Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[ocr errors]

um dadurch des Hn. G. Behauptung zu widerlegen. 2) Bemerkungen des Herausgebers über vorstehendes Schreiben. Hr. G. vertheidigt fich darinn wider jenen Widerspruch, welcher ihm indeffen Gelegenheit gegeben hat, feine eigene Theorie noch näher zu prüfen, und dadurch neue Auffchlüffe zur Erklärung anderer problematischer Phänomene zu finden. Die Formeln, welche Hr. M. gegen ihn anbringe, könne er nicht gelten laffen, und führet er dagegen andre Sätze auf. Das Resultat fey: Da kein Körper von Warmeftoff frey ist, wenn er auch vom PhlogiAton frey Seyn follte denn da (nach Hn. G.) das Phlogifton abfolut leicht fey, fo feyen es auch deffen (von ihm angenommene) Bestandtheile, nämlich Wärmeftoff und Lichtmaterie, fo müffen alle Körper gleich gefchwind fallen, oder gleiche Beschleunigung der Schwere haben, weil alle und jede eine gleich starke Verminderung ihrer beschleunigenden Kraft erleiden, wenn auch die Menge des in ihnen befindlichen Wärmeftoffs oder des Phlogiflons grösser oder kleiner ift. 3) Befchreibung einiger neuen Werkzeuge zur Beftimmung der kleinsten Grade der Elektricität, von Böckmann. Das erfte ift der Electrometer von Hn. Bennet zu Paris, welches in dem 77. Bande der engl. philof. Transactions beschrieben ist, und welches man jetzt bey Hn. Clindworth in Göttingen wohl gearbeitet erhalten kann. Der zweyte ift der von Hn. Cavallo angegebene fogenannte Collector der Elektricität, (wovon Hr. Prof. G. Befchreibung und Abbildung bereits im 2ten Hefte mitgetheilt hat.) 4) Erklärung des (im 2ten Hefte) beSchriebenen Apparats zur Beobachtung der Luftelectricität, nebft Kupfertafel.

In des zweyten Bandes erftem Heft findet man 1) BeSchreibung einer neuen Mafchine zur Wiederherstellung der gehemmten Refpiration bey Afphyxien, nebft Zeichnung von Hn. Bökmann mitgetheilt. Der Erfinder derfelben ift Hr. D. Gorcy zu Neubreifach, und Hr. Prof. Rouland zu Paris deren Verbefferer. Diefes Werkzeug besteht aus 2 Blafebalgen, die zwar ein gemeinfchaftliches Zwifchenbrett, aber keine Communication unter einander haben, und welche dazu vorgerichtet find, dafs, nachdem das Ende des biegfamen Rohrs in das eine Nafenloch oder in den Mund des Kranken gesteckt worden, beym Aufziehen derfelben, der eine mit einer Maffe Luft aus der Atmosphäre, und der andre durch das biegfame Rohr mit einem Theile Luft aus der Lunge des Kranken fich anfüllt; druckt man aber die Blafebälge wieder zu, fo jagt der eine fein aus der Lunge gezogenes Gas in die Atmosphäre, und der zweyte die atmosphärische Luft in die Lunge des Kranken. Will man anftatt der atmosphärifchen Luft dem Kranken dephlogiflifirte Luft beybringen, fo kann dem einfaugenden Ventil des einen Blafebalgs eine mit Lebensluft gefüllte und mit einem Hahn verfchloffene Blafe angefchraubt werden. 2) Auszug eines Briefes von Hn. Hofr. Bokmann. Betrifft einige Verfuche mit einem von Ramsden in London neuverfertigten achromatischen Fernrohre, mit einer die Bewegung er leichternden neuen mechanifchen Vorrichtung nebft Zeichnung. 3) Von einer neuerfundenen Rechenmaschine und aftronomifchen Sackuhr des Hn. Auch zu Vaifingen, nebst ei nigen Lebensumständen des Künftlers, von Ebendemfelben, Hr. Auch, welcher hier durch Hn. B. dem Publikum als

[ocr errors]

