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LEMGO, in der Meyerfchen Buchh.: Gemeinnütziges Rechenbuch zur Selbftübung, vornemlich zum Schulgebrauch. 2ter Th. welcher nebft den ausländifchen Wechfel- und Waarenberechnungen, nützliche Tabellen für Kaufleute, die verfchiedenen ArbitragenPari- und andern Rechnungsarten, auch die nöthig ften Handelskenntniffe enthält; von Joh. Pet. RoScher, Cantor bey der reform. Gemeinde und Geometer in Lippstadt. 1791. 4. von S. 201 bis 372. Anleitung beym Gebrauch des gemeinnützigen Rechenbuchs etc. 2ter Th. von S. 7-126. (1 Rthlr. 4 gr.) Diefer Band hebt mit dem Vten Abschn. an und enthält

kurze und deutliche Erklärungen der kaufmännischen Kunftwörter, zuweilen mit Verweifung auf die Paragra-, phen des Werks felbft, in welchen diefe Erklärungen enthalten find. Dann von Wechselbriefen; Wechfelcourfen; Courszetteln; ausländifche Wechfelrechnung überhaupt; Wechselreductionen; Spefen; Berechnung der Rückwechfel. VI. Abfchn. von den Parirechnungen

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überhaupt, wo eine Tafel der bekanntesten Münzforten nach ihrem Gewicht und Gehalt und der Würdigung in holländifchen Afen fein Geld oder Silber, eingerückt ift. Wechfelarbitragen mit einer Paritabelle; Wechfelcommiffionen; Verhältnifs des Goldes und Silbers; Verglei chung der Gewichte. Ellen und Maafse mit einer Tafel. VII. Abfchn. von den ausländifchen Waarenberechnungen und den dabey erfoderlichen Handelskenntniffen; befonders von Fracht- und Speditionskunde, Unkoften nebft Formular einer Haverierechnung; Speculationsrech nungen; von Gewinn und Verluit. Am Ende noch von Progreffionen, wo die Regel gegeben wird, wie man das letzte Glied und Summe findet; auch Anwendungen auf die Berechnungen der Amben, Ternen etc. bey den Zah lenlotterien. Die Anwendung der geometrischen Progref fion auf die Interufurien- und Rabattrechnung, auf Be ftimmung mittlerer und verändeter Zahlungstermine, ift etwas zu kurz gerathen; fonft aber find die Vorkenntnifle zu den gefammten im Buch enthaltenen Rechnungen febr vollständig und deutlich beygebracht worden. Die Rech nungsmethoden felbft erfodern aber entweder einen gefchickten Lehrer, der fie auf eine wiffenschaftliche Art auseinander zu fetzen verfteht, oder einen Schüler, der be reits guten Unterricht im Rechnen genoffen und philo fophifchen Kopf genug hat dasjenige Licht in die Auflö fungen der Aufgaben zu bringen, das ein fich felbft über laffener Anfänger bisweilen darinn vermiffen wird. Nach Inhalt des Titels aber hat auch der Vf. für einen folchen nicht schreiben wollen. Die unter einem eignen Titel an gehängte Anleitung zum Gebrauch etc. hohlt die vorhin vermiste fcientififche Auseinanderfetzung der im Re chenbuche gebrauchten Rechnungsmethoden nicht nach, fondern enthält meift Antworten auf eine Menge im Re chenbuch vorgelegter Fragen nebft Auflösungen die dort einftweilen waren zurückgehalten worden.

