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wird. Zu den lefenswürdigften rechnet Rec. das, was Bibel; von dem fchädlichen Mifsverftande, die ganze Hr. G. über den Ausdruck fagt: laffet uns Menfchen ma Sammlung biblifcher Schriften Wort Gottes zu nennen, ehen S. 217 ff. Gegen einzelne Sätze liefse fich wohl ,,Stimme, der Wahrheit, die unfer Herz zum Guten gé noch etwas einwenden: Z. E. S. 59. will Hr. G. die neigt macht, ift Gottes Stimme, fie werde gehört, wo Neuheit des Sabbaths auch daraus beweifen, weil er ein ,,fie wolle, fie fpreche in einer Sprache, in welcher fie Bund heifse. Heifsen Regenbogen, Befchneidung etc. ,,wolle." Ueber das Entstehen und die erfte Beftimnicht eben fo, ohne deshalb neue Anstalten zu feyn? Auch mung der einzelnen Schriften in der Bibel u. f. w. ein vorfcheint der junge Nehemias und der glühende Ezechiel trefliches, lefenswürdiges Stück fur viele! In den bey(S. 60). dafür nichts entfcheidendes beweifen zu können. den folgenden Stücken fürchtet erft Kriton, man gehe zu ,,S. 25. Die Wochenrechnung von 7 Tagen kaun fich weit in der Berichtigung des biblifchen Lehrbegriffs, und ,,nicht wohl von den ersten Menfchen, vielleicht nicht er werde am Ende in allen religiöfen Erkenntniffen un „einmal von Noah, herfchreiben, da wir bey den Grie. ficher werden, es fey nicht wohlgethan, und der Natur ,,chen und Römern nicht die geringfte Spur davon an- der Religion gemäfs gehandelt, dafs wir so sehr vernünf,,treffen etc." Den Satz dahin geftellt, konnten Römer tig werden, und der Empfindung fo gar keine Rechte und Griechen hier wohl mit Grund angeführt werden? mehr übrig laffen. Timotheus antwortet: für den, der Das Unfchickliche der oft fehr langen Anmerkungen fühl nur die Wahrheit fucht, um nach ihren Grundfätzen zu te der Vf. felbft S. XII. er hätte also beffer gethan, einen handeln, und der fich von den Banden der Religion nicht Theil derfelben, wie z. E. S. 161. 163. der Einleitung loswinden will, um defto ungebundener zu leben, ift einzufchalten, andere aber in fogenannte Excurfus zu- nichts zu fürchten. Es gefchieht itzt lauter und häufiger, fammenzufchmelzen. Was man an einer überall bestimm- dafs die wichtigen Lehren des Christenthums bezweifelt ten und lichtvollern Darftellung der vielen in einander werden, aber nicht itzt zuerst, es ist jederzeit gefchehen. kreuzenden Auslegungen diefer erften Urkunde in der Das Stillfch weigen über eine Sache von Wichtigkeit kann Einleitung vermifst, wird der gel. Vf. bey einer neuen eben fo wohl die Folge einer Gedankenlofigkeit oder Auflage leiften können, allenfalls auch die in der Vorrede Gleichgültigkeit gegen fie feyn, als es zuweilen die Fol und an andern Orten gemachten orientalischen erdetiefen ge der ftillen unerfchütterten Ueberzeugung ift. - Be Verbeugungen, durch welche die befcheidenen oecidenta ftimmte Erklärung über das Wichtige und Wenigerwichti fchen Gelehrten nur fchamroth gemacht werden, mäfsigen. ge, aus dem Zufammenhange mit dem praktiichen Le ben. Die Anwendung davon auf die verfchiedenen Mey LEIPZIG, b. Weidmann. Auguft Herrmann Niemeyers nungen von Gebetserhörung und von dem, was Jefus Timotheus. Zur Erweckung und Beförderung der feiner geueimnisvollen Natur nach fey dabey eine Andacht nachdenkender Chriften. Erfte Abtheilung. fehr paffende Parabel-imgleichen von dem Beyfande 162. S. Zweyte Abtheilung. 162. S. Dritte Auflage eines göttlichen Geiftes verdient befonders nachgeleen 1789. Dritte (neu hinzugekommene, Abtheilung. zu werden. Der Ausdruck S. 211. Gottes Odem wehet Die auch in grofs Octav mit dem befondern durch die ganze Schöpfung, gefällt Rec. nicht, delta Titel gedruckt ift: Nachtrag zur erften und beffer der Befchlufs: Du fagft, o Krito, wir werden zweyten Hälfte des Timotheus u. f. w. 1790 217 S.,,faft zu vernünftig! Wollte Gott, dafs alle weiffagen(14 gr.) ,,ich meyne, alle vernünftig werden könnten, denen das Beyde erfte Theile diefer Schrift find aus den 2 erften,,erhabene Vermögen, es zu werden, gegeben ift! Die Ausgaben genug und rühmlich bekannt. Die dritte Ab-,,finnliche Religion ift für finnliche Menfchen. Sie mag theilung enthält 20 religiöse Gefange, die gröfstentheils wohlgerathen find; Dann 11 Betrachtungen unter dem Titel Beschäftigungen der Andacht und des Nachdenkens durch Veranlaffung wichtiger Schriftftellen und endlich 5 Befchäftigungen des religiofen Nachdenkens bey verfchie denen Veranlaffungen. Alle nützlich zu lefen, doch ha ben fonderlich Rec. unter den letzten gefallen: Ueber die Bibel und ihren Gebrauch für itzige Bedürfniffe, und Ueber die Beruhigung des Herzens bey dem Unficherwerden verjährter Religionsmeynungen. Kriton an Timotheus, und Timotheus Antwort an Kriton. Vom Gebrauch der Bibel fagt er unter andern zu feinen verständigern Bibellefern S. 180.,,lhr feyd von dem Sinnlichen mehr zu dem Geiftigen übergegangen, und habt nichts dabey ,,verlohren, dafs manche dunkle Empfindung fich in Ver"ftandesbegriffe aufgelöset hat, gefetzt auch, dafs ihr euch dabey zuweilen etwas kälter vorkommen folltet." Von der Schädlichkeit des zu frühen Lefens der ganzen