ein gebohrnes mechanisches Genie bekannt gemacht wird, der Sohn eines Bauern zu Echterdingen bey Stuttgard, genofs von dem vortrefflichen Mechaniker, Hn. Pfarrh. Hahn zu Kornwestheim bey Ludwigsburg, Unterricht in der Mechanik, und ward deffen befter Arbeiter. Er ift jetzt 24 bis 25 Jahre alt, und auf einer Reife nach Holland und England begriffen. Da unterdeffen Hr. Pf. Hahn geftorben ift, fo verfichert. Hr. B., dafs diefer fein Schüler fähig fey, nicht nur alle Kunftwerke feines ehemaligen Lehrers aufs befte zu verfertigen, fondern folche mit noch neuern Erfindungen zu verbeffern. 4) Des Hn. Pfarrh. Bohnenbergers neue Gedanken über die Möglichkeit, elektrische Verstärkungsflaschen weit flarker, als bisher, zu laden. 5) Ueberficht der Gefetze, nach welchen fich die Capacitat der Körper gegen den Wärmeftoff bey Veränderung der Form ihrer Aggregation richtet, und welche zur Erklärung vieler hierher gehöriger Phänomene dienen können, vom Hn. Herausgeber. Wir kennen noch kein allgemeines Gefetz, nach welchen fich die Verwandtfchaft der Körper von verschiedener Art gegen den Wärmeftoff richtet, fo wenig, als wir jetzt überhaupt ein folches kennen, welches die Verwandtschaften anderer Stoffe unter einander befolgten, und müffen wir uns bis jetzt nur durch unmittelbare Erfahrung bey jedem einzelnen Korper begnügen. Die Gefetze der Veränderungen der Capacitat hingegen, welche Körper von einerley Art gegen den Wärmeftoff durch die Aenderung ihrer Form erlei den, können wir jetzt schon aus der Menge der Erfahrungen, die man darüber angestellt hat, angeben. Hr. G. unterscheidet eine vierfache Art in der Form der Aggregation, nämlich 1) Aggregation der Feftigkeit, 2) der tropfbaren Flüffigkeit, 3) der luftförmigen Flüffigkeit. Einige Körper können in alle 4 Arten diefer Formen gebracht werden, wie z. B. das Waffer als feftes (Eis,) als tropfbar flüffiges (Waffer,) als dampfförmige Flüffigkeit, (Wafferdampf,) und im luftförmigen Zustande (dephlogiftifirte Luft) erfcheinen kann. Diese verschiedene Fähigkeit der Körper, eine verfchiedene Menge des Wärmeftoffs aufzunehmen, und dadurch ihre Aggregationsform zu ändern, ohne deswegen ihre Temperatur zu erhöhen oder zu erniedrigen, heifst die Capacität derfel ben gegen den Wärmeftoff. Erftes Gefetz: Die Capacität der Körper gegen den Wärmefloff wird vermehrt, oder die Körper verfchlucken und binden freyen Wärmeftoff, wenn fie aus dem Zustande der Feftigkeit in den der Flüffigkeit übergehen. De Luc und Black haben zuert diefe Thatfache bey dem Schmelzen des Eifes in warmen Waffer bemerkt, und hienächst haben Hr. Wilke und Mehrere die fen Unterschied der Capacität noch genauer auseinandergefetzt. Hr. Pr. G- wendet diefe Gefetze auf die Erklärung der bey Auflöfung der Salze vorkommenden Erfcheinungen an. Zweytes Gefetz: Die Capacitat der Körper gegen den Wärmeftoff wird vermindert, oder fie bringen fühlbare Warme hervor, wenn fie aus dem Zuftande der tropfbaren Flüffigkeit in den der Feftigkeit übergehen. Diefes Gefetz ist das umgekehrte des vorigen, und beyde dienen fich wechfelfeitig zur Bestätigung. Es dient auch zur Erklärung des Naturphänomens in der Meteorologie, dafs vor jedem Schneyen, und während deffelben die vorhergegangene Kalte vermindert wird. Ferner rklart F 2

--

es

es die Erfcheinung, dafs Salze, welche durch Verwittern ihr Kriftallifationswaffer verloren haben, bey der Vermifchung mit Waffer Erwärmung zuwegebringen, da doch fonft diefe Salze bey ihrer Auflöfung in Waffer Erkältung machen. Im erftern Zustande verfchlucken fie nämlich das ihnen dargebotene fluffige Waffer, nehmen eine beträchtliche Menge davon in fich, und verwandeln es in feftes Waffer. Dadurch mufs diefes den in ihm als flüffigem Waffer gebundenen Wärmeftoff fahren laffen, der also freye Wärme oder Erhitzung bewirkt. Die bis zur Entzündung gehende Erhitzung bey der Vermifchung der gebrannten Bitterfalzerde mit Vitriolöle, die Erhitzung der gebrannten Kalkerde mit Waffer u. dgl. m., rühre nicht von den beym Brennen der Erden fich anhängenden Feuer- oder Wärmetheilen her, die nun bey der Auflöfung frey würden, fondern der Uebergang des Vitriolöls, des Waffers, u. f. w. aus dem flüffigen in den feften Aggregatzuftand fey allein der Grund der entstehenden Erhitzung. Drittes Gefetz: Die Capacität der Körper für den Wärmefloff wird vermehrt, oder fie verfchlucken und binden denfelben, wenn fie aus dem Zuftande der tropfbaven Fluffigkeit in den eines Dampfes übergehen. Die verdunftbarsten Flüfligkeiten erkälten daher auch am mehrften und ftärksten, wie z. B. Weingeift, und noch mehr der Aether. Viertes Gefetz: Die Capacitat der Körper gegen den Wärmeftoff wird vermindert, oder fie entbinden denfelben aus fich, und bringen fühlbare Warme hervor, wenn fie aus dem Zustande des Dampfes in den einer tropfbaren Flüffigkeit oder der Feftigkeit zurückkehren, Ift das umgekehrte Gefetz der vorigen und eine natürliche Folge deffelben. Fünftes Gefetz: Die Capacitat der Körper,