KLEINE SCHRIFTEN.

find felbft in den Lehren Unrichtigkeiten. Man kann, un nue etwas anzuführen, eigentlich nicht fagen, Jefus fey fchon vor der Schöpfung der Welt bey Gott gewefen, wie hier S. 23 gefchieht. Die Behauptung S. 30: der Inhalt des göttlichen Wortes ziele darauf ab, uns wieder zu folchen guten Menfchen zu machen, als wir gewefen feyn müffen, da wir von Gott gefchaffen wurden, hat entweder gar keinen Sinn, oder einen falfchen, der auf unrichtige

GOTTESGELAHRTHEIT. Berlin, b. Wever: Lehrbuch der chriftlichen Religion, dem Zwecke gemäss nach der Fähigkeit der Jugend eingerichtet, von Joh. Chriftian Gottfr. Dreffel, Paftor zu Charlottenburg, neue ganz umgearbeitete Auflage. 1790. 64 S. 8. (3 gr.) Da wir die erfte Ausgabe diefes kleinen Lehrbuchs nicht zur Hand haben, fo können wir nicht fagen, wieviel es durch die neue Umarbeitung gewonnen habe. In feiner jetzigen Gestalt ift es nicht ohne Brauchbarkeit, ob es gleich eben nichts VorzügHiches hat. Der Vf. fpricht meiftentheils fafslich, in einem natürlichen Zufammenhang, und mit einer guten Abfonderung deffen, was blofs zur Theologie gehört, und in den gemeinen Volksunterwicht nicht gebracht werden darf. Doch fcheint uns der praktifche Theil verhältnifsmässig viel zu kurz zu feyn. Auch ift der Vf. nicht forgfaltig genug in der Wahl feiner Beweisftellen. Sa wird z. B. das fogenannte, dem gemeinen Mann ganz unverständliche erfte Evangelium 1 MoL. III. 15. mehr als einmal angeführt; aus 1 MoL. XVII. 7. weifs der Vf. herauszubringen, dafs die ungetauften Kinder nicht verdammt werden, u. f. w. Hier und da

hinausläuft. Den äufserft fchädlichen Satz, dafs man das Abendmal zur Vergebung feiner Sunden empfange, bringt der Vf. 6.38. Ein Be fogar in die Erklärung des Abendmals. Zuweilen findet fich endGottes als ein befondres Uebel angegeben wird, das zur künftigen Verdammnifs gehöre. Diefe und ähnliche Flecken hätten bey der neuen Umarbeitung, diefer im Ganzen nützlichen Schrift freylich nicht übrig bleiben follen.

diefer Art fteht S. 46. wo Verftofsung

von dem Angesichts

ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Freytags, den 20. May 1791.

NATURGESCHICHTE

WINTERTHUR, b. Steiner und Comp.: Genera infecto rum Linnaei et Fabricii iconibus illuftrata a Johanne Jacobo Roemer. 1789. 11 Bog. in med. 4. mit 37 illuminirten Kupfertafeln.

Man findet hier zwey und drevfsig Kupfertafeln aus verkauften. Nun noch einige Anmerkungen. Tab. &