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Bedürfnifs des fchwachen ungebildeten Verftandes feyn. Wir müffen das Bedürfnifs auf keine Weife ohne Noth verlängern oder vermehren...... gut handeln ist ungleich fchwerer, als fromm schwärmen u. f. w. Möchte diefe Schrift von vielen gelefen und beherzigt werdeu, die fich bisher fürchteten, vernünftig zu werden!

PÄDAGOGIK.

Riga, bey Hartung 1790. Summe von Erfahrungen
und Beobachtungen zur Befördrung der Studien in
den gel, Schulen und Universitäten, von D. G. Schle
gel.
Zweyte verbefferte Ausgabe, XL und 347

S. 8. 20 gr.

Der Vf. hat in diefer neuen Ausgabe, was ihm Ehre bringt, die Recenfionen feiner erften Auflage, und die Schriften die feitdem erschienen find, genutzt.

ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Sonnabends, den 18. Junius 1791.

NATURGESCHICHTE.

FRANKFURT a. M. b. Gerhard u. Körber: Orographifche Briefe über das Siebengebirge und die benachbarten zum Theil vulkanischen Gegenden beider Ufer des Niederrheins, an Hn. Jofeph Paul Edlen von Cobres u. f. w. von Carl Wilhelm Nofe, d. A. W. D. u. f. w. Mit Kupfern. Zweyter Theil. Weftliche Rheinfeite. 1790. 438 S. in 4. (uhne Register.)

Der

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körnern, Feldfpath- und Hornblendekryftallen redet, welche darin angetroffen werden. Bey Tönchencheim nennen die Leute die Basaltstücke Bachkatzen. 17ter Brief. Von den Gebirgen der abendlichen Seite des Nettefluffes bis zum Lacherfee. Die nahe Nachbarschaft des Thonfchiefers und des zum Theil durchs Feuer veränderten Bafal tes veranlasste Hn. N. eine Röfche treiben zu laffen, ihre beiderseitige Verbindung zu entdecken. Es gefchah. und er fand nun zwischen beiden ein anderthalb Fufs ftarkes Lager von verwittertem Thonfchiefer und Bafalt. er erfte Theil diefes geognoftifchen Werkes enthielt, An den Tönnigesbergen 3 verschiedene Arten von gewie unfere Lefer fich noch aus der Anzeige deffel- branntem Bafalt. (Hier fcheint auch Wacke mit im Spiele ben (m. f. A. L. Z. Jahrg. 1790. No. 147. S. 449.) erin- zu feyn.) Den Krater des Kreutgesberges leugnet unfer nern werden, 13 Briefe über die öftliche Rheinfeite. Der Vf.. 18ter Brief. Ueber den Lacherfee, die umher befind 14te Brief macht nun den Eingang zu dem vor uns lie- lichen Gebirge und über das Geftein und die Brüche bey genden Theile aus, und beginnt mit Ergänzungen der Niedermennnich. Am Crufter Ofenberge trifft man ein Oronomie der öflichen Rheinfeite. Sie betreffen eigent- bafaltartiges Gemenge an, worin Feldspath, (Horn? } lich die 162fte Seite des Iften Theils, und enthalten Be- Blende, Glimmer, Citrine (vielleicht Olivin) häufig; merkungen über die Gebirge an dem Sieg fluffe. Am Wolfs- aber auch zuweilen Brocken von einem Gefteine befind berge, eine Viertelftunde öftlich von Siegburg verwitter- lich find, wovon Hr. N, es unentschieden läfst, ob es ter Porphir (?) mit einer Hauptmaffe, welche fettig, Hornblende- oder Chloritschiefer ift. - In diefer Gegrünlichgelb ift, und das Waffer zifchend verfchluckt, gend ftatuirt derfelbe auch ächt vulkanischen Sand. alfo wahrscheinlich eine Abänderung von Bol. S. 17 lie- Am Lacherfee felbft wird unter mehreren Fofklien der fet man eine wichtige Bemerkung über (Horn-)Blende- Thon gefunden, woraus zu Tönnigestein die Sauerwafkryftallen in Grauwacke und über deren Verwandtfchaft ferkrüge gefertiget werden. Merkwürdig ist auch ein mit Bafalt. Es findet fich dergleichen bey Blankenberg. Schlackenhügel von 74 Fufs Lange und 24 Fufs Höhe Den Befchlufs diefes Briefes machen Berichtigungen und an diefem See. Den Sand des letzteren fand Hr. N. übriVergleichungen, wozu Hr. N. durch die 2te Ausgabe von gens ganz gemein, und nichts weniger als vulkanisch. des Hn. Dupuis 1. u. 2. Abtheilung der mahlerifchen Aus- Den niedermenniger Mühlftein nennt der Vf. auch,,Säulenfichten, und durch das dritte Heft der mahlerischen Rei-,,bafalt, durch vulkanifches Feuer in etwas verändert, fe am Niederrhein vom Hn. von Schönbeck veranlasst wur- ,,recht eigentlich geröftet; aber bey weitem nicht weder de. In der Nachfchrift ftehen einige gute Nachrichten eigentlich verfchlackt, noch verglaft. Den Bimstein, über die bey Rheinbreidbach brechenden Erze, zu deren wovon Voigt und Collini bey diefer Gelegenheit reden, Mittheilung Hr. N. durch verfchiedene erhaltene Stufen beftreitet er ebenfalls. Einige feine Bemerkungen, denUeGelegenheit erhielt. 15ter Brief. Reife von Neuwied nach bergang des Bafaltes inWacke betreffend, schliefsen diefen Pleit und dem benachbarten Hummerich. Obgleich Hr. N. Brief. 19ter Br. Gebirgsftrich von Niedermennich bis Megen. die Gebirgsart des letztereren mit seinen Vorgängern eben- Die Steinarten des Hochfteins, Geishals, der Taufkopfe, falls für Lava erklärt, und zwar für folche, die dazu des Burg- und Rudenerberges, Bredelkopfes, Boderberges, aus Bafalt durch nachherige Schmelzung gebildet ift, fo Hochfummers und Billeberges werden hierin mit grofser leugnet er doch das Vorhandenfeyn wahrer vulkanischer Ausführlichkeit beschrieben. gofter Brief. Reife von Bell Afche, deren de Luc und Voigt erwähnen. Sand, Bimsflein bis zur Brohl. Eine halbe Viertelftunde vom Breitalsberund Tras führen dorthin. 16ter Brief. Befchreibung ei ge ein Mühlsteinbruch, deffen obere Lage 12-16 Fufs niger Gebirge zwischen den Flüffen Nette und der Mofel. mächtig, trafs- und weinsteinartig ist, und worauf 12 Der Mühlfteinbruch bey Baffenheim liefert 2 verfchiedene Fufs ftarke Lava folgt. Unter diefer kömmt ein brauch Lavenarten. Südöftlich von da nach der Mofel zu barer Mühlstein, den man 20 Fufs mächtig fand. Grauwacke. Zwifchen Andernach und Kettig wird Lehm Der Bafalt des Veitskopfes ift, der vulkanifchen Nachbar(nicht Leimen, wie Hr. N. fchreibt) in fäulenförmiger Ge- fchaft ungeachtet, vom Feuer gar nicht angegriffen.. ftalt angetroffen, wobey Hr. N. die fehr richtige Vermu- Auch Kalkstein eine Viertelftunde von Burgbrohl, der zuthung aufsert, dafs das Unterlager derfelben wahrschein weilen kleinriffig, von Wurzelfafern u. dgl. durchlöchert lich ein aufgelöfeter Bafalt fey. Rec. findet diefs um fo ift. An einem andern Orte werden Blätterabdrücke, wahrscheinlicher, da der Vf. in der Folge noch von Quarz- Wurzeln, Baumäfte u. dgl. m. darin gefunden. A. L. Z. 1791. Zweyter Band. Yyy