für den Wärmeftoff wird vermehrt, und fie binden ihn, wenn fie aus dem Aggregatzuftande der Feftigkeit, der tropfbaren Fluffigkeit oder des Dampfes, in den luftformigen Zu ftand übergehen. Rohe oder luftfaure Bitterfaizerde bringt mit dem Vitriolöle keine Entzündung zuwege, wie die gebrannte, weil hier die freywerdende Saure der fixen Luft den Wärmestoff wieder bindet, welchen die concentrirte Vitriolfaure entläfst, wenn sie zum Bitterfalz verdickt wird. Sechtes Gefetz: Die Capacitat der Körper gegen den Wärmeftoff wird vermindert, oder fie entwickeln fühlbare Warme, wenn fie aus dem Zustande der luftformigen Flüssigkeit zu dampfförmigen, tropfoar flüffigen oder feften Stoffen übergehen. Unter andern liegt auch hierin der Grund, warum ein in kochfalzfaure Luft (fo wie in mehrern Gasarten.) gebrachtes Stückchen Eis fogleich zerfchmelzt. So wie das letztere mit der Luft in Berührung kömmt, fo vernichtet es durch feine Feuchtigkeit den luftförmigen Zuftand der Luft, und diefe wird zur tropfbaren Flütigkeit. Sie entlafst alfo Wärme genug, um das Eis zum Schmelzen zu bringen, u. f. w. (So fchatzbar diefer Auffatz ift, und fo vortrefflich auch der Hr. Vf. deffelben eine Menge von Erscheinungen aus diefen Ge fetzen erklärt, fo vermeynt Rec. doch, dafs bey mehrern derfelben auch anderweitige Erklärungen ftatt fin den könnten. Sollte z. B. eine Anhäufung und Figirung der Feuertheile oder des Wärmeftoffs an gebrannte Erden, gebrannte Metalkalke u. dgl. fo ganz unbedingt gelaugnet werden können?)

(Der Befchlufs folgt.)

KLEINE SCHRIFTEN.

ben mag.

[ocr errors]

diefe oder jene Schule, die fichs felbft vielleicht zuzufchreiben ha Wenigftens follte es wohl für die Ehre einer Schu le nicht allzuficher feyn, diefe Klage aus folchen Gründen zu füh ren. Ferner fagt der Vf.:,,Diefe Infrequenz wird auch da ,,durch befördert, dafs gemeinnützige Kenntniffe durch deutsche

richts.

PAEDAGOGIK. Schwerin, bey Bödner: Zwey Schulschriften, 1) Ideen uber die Privatftunden der Lehrer an öffentlichen Schulen, 2 Gedanken uber den Verfull und die Aufnahme öffentlicher Schulen, von M. G. L. O. Plagemann. 1790. 24 und 38 Seiten in 8. Hr. P. will die Privatftunden in den Schulen erhalten wiffen, um den Fleifs der Lehrer anzufeuern und zu belohnen. Den Verfall,,Bücher mehr in Umlauf gebracht find, fo, dafs ein jeder glaubt, der Schulen fetzt der Hr. Rector mit vielem Rechte vorerst auf die Rechnung der Lehrer an den Schulen; dann aber auch auf andre Urfachen, z. B. die Verachtung der lateinifchen Sprache. - Diefe Urfache aber kann nur in fo fern wirken, als die lateinifche Sprache entweder die Hauptfache oder wohl gar die einzige Sache in der Schule ift. Und da liegt die Schuld nicht an der Welt, fondern an der Schule; denn nicht die Welt foll fich nach der Schule, fondern die Schule nach der Welt richten. Etwas fonderbar fcheint feine Klage S. 12:,,Es ift einleuchtend, fagt er, ,,dafs diefs (die alte Achtung der lateinifchen Sprache) die Fre..quenz der lateinifchen Schulen fehr befördern mufste., Statt def,,fen, dafs folglich weniger lateinifche Schulen nöthig find, als ,,vormals, hat man dennoch die Anzahl der Schulen vermehrt, die Anfprüche darauf machen, künftige Gelehrte zu bilden, und jun-Nutzen als Blendwerk und fcheinbare Larve gründlicher Gelehr ..ge Leute zur Akademie vorzubereiten !" Diefe mehrere Schulen find ja nothwendig, weil jetzt weit mehrere doch wenigftens einen Vorfchmack der Wiffenfchaften zu erhalten trachten, als fonft. Dadurch werden nützliche Kenntniffe allgemeiner verbreitet, die Aemulation zwifchen den Schulen wird rege, und der Verfall trifft nicht die Schulen, die Wiffenfchaften, fondern nur

,,fein eigener Lehrer feyn zu können; anch dadurch, dafs man
,,fich mit wenigen oder magern, wenn gleich oft vernünftigern Re
,,ligionskenntnissen, behilft. Durch alles diefs wird der Auf-
,,enthalt in Schulen abgekürzt, und der Jugend ernsthaftere und
,,mühfame Gefchäffte verekelt." Die Naturgefchichte nennt der
Vf. das Steckenpferd der neuern Tündier eines feichten Unter
Freylich wird Misbrauch damit getrieben; das Ur
theil möchte doch aber, für die Naturgefchichte überhaupt ge
nommen, wohl etwas zu hart feyn. Uebrigens, um ein Wort
von der Sprache zu fagen, was bedeutet das wohl ein neuer
Tändler eines feichten Unterrichts? (S. 13.) Vom Franzöfifchen
und der Mathematik fagt er: (ebend.),,die freylich auf den mei
,,ften Lectionsverzeichniffen nur zum Schein und ohne wahren
,,famkeit da fteht, weil wenige Köpfe zur Mathematik, und noch
,,wenigere Luft dazu haben; daher follte fie auch nie zur allge
,,meinen Lection gemacht werden." Darüber möchten mit dem
Hn. R. wenige Sachkundige einverstanden feyn.
beyden Schriften noch wohl ein wenig mehr Präcifion und Kurze

zu wünschen.

Es wäre den

ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

3

[ocr errors]

PHYSIK.

Freytags, den 7. April 1791.

HALLE U. LEIPZIG: Journal der Phyfik etc.
(B foldujs der im vorigen St. abgebrochenen Recenfion.

Z

vor.

und Deimann über die Lufterzeugung aus dem Waffer durch den elektrischen Funken, fchien dem Hn. Pr. G. we gen der Aufklärung, welche diefe Verfuche in Anfehung der Natur der elektrifchen Materie gewähren können, äufserft wichtig und intereffant. Er gab dem Apparat eine verbefferte Einrichtung, die hier befchrieben wird. Alweytes Heft. 1) Ueber ein neues Substitut für Korn, um lein bey Anftellung der Verfuche zerfprang der Glascylin daraus Brandtwein in beträchtlicher Quantitat mit l'or. der fchon bey der dritten Explosion mit einem fürchterlitheil zu brennen, vom Hn. Prof. Forfer. Hr. F. fchlägt chen Knall. Hr. G. wirft die Frage auf: wie dies Zerdazu die gelben Möhren, Mohrrüben (Daucus Carotta L.) fpringen, diefe Explosion im Waffer zu erklären fey, da 2112 Pfund frifche Herbftmöhren wurden, nachdem das Waffer ein Leiter ift? 5) Meine (des Hn. Herausg. die Wurzelfafern und das grüne Kraut abgefchnitten wor- letzte Erklärung über die negative Schwere des Phlogiden, mit 216 Quart Waffer 3 Stunden lang zu einem Brey ftons. Hr. G. benachrichtiget den Lefer, dafs Hr. Pr gekocht, indem man die mürbegekochten Möhren mit Mayer in einem neuen Schreiben umständlicher gezeigt einem grofsen Holze im Keffel zerrieb. Nach Auspref- habe, dafs feine (des Hn. Pr. G.) Theorie auf Sätze leite, fung des Saftes wurde diefer nebft der Brühe, darin man welche den Grundfätzen der Mechanik widersprechen die Möhren gekocht hatte, mit Hopfen gekocht, und nach und mehrere Gelehrte hatten ihm bewiefen, dafs die Forfünfftündigem Kochen ins Kühlfafs gethan. Nachdem mel des Hn. M. völlig wahr fey, die feinige aber, als auf diefe Brühe bis zu 66 Fabr. abgekühlt, fetzte man 6 undenkbare Folgen führend, nicht zugelaffen werden Quart Hefen zu.. Es gohr in einem mäfsig warmen Zim- könne. Er erkläre fich daher für überwiefen, und nehmer 48 Stunden lang, und ward nun bis auf den 58° ab- me das zurück, was er zur Rettung feiner Theorie gegen gekühlt, da denn die Hefen zu Boden fielen. Hierauf Ha. P. M. beygebracht habe. (Durch diefes freymüthige fetzte man 48 Quart annoch ungegohrnen Möhrenfaft von Geftändnifs eines Irrthums giebt Hr. P. Gren folchen Gederfelben Bereitung erwärmt hinzu, da denn die Wärme lehrten, welchen es nicht immer um die Wahrheit, fonabermals bis auf 66°ftieg, und von neuem anfieng, 24 dern oftmals um blofse Rechthaberey u. dgl. zu thun ift, Stunden lang zu gähren. Als fie nun auf 58° wiederum ein feltenes, aber defto rühmlicheres, Beyspiel zur Nachgefallen, und die Hefen zu Boden gefunken waren, fafs- folge.) Ob er aber gleich vorjetzt nicht erklären könne, te man alles auf 4 halbe Oxhöfte, welche Operation ei- wie es zugeht, dafs fich die Befchleunigung der phlogisti de neue Gährung während 3 Tagen auf den Fäffern zu- fchen Körper nicht vermindert im Verhältnifs der Summe wegebrachte. Diefe gegohrne Flüffigkeit deftillirte man, der phlogiftifchen Theile; fo fey dadurch doch noch nicht und fie lieferte 200 Quart Vorbrand, welcher nach einem die Thatfache, dafs ein Körper durch den Verlust des Phlo nochmaligen Ueberziehen 48 Quart ftarken Spiritus lie- giftons und des Wärmeftoffs im abfoluten Gewichte zuferte. Abfalt, Ueberbleibfel und Spühlich bietet für nimmt, und durch Verbindung mit denfelben im letztern Schweine eine gedeihliche Nahrung dar. 2) Auszug aus abnimmt, an fich umgeftofsen. 6) Auszug aus einem Brie des Hn. van Marum Befchreibung electrischer Reibezeuge von fe des Hn. Bergcommiffar und Senator Weftrumb. Hr. W. einer neuen Einrichtung, deren Wirkung die gewöhnliche bemerkt, dafs bey dem Bleichen durch dephlogiftifirte um vieles übertrifft, nebft Zeichnungen. 3) Ueber die Salzfäure, die Säure nach dem Bleichprocefs fo gut als verGegenwart der Luft in dem Darmcanale bey gefunden Zu- fchwunden zu feyn fcheint; und dafs der Braunftein, der ftande, vom Hn. D. Ockel. Aus verfchiedenen Unterfu- die dephlog. Salzfäure in beträchtlicher Menge enthält, als chungen fey das Refultat: 1) dafs in gefundem Zuftan- dephlogiftifirter, und zum Theil als phosphorgefäuerter de keine Luft im Darmcanal zugegen ift; 2) dafs, wenn Braunftein niederfällt. — Die brennbare Luft fieht er als diefe im Magen eingefchluckt oder auch darinn entwi- einen fehr zufammengefetzten Stoff an; fo wie er auch ckelt wird, fie fogleich durch Aufftofsen wieder wegge glaubt, dafs die Phosphorfäure bey der Bildung mehrerer fchafft wird; 3) dafs, wenn fich Luft im Darmcanal er- Säuren, Alkalien und Luftarten eine grofse Rolle spielt. zeugt, diefs einen widernatürlichen Zuftand der Verdau- Wenn flüchtiges kauftifches Alkali über phosphorfaure ung vorausfetzt; und endlich 4) dafs die Luft in den Ge Metalle oder Alkalien, denen etwas gebrannte Bitterfalzdarmen nach dem Tode auch erft in und nach dem Tode erde, gebrannter Kalk oder reine Zinkblumen beygeentwickelt und erzeugt worden ift. 4) Befchreibung eines mifcht worden, getrieben werde fo komme Salpeterluft Apparats, durch den verftärkten elektrischen Funken brenn- und Salpeterfäure zum Vorfchein. bare und Lebensluft aus dem Waffer zu erhalten; vom Hn. Herausg. Die Entdeckung der Hn. Paets van Troftwyk A. L Z. 1791. Zweyter Band.

In dritten Hefte fetzt der Hr. Herausg. feine Prüfun gen der neuern Theorien etc. fort, und geht zu Lavoisiers

G

Sy

Syftem über. Hr. Pr. Gren läfst felbigem die Gerechtigkeit widerfahren, zu geftehen, dafs unter allen neuern Syfte men keines umfaffender und kühner fey, und dafs die Menge neuer Verfuche und Entdeckungen, welche daffelbe veranlasst hat, fo grofs fey, dafs fchon um deswillen ihr Erfinder den Dank aller unparteyifchen Naturforfcher verdiene; wenn auch das Syftem felbft, in welchem man im mer den Scharffinn feines Urhebers bewundern müsste, fallen follte. Die Ueberficht, welche Hr. G. von diesem System giebt, ift ein concentrirter Auszug aus des Hn. Lavoifier Traite elementaire de chimie etc. Paris 1789. Da indeffen die Anzeige diefes Buchs felbft in der A. L. Z. ihren Platz findet, fo darf Rec. gegenwärtig nur darauf verweifen. 2) Neuer Vorschlag zu einer Luftpumpe, von In.. D. Jofeph Baader. Mit Zeichnung. 3) Auszugs eines Briefs des Hu. Weftrumb über des Hn. von Ruprechts Revotution der Erden. Hr. W'. hält fich überzeugt, dafs die Metallkönige, welche man zu Schemnitz aus den einfachen Erden und derSedativfäure gebildet haben will, nichts weniger, als aus jenen Stoffen entstanden find; fondern dafs der Urfprung derfelben im Eifengehalte der Tiegelmaffe, und in der Phosphorfiure der Beinafche u. f. w. zu fuchen fey. In einer Note fügt der Herausg. noch feine eigenen Zweifel hinzu. (Dafs diefe Zweifel fehr gegründet gewefen. folches ift nunmehro durch die vom Hn. Klaproth in Berlin volltändig ausgeführte Prüfung beftatigt, und hiemit der Ungrund jener vermeynten Verwandlung klar dargelegt.)

[blocks in formation]

Diefer Jahrgang enthält die Verhandlungen der Gefell fchaft vom J. 1787. Wir wollen das Merkwürdigte dar aus unfern Lefern mittheilen.

lange fortgefetzte Beobachtungen gegründete Erfahrungen über die fehr beträchtlichen Vorzüge der Methode, den Getreidefamen in vorher bereitete Löcher zu faen, vor der gewöhnlichen Ausftreuung des Samens. - Dr. Hinton in Northwoed berichtet die mit chinefifchen Hanffamen angestelltem Verfuche. Die Pflanzen wurden weit gröfser, als der gewöhnliche Hanf, und trugen reifen Samen.

II. Chemie. In Ermanglung eines inländifchen mineralischen Alkali zum Gebrauch der Seifenfabriken, Glasfabriken und beym Bleichen, und um die Einführung der Pottafche (Barilla) aus Spanien u. a. füdlichen Ländern durch ein inländifches Product entbehrlich zu machen, hatte die Gefellschaft feit 1776 auf die Einführung von we nigftens zehn Centnern eines Alcali nativum fofile fixum aus den brittischen Befitzungen in Ostindien einen Preis von 30 Pf. gefetzt. Erst im J. 1786. erhielt die Gefellfchaft aus Bombay 3 Centner einer alkalifche Erde, deren dort die Eingebornen fich zur Reinigung ihrer Kleider bedienen. Ir. James Keir in Birmingham, dem diefe Er de zur chemifchen Unterfuchung mitgetheilt war, liefert hier einen fehr gründlichen Bericht über die Bestandtheile derfelben und über deren Anwendbarkeit für die gröbern fowohl als feinern Sorten von Glasarbeiten und von Seife. Hauptfächlich brauchbar hält er es zu plattem Glafe und zu härterer Seife. Der Preis kömmt etwa 20 Procent wohlfeiler, als Pottafche, hauptfachlich auch deswegen, weil es nah am Strande gefunden wird, und als Ballaft verladen werden kann.

1. Landwirthschaft. Der Graf Fife unterhält die Gesellschaft von den auf feinen Gütern in Schottland im vorhin wüfte gelegenem Moos- und Haidegrund, feit 1774 von ihm angelegten beträchtlichen Holzanpflanzungen, hauptfächlich von Nadelhölzern. In den J. 17741778 wurden 78 Acres mit 335,500 Stämmen, in den J. 1779-1783... 1781 Acres mit 2,216.385 Stämmen, und in den J. 1784-1787 549 Acres mit 676,566 Stämmen; alfo in allem in 16 Jahren 2409 Acres mit 3,228,441 Stämmen bepflanzt.Hr. Lloyd, ein Landgeiftlicher, ertheilt Nachricht von feiner Meihode in Anpflanzung der Eichen, und in deren Erziehung und Samen. Hr. Weft, Gärtner in Durham, ertheilt gleichfalls Nachricht von Eichenanpflanzungen. Briefe aus Petersburg und aus Venedig bezeugen die vorzügliche Brauchbarkeit des Lerchenbaums zum Schiffbau. Hr. Dudley, ein Landgeiftlicher, erzählt die in feinem Kirchfprengel gegen die Seeüberschwemmungen getroffenen Anftalten. Prof. Rofs in Aberdeen, giebt Nachricht von dem Anbau des Turneprooted Cabbage, zum Viehfutter fürs erfte Frühjahr.Hr. Boote in Warwickshire erzählt feine auf forgfältige und

III. Schöne Künfte. Die Sammlung der Gefellfchaft von englifchen Specialkarten erhielt in diefem Jahr einen fchätzbaren Zuwachs durch eine fehr genaue Kar te von Lancashire, von Hn. Fates in Liverpool. IV. Technologie. Die bekannten Verfuche des fel, Superintendenten Schäfer in Regensburg, über die Bereitung von Papier und rohen Vegetabilien, hatten die Gefellschaft zu einer Preisaufgabe über diefen Gegenstand veranlaist. Hr. Th. Greaves erzählt hier feine Verfuche, die Weidenrinde zu Papier zu verarbeiten. Die auf die. Verfertigung des dem franzöfifchen gleichkommenden Par piers zu Kupferabdrücken ward dem Fabrikanten Bates in Buckinghamshire zuerkannt. Hr. Nouaille giebt Nachricht von der Erfindung eines Frauenzimmers in London, die rohe Seide, ftatt des Abhafpelns, mittelft einer Spule abzufpinnen, mit fehr vieler Zeiterfparung.

[ocr errors]

V. Mechanik. Befchreibung und Abbildung eines von M. Hill in Scarborough erfundenen fehr bequemen und genauen Winkelmeffers. -Beschreibung und Abbil dung von zwey von J. Ridley erfundenen Inftrumenten zur leichteren und fchwereren Aus- und Einbringung von Radern und Federn in grofsen Uhrwerken. - Befchreibung und Abbildungen von einem von Hn. Befant erfundenen Fahrwerk, um Bauholz und andre Lalten im weichen und fumpfigten Boden leicht und ohne Nachtheil der Wege zu transportiren.

Alsdann folget das Verzeichnifs fämmtlicher im J. 1787 zuerkannten Preise und Prämien, fämmtlicher in eben diefem Jahr empfangner Gefchenke, der feit Herausgabe des Sten Bands hinzugekommnen Modelle, der Vorsteher und Deputirten, der für das J. 1788 ausgefetzter.

Preife, und der fämmtlichen contribuirenden Mitglieder. Die Anzahl der mit brittischen Streben nach patriotifcher Gemeinnützigkeit, und mit brittifcher Freygebigkeit ausgefetzten grösseren und kleineren Preife beträgt nicht weniger als 205; und die Anzahl der Contribuenten, unter denen mehrere als jährliche Subfcribenten für 3 und für 5 Guineen benannt find, nicht weniger als 764. Mit einer folchen Summe von Beyträgen läfst fich denn freylich mehr Gutes und Gemeinnütziges bewirken, als mit dem kärglichen Fonds unfrer meisten deutschen Societäten. Unter den neuausgefetzten Preisgegenständen zeichnen fich hauptfachlich folgende aus: Anpflanzung der Silbertanne; befte Art der Cultur der Turnipsrübe: Verbefferung der Egge; Ausfindung eines für die Gefund heit unfchädlichen Surrogats für den Bleyweis; Ausarbeitung der Naturgefchichte irgend eines Theils von England, in fteter Hinficht auf Beförderung von Künften und Gewerben; verbefferte Methode zur Zufammenfügung der einzelnen Stücke beym Schiffbau, befonders in Hinficht auf die Befchlagung mit Kupfer; Anwendung von metallnen Ketten oder Schnüren bey der Schifistakelage ftatt der der Verbrennung fo fehr unterworfenen hänfenen Seile; verbefferte Anstalten zum Wafferfchöpfen, und zum Feuerlöfchen auf Seefchiffen; Verpflanzung des Brodbaums aus den Südfee Infeln, wo nicht unmittelbar nach England, doch nach den atlantischen Infeln; und Einführung des ftatt des Senegal - Gummi beym Cattundrucken mit Vortheil anzuwendenden Gummi einer in Weftindien häufig wachfenden, und unter dem Namen Cashew-tree bekannten Staude. Die Refultate der, durch diefe Preisausfetzungen veranlasste Unterfuchungen und Fortschritte haben wir im folgenden Bande zu

erwarten.

PARIS, b.. Maradan: Le grand Portefeuille politique en 19 Tableaux dedié aux hommes d'état. Par Mr. Beaufort. 1789. 24 Bog. gr. Fol.

In Deutschland möchte fchwerlich jemand fo kühn feyn, ein Werk diefer Art, dem es fo fehr an Vollftandigkeit fehlt, und das gröfstentheils aus allgemein bekannten statistischen Handbüchern entlehnt ift, gleich auf dem Titel Prinzen, Staatsministern, Gefandten, Generals perfonen, dem Adel, der hohen Geistlichkeit, Financiers etc. als nothwendig oder wohl gar unentbehrlich zu empfehlen. Bey dem allen ift diefes grofse, zum Gebrauch wegen des ungeheuren Formats, und der kleinen Schrift höchft unbequeme Werk, nichts weiter als eine Reihe von Tabellen über die vornehmsten europäischen Staaten, bey denen v. Schmidtburgs ftatiftifche Tabellen nach geahmt, und vom Vf. aus Randels ftatiftifcher Ueberficht und einigen andern allgemeinen Werken durch Zufatze und Berichtigungen verbeffert worden. Diefe Erweiterungen find bey der Verfassung eines jeden Staats, dem Militair, dem Münz- und Juftizwefen und der Sittenschilderung vorzüglich fichtbar; was aber Hr. B. darüber unter diefen Abschnitten aus eigener Erfahrung hinzu fügt, ift meift oberflächlich hingeworfen, und felten aus den wahren Quellen entlehnt, fo dafs er bey blofser Benutzung franzöfifcher Hülfsmittel ein weit treffenderes Gemählde der vornehmsten europäischen Reiche hätte lie

fern müffen. Wir wollen in diefer Abficht blofs den Ab fchnitt vom Münzwefen prüfen, der ganz dem Vf., fo wie die weitere Ausführung einzelner Materien, gehört, wodurch das Portefeuille in manchen Abschnitten ausführlicher, als felbft einzelne deutsche Handbücher der Statistik geworden. Von ruffifchen Goldmünzen kennt er blofs den Imperial und Ducaton, welches der Ducaten feyn foll. Von Silbermünzen fehlen alle unter dem Rubel vom halben Rubel an bis zu den fünf Copekenftücken. Dagegen kennt Hr. B. eine Silbermünze, Namens Mofcoc, von denen 210 einen Rubel gelten follen, von der Rec. nie etwas gehört hat. Es fehlen ferner die ruffifchen Kupfermünzen, und von den häufig courfirenden Banknoten hat er nichts erfahren. Von der Erhöhung der fpanischen Goldmünzen feit 1779 eben fo wenig, und dafs die alten und neuen Goldmünzen, nach befferm und geringerm Gehalt, im Reiche beyfammen curfiren. Von den Silbermünzen fehlen fünf Sorten von 8 bis einem Real. Die englische halbe Guinee wird nach Hn. B. von Silber ausgepragt. Von preufsifchen Münzen find eine grofse Menge angeführt, die jedoch nur in des Vf. Ideenwelt exiftiren. Den braunschweigifchen Carlsd'or hält er für preufṣifche Münze, und vom Silbergelde nennt er unter andern, den Kreuzthaler, den brandenburgifchen Floren, Doelder von Königsberg, auch den Storax. Als fchwedifche Münzen find nur einige von dem ehemals im Reiche geltenden gepannt, und von dem 1772 veränderten Münzfufse oder dem nach diefem ausgepragten neuen schwedifchen Bankgelde, wird kein Wort gefagt. Schweden foll Goldmünzen von 3 bis 1 franzöfifche Livres haben. Wir hören auf, hier mehr Münzfehler auszuziehen, dergleichen fich bey einem jeden Staate mehrere finden, wiewohl der Vf. bey den italienifchen und bey Portugal mehrern Fleifs und Gebrauch befferer Quellen gezeigt hat.

Aufser der Vorrede, die allerley über Politik, Na-" tionalinduftrie, über Staatsmänner, die politische Gegenftände behandelt haben, (Catalogue des miniftres auteurs) Regierungsform und ähnliche Materien vorträgt, ohne über irgend einen diefer Gegenstände etwas Neues zu fagen, oder nur das bekannte gehörig zu ftellen, enthält diefs grofse politische Portefeuille neunzehn Tabellen im gröfsten Rojalformat. Sie fchildern den gegenwärti gen Zuftand aller fouverainen Staaten von Europa mit Einfchlufs der kleinern italianifchen, wie Malta, Lucca und Ragufa. Bey Oefterreich wird Florenz, und bey Polen Kurland mit abgehandelt. Von deutfchen Staaten find die Churfürftenthümer nebft Heffen und Würtemberg befchrieben. Das Merkwürdigke, was der Vf. von allen diesen grofsen und kleinen Staaten gewufst hat, ist nach fechs verfchiedenen Abfchnitten, Bevölkerung, Militairetat, Finanzen, politische Verfaffung, Ackerbau und Producte, Handel und Münzen, und unter allgemeine Bemerkungen geordnet. Letztere, die eigentlich historische Erläuterungen oder die vornehmsten Staatsveränderungen in nuce enthalten follen, find mit einer Seichtigkeit und dabey mit einer Staatskennermine abgefafst, dafs des Vf. höchfte und hohe Lefer, denen zum Beiten er fo viel Wahres und Falfches zufammengefchrieben hat, felbige gewifs überschlagen werden. In ein gen Abfchnitten, vorzüglich bey der Gröfse, Bevölke nng, den Producten G 2

und

« ZurückWeiter »