Sulzers abgekürzten Geschichte der Infekten, vermehrt mit fünf neuen, und mit einem andern lateinischen Text verfehn. Wir glaubten ein Werk zu finden, worinn die die Gattung beftimmende Theile der Infecten befchrieben, und durch gute Kupfer hinreichend erläutert würden. In wiefern dies das Sulzerfche Werk in Anfehung der Linneischen Gattungen thut, ist bekannt. Es liefert einige Arten einer Gattung, aus deren äussern Anfehn man dann einen Schlufs auf die ganze Gattung machen mufs. Auf eine ähnliche Art verfährt man hier bey Beftimmung der Fabricifchen Gattungen. Denn auf drey der hinzugekommenen Tafeln befindet sich von jeder Gattung deffelben, wofern dafür nicht fchon durch die altern Tafeln geforgt worden, eine Art. Aufser diefen Tafeln ift noch eine mit Krebfen und eine mit der Zergliederung der Kennzeichen der Fabricifchen Klaffen beygefügt worden. Eine ahnliche Zergliederung der Gattungskennzeichen würde ein verdienftliches Werk seyn, wozu uns auch in der Vorrede Hoffnung gemacht wird. Nur wünschten wir folches nicht ohne Mitwirkung des Hn. Fabricius. Denn einige unfrer Anmerkungen werden beweifen, dafs der Hr. Vf. felbft noch nicht ganz in diefem Syftem zu Haufe fey. - Der Text enthält zuerft die Befchreibung der auf den alten Kupfertafeln befindlichen Infekten, nach dem Linneifchen Syftem. Doch find den Linneifchen Gattungskennzeichen noch verfchiedene andere von dem Vf. zugefetzt worden. Bey den Arten ift aufser den Kennzeichen nur die Gegend, in der fich das Infekt findet, und zuweilen auch der Aufenthalt bemerkt. Faft eben fo behandelt der Vf. nachher das Fabricifche Syftem. Noch zieren dies überhaupt mit typographifcher Schönheit ausgeftattete Werk verfchiedene mit Abbildungen von Infekten verfehene Vignetten. Ohne Nutzen, wenigstens für die Befitzer des Sulzerfchen Werks, wär es doch nicht gewefen, den Titel des vor uns liegenden Werks beftimmter anzugeben. Denn nicht immer hat der Kaufluftige Gelegenheit, ein Werk zuvor genau genau zu fehn, ehe er es kauft. Oft mufs eres fich, befonders wenn es nicht in Deutschland herausgekommen ift, auf Gerathewohl bringen laffen. Trifft nun dies in diesem Fall einen Befitzer des Sulzerfchen Werks, fo ift das Geld dafür fo gut als weggeworfen, weil der Ueberfchufs an neuen Kupfertafeln und verändertem Text, der A. L. Z. 1791. Zweyter Band.

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für diefen Befitzer doch nur einiges Intereffe haben könn te, keine den Koften proportionirte Waare ift. Die Verleger würden daher den Liebhabern einen Dienst thun, wenn fie den Text des Sulzerfchen Werks für diejenigen, welche fich das neuere anfchaffen, und den Text des neu ern für die Befitzer des Sulzerfchen mit den hinzugekommenen Kupfertafeln, um einen billigen Preis befonders Fig. 3. ift wohl ohne Zweifel Sc. laticollis. Tab. 2. fig... 2. ift gewifs nicht Lucanus Capreolus, fondern wahrfcheinlich nur die kleinere Abart des L. Cervus. Den wah. ren L. Capreolus beschreibt Degeer und Herbst in dem Naturfyftem der Infekten unverkennbar. - Das Bruftftück der Lampyris Sanguinea ift auch hier wiederum unrichtig ganz roth illuminirt. - Tab. 3. fig. 1o. hat ganz das Anfehn und die Grofse der Chryfomela Sanguinolenta, denn Chryfom. marginata ist beständig kleiner. Tab. 7. fig. 6. ift Fabricii Carabus lunatus. Tab. 1. fig. 8. ift nicht Fabricii Melolontha pulverulenta, wie S. 39. behauptet wird. Die wahre Fabr. M. pulverulenta ift von ist Herbft im Naturfyftem Tab. 25. fig. 7. abgebildet worden. Als Beyfpiel zu den Fabricifchen Boftrichen ift Capucinus nicht gut gewählt, ob ihn gleich Fabricius bis jetzt dahin rechnet. Einen ihm angemelsneren Platz möchte er wohl unter Apate erhalten. Tab. 34. fig. 7. ift nicht Fabricii Anobium pertinax, fondern deffen Dermestes teffellatus, der aber in Anfehung der Gattung freylich ein Anobium ift. Anobium pertinax ift beständig viel kleiner. In der Fig. 8. Tab. 34. hätten wir den Elophorus aquaticus nicht gefucht. Tab. 34. fig. 10. ift kein Tritoma. Eine richtige gute Abbildung von Tritoma bipuftulata findet fich im 34ften Stück des Naturforschers Tab. 1. fig. 17. Hispa pectinicornis ift S. 42. zum Beyspiel der Fabricifchen Hispen fehr fchlecht gewählt, weil fie fowohl im Bau als in der Lebensart ganz von der Hispa atra und mu tica abgeht. Wahrscheinlich wird fie auch Hr. Fabricius bey einer Revifion feiner Gattungen von denselben trennen. Rec. würde die Geoffroysche Gattung Ptilinus. aufnehmen, wozu denn diefe Hispa pectinicornis und flabellicornis auch gehört. Auch der Chryfomela Boleti und Chryf, Alni prophezeyhen wir, wegen ihres doch sehr abgehenden Baues, keine bleibende Stelle bey den Chryfomelen, daher diefe auch nicht zu Beyspielen für diefe Gattung hätten gewählt werden müffen. Die Gattung Horia wird wohl wiederum eingehn; denn Horia derme ftoides ift gewifs das Weibchen des Lymexylon proboscideum. Fig. 27. Tab. 34. ift nicht Lymexylon, navale. Rec. zweifelt noch an der Richtigkeit der Gattung, da die davon in feiner Sammlung befindliche fünf Arten keine längere Fühlhörner haben, als Fig. 26. Tab. 34. diefes Werks.