66

Die

Tuf

Tufheinbrüche gewähren einen romantifchen Anblick.
Der Creuzberger Bafalt erhält ein fchiefriges Gewebe.
(Uebergang iu Porphirfchiefer?) 21fter Brief Vom For-
nicher Bafalt und deffen Nachbarschaft. Aufser mancher-
ley Ausgezeichneten enthält diefer Bafalt Porzellanjaspis
(?) und foll nach und nach ganz in Erdfchlacke überge-
hen; je nachdem einzelne Parthien davon dem Feuer
minder oder mehr ausgefetzt waren. Die Flözlagen des
Kirchberges befchreibt Hr. N. als abwechselnde Schich-
ten von gelblichgrauen thonigem Sande. Bimsftein,
and abgerundeten fchwarzen Thonfchieferflücken, welche
anderwärts für Schlacke ausgegeben find. 22fter Brief:
Reife von der Brohl nach den füdwestlich befindlichen Ber-
gen. Am Eyberge, Kupferkiefs, am Reutelberge Grau-
wacke. Die Lava und der Krater, welche de Luc am Stein-
berge und Herchenberge angetroffen zu haben erzählte,
haben keine phyfifche Exiftenz, nach des Hn. N. Bericht.
23fter Brief. Vom rheinischen Trafs und dem darinn ent-
haltenen Bimsftein. Angenehme Nachrichten über die
phylifche Befchaffenheit, und über das technifch-öko-
nomische der Rheinischen Trafsbrüche werden hier fo
wenig vermifst, als fcharffinnige Beobachtungen über die
dem Trafs beygemengten Foffilien. Was indeffen von
den (fogenannten) Müttern des Bimsfteines und des Trafs
beygebracht ift, möchte Rec. nicht unterfchreiben, und
fieht fich vielmehr verbunden, Hn. N. zu erinnern, dafs
aus dem Uebergange einer Steinart in die andere, keine
ficheren Schlüffe auf den Urfprung der einen aus der an-
dern gezogen werden können, denn jener ift immer nur
fubjectiv wahr, aber diefer mufs objective Gültigkeit ha-
ben. 24fter Brief. Von einigen Gebirgen der hohen Eifel.
Obgleich diefes Gebirge nach dem erften Reifeplane des
Vf. nicht mit unterfucht werden follte, fo konnte er
diefes doch in der Folge wegen der intereffanten Gegen-
ftande nicht unterlaffen. Ein altes Bleybergwerk bey Niz
ift hier genannt, und die Bafalte des Hellbrichs, Hübels,
Beilfteins, Poichtenberges, hohen Kellberges, der Niepen
burg etc. werden befchrieben. (Der Backofenftein bey
Weiber fcheint doch blofser Sandstein zu feyn.) Auch
gefchieht einiger Porphire Erwähnung. 25fter Br. Ue-
ber die Gebirge an der Aar und in der niederen Eifel bis
gegen Oberwinter. Bafalt, Thonfchiefer, Sand- und Kaik-
tein kommen dafelbft vor. Bey Boresdorf wird bitumi-
nöfes Holz (Braunkohle) gegraben, welches man dort zu
Alche brennt, und letztere über die Fruchtfelder freut,
26fter Br. Vom Unkelfleiner Bruch bey Oberwinter, deffen
Gebirgsarten und feiner Nachbarschaft. Ganz überein-
Himmend mit den Nachrichten, die wir auch von Hn. v.
Humbolt hierüber erhalten haben, nur, wie es fich ver-
fteht, mit viel mehr Ausführlichkeit befchrieben. Die
Knochen, welche fich nach Hn. N. neben dem Pechftein-
artigen Foffile im Bafalte finden follen, hat Jener jedoch,
wenn uns das Gedächtnifs nicht trügt, nicht mit ange-
Bey diefer Gelegenheit erklärt fich auch der Vf.

führt.

die labradorifche Hornblende; vielleicht würde manches
zur letztern zu rechnen feyn; vielleicht find es aber
nur die verfchiedenen Modificationen der Verwitterung,
welche Hr. N. bey Beftimmung der bafaltifchen Horn-
blende in den Weg treten. In allen Fallen ift wenig
ftens der Name Blende fchlechthin, hier fehr gemifsbraucht,
da wir ein metallifches, ganz davon verfchiedenes,Fofil ha
ben, welches in dem verjährten Befitze diefes Namens
ift. 27fter Br. Reife von Oberwinter zu den weftlich le
genden Gebirgen bis Bona; Rückkehr nach Elberfeld. Ba
falt, Mandelstein, Porphir und Thonfchiefer mit ihren Ge
mengtheilen, blieben auch hier die Gegenstande der Be-
obachtung. 28fter Br. Einige Nachrichten über ein vulka-
nifches Gebirge der hohen Eifel. Eine Gebirgkette, wel
che fich von hohen Kellberg nordwestlich zeigte, zog des
Vf. Aufmerkfamkeit auf fich, und veranlafste feinen
Reifegefährten Perz, fie zu unterfuchen, deffen dar
über abgeftatteter Bericht den Inhalt diefes Briefes aus
macht. Eine Menge von Schlackenbergen stehen in
Umkreife mehrerer Stunden, zu hunderten zufammenge
drängt, und zeigen ganz ähnliche Verhältniffe, als das
weftliche Rheinufer felbft., 29fter Br. Ueberficht. Re-
cenfent gefteht, dafs ihm diefer Brief hinlanglich für
die Anftrengung belohnet hat, welche ihm das Le
fen der vorhergehenden, davon er bey aller Weitfchwei
figkeit und einer bis ins Kleinliche gehenden Genauig
keit des Vf. nicht eine Zeile verlieren wollte, koftete.
Wcm es an Geduld cder Zeit fehler, das Ganze durch-
zugehen, dem müffen wir wenigftens diefen Brief auf
das Aeufserfte empfehlen; denn man erhält nicht nur
darin eine vollkommen klare Darstellung der Theorie
des Vf. von den jetzt streitigen Materien, fondern auch
fehr viel Belehrung über die Veranlaffung des vulkani
fchen Syftems, über die fpecififche Verfchiedenheit der La
va etc. - Diefem Briefe nach hält es alfo der Hr. Vf. für
eine ausgemachte Walirheit, dafs der Bafalt neptunichen
Urfprunges fey; ob er gleich vor feiner Reife zur Par
tey der Vulkaniten gehörte, und nach diefen Briefen,
am weftlichen Rheinufer, eine Menge Feuerproduce mit
und unter den Bafalten antraf. Seine Vorgänger am Rhein
haben fich daher, wie es fcheint, einer Unterfuchungs-
fünde fchuldig gemacht, indem fie keinen gehörigen Un-
terfchied zwifchen Dingen machten, welche der Einwir
kung des Feuers ausgefetzt gewefen find, von denen,
welche fie niemals erlitten, aber in der Nachbarschaft
von jenen vorkommen.-
auf der andern Seite nicht genug über Ha. Nafe wun
dern, dafs diefer bey feiner grofsen Unparreylichkeit und
feinem bewiesenen Scharffinne, nichts von dem Unter-
fchiede der Pfendo vulkane von den ächten Vulkanen wil
fen will als welches vorzüglich aus der Erklärung S. 353
und aus den Erinnerungen gegen Hn. Stonz S. 291.cen
hellet.
Erdbrandes von einem wüthenden Vulkane nicht zu ver
Gleichwohl ift doch der Unterfchied eines blofsen

Wir können uns aber auch

(in einer Note), warum er ftets Blendekryftallen schreibt, kennen. Jener verändert bloss schon vorhandene Fosilien der ihm bekannten Charakteriitik nicht alle hieher gehö- ge ganz neuer Foffilien, durch Materialien, welche in und nicht, Hornblende. Nemlich deswegen, weil Er nach in einer unbeträchtlichen Tiefe; diefer erzeugt eine Men rigen kry fallinifchen Foffilien unter Werner's gemeine feinem Heerde vorhanden find, und zwar gewöhnlich in den tiefften Schlünden; jener wirkt nur auf einen klei nen Bezirk, und lässt die veränderten Fofiilien ruhig an

und bafaluifche Hornblende bringen könnte. Wir haben indeffen noch 2 Arten davon, den Hornblendfchiefer und

dem

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dem erflen Orte ihrer Erzeugung; diefer fchleudert mit ungeheuern Kräften die gröfsten Maffen wie den feuch ten Sand aus den äufserften Abgründen in meilenweite Entfernung von ihrem wahren Geburtsorte weg. Daher können wir es nicht billigen, dafs Hr. N. das Wort Erdfchlacke als gleichbedeutend mit dem Worte Lava gebraucht hat, da jenes nur bey Erdbränden, diefes bey wirklichen Vulkanen, Anwendung finden follte, und wir find überzeugt, dafs die Rheingegend dem noch weit richtigere Refultate liefern müfste, welcher fie aus dem angeführten doppelten Gefichtspuncte betrachten würde. Die Nachträge gehen von S. 402-438., und enthalten theils Zufatze, theils Berichtigungen zu beiden Theilen, nebft Einbaut und Mifsklang in den neueften mineralogifchen Schriften. Mit der Erklärung der Kupfertafeln und einem Verzeichniffe der angeführten Schriftfteller ift die fer zweyte Theil gefchloffen, deffen Anzeige wir nicht ohne das Bekenutnifs fchliefsen können, dafs dem Vf. wegen der grofsen Sorgfalt im Beobachten und Aufzeichnen wahres Lob gebühret, und dafs er eine feltene BeIcfenheit befizet; wir können aber auch nicht umhin, im Namen des Publicums noch zwey Bitten an ihn ergehen zu laffen. Die eine betrifft feine Schreibart, welche wir künftig gedrängter und weniger declamatorisch wünschten, damit folche Stellen, als S. 95, 150, 175, 345 etc. vorkommen, nicht Antofs verurfachen. Die Sachen find recht gut gemeynt, allein die Darstellung ermüdet. Die 2te betrifft die Kupfertafeln, wegen welcher wir ganz, mi einem andern Rec. des ersten Theiles, darinn übereinstimmen, dafs fie faft gar nichts zur Erläuterung beytragen, und das Buch unnöthig vertheuern. Damit verfchone uns alfo Hr. N. in Zukunft; dagegen jeder die petrogr. Karte gewifs mit der gröfsten Sehnsucht erwartet. Sie erfcheint, wie wir nun wiffen, auf Oltern, und mit ihr ein 3ter Theil, welcher theils eine Nachlefe, theils ein ausführliches Sachregifter enthalten wird, worauf wir fehr begierig find. (M. f. Nofe' Brief in Crells Annal. 1790. 2. B. S. 125.)

ERLANGEN, bey Walther: Unterhaltungen für Conchilienfreunde und für Sammler der Mineralien. Er fles Stück. 1789. 106 S. in 8. (12 gr.) Hr. Superindent Schröter unterzeichnet fich hinter der Vorrede als Herausgeber diefer periodifchen Schrift, davon 4 Stücke einen Band ausmachen follen, und verfichert, dafs fein zahlreiches, aus mehr als 16000 Numern bestehendes Kabinet, welches in beiden oben angegebenen Fächern noch jährlich durch feine auswärtigen Freunde anfehnlich vermehrt würde, ihn vor Mangel an Materialien völlig ficher ftelle. - Das vorliegende Stück begreift: 1) Einige noch unbefchriebene Schneckendeckel. Was die Klaffifikation derfelben betrifft, fo bezieht fich der Vf. auf feine weitläuftige, im 5ten Bande des Journals für die Liebhaber des Steinreichs und der Conchiologie darüber entworfene Abhandlung. Hier ist die Rede vorzüglich von den, hornartigen Deckeln, und zwar von verfchiedenen Abänderungen des kegelförmigen Kraufels, (Trochus conulus Linn.) des nordischen Kinkhorns, (Murex antiquus Linn.) vom geknobbelten Weitmunde. Baccinum patulum Linn.) Die Fortsetzung wird im

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nächsten Stücke folgen. 2) Beyträge zur Kritik über die richtigen Synonymien für das Linnaische Conchyliensystem. Da hierdurch eine Berichtigung der Widerfprüche neuerer Schriftfteller, wenn fich felbige auf Abbildungen älterer Schriftsteller, als Linne, beziehen, abgezweckt wird, fo find dergleichen Beyträge in der That fehr verdienftlich, befonders wenn der Vf. mit gehörigem Scharffinne und ganz unpartheifch zu Werke geht. Für diefs mal find die Beyfpiele aus dem Rumph gewählt. 3) Con chyliologische Rhapfodien. Unter diefer Ueberschrift will Hr. S. ganz neue und wenig bekannte Entdeckungen und Berichtigungen conchyliologischer Gegenstände mittheilen. In vorliegendem Stücke liefert der Vf. a) einige noch nicht allgemeinbekannte, zum Theil erft neuerlich (?) bekannt gewordene Miesmuscheln. Eine derfel ben ift Mytilus fmaragdinus des Chemnitz; zwo andere aber find damit fehr verwandte Arten. Von allen dreyen find sehr gute illuminirte Abbildungen beygelegt. b) Einige nordamerikanische Conchylien. Es find Abänderungen von der Mactra Americae feptentr. Venus mercenaria, Tellina albida, T. baltica. Condinum edule, Chama caly-. culata, Mya arenaria, Cyprea exanthena, Murex pileare, Turbonoa Buccinum areola, und einigen noch nicht ganz bestimmten Arten des Murex, welche Hr. S. fämmtlich yon Hn. Spengler in Kopenhagen erhalten hat. 4) Mineralogische Rhapfodien. Es find Nachrichten, welche eine feltene Entrochiten Versteinerung aus Schweden, den bey Lüneburg brechenden Gipsftein, Verfteinerungen der Gattung Bulla des Linné, ferner den Trapp, den grönländifchen Turmalin, die labradorifche Hornblende vom Harz, und den Schielerfpat oder Labrador - Stein aus Rufs-. land betreffen, und in der angeführten Ordnung auf einander folgen. Merkwürdig ist die Beobachtung des Vf., dafs der Lüneburger Gips, worinn die Boraciten liegen, als Hygroskop wirke. Rec. befitzt auch dergleichen, hat aber diefe Erfcheinung an feinen Exemplaren nicht bemerken können. Bey dem Trapp vergleicht Hr. S. ein in feinem Kabinette befindliches Exemplar, mit der Cronfredtischen Befchreibung. Jenes ift von Island, und fcheint eher zu den Mandelfleinen zu gehören, der jedoch häufig für Trapp ausgegeben ist. — Die bekannte Harzer Hornblende wird hier Meffing- Labrador genannt, wofür fie die Stufenhändler aus Gewinnfucht gern ausgaben, und mehrere Mineralienfanımler aus Unkunde und Leichtglaubigkeit theuer bezahlten. 5) Die aurorafär bige Porcellanfchnecke. Aus den Freundfchaftsinfeln der Südfee. Da die Cyprea Aurora des Solander bis jetzt nur in dem fchr feltenen Werke des Engländers Martyn abgebildet, und diefe Schnecke felbft fehr koftbar ist, fo werden die Conchylienliebhaber dem Vf. die hier gegebene Befchreibung und Abbildung gewifs danken, um fo mehr, da letztere fich durch Deutlichkeit der Zeichnung. und Schönheit der Illumination fehr empfiehlt. 6) In dem Anhange folgen Recenfionen.

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ERLANGEN, b. Walther: Der Schmetterlinge XXXVIII, XXXIX, XL Heft. Tom. IV. Tab. CXXXIV — CLI. Bog. T-Aa. gr. 4. 1788 90. (3 Rihlr.) In diefen Heften werden beschrieben: Phalaena Noctua Subfequa. Kleine gelbe Bandphalene. Aller WahrscheinYyy 2 lichkeit

lichkeit nach eben die, deren Hr. P. Fabric. (Mant. Inf. T. II. No. 116.) unter dem Namen Noct. Orbona, ohne des Syft. Verz. der Wiener zu erwähnen, gedacht hat. Ihre Aehnlichkeit mit der N. Pronuba ift nicht zu läugnen, indeffen werden es doch nur künftige Erfahrungen und Beobachtungen erweifen können, ob fie wahre Art ift. Jene kleine auf den Unterflügeln liegende fchwarze Streife, würde Rec. nicht mit Hn. E. punctum nennen, eher mit Hn. Fabr. ftriga. Die zwote (Tab. CIV. Fig. 2.) Abänderung ist merkwürdig. weil ihr diefe friga fufca ganz fehlt. Noet. Janthina W. Grünlich graue Bandphalene. Die Knochifche und Fueslinifche Ph. N. Domiduca. Noct. Paranympha L. Gelbe Bandphalene mit zwey gerundeten Binden. Noct. Nymphaea. Gelbe Randphalene mit zweyzackigen Binden. Noct. Nymphagoga. Gelbe Bandphalene mit gerader Binde. Beide Arten haben überaus viel ähnliches mit einander, welcher Umftand auch die Veranlaffung gab, dafs man beide nur als Gefchlechts verfchiedenheit betrachtete. Hr. E. wird aberHr. E. wird aber in der Folge das Männchen der Nymphaea, und das Weibchen der Nymphagoga zur Vergleichung_darlegen. Diefem ungeachtet charakterifirt fie Hr. E. doch nicht genau genug, indem die fafciae duae rectae in alis pofticis, die eine, von der andern, die fich durch fafcias duas angulofas auszeichnen foll, nicht hinlänglich kennbar machen. Wie wenig die Direction der Binden auf den Unterflügeln als wefentliches Merkmal gelte, weifs man durch die vorhandenen Beyspiele an mehrern Bandpha lenen. Uebrigens find beide Arten in dem füdlichen. Italien, und erftere auch um Lyon, entdeckt worden. Noct. Hymenaea W. Gelbe Bandphalene mit getrennten Binden. Noct. Puella. Die kleinere Parthenias. Die kleinwolkigte Eule mit gelben Hinterflügeln. Diefe hat die gröfste Aehnlichkeit mit der bereits befchriebenen und (Tab. LVIH. Noct. 6. S. 53.) abgebildeten Noct. Parthenias, und ist nach Hn. E. Zeugnifs felbft nur durch wenige Veränderungen verfchieden. Sie ist um Frank

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die in dem 33ften Hefte, (welches 1787 herauskam,) abgebildeten Arten in diefem gegenwärtigen neuesten 40ften Hefte nicht alle befchrieben!

NEAPEL: Dominic. Cyrilli Tabulae botanicae elementa res quatuor priores, five icones partium, quae in fundamentis botanicis describuntur. 1790. Fol. 5 Bog. 4 Kupfert.

Nach der Abficht des Hn. Vf. ift diefes Werk beftimmt, die grofse Verfchiedenheit einzelner Blüthen- und Be fruchtungswerkzeuge figürlich darzuftellen, und folche hier nur deswegen mit einer kurzen Erläuterung zu be gleiten, weil er in feinen fundament. botan., die fchon früher in zween Octavbänden herauskamen, fie bereits umftandlicher befchrieben hat. Auch will er fich hier an keine befondere Ordnung binden, und nicht wie in feinen fundament. botan. zuerft die Wurzeln, Stämme, Blätter u. f. w. abhandeln, fondern mit den wichtigern und am meisten entscheidenden, den Nektarien, Staubfäden und Staubmehl anfangen, jene aber dennoch nachher folgen laffen, wornach man denn, wenn das ganze Werk gefchloffen worden, die Kupfertafeln, (die zu diefer Abficht auch nicht beziffert find, und nur die Rubrik, z. B. Nectarium I erhalten.) nach einer felbftbeliebigen Mo thode legen kann. Die Ausführung entspricht nach unferm Gefühl des Hn. Vf. beyfallswürdiger Abficht vollkommen, und es kann nicht fehlen, dafs deffen Werk, wenn es dereinft völlig zu Stande gekommen, das vorzüg lichfte unter denBüchern werde, welche die elementarische Botanik auf eine befriedigende Art abhandeln. Dafs es fei ne Vorgänger, unter welchen felbft der verewigte Archia ter von Linne an der Spitze fteht, und Scopoli, Miller, etwa auch Reufs, weit zurücklaffen wird, verfteht fich freylich. Dies fühlte wohl felbft fchon der Hr. Vf., der fich auch deswegen in der Vorrede zwar sehr wahr, aber etwas hart über die Arbeiten genannter Gelehrten aufsert. Auf den beiden erften Kupfertafeln find mehrere Verfchiedenheiten des Nectariums, auf der dritten die der Staubfäden, und auf der vierten des Staubmehls oder Blüthenftaubes vorftellig gemacht worden. Diejenigen beiden Kupfertafeln, welche den fo mannichfaltigen Bau des Nectarium anzeigen, beweifen doch abermals zur Genüge, dafs die Natur doch wirklich diefen Theil fo gar vielen Pflanzenblüthen anerfchaffen habe, dafs es Pflicht für den alles beobachtenden Linné war, folchen, wie keiner vor ihm, wahrzunehmen, dafs es aber auch ganz unschicklich ist, feine Bemühungen um diefes doch fo vieles entscheidende Organ, mit dem wirklich wen fagenden Beyworte Nectarienlaune zu lohnen, oder we ches noch weit ärger ift, es gar zu reduciren. Die Zeich

furt à. M. zu Hause. Noct. Famula. Kleinfte gelbe
Bandphalene. - Die kleinfte unter den gelben Band-
phalenen.
Noct. Maura L. Braune Bandphalene. Die
Maura. Hr. E. beschreibt diefe bekannte Art mit über-
triebener Weitläuftigkeit. Noct. Leucomelas L. Weifs
und fchwarze Eulenphalene. Was Hr. E. über diefe
Phalene fagt, nimmt beynahe 7 Seiten ein. Noct. Ni-
gricans L. Schwarze Eulenphalene. Noct. Pinaftri L.
Die Fichtenphalene. Die Fichteneule. Noct. Scutofa
W. Die Schildeulenphalene. - Noct. Sericina. Grünlicht-
gelbe Bandphalene. Folgende Aeufserung des Hn. E. ift
uns ganz unverständlich: Es kommt diefe Phalene der
net für Geschlechtsunterschied erklären. Allein es ift (Wer?)
das unftrittige Weibchen (Welches?) von dem hier in Ab-
Noct. Texta. Braune
,,bildung vorliegenden Falter. -
weifswolkigte gelbe Bandphalene. Noct. Chryfitis L.

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gel. de Clener fehr vortreflich geftochen worden. In den kurzen Erläuterungen über die angeführten Theile gieb der Hr. Vf. öfters Winke, die von feiner vertrauten Be in unfern Blättern gerühmten botanifchen Kennzeichen

Mit dieser Eule nimmt die Befchreibung der reichen Eu- kanntfchaft mit diefen Theilen, fo wie von feinen auch

len des Wienerverz. (metallicae), oder wie fie Hr. E. nennt, det metallifchen oder goldenen ihren Anfang. Noch find

ein vortheilhaftes Zeugnifs ablegen.

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