den vierten Pfennig ihrer Einkünfte an die weltliche Herrschaft zu zahlen, wurde festgestellt, daß der Gottesdienst nach der Väter Weise unverändert aufrecht erhalten, die lutherischen Schriften verboten, für die Glaubenslehre und Predigt neben der heiligen Schrift die vier großen lateinischen Kirchenväter Ambrosius, Hieronymus, Gregor und Augustin als Norm und Richtschnur angewendet werden sollten. Damit es aber nicht den Schein haben möchte, als sei man in Rom ganz taub gegen die so oft erhobenen Beschwerden der deutschen Nation, so machte man einige Zugeständnisse. So sollten die Beseßungen der geistlichen Stellen mehr nach persönlicher Würdigkeit erfolgen, ein Theil der kirchlichen Erpressungen wegfallen, der Ablaßhandel aufhören, die Verhältnisse der Geistlichen zu den Gemeinden besser geordnet werden u. A.

Mit Recht hebt Ranke hervor, daß der Convent von Regensburg, bei dem auch Ed und Faber von Constanz zugegen waren, als der erste Rückschlag der deutschen Reformationsbewegung auf die katholische Kirche gelten kann. Man gab in einigen unwesentlichen Punkten nach, um das System im Ganzen, in seineın Kern zu erhalten, eine Politik, die später auf dem Tridentiner Concil ihren Abschluß fand. Allein kein Mensch dürfte diese Versuche doch in Tiefe der religiösen Anschauung oder weltumfaffender, in den Lauf der Jahrhunderte eingreifender Genialität, in Kraft und Innerlichkeit des Antriebs mit den Bewegungen vergleichen, denen Luther den Namen gab, die um ihn her ihren Mittelpunkt hatten. Man eignete sich nur die Analogien der legteren an: damit dachte man sich ihnen gegenüber zu halten. Es ist Alles ungefähr wie Doctor Ed auf Campeggi's Veranlassung dem Buche loci communes von Melanchthon ein ähnliches Handbuch (Enchiridion contra haereticos), wie Emser Luthern eine Bibelüberseßung entgegenstellte. Die Arbeiten der Wittenberger Lehrer waren in dem naturgemäßen Laufe ihrer inneren Entwickelung, aus dem Bedürfniß ihres auf eigener Bahn vorwärts schreitenden Geistes hervorgegangen, voll ursprünglicher, die Gemüther hinreißender Kraft: diese katholischen Werke verdankten ihre Entstehung äußern Veranlaffungen, Berechnungen einer nach allen Mitteln des Widerstandes greifenden gefährdeten Existenz. Eben damit riß man sich von der großen freien Entwickelung los, in der die deutsche Nation begriffen war."

im Reich.

Durch den Regensburger Convent gelang es der Curie vermittelst der par- Stimmung ticularistischen Interessen einiger Fürsten eine Spaltung in der deutschen Nation zu erzeugen, den Speierer Reichstag, der möglicher Weise auf dem Wege der Opposition fortschreiten konnte, im Voraus zu lähmen. Es fiel dem päpstlichen Stuhl nicht schwer, auch den Kaiser, der während des italienischen Krieges den Kirchenfürsten in guter Stimmung halten wollte, in diese Richtung zu treiben.

1524.

27. Juli Ein scharfes Mandat tadelte das Vorgehen der Stände, untersagte den angeordneten Reichstag und bestand auf der Ausführung des Wormser Edicts gegen Luther, der mit Mohammed verglichen ward. Auch in andern Dingen zeigte Karl seine ungünstige Gesinnung gegen Deutschland. Seine Schwester Katharina, die er einst dem kurfürstlichen Thronerben von Sachsen zugesagt, vermählte er mit dem König Johann III. von Portugal und beleidigte dadurch den sächsischen Hof auf das Empfindlichste. Eine tiefe Verstimmung ging durch die deutschen Lande; man fand, daß die Wahlcapitulation nicht gehalten werde; das neue Reichsregiment, das in Eßlingen zusammentrat, war nur der „Schatten einer Regierung." Die Curie aber erblickte in dem Regensburger Convent den Abschluß der Bewegung, die mit dem Ablaßstreit begonnen; im sicheren Gefühl ihres Sieges ordnete fie für das nächste Jahr ein neues Jubelfest an. Wir werden sehen, welche Antwort die reformatorischen Prediger der Anordnung entgegenseßten. Denn troß dieser Gegenströmung hielt das deutsche Volk den Glauben an den endlicheu Sieg der Reformation aufrecht. Gerade damals erschien das Volksgedicht: „Triumphus veritatis oder Sieg der Wahrheit“, worin mit Beziehung auf den Regensburger Convent der Gedanke ausgesprochen ist, daß ohne einen vollständigen Bruch mit Rom jede vermeintliche Verbesserung nur eine Verdeckung alter Schäden bedeute.

gungen.

Kezerverfol Bald zeigten sich die Wirkungen des Regensburger Convents in der grausamen Verfolgung der Lutherischgesinnten. In den österreichischen Landen, im Salzburgischen, in Baiern wetteiferten die Gerichtshöfe in entehrenden und schmerz lichen Strafen. Die Prediger wurden vertrieben oder eingekerkert; wer reformatorische Ansichten kund gab, wurde zum Widerruf verurtheilt oder hingerichtet; der Erzbischof von Salzburg ließ einige Bauernsöhne, die einem Priester der neuen Richtung zur Flucht verholfen, auf einer Wiese vor der Stadt enthaupten; in Wien starb ein Bürgersmann, Kaspar Tauber, auf dem Schaffot mit dem standhaften Muth eines Märtyrers. Es kam vor, daß man einem lutherischen Prediger die Zunge an den Pranger nagelte. Die Regierungen von Innsbruck, Stutt gart und Ensisheim seßten einen Ausschuß zu Engen nieder, der die religiöse Neuerung in ihren Gebieten unterdrücken sollte. Manche Orte, wie Waldshut, Kenzingen wurden mit bewaffneten Mannschaften bedroht, wenn sie die luthe rischen Predigten nicht beseitigen würden. Auch in anderen Gegenden trat eine reactionäre Strömung zu Tage. Zu Meldorf in Dithmarschen zerrte ein von Dominicanern und Minoriten aufgereizter Volkshaufen jenen Heinrich von Zütphen, den die Evangelischgesinnten von Bremen in ihre Stadt gerufen hatten, aus seinem Hause nach dem Richtplaß und ermordete ihn auf die martervollste Weise, weil er gegen die Mutter Gottes gepredigt".

Haltung der reformato=

Der Zelotismus der Romanisten trieb die reformatorische Partei an, nun risch Gesinn- auch ihrerseits auf Sicherung ihrer Gewissensfreiheit bedacht zu sein. Alles was man seit Luthers Auftreten in Deutschland auf religiösem Gebiet errungen hatte,

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war gefährdet, wenn nicht die Anhänger der neuen Lehre sich zur Gegenwehr rüsteten. Zunächst einigten sich die rheinischen und süddeutschen Städte auf einem Städtetag in Ulm dahin, daß bei ihnen nichts als das Evangelium, die prophetische und apostolische Schrift gepredigt werden sollte. Bald trat auch ein Theil des rheinischen Adels bei; und bei mehreren Fürsten war es kaum mehr zweifelhaft, daß sie dahin neigten, wohin der nationale Zug, das Streben des deutschen Volkes ging. So traf der Markgraf Casimir von Brandenburg, der mit seinem Bruder Georg gemeinschaftlich die fränkischen Territorien des Hauses beherrschte, eine Uebereinkunft mit seinen Ständen, „daß daselbst nur das heil. Evangelium und Gotteswort alten und neuen Testaments nach rechtem wahren Verstand lauter und rein gepredigt werden sollte". Ihr Bruder, der Hochmeister des deutschen Ordens, empfing, als er auf seiner Heimreise vom Nürnberger Reichstag durch Wittenberg kam, von Luther den Rath, „die Ordensregel zu verlassen, sich zu vermählen und Preußen in ein erbliches Fürstenthum zu verwandeln". Wir wissen, daß er ihn zu Herzen nahm und bald zur Ausführung brachte. Auch Herzog Ernst von Braunschweig - Lüneburg, Neffe Friedrichs von Sachsen, der die Universität in Wittenberg besucht hatte, wandte sich der neuen Lehre zu und ließ in Celle dem Evangelium freien Lauf und in Schleswig-Holstein erging von dem Herzog und Dänenkönig Friedrich eine Verordnung, „daß Niemand um der Religion willen verfolgt werden solle, und Jeder sich verhalten möge, wie er es gegen Gott den Allmächtigen verantworten könne". Den bedeutendsten Schirmherrn aber gewann die neue Lehre um diese Zeit in Landgraf Philipp von Hessen, demselben jungen Fürsten, der noch kurz zuvor in der Sickinger Fehde so entschlossen den Umsturzversuchen, welche doch die Durchführung der Reformation auf ihre Fahne geschrieben, entgegengetreten war. Er hatte sich schon seit einiger Zeit ernstlich mit religiösen Dingen beschäftigt; jezt wurde er von Melanchthon, den er von jeher hochgeschäßt, zuerst in einer persönlichen Unterredung, dann durch eine Schrift, worin die Grundzüge der neuen Lehre klar und überzeugend dargelegt waren, für die Reformation gewonnen, deren standhafter Vorfechter er sein Leben lang geblieben ist. Ein fester Charakter voll Muth und Ueberzeugungstreue, dabei kriegserfahren und staatsklug hat Philipp der Großmüthige die neue Lehre, die er durch fleißiges Lesen in der heil. Schrift immer mehr in sich ausbildete, mit der ganzen Energie einer von Gottesfurcht erfüllten Seele bekaunt und gefördert.

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Als Anna von Mecklenburg am 13. Nov. 1504 im Schlosse zu Marburg ihrem Landgraf Gemahl, dem Landgrafen Wilhelm, den ersten Sohn gebar, der in der Laufe den Philipp von Hessen, 1504 Namen Philipp erhielt und in der Folge der Großmüthige" genannt ward, weifsagten -1567. die Sterndeuter aus der Stellung der Gestirne dem Neugebornen ungewöhnliche Schickfale und große Eigenschaften. Im sechsten Jahre verlor er seinen Bater; während der Streitigkeiten seiner Mutter mit der hessischen Ritterschaft über die vormundschaftliche Regierung, die wir oben berührt haben, wurde seine Erziehung vernachlässigt; dennoch zeigte er frühe einen starken, wißbegierigen Geist und ein für die Freuden und Leiden

feines Bolles empfängliches und theilnehmendes Gemüth; und in seinem kleinen Körper wohnte Kraft und Gewandtheit. Wir wissen, daß er durch kaiserlichen Spruch schon 1518. mit vierzehn Jahren für mündig und regierungsfähig erklärt ward. Es war eine der legten Handlungen Maximilians. Als er auf dem Sterbebette lag, überfiel Franz von Sidingen in Verbindung mit seinem Schwager Göz von Berlichingen und vielen rheinischen und hessischen Rittern das Land des jungen Fürsten um geringfügiger Klagen und Forderungen willen und erpreßte durch den Vertrag von Darmstadt hohe Geldsummen. Auf die Bemerkung eines Beamten, daß Philipp diesen unverantwortlichen Ueberfall seines Landes rächen werde, antwortete Sidingen: „einen Knaben versöhnt man mit einem Apfel." Philipp vergaß diese Rede niemals. Als er auf der Beste Landstuhl am Lager des verwundeten Reichsritters stand, fragte er den Sterbenden: warum hast du in meinen unmündigen Jahren mein Land überzogen? Dieser aber erwiederte ich habe jeßt einem größern Herrn Rede zu stehen. Noch in demselben Jahr 1523 vermählte sich Philipp mit Christina, der Tochter Herzog Georgs von Sachsen, die von ihrem Vater die Strenge und Festigkeit des Gemüths, aber nicht den Haß gegen das Lutherthum geerbt hatte. Und für dieses wurde nun auch der Landgraf gewonnen. Bald nach dem Regensburger Convent wurde ein Armbrustschießen in Heidelberg abgehalten, bei dem sich mehrere oberländische Fürsten und Ritter, unter ihnen auch Philipp von Hessen, einfanden. Man besprach sich daselbst über die Lage des deutschen Reichs und über die religiösen Dinge und faßte Beschlüsse, wie das Volk in guter Zucht und im Gehorsam gegen Gott und die Obrigkeit zu erhalten sei; man nahm sich vor, die Lehre Chrifti rein und lauter" lehren zu lassen. Auf der Reise dahin begegnete der Landgraf dem Melanchthon, welcher in der Pfalz gewesen und Freunde besucht hatte. Philipp ließ den Gelehrten eine Strede Wegs neben sich herreiten und richtete einige Fragen über Religion an ihn, die dieser kurz beantwortete. Beim Abschied ersuchte Philipp seinen Begleiter um ein Gutachten über die großen Anliegen der Zeit. Bald nachher sandte ihm Melanchthon einen „kurzen Begriff der erneuten christlichen Lehre“, würdig des Mannes, der von sich rühmen konnte, er habe die Theologie nie zu einem andern Sweď studirt, als um besser zu werden. Hierin zeigte er ihm das Wesentliche der lutherischen Lehre, die Mißbräuche des Papismus, empfahl ihm die Sache des Glaubens und rieth ihm, das Evangelium nicht zu hindern, nicht gewaltsam noch mit plöglicher Abschaffung aller kirchlichen Ceremonien zu verfahren, dem Ungestüm des Volkes zu wehren. Die Schrift machte großen Eindruck auf den jungen Fürsten. Würdig wies er die Vorstellungen des päpstlich gesinnten Ferber aus Herborn, Guardian der Franciscaner zu Marburg, und seiner Mutter zurück, ließ ein Gebot ausgehen, das Evangelium rein und lauter zu lehren, und schrieb im März des folgenden Jahres an Johann Friedrich von Sachsen, „er wolle eher Leib und Leben, Land und Leute lassen, denn von Gottes Wort weichen“.

VI. Der Bauernkrieg.

Literatur. Der deutsche Bauernkrieg hat das Intereffe der Geschichtschreiber und Geschichtsforscher in neuerer Zeit in hohem Grade angeregt, so daß viele Bearbeitungen und Samm. lungen von Actenstücken und Beitragen in die Oeffentlichkeit gelangt find. Zu den zeitgenöfftschen Aufzeichnungen von Pet. Haarer „Eigentliche wahrhaftige Beschreibung des Bawrenkriegs", Frankfurt 1625, und Lorenz Fries „Geschichte des Bauernkriegs“, in Auszügen gedruckt, und den älteren Werken von G. Th. Strobel, Leben, Schriften und Lehren Thomä Münzers, des Urhebers des Bauernaufruhrs in Thüringen, Nürnberg und Altdorf 1795, von

Sartorius, Geschichte des Bauernkriegs, Goettingen 1795, von W. Wachsmuth, der deutsche Bauernkrieg zur Zeit der Reformation, Leipzig 1834, von Oechsle, Beiträge zu der Geschichte des Bauernkriegs, Heilbronn 1830 und 1844, kamen in den lezten Jahrzehnten: B. 3immermann, Allgemeine Geschichte des großen Bauernkriegs, Stuttgart 1844 und 1854, 3 Bde., H. W. Bensen, Geschichte des Bauernkriegs in Ostfranken, Erlangen 1840, Dieterich, Der Bauernkrieg im Jahre 1525, Ulm 1844, H. Schreiber, Der deutsche Bauernkrieg, mit Urkunden, Freiburg 1863—66, 3 Bdchn., Alf. Stern, Ueber die zwölf Artikel der Bauern und einige andere Aktenstücke aus der Bewegung von 1525, Leipzig 1868, und als Ergänzung: Fr. L. Baumann, die oberschwäbischen Bauern im März 1525 und die zwölf Artikel, Kempten 1871, J. Edm. Jörg, Deutschland in der Revolutionsperiode von 1522 bis 1526, Freiburg i. Br. 1851, C. Hegel, Zur Geschichte und Beurtheilung des deutschen Bauernkrieges (Allg. Monatschr. für Wissensch. u. Lit., 1852), u. a. W.

1. Karlstadt und Münzer.

aller Autoris

Durch den Regensburger Sonderbund wurden die nationalen Bestrebungen, Lähmung die mit einer Kirchenreform auf Grund der Heil. Schrift zugleich freiere staats- tat. rechtliche Ordnungen zu erzielen suchten, in ihrem naturgemäßen Fortgang gehemmt. Das Reichsregiment, durch das Ausscheiden mehrerer geistlichen und weltlichen Fürsten in der gemeinschaftlichen Arbeit gelähmt, durch das kaiserliche Mandat in Macht und Autorität gebrochen, konnte die Regierungsgewalt nicht mit Nachdruck handhaben, die aufgeregten Geister nicht unter Gesez und Obrigfeit beugen. Und auch die Autorität der Wittenberger Reformatoren wurde durch den papistisch - particularistischen Bund geschwächt. Hatte Luther gegen Karlstadt und die Zwickauer aus Rücksicht für den Frieden und aus Schonung für die Schwachen dem Herkommen in den gottesdienstlichen Formen mehr Rechnung getragen, als mit seiner innersten Ueberzeugung sich vereinigen ließ und die Verbesserung der Kirche und des Lebens allein durch das Wort, durch Schrift und Belehrung auszuführen gesucht; so hatte diese Mäßigung doch die Papisten nicht abgehalten, ihn als Kezer zu brandmarken und seine Anhänger zu verfolgen. Dadurch bekam die radicale Partei frische Kräfte. Karlstadt regte sich aufs Neue. Karlstadt in Er hatte sich auf den Wunsch der Gemeinde Orlamünde in den Besiß der Pfarrstelle geseßt, die er früher als Archidiakon der Stiftskirche von Wittenberg verwaltet und durch einen Stellvertreter hatte versehen lassen. Die Regierung legte ihm keine Hindernisse in den Weg, obschon er das Amt nicht ganz in der geseßlichen Weise antrat. Nun schlug der unruhige Mann dieselbe stürmische Bahn ein, die wir schon früher in Wittenberg kennen gelernt. Die Bilder und Altäre wurden aus der Kirche entfernt, die Beichte, die Elevation der Hostie, die lateinische Sprache im Gottesdienst abgeschafft. In einer Flugschrift: „Ob man gemach fahren und das Aergerniß der Schwachen verschonen soll in Sachen so Gottes Willen angehen" rechtfertigte er sich, daß er nicht warte, „bis unsere Nachbarn, die Schlemmer in Wittenberg, nachfolgen“. Wie Thomas Münzer im nahen Allstädt erklärte er sich gegen die Kindertaufe: „das Wasserbad sei nur ein

Orlamünte.

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