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lagen auch bei der großen Erderschütterung in Calabrien im Jahre 1783 zum Grunde. Nach eben diesen Gesehen wurden ohne Zweifel in den Zeiten der Urwelt durch Entwickelung von Wärme, Luft und Dämpfen große Erdstriche aus dem Meere ge= hoben, weil es allein dadurch recht erklärlich ist, wie sich allenthalben in allen Welttheilen, selbst auf den Gipfeln der höchsten Berge, Meeresproducte finden, und daß in vielen Gegenden Ueberbleibsel von Pflanzen und Landthieren, bedeckt mit Meeresproducten, vorkommen, also daß festes Land da war, wo jest Meeresboden ist, da man kaum annehmen kann, daß die höchsten Berge der Grenaèron und die Andes ursprünglich oder in der Folge der Zeiten von dem Meer bedeckt gewesen seyen. (Lesen Sie doch gelegentlich den ersten Theil von Treviranus interessanter Biologie etwa nur von S. 178 nach, der diese Thatsachen zu seinem Zweck anführt.) So nehmen die Hauptperioden und Umschwünge im Innern geistigbelebter einzelner Menschen den nåmlichen Gang, den fie bei einem Zöglingsvolk nahmen. Nach eben den Gesehen, wie bei einzelnen Menschen eine gänzliche Sinnesveränderung vorgeht, ging sie am Pfingsttag bei 120 Christen vor durch den Geist (Ruach). Das innere Leben des erweckten Menschen hålt gleichen Schritt in seinen Hauptverån

derungen und Stufengången mit dem physischen Leben des Menschen. Daher die Ausdrücke: 3eugung, Empfängniß, Wiedergeburt u. s. w., was ja nicht blos Redensarten sind, die im Allgemeinen die Besserung des Menschen bezeichnen sollen, von der ja oft genug ohne diese Bilder die Rede ist, sondern auf die Entstehung, den Gang, die Stufenfolge und den Ausgang hinweisen, wie wir sie bei der physischen Entstehung eines Menschen finden. Darum, wer auf dem rechten Standpuncte steht und die Natur in ihrem Gange nicht einseitig beobachtet, besonders wer einige Analogien in sich erfahren hat, der kann sich aus dem Gange der åußern Natur auch solche Erscheinungen und Verånderungen bemerken, die er noch nicht erfuhr. Manches, was ihm kommt, wird ihm nicht fremd seyn, und ist es peinlich, so wird er es besser tra gen können, weil er weiß, daß es zu seinem Hange gehört.

Indeß wird er eben durch Beobachtung der Natur auch darauf geleitet werden, nicht kleine Modificationen und Verschiedenheiten bei diesem Hange in Anschlag zu bringen, weil auch bei allen Naturgesehen Ausnahmen Statt finden. Es ist Naturgefeß, daß bei Säugthieren und besonders bei dem Menschen keine Frucht ohne Befruchtung Statt findet; und doch hat Treviranus aus den

Schriften der Naturforscher Beispiele angeführt, daß wenigstens Theile von einer menschlichen Frucht ohne Befruchtung in dem Körper gefunden worden. *) Alle Doppelthiere und Doppelmenschen, alle Geschöpfe, die mehr Glieder als gewöhnlich haben, (Treviranus führt sogar aus Borelli, Rudbek, Denis und Littre Beispiele von Menschen an, die zwei oder drei Herzen hatten), oder denen gewisse Glieder fehlen, find solche Ausnahmen. Es ist Naturgesek, daß der Same in dem Innern der Frucht ist. Bei der Erdbirne und bei mehreren Pflanzen siht er auf der Oberfläche. Es ist Naturgesek, daß jede Pflanze mehr oder weniger in der Erde wurzele; aber der australlåndische Feigenbaum (ficus australis) wuchs in Edinburg, ohne daß er von der Erde berührt wurde. Von ihren Wurzelenden bis zu den äußersten Blåttern betrug 1819 die Långe der Pflanze 7 Fuß, die größte Dicke des Stammes 5 Zoll im Umfange. Der Baum seßte Feigen an, wie man sie kaum in Kew findet. Der Gårtner selbst beschreibt den Baum in dem Edinburger philosophical Journal. Ob es nicht philosophischer wåre, alle diese Ausnahmen zu

*) Siehe Biologie 3. Th. S. 306 2c.

leugnen,

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weil fie gegen die Naturgesehe feyen?!! Auch hier findet sich Analogie mit der innern Natur. Paulus wurde den gewöhnlichen Weg durch Selbsterkenntniß, Reue, Glauben und Liebe zu Jesus, zu Thätigkeit für ihn geführt. Petrus liebte den Herrn, ehe er sich und seine Schwäche kannte. Johannes fing mit Liebe an und hörte mit Liebe auf. Aehnliche Modificationen finden sich in der Führung Taulers, Thomas, Fe= nelons, der Guyon und Anderer.

2) Auch in der Natur findet sich eine Mystik in jedem Sinne des Worts. In ihr wird Viel offenbart, aber auch eben so Viel, vielleicht noch Mehr verborgen. Manches ist offenbart den Eingeweihten, Manches bleibt auch ihnen ein Geheimniß. Ich will Nichts sagen von der geheimnißvollen Elektricitåt, dem Magnetismus, besonders dem thierischen, von der wunderbaren Reproductionskraft der Polypen. Ich will nur einige neuere Beobachtungen berühren. Der scharf beobachtende und scharfsichtige Treviranus beobachtete, daß erst dann Infusionsthiere oder grüne Materie in Pflanzenaufgüssen zum Vorschein kommen, wenn das Wachsthum der Pflanzen abzunehmen anfing; und er fragt, wie die Entstehung der Infusionsthiere durch lebende Pflanzen unterdrückt werde? ob etwa die Pflanzen die Eier derselben einsaugten? weiß

aber die Fragen nicht zu beantworten. Eben so unbegreiflich ist die Fortpflanzung dieser Thierchen durch Theilung oder Losreißen von einander, fo wie bloße Knochenzähne und Knauel von Haaren, oder gar Knochen mit Zähnen beseßt, die an Größe denen eines zwanzigjährigen Mädchens gleichen, 7 bis 10 Pariser Zoll lang sind, aber nicht die geringste Aehnlichkeit mit irgend einem Menschenknochen haben, die Blumenbach gezeichnet hat. Wer hat noch das viele Jahre lang dauernde Leben von Kröten in hartem Stein, also ohne Luft, Licht, Wasser und irgend einen Nahrungsstoff erklärt oder begriffen? was doch Sinellie als Augenzeuge bestätigt? Wer erklärt den Neu-Wallifischen Feigenbaum, der ohne Berührung der Erde beinahe 8 Fuß hoch wird und saftige Früchte bringt? Darf es nun wundern, wenn es Geheimnisse in der Geisterwelt, in ihren Veränderungen und Abstufungen gibt, da wir solche in der Körperwelt finden, die wir mit Augen sehen?

3) In der äußern Schöpfung steigt Alles stu= fenweise; eine Art von Geschöpfen hangt mit der andern nach oben und nach unten hin zusammen. Vom Sandstein bis zum Edelstein, von dem Moos bis zu der Teder, von der Auster bis zu dem Elephanten, bis zum Menschen steigt Alles lückenlos empor. Nur zwischen dem Menschengeist und dem

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