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FRANK.

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FRANKFURT, b. Varrentrapp und Wenner: Naturgefchichte der europäischen Schmetterlinge nach fyftematifcher Ordnung, von Moritz Balthafar Borkhaufen. Dritter Theil, der Phalänen erfte Horde, die Spinner; oder systematische Befchreibung der europäischen Schmetterlinge von dem Verfaffer des Nomenclator Entomologicus. Dritter Theil der Phalänen erfte Horde, die Spinner. 1790. 476 S.8.

Der Hr. Vf. hat wohl gethan, dafs er feinen ersten Plan, nach welchem er die Phalanen nur in zweyen Theilen abhandeln wollte, aufgegeben, und gegewärtigen den Spinnern allein gewidmet hat. Wir glauben nicht, dafs der Vorwurf einer zu grofsen Weitläuftigkeit ein Werk treffen könne, das fo reich an neuen Bemerkungen ist, und bey deffen Ausarbeitung der Vf. feine Abficht nie aus dem Gefichte verloren. Des Vf. Claffification der Spinner ift Resultat feiner nach Originalen angeftelleen Unterfuchungen. Sein Syftem, dem es gewifs nicht an Beyfall fehlen wird, zerfällt in Cohorten, Familien und Linien. Seine Abtheilung in Cohorten ist von der elaftifchen Flügelfeder hergenommen, welche er in der Einleitung zu den Schwärmern nach ihrer Befchaffenheit und nach der Abficht ihres Dafeyns genau befchrieben hat. Daher

A Erfte Cohorte. Spinner ohne Flügelfeder.

a. Erfte Familic. Atlaffe (Attaci. Lin.)

1. Lixie. Pfauenaugigte Spinher.

Bombyx Pyri, Spini, Carpini.

2. Mondmackelichte Spinner.

B. Tau, Verficolora, Mori, Lunigera.

3. Sichelspinner.

B. Lacertula, Harpagula, Curvatula, Falcula, Hamula,
Uncinula, Sicula, Flexula, Spinula, Communima
cula.

5. Zweyte Familie. Glukken (Bomb. incubantes):

1. Linie. Zahnflügler.

B. Quercifolia, Populifolia, betulifolia, Ilicifolia, Pruni,
Pini, Borealis.

2. Glattrandige mit abgerundetem After.

B. Quercus, Trifolii, Dumeti, Taraxaci, Potatoria, Rubi,
Lobulina, Selenitica, Rurea, Cinerea, Mali, Avella-
nae, Neuftria, Caftrenfis, Franconica,

3. Glattrandige mit dickem wolligen After.

B. Catax, Eueria, Laneftris, Crataegi, Populi, Proceffio-
nea, Pityocampa, Ulula*, Hepialica *.

c. Dritte Familie Schmalfugler (Hepiali Fabr.)

b. Zweyte Familie. Unedle Spinner.
1. Linie Schabenartige Spinner.

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B. Rofea, Quadra, Complana, Deplana, Depreffa, Unita, Luteola, Sororcula, Muscerda, Eborina, Irrorea, Aurita, Roscida, Signata, Pulchra, Rubricollis, Jacobaeae, Marginea*, Pyraufta, Cucullata.

2. Halbnackte Spinner.

Aechte Spinner

B. Morio, Rubea, Mundana.
6. Unächte Spinner.

B. Veltita, Detrita, Viciae, Graminella, Furva, Nana,
Atra, Pulla, Albida, Bombycella.

3. Weifslichte Spinner

a. Mit weifsen Flügeln.

B. Nivofa, Salicis, Chryforrhoea, Auriflua, Bicoloria,
Leporina, Laeta.

8. Mit fcheckigen Flügeln.

B. Monacha, Coenobita, Dispar.

4. Streckfüfsige Spinner.

a. Aechte

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B. Fascelina, Pudibunda, Abietis, Fasciculofa*, Coryli.

B. Unächte.

B. Gonoftigma, Antiqua.

5. Stirnftreifige Spinner.

B. Analtomolis, Curtula, Anachoreta, Reclufa.

6. Grofsftirnigte Spinner.

B. Bucephala, Oleagina, Coeruleocephala, Trimacula. ¡

7. Bleichringigte Spinner.

B. Coffus, Terebra, Aesculi.

8. Hermelin oder zackenftriemigte Spinner.

B. Vinula, Erminea, Bifida, Furcula, Bicuspis*, Pagi,
Ulmi, Terrifica.

9. Rückenzänigte Spinner.

B. Palpina, Velitaris, Tremula, Trepida, Dodonea, Di
ctaea, Argentina, Camelina, Capucina, Cuculla, Zic
zac, Dromedarius, Tritophus, Melagona, Triper
tita, Thalictri *..

10. Eulenförmige Spinner.
a. Gezähnte.

B. Libatrix, Celfia.

B. Ungezähnte.

B. Chaonia, Querna, Bistrigata*, Obliterata, Auftera, Crenata, Nubeculofa, Caffinia, Centrolinea, Pl migera.

11. Wicklerförmige Spinner.

B. Testudo, Limax, Afella, Prolifera.

12. Spannerformige Spinner.

B. Sefquiftriata, Variegata, Lunulalutea.

Die mit * bezeichneten Arten find neu. Der Vf. bemerkt in der Vorrede fehr richtig, dafs die zwölfte Linie wohl

B. Humuli, Hecta, Lupulina, Sylvina, Flina, Nemorofa, mit mehrerm Rechte zu den Spannern zu bringen fey.

Carna, Jodutta.

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Da die Beschreibung der dahin gehörigen Arten nur ein Paar Seiten einnimmt, fo wünschen wir, dafs fie der Vf. bey den Spannern an ihrem Orte einfchalten möge. Die noch unabgebildeten Arten follen den vom Hn. Pfarrer Scriba zu Arheilgen beforgten Beyträgen zur Entomolo gie einverleibt werden. Dem in der Vorrede zum zwey ten Theil diefes Werks angezeigten Plan nach hätte Hr. Schneider diefen Theil mit Hn. Borkhaufen gemeinschaftlich bearbeiten follen, woran aber Hr. Schneider ver hindert worden. Doch haben wir ihm in demselben die Befchreibung einiger Phalänen zu verdanken, die er auf feiner Reife durch Schweden und Dänemark kennen lernte. Zum Beweife einer aufmerksamen Lectüre diefes Werks mögen noch folgende Anmerkungen dienen. B. Carpini. Jung nennt ihn S. 103. feines Verzeichniffes Pavonia minor und nicht Pavoniella. Diefen Namen leg

ten

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ten ihm Fuesly und Scopoli bey. B. Sicula; auch bey,,Vögelwerk,) find zu koftbar, als dafs fie fich ein jeder, diefem und noch mehrern Spinnern hätte Jungs Verzeich-,,der fich mit Naturgefchichte bekannt machen möchte, nifs angeführt werden können. - B. Trifolii, Da in dem „,anfchaffen könnte, und in den Compendien ist alles fechften Hefte Tab. 35. fig. 6. 7. der wahre Dumeti abge- „zu kurz berührt. Es fehlt also immer noch ein Buch, bildet worden, fo ift nicht wahrscheinlich, dafs Fuesly in welches fich über die ganze Zoologie erstreckte, und feinem Verzeichuifs Schweizer Infecten unter dem B. Du-,,eine vollständige Erklärung aller dahin einfchlagenden meti den B. Trifolii gemeynt habe. B. Catax. Das bey Kunftwörter enthielte-u. f. w." Ein folches Buch nun ihm angeführte Synonim aus dem Wiener Verzeichnifs foll dasjenige feyn, welches Hr. B. liefert, indem man B. Rimicola gehört wohl ohne Zweifel zu dem darauf fol- alfo mit Recht eine vollständige Sammlung aller Kunstgendem B. Eueria. B. Gonoftigma. Bey ihm ift S. 331. wörter, eine richtige Erklärung derfelben, und alles das aus des Berliner Magazins gtem Bande S. 408, no. 21. B. beyfammen erwartet, was fich über diefen Gegenstand in Antiqua, und S. 334 eben dies Citat bey dem B. Antiqua gröfsern Werken und Compendien zerstreut befindet. angeführt. Beym B. Gonoftigma ift das Citat unrichtig. Dies zu erwarten, berechtigen den Lefer die aus der VorHr. Hufnagel befchreibt dafelbft das Mannchen des B. An- rede mit Vorbedacht hier angeführten eignen Worte des tiqua mit glänzend zimnmetbraunen Flügeln, fagt, die Rau- Vf., noch mehr aber wird man darinn beftärkt werden,' pe fey dunkelfchwarz, mit maufefarbenen Haaren an den wenn derfelbe S. 17. der Vorr. fagt: .,Vermittelt des Seiten und vier gelben Haarbüfcheln auf dem Rücken.,,beygefügten Registers kann ein jeder die Bedeutung ei Beides pafst auf B. Gonoftigma nicht. B. Curtula und ,,nes ihm unverständlichen Worts leicht auffinden; z. B. B. Anachoreta S. 338. und 341. find dem Namen nach of „es lieft jemand in der Befchreibung einer Fledermaus, fenbar verwechfelt. Denn es hat weder Fabricius in fei-,,dafs fie nafum haftatum habe, und will wiffen, was dienen Spec., noch Linné bey denfelben einen Irrthum be-,,fes für eine Nafe fey, fo darf er nur im Register das gangen. Beide citiren bey B. Curtula den Röfel P. 3.,,Wort: Nafe, nachfchlagen." Dies thut Rec., fchlägt Tab. 43. auf welcher Tafel eben der Vogel befindlich nach, und findet: Spondonförmig, einem dreyblätterigen, ift, den Esper Tab. 51. fig. 4. unter dem Namen Curtula,,Spies- oder Kleeblait ähnlich, (haftatus)." Wüfte es Rec. abgebildet hat. Fabricius hat zwar bey B. Curtula auch nun nicht beffer, fo müfste er alfo glauben, nafus, haftadie 11te Tabelle des Röfelfchen vierten Theils angezogen, tus fey eine Nafe, die wie ein Kleeblatt ausfähe; dann aber aus einem Irrthum. Wahrfcheinlich kannte er zu würde er aber fehr irren, und dergleichen Nafen giebt der Zeit B. pigra oder B. reclufa noch nicht. Hufnagel es nicht, fondern nafus haftatus heifst eine mit einem hat in dem Berliner Magazin B. Curtula befchrieben: kleeblattähnlichen häutigem Anhange verfehene Nafe. afchgrau mit einem grofsen maufefarbigen Fleck an der Um nun nur bey diefen Erklärungen der Kunftwörter Spitze, in welchem eine weifse Linie, mithin gerade fo von der Nafe, dem Baue ihrer Spitze nach stehn zu bleibezeichnet, als ihn Röfel und Esper unter dem Namen ben, fo fehlen, aufser bey diefem Worte haftatus fchlechabgebildet haben. Jung hat ebenfalls bey B. Curtula die terdings allen übrigen die Erklärungen, und manche find Röfelfche 43fte Tab., dabey aber auch irrig, vielleicht doch ohne diefe ganz unverständlich, denn die Ueberfedurch Fabricius veranlafst, die 11te Tab. des vierten Rö- tzungen können unmöglich ihre Stelle vertreten, da fie felfchen Theils angezogen. Was die Wiener eigentlich der Erklärung nicht weniger bedürfen. Wer weifs, was unter B. Curtula und B. Anachoreta verftanden haben, ift eine zugespitzte, Spitzige und pfriemenförmige Nafe fey, wohl fo ausgemacht noch nicht, da weder Befchreibun- wird auch wiffen, was nafus acuminatus, acutus, fubula gen noch Abbildungen von ihren Spinnern diefes Na- tus bedeute, wer aber die Sprache der Naturforscher nicht mens vorhanden find. B. Tripartita. Da Esper fowohl kennt, wird diefe drey Benennungen schwerlich richtig als de Villers diefem Falter bereits den Namen Trimacu- unterfcheiden. Dergleichen fehlende Erklärungen trifft la gegeben, fo war der neue Name unnöthig, und dies man faft überall an, und der unrichtigen eben fo fehr um fo mehr, da bereits Hufnagel einem Nachtvogel den eine grofse Menge; fo ift z. B. gleich S. 1. die Erklärung Namen Tripartita beygelegt hat, eines organifchen Körpers falfch, denn darnach wäre jedes Haarröhrchen ein organischer Körper, Oft find auch die deutfchen und lateinifchen Benennungen unrichtig zufammengefetzt: fo heifsen Brachäcker nicht arva, fon dern ruderata, und dies letztere Wort nie Ruinen, wie Hr. B. will: culta find keine bebaute Aecker, fondern Gartenland etc Verzeibbar wären diefe Fehler, diefe mangelnden oder unrichtigen Erklärungen, und die grofse Menge ausgelaffener Kunftwörter noch bey denen Klaffen, wo dem Vf. noch wenig vorgearbeitet ist, unverzeihlich aber find fie bey denen, wo fchon Te minologien vorhanden find z. B. den Vögeln, bey denen der Vf. die Erklärung dez Kunstwörter, und die fehr vollständige Sammfung derfelben von Linné in den Amoen. Acad.; Forster im enchirid, hift. nat. und Merrems von ihm felbft ange führten Vögelwerk benutzen konnte; dafs dies aber nicht gefchehen fey, ift offenbar. So fehlen bey den VerschieU u 2

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FRANKFURT a. M., b. Varrentrapp u. Wenner: Verfuch einer Erklärung der zoologischen Terminologie. Ein Handbuch zum Gebrauche derer, welche die Zoologie ftudiren wollen. Von Moritz Balthafar Borkhaufen. 1790. 391 S. g. (1 Rthlr.)

Mit Recht bemerkt Hr. B., dafs die Kenntnifs der Sprache der Naturhistoriker das einzige Mittel fey, die Naturalien richtig zu bestimmen, und von einander zu unterfcheiden, und dafs man in Erklärung diefer Sprache in der Zoologie bis jetzt noch zurück fey,,,Ueber ein ