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gen gegründet. De Larynge et vocis inftrumentis in avibus, nach Vicq - d'Azyr Obfervationes ofteologicae: fie betreffen den Radius der Eulen, den Augenbraunkno chen des männlichen Ringelfalken, und eine Hervorra gung am Schulterknochen der Möwe und andrer Vögel. Das Regifter enthält noch einige kurze Anmerkungen. Wir können diefe Recenfion nicht anders als mit dem Wunfché fchliefsen, dafs Hr. S., der bey dem aufserordentlichften Fleifse eine fo grofse Kenntnifs von Spra

det, nicht ermüden möge, uns die Werke älterer Naturforfcher und feine eigae Bemerkungen mitzutheilen. BERLIN, gedr. in der königl. Hofbuchdruckerey: Che mifche Untersuchung der Mineralquellen zu Carlsbad. 1790.56 S. 8.

Beftimmtheit und Deutlichkeit vorträgt, welche erfoderlich gewefen wäre, wenn fein Werk den Nutzen fchaffen follte, den es fonft würde haben schaffen können: ein Fehler, den mehrere Arbeiten diefes vorzüglichen Naturforschers haben. Der Animadverfiones ad Alberti Der Animadverfiones ad Alberti capita de Falconibns, Afturibus et Accipitribus find weniger, und diefelben auch gröfstentheils kürzer, doch auch einige vorzüglich über den Augenbraunknochen und das Gewolle ausführlicher. Bey den letztern bemerken wir, dafs wenigftens der gröfste Theil der Raubvögel die Knochen und Naturkenntniffen auf eine fo feltme Art verbinchen nicht mit verdaue, fondern im Gewölle mit auswerfe, wie denn Rec. mehrere folche auf Felfen und Bergen von ihm gefundne Gewölle befitzt, in welchem die Knochén mit den Haaren vermifcht fich befinden. Nun fulgen: Catalogus Auctorum, qui de re accipitraria fcripferunt, cum locis inde excerptis. Index Vocabulorum, quae a Falconariis Germanicis accepta pofuit Friderici interpres Germanicus de volatu avium rapacium obfervationes, aus Hubers Obfervations fur le Vol des Oiseaux de Proie De differentiis avium, nach Ariftoteles de mutatione de mutatione plumarum et pennarum avium aquaticarum et terreftrium ad Friderici II, cap. 45, 46, 47, 57. Libri I. gröfstentheils Auetarium emendationum ataus Buffon gefammelt Auetarium emendationum atque annotationum ad Aelianum de natura animalium. (Die Diomedeas aves hält Hr. S. jetzt mit Recht für Procellaria Puffinus Linn. Die fünfte Zehe, die Aelian dem Porphyrio zufchreibt, komme vielleicht einigen durch die Zucht veränderten zu; der Exocoetus IX, c. 36. fey ein Blennius, die übrigen find mehrentheils Beftätigungen und Allegate aus Schriftstellern) Tabularum in aere expreffarum interpretatio. Sie find vom Vf. felbft gezeichnet, und ftellen den offenen Schlund mit der Zunge, den skeletirten Kopf, Luftröhre und vordern Theil der Bruft, Zungenbein, ein Stück Haut, die Oehldrüfe, das Skelet des Rumpfes und der Flügel des Auerhahns, den fkelettirten Kopf der Waldfchnepfe und gemeinen Natter, und die Luftröhre des Birkhuhns vor. Bey ih rer Erklärung find viele wichtige Bemerkungen eingemifcht. De avium rapacium genere et differentiis. Der Vf. will mit mehreren neuern Naturforfchern die Adler von den Falken getrennt wiffen. Der melannitus fey mit dem Falco fulvus einerley; das find fie aber nach Rec. Bemerkung nicht, fondern wefentlich in den Füfsen verfchieden, die, wie es auch Merrem angegeben hat, bey jenem halbbefiedert, bey diefem ganz befiedert find; ibr Unterfchied erhellet auch fehr bald, wenn man nur Frifch's Zeichnung des fchwarzen Adlers tab. 69. die einzige gute, die wir kennen, mit der des braunen in den Planches enluminées oder Edwards vergleicht. Uebrigens ift es wahr, dafs der braune Adler oft fehr dunkelbraun, faft fchwarz Ley. Die äufserliche Hervorragung des Kropfs fcheine vorzüglich die Geyer zu unterscheiden. Verglei chung der Schriftsteller über die zur Jagd gebräuchlichen Falkenarten, und Unterfuchung ihrer UnterfcheidungsKennzeichen. - Additamenta de mutatione pennarum plumarumque nach Mauduyt in der Encyclopedie méthodique De paftu avium aquaticarum et egreffu in terramDe Alarum fructura et pennis, cum caudae pennis et pluDe Peruncto, nach demfelben. mis, nach Mauduyt. De mufculis alarum et cauda, auf eigne Beobachtun

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Hr. Prof. Klaproth, welcher fich unter der Zueignung, an den Hn. Grafen v. Gester, nennet, hat in diefer kleinen Schrift viel mehr geleiftet, als der äufserft befchei dene Titel verfpricht. Er befuchte nemlich im Juliusmo nat 1789 das Carlsbad in des Grafen v. G. Gefellschaft, zergliederte mit demfelben das dortige Mineralwaffer ge meinfchaftlich an der Quelle, und hat dem Publico in diefen Blättern nicht nur die Refultate diefer chemifchen Zergliederung, fondern auch Vergleichungen mit denen, welche Hr. D. Becher fchon früher bekannt gemacht hatte, und Vermuthungen über die Art und Weife, mitge theilet, wie die Natur bey Ausarbeitung diefes Quelle wahrscheinlich zu Werke gehen dürfte. Die chemi fche Analyfe fhcränkte fich auf die drey Hauptquellen ein: auf den Sprudel, Neubrunnen und Schlofsbrunnen In 100 Kubikzoll Sprudel fanden die Zergliederer: (nach S. 25.) 39 Gran trocknes luftfaures Mineralalkali, 70š Gr. trocknes Glauberfalz, 34 Gr. Kiefelerde, 12 Gr. luftfaure Kalkerde, 2 Gr. Kiefelerde, Gr. Eifen und 32 Kub. Zoll Luftfaure. In 100 Kubikzoll vom Neubrunnen: 335 Gr. trocknes luftfaures Mineralalkali, 661 Gr. trocknes Glauberfalz, 32 Gr. Kochfalz, 123 Gr. luftfaure Kalkerde, 24 Gr. Kiefelerde, Gr. Eifenerde, 50 Kubikzoll Luftfaure. In 100 Kubikzoll vom Schlofsbrunnen: 37 Gr. trocknes Luftfaures Mineralalkali, 66 Gr. trocknes Glauberfalz, 33 Gr. Kochfalz, 124 Gr. luftfaure Kalkerde, 24 Gr. Kiefelerde, Gr. Eifenerde, und 53 Kubikzoll, Luftfaure, wobey noch zu bemerken ift, dafs jene 100 Kubikzoll dem Inhalte nach 60% deftillirtem Waffer gleich befundenworden. Schwefelleberluft ist nicht darinn vorhanden, und das Dafeyn der flüchtigen Schwefelsäure wegen des freyen Mineralalkali gar nicht einmal möglich, obgleich beides darinn zuweilen als wirklich angegeben wird. Die Refultate obiger Verfuche unterfcheiden fich von de nen, welche Hr. Becher erhielt, vorzüglich durch die Angabe einer weit grofseren Menge Kochfalzes, einer da gegen geringern Menge Glauberfalzes, und fodann der Kiefelerde, welche man bey letzteren gar nicht erwähnt findet. Die Gründe davon hat Hr. Kl. fehr befriedigend nung, wieviel ein Brunnengaft fowohl täglich, al aa angezeigt. S. 32 und 33. findet fich eine artige Berech während einer ganzen Kur von 3 - 4 diefen angegebenen Beftandtheilen zu fich niet. noch anbetrifft, fo nimmt felbiger an, dafs Schwefel Was des Vf. Meynung über die Enftehung der alle

Wochen an allen

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Steinkohlen,” Kalkfein und Satfoole die Materialien dazu hergeben (S. 46, 47.), deren Dafeyn zum Theil in der Nachbarfchaft vom Carlsbade bekannt ift, zum Theil aber aus triftigen Gründen, in mehrerer Tiefe, höchft wahrscheinlich gemacht wird, und die Unterhaltung der Hitze leitet er von noch fortbrennenden Steinkohlen her; welches auch um fo mehr für fich hat, als eine Menge Schon ausgebrannter Steinkohlenflötze in der Nähe befindlich find. Aufser dem beträchtlichen inneren Werthe diefes kleinen Werkchens, ift daffelbe auch aufserlich typographisch schön.

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GESCHICHTE.

BERLIN, b. Lagarde u. Friedrich: Reife des jüngern Anacharfis durch Griechenland, viertehalbhundert Jahre vor der gewöhnlichen Zeitrechnung. Aus dem Franzöfifchen des Hn. Abt Barthelemy. Erfter Theil1789. Zweyter und dritter Theil. 1790. Nach der zweyten Ausgabe des Originals übersetzt vom Hn. Bibliothekar Biefter. 8.

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Die Ueberfetzung des Anacharfis war ein Unternehmen, das, wenn es glücklich ausgeführt ward, dem deutfchen Schriffteller einen eben fo ehrenvollen Platz in dem Tempel unfrer Literatur hätte zufichern follen, als ein gutes Originalwerk. Ein Werk, deffen Vorzug nicht blofs in der Mannichfaltigkeit und treflichen Anordnung der Materialien, fondern noch weit mehr in der Schönheit der Darstellung beftchet, follte eigentlich nur von einem Manne in unfre Sprache übertragen werden, der, wenn er wollte, felber ähnliche Werke liefern könnte. Jene Reinheit und Leichtigkeit des Ausdrucks, der fich immer von felbit dem Gedanken anfchmiegt; jener hohe Grad von Correctheit, der befonders in unfern profaifchen Schriftstellern fo felten ift; jener volle, tiefe, richtige Ausdruck der Empfindung, die gleich einer belebenden Wärme das ganze beleelt, diefe Vorzüge zufammen, find nicht weniger fchwer in einer Ueberfetzung zu erreichen, als fie es in dem Originale felber waren. Aber bey dem jetzigen Zuftande unfrer Literatur dürfen wir uns nicht leicht mehr Hoffnung machen, ein Meisterwerk des Auslandes, auch als Meifterwerk in unfre Sprache übertragen zu fehn; Buchhändler und Publicum fcheinen fich verbunden zu haben, diefes unmöglich zu machen. Die Ausarbeitung des Originals hatte dem gojahrigen Greife faft die Hälfte feines Lebens gekoftet; erit nach einem dreyfsigjährigen Zeit: raum glaubte er feinem Werke das Siegel der Vollendung aufgedruckt zu haben; den wievielften Theil diefer Zeit würde man wohl gegenwärtig einem Ueberfetzer zugeftehen? Unfer Publicum verlangt nar Unterhaltung, und wie und von wem läfst es fich nicht unterhalten? Wir pflegen fonft die Franzofen die leichtfertigfte Nation zu nennen; wir, die wir jetzt fo weit gekommen find, kein Buch zum zweytenmal zu lefen! Und doch liefet und bewundert jene Nation noch die frühern Meisterwerke ihrer Literatur; doch fieht man auf ihren Theatern noch täglich die Stücke eines Racine und Moliere; während dafs man bey uns die Werke eines Rabener, Gellert, Kleist, kaum mehr in Bibliotheken antrifft; und

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fogar Leffings Emilie und Miff Sara nur schüchtern noch hie und da auf dem Theater erscheint. Wir find nicht fo verwegen, entfcheiden zu wollen, ob Werke diefer Schriftsteller wirklich durch beffere verdrängt worden find; allein die Literärgefchichte lehrt, dafs auf das fogenannte goldene Zeitalter der Nationen, d. i. auf das, wo ihrem Gefchmack nur ftarke und gefunde Speife gefielen, ein anderer gefolgt fey, wo der verwöhnte Gefchmack nur durch künftliche und ftark würzte Speifen gereizt werden konnte. Je öfter und lieber wir es von uns felbft zu fagen pflegen, dass wir gegenwärtig die erfte Netion des Erdbodens find, um defto mehr verdiente wohl die Frage beantwortet zu werden, ob wir uns jenem Zeitalter nähern, oder uns fchon wirklich in demfelben befinden? deffen Ueberfetzung wir hier anzeigen, ward in FrankDas Werk, reich mit einem Enthufiasmus aufgenommen, der dem Publikum nicht weniger Ehre machte, als dem vortrefflichen Verfaffer. Man weifs, dafs die erfte ftarke Auflage in Paris fchon in kurzer Zeit vergriffen ward. In Deutschland ward es nicht nur nachgedruckt, fondern die Ueberfetzung des erften Theils erfchien auch noch frühzeitig genug, um allen Reiz der Neuheit zu haben. Wir glauben indefs, der Mühe überhoben feyn zu konnen, von diefer Ueberfetzung eine ausführliche Kritik zu liefern. Die Stimme des Publikums hat zu laut darüber entfchieden, und die Verleger felbft haben dadurch, dafs fie noch vor Endigung des ersten Theils die Ueberfetzung andern und beffern Händen anvertrauten, diefs ftillschweigend eingeftanden. Hátten fie nur den erften Theil auch wieder umarbeiten laffen! Der neue Ueberfetzer, der fich auch vor dem dritten Theil ge nannt hat, ift der Hr. Bibliothekar Bießer in Berlin. Schon der Name des Mannes, der nicht blofs correkter und gebildeter Schriftsteller in unferer Muttersprache, fondern' auch mit der griechischen Sprache und alten Literatur nicht unbekannt ift, mufste für die neue Arbeit ein gutes Vorurtheil erwecken. Allerdings hat auch Hr. B. das geleiftet, was man billiger Weife von ihm erwarten konnte. Seine Ueberfetzung, als deutfches Buch betrachtet, hat das Verdienft einer fliefsenden und meh-. rentheils reinen Schreibart. Bey der Vergleichung, die wir mit einem beträchtlichen Theile des Originals angeftellt haben, ist uns auch keine Stelle aufgeftofsen, wo der Sinn des Originals verfehlt wäre, wenn gleich die feinen Wendungen, die der franzöfifche Schriftsteller nahm, vielleicht nicht immer mit gleichem Glück kopirt find. Hr. B. hat nämlich, wie billig, keine wörtlich genaue Ueberfetzung liefern wollen, fondern vielmehr das franzöfifche Original in eine deutsche Form umgegoffen. Wir wiffen, wie fchwer es ift, bey einer folchen Arbeit nie weder zu viel, noch zu wenig zu thun, und indem man einem Werke das Eigenthümliche der Sprache nimmt, ihm dennoch nichts von dem Eigenthümlichen feines Geiftes zu benelimen. Wir wollen unfere Lefer felbft in den Stand ferzen, zu urtheilen, in wiefern diefes Hn. B. geglückt fey, und zu dem Ende, ohne weitere Wahl, einige Stellen ausheben: Wir wählen dazu das 26fte Kapitel, über die Erziehung der Athe nienfer.

Ttt 2

Parms

4

,,Mehrere unter den Völker

Parmi plufieurs de ces Nations, que les Grecs appellent bar-,,fchaften, welche die Griechen bares, le jour de la naissance d'un ,,Barbaren nennen, begehen den enfunt, eft un jour de deuil pour,,Tag der Geburt eines Kindes fa famille. Aemblée autour de ,,als einen Trauertag für die lui, elle le plaint d'avoir reçu ,,Familie. Diefe verfammelt fich le funefte prefent de la vie, les ,,um daffelbe, laut klagend, dafs plaintes effrayantes ne font que „ihm das 'raurige Gefchenk des rop conformes aux maximes des ,,Lebensard. Solche Jainmerfages de la Grece. Quand on ,,kla en paffen auf das genauefonge, difent-ils, à la deftinée,,fte mit den Ausfprüchen der qui attend l'homme fur la terre,,,griechifchen Weifen überein: 'il faudroit arrofer de pleurs fun ,,Bedenke," fo tehren fie,,,welberceus. ,,ches, Schickfal den Menfchen ,,auf Erden erwartet, und du ,,wirft finden, dafs feine Wiege ,,mit Thranen benetzt werden ,,mufs."

Der Ueberfetzer hat hier glücklich mehrere franzö fifche Wendungen in deutfche umgeändert, zumal im Anfange. Waram er aber nicht bey dem letzten Satze feinem Originale treuer blieb, und wörtlich übersetzte: wenn man das Schickfal bedenkt etc., wiffen wir nicht. Die deutiche Periode wäre dadurch fliefsender geworden, and der befehlende Ton teht hier nach unferem Gefühl

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nicht an der rechten Stelle. Plaintes effrayantes find hier nicht fowohl Jammerklagen, als Schaudervolle ́KlaStellen der Art, wo der Ueberfetzer fich ohne gen. Noth zu feinem eignen Nachtheil vom Originale entferate, find uns hin und wieder vorgekommen. So S. 17. Il joignoit à la connoiffance des arts, les lumieres d'une faine philofophie. Er verband Kenntnifs der Kün,,fte mit den Einfichten der wahren Philofophie." Warum nicht einer gefunden Philofophie?" S. 4. à qui selle feroit fouvent neceffaire, welchem er manche Hülfe wird reichen follen," itatt, dafs feiner oft bedürfen wird. Selten, aber doch an einigen Stellen, find uns Gallicismen vorgekommen, die dem Ueberfetzer entfchlüpfS. 15.: j'etois furpris de l'extrême importance ,,Ich war erstaunt, mit qu'on mettoit à diriger fa voix. welcher Wichtigkeit man darauf Acht hatte etc." ftatt, S. 10. moindre! moindre! mit welcher Sorgfalt etc.

ten.

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Kleiner! kleiner! ftatt zu leicht! zu leicht! Freylich aber ift dies eigentlich ein Gracismus: pelwer! new! der auch im Original stehen geblieben ist. Im 2ten Bande finden wir ofters der Propontis ftatt die Propontis. →

Auch wiffen wir nicht, warum der Uebersetzer die harten Genitive, Euripides's, Ariftophanes's gewählt -hat, da unfre Sprache fich in diesen Fällen beffer helfen

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VERMISCHTE SCHRIFTEN.

Von folgenden Büchern find Fortsetzungen erschienen: STRASBURG, in der Akad. Buchhandl.: Erholungsflun den des Mannes von Gefühl; a. d. Fr. des Hin. d'Ar naud. 2 Jahrg: 5 B. 2ter Th. 144 S. 8. RIGA b. Hartknoch: Rufifche Bibliothek; herausge geben von H. L. Ch. Bacmeifter. Iiten Bandes stes u. 6tes St. 1789. 8.

JENA. b. Mauke: Memoiren des Marfchals Herzogs von Richelieu. 2ten Th. 1791. 295 S. 8 ALTENBURG, b. Richter: Medicinische Commentaries von einer Gesellschaft der Aerzte zu Edinburgh. Ioter Bd. Iter Th. 1790. 206 S. 2ter Th. 192 S. 8. Ebend., b. Ebend.: Sammlung vorzüglich Schöner Handlungen zur Bildung des Herzens in der Jugend, Ster Th. 1790. 306 S. 8.

LEIPZIG, b. Crufius: Unterhaltungen mit Gott in den Abendflunden, von M. J. Ch. Forfier. ster Th. 1790. 396 S. 8.

Ebend., b. Kummer: Lebensfcenen aus der wirklichen Welt. 12tes Bandchen. 1790. 280 S. 8. Ebend., in der Weidinannifchen Buchh.: Beytrage zur Beruhigung und Aufklärung etc. Herausgegeben von J. S. Feft. 2 B. 2ies St. 1790. 8.

Ebend., b. Ebenderf.: Natur, Menschenleben und l'or Jehung, von J. A. E. Goze. 4ter Bd. 1790 573 S. 8.

Von folgenden Büchern find neue Auflagen erschienen:

HALLE, b. Hendel: Die Regierung Friedrichs des GroSsen. I 3ter Jabrg. 3tes Quart. 2te Aufl. 1788. 1789. 8.

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LEIPZIG, b. Crufius: Religionsunterricht nach Anlei tung der heil. Schrift, entworfen von J. C. Velthu fen. 3te Aufl. 1790. 222 S. 8.

Ebend., b. Barth: Erzahlungen. Das Angenehinte und Nützlichfte aus der Gefchichte. 2te Ausg. 1791. 236. S. 8.

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ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Donnerstags, den 16. Junius, 1791.

PHYSIK.

TÜBINGEN, bey Heerbrandt: Magazin für die höhere Naturwiffenfchaft und Chemie. Zweyter Band. 1787. 8. 376 S.

Man

an ift es schon gewohnt, unter dem viel verfprechenden und prächtig klingenden Nahmen, holere Naturwiffenfchaft und Chemie, das unverständlichste Gewäfch zu erhalten, welches entweder abfichtlich aus mystischen und hieroglyphifchen Redensarten zufammengefetzt ist, um ihm den Schein hoher Weisheit zu geben, und jene Leichtgläubigen zu berücken, welche eben in diefem erbärmlichen Unfinn tiefe Geheimniffe fuchen; oder zu eben diefer Abficht aus längst vergeffenen Charteken der finfterften Jahrhunderte hervor gezogen worden ist. Die öftern Auflagen der Bücher diefer Art und die Errichtung eigener. Journale und Magazine für die grillenhafte hermetische Kunft, find ein trauriger Beweis, wie ausgebreitet noch immer die Adeptenschaft ist. Das gegenwärtige Magazin ift dazu ein Beytrag. Es enthält folgende Abhandlungen: 1) Abhandlung vom goldenen Vliefs oder Möglichkeit der Verwandlung der Metalle, aus dem Lat. von Hrn. I. C. Creiling. 2) Alchemischer Weg weifer (Ein ungedruckter Auffatz). 3) Auszüge aus einer Abhandlung: Lumen de Lumins Eugenii Philalethae, Hamb. 1693. 4) Ausz. aus eben desselben Antropofophia Theomagica. 1704. 8.; 5) Die unvorsichtig verlohrne, aber doch glücklich wieder gefundene philofophi fche Brieftasche, von einem Freund Unterfucher der natürlichen und hermetischen Wahrheit. Strasb. 1728.; 6) Was ferftein der Weifen. Frankf. 1709. Der Herausgeber hat hier und da Anmerkungen hinzugefügt. Die, welche er dem Titel der letztern Abhandlung beygefügt hat, wird allein hinreichend feyn, zu zeigen, wie lehrreich fie find, und welch Geiftes Kind ihr Verfaffer ift:,,der

,,Stein der Weifen ift ein Wafferftein. Er wird aus lau,,ter Waffer gemacht. Natürlich aber wird fich doch kein „Lefer vorftellen, dafs man ihn aus einem jeden Waffer machen könne. Nein, es mufs das rechte, das philo„sophische Waffer feyn. Was ist aber das philofophi ,,fche vor eines? So gern man es gerade heraus mit fei,,nem gewöhnlichen Nahmen fagte, fo fehr hat man Ur,,fache, es nicht zu thun. Man würde, unerachtet man ,,feine grofsen Kräfte aus der allgemeinen Natur sehen, ,,fühlen und greifen kann, es nicht glauben und viel,,leicht darüber lachen."

LEIPZIG b. Crufius: Einleitung zur allgemeinen Scheide kunft, entworfen von Chriftian Ehrenfried Weigel. A. L. Z. 1791. Zweyter Band.

Zweytes Stück. Fortsetzung der allgemeinen Bücherkunde. 1790. 920 S. in gr. 8.

Diefer Theil fchränkt fich blofs auf die Schriften der Societäten und Akademien der Wiffenfchaften ein, und ift mit eben der Kenntnifs der Literatur und der Belefenheit ausgearbeitet, als der erftere. Da mehrere wirthfchriften oft Auflätze aus der Chemie geliefert, manche fchaftliche und medicinifche Gefellschaften in ihren Denkdie Gegenstände ihrer Befchäftigungen in der Folge weiter ausgedehnt und eine veränderte Verfaffung erhalten: bindung gekommen ist, fo ift es fehr zu billigen, dafs haben, die mit der phyfifchen Chemie in nähere Verder Hr. V. nicht blofs diejenigen abgehandelt hat, welche die Naturwiffenfchaft und unter diefer auch die Scheidekunft zum Gegenstande ihrer Befchäftigung gemacht haben, fondern fämmtliche Gefellfchaften und Akademien hier zusammen genommen hat, von welcken etwas für die Scheidekunft geliefert war oder erwartet werden durfte. Dadurch wird fein Buch nicht blofs dem Chemiker und dem Naturforscher überhaupt, fondern auch dem Litterator fchätzbar. Die erwähnten Gefellfchaften find nach der Folge der Zeiten ihrer Stiftung, wenn fie der Hr. Vf. erfahren konnte, fonftaber nach der frage geordnet; einige wenige, von denen wahrscheinZeit der ersten bekannt gewordenen Schrift oder Preisliche Vermuthung ftatt fand, find theils nach der Zeit der erften Erwähnung derfelben eingefchaltet, theils fellschaften geliefert haben, machen freylich die Hauptzum Schlaffe angehängt. Die Schriften, welche die Gefache aus; der Hr. Vf. hat aber noch die Gefchichte der letztern, die Veränderungen, die fie in ihren Einrichtungen nach und nach erfuhren, und die Anzeige der vorzüglichften Scheidekünftler und Naturforfcher, die ihre Mitglieder waren, angegeben; auch die Preisfragen find mit angeführt worden, da fie allerdings zur Geniffe gehören. Unter dem Texte fteht allemahl, wie im fchichte und zu den Quellen fcheidekünftlerischer Kennterften Bande, der vollständige Titel der hieher gehöriAnzeige der darinn befindlichen Abhandlungen, auch gen Schriften, der Innhalt der einzelnen Bände und die folcher, die nicht die Scheidekunft geradezu angehen. Das Werk macht dem deutschen Fleifse Ehre, und kann in der Literärgefchichte manche Lücke füllen.

BERLIN b. Maurer: Die Spielende Magie. Erftes Stück, mit 2 Kupfertafeln. 1790. 8. 118 S. (10 gr.) Zweytes Stück, mit 3 Kupfertafeln. 126 S. (10 gr.) Abermals alfo eine Magie; hinter welchem modifchkommt, glaubt auftischen zu dürfen! Der Vf., welcher gewordenen Büchertitel man alles, was einem vordie Vorrede fchuldig geblieben ist, weifs indeffen feine

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Kunft.

Kunfiftücke belehrend, und auf eine muntre Art, vor-
zutragen. Zur Ueberficht derfelben dient folgende In-
haltsanzeige. Erftes St. I. Rechenkünfte. Das entdeckte
Alter. Das arithmetisch entdeckte Wort. II. Kartenkünfte.
Eine Karte in eine Schaumünze zu verwandeln. Wie es
möglich zu machen, dafs der erfte mit der Angel gefangene
Hecht die vorher gezogene Karte im Leibe habe? Möglich
zu machen wohl, aber etwas fchwer auszuführen. III.
Hydroftatifche Künfte. Die im Waffer fchwebenden Wachs-
figuren, und, die magiche Röhre. Beruhet darauf, dafs
eine Glasröhre halb mit Waffer, halb mit vorfichtig
darüber hingegoffenen Weingeift, angefüllet werde.
Die Figur, welche fchwerer als Weingeift, aber leich-
ter als Waffer, ift, fchwebt in der Mitten, und ertheilt
Antworten. Ein ganz artiges Stück. Die Anfchwänge-
rung des Waffers in der Röhre mit einem fchicklichen
Salze würde dazu dienen, die fonft bald erfolgende Ver-
mifchung des Weingeifts mit dem Waffer, wodurch das
Spiel verdorben wird, auf längere Zeit zu verhindern.
IV. Electrifche Künfte. Das electrifche Kegelfpiel, und
Ringfpiel; wobey der treffende Spieler mit einem electri-
fchen Stofs regalirt wird. V. Mechanifche Künfte; ver-
mittelft eines befchriebenen Hebelkaftens. VI. Phospho-
rifche Künfte. Nichts weiter, als dafs man die mit Phos-
phor auf Papier gezeichneten Buchstaben zwifchen 2
Platten von dünnen weifsen Glafe legen folle, um die
Zerftreuung des Phosphorlichts durch die Bewegungen
der Luft, zu verhüten. VII. Feuerwerkskunft. Schilder
und Schwerdter fo zuzurichten, dafs Schwärmer, u. d. g.
herausfahren, wenn 2 Männer damit gegen einander
kampfen. Zweites Stück. 1. Eine Mafchine, die beym er-
ften Feuer, Waffer, beym zweiten eine andre Flüssigkeit,
auswirft. II. Der rauchende und braufende kan. III.
Der Wunderbrunn. IV. Magnetische Kunfifläcke. V.
Magnetischer Hafpel. VI. Mechanische Palingenefie. VII.
Von Spiegeln etc. Planfpiegel. Eine förmliche Abhand-
lung über die Catoptrik, welche der Vf. im folgenfol-
lenden dritten Stück noch fortfetzen will. VIII. Rechen
künfte.

auf

Kelchen, nebft Hn. Collegienrath Orräus, Hn. Akademicus Georgi und Hn. Archivar Schröter die Beforgung diefer Auswahl auf. Der gegenwärtige erfte Band enthält 1) eine Nachricht von den Befchäftigungen und Verände rungen der Gefellschaft feit ihrer Stiftung. Sie entstand 1765 auf Antrag des Fürften Orlow und erhielt fehr bald von der Kaiferin nicht nur Beftätigung fondern auch anfehnliche Unterstützung. Ihr Zweck ging auf die Be förderung der Haushaltungswiffenfchaft in ihrem ganzen Umfange, in befonderer Rückficht auf Russland. Für diefen Endzweck find nach und nach 61 Preisaufgaben mit Preifen von 12 Ducaten bis 1000 Rubel bekannt ge macht worden, unter denen 35 von einzelnen Mitglie dern der Gesellschaft auf ihre Koften aufgegeben worden. Aufserdem hat die Gefellfchaft 14 goldne und 41 filberne Medaillen ausgetheilt. Die 40 Bände ihrer Werke ent halten in allen 290 (hier fpecificirte) Abhandlungen von Mitgliedern und Fremden. Angehangt ift das Namenver zeichnifs der Mitglieder, deren Anzahl fich bis 1789 294 beläuft. 2) Ueber die Zulänglichkeit Ruffifcher Producte für die jetzige Lebensart des Mittelstandes von J. G. Geor gi. Von den wichtigsten Materialien für die NaturProducten- und Handlungskunde des Ruffifchen Reichs. Die Ordnung, in der der Vf. die famtlichen Producte Rufslands durchgeht, ist folgende: Speisematerialien aus dem Gewächsreich und Thierreich; einländifche bereitete Getränke; Kleidungsmaterialien, aus dem Thierreich, Pflanzenreich und Mineralreich; Kleidung der Mannsperfonen und des Frauenziminers; Producte zu Wohnun gen, Hausrath und übrigen Bedürfniffen des Wohlfiandes und Vergnügens aus dem Steinreich, Pflanzenreich und Thierreich. 3) Verfuche wegen der (über die) Befchaffenheit und Nachahmung des Schwedischen Steinpa piers, von J. G. Georgi. Aeufserft wichtig, und Refultat der forgfältigften chemischen Unterfuchungen des 1785 in Schweden von D. Faxe erfundenen feuerfelten und wafferdichten Steinpapiers, hauptfachlich zu Dächern und zur Bedeckung der Wände, ingleichen zur Beklei dung von Schiffen, deffen Zusammenfetzung dahero von dem Erfinder geheim gehalten wurde, und mannichfaltige Verfuche in der Nachahmung deffelben. Die naffe Papiermaterie wird nemlich mit rothem oder weifsem Bolus, Eifenvitriol, Tifchlerleim und Leinöl verfetzt, und die Tafeln mit einer Mischung aus Bleyweis, Bolus, und gekochten Leinöl zufammengekittet. Die fo bereiteten Tafeln lagen 15 Minuten im Feuer, und über 6 Monat in Waffer, ohne die mindeste Veränderung zu leiden. Die auf dem Titel benannte Gesellschaft hat in den 4.) Beschreibung einer verbefferten Kornriepe, and deren Jahren 1765 bis 1775 30 Bände ihrer Verhandlungen in Ofens, von der Frau Etatsräthin von Kelchen. Sehr ge ruffifcher Sprache herausgeg ben, zu welchen von 1779 meinnützig, hauptfachlich in Rücklicht auf die Verhi bis 1790 noch to Bände fortgefetzter Verhandlungen hin- tung von Feuersgefahr, und doppelt merkwürdig, weil zugekommen find. Von den erften Bänden diefer Samm- die Erfindung von einem Frauenzimmer herrührt. 5) lung, die theils aus ruffifchen Original-Auffatzen, theils Oekonomifche Nachricht von der Infel Oefel, aus Ueberfetzungen deutfcher Auffätze befteht, ist zu merer Gronau. Schon vom J. 1768, und daher vielleicht Riga im eine tzung erschienen, die aber mit dem 11ten Bande ins Ste- länder weniger intereffant. 6) Prüfung einiger Rufi cken gerieth. Die Gefellschaft befchlofs alfo auf Antrag fchen Küchenfalzarten, von Hn. Bergrath Lehmann. Ent ihres berühmten Präfidenten, des Grafen von Anhalt, felbft hält den Gehalt und die Beftandtheile von 10 verfchied nen Arten ruffifcher Küchenfalze. 7) Vom Saen des auszugeben, und trug ihrem Secretär, Ha. Etatsrath von Leinfamens und der Zubereitung des Flachfes in Liefland

VERMISCHTE SCHRIFTEN.

ST. PETERSBURG, beym Kaiferl. adlich. Land. CadettenCorps: Auswahl ökonomischer Abhandlungen, welche die freye ökonomische Gefellschaft in St. Petersburg in teutfcher Sprache erhalten hat. Erfter Band. 1790.

59 und 317 S. 8.

von Hn. Kam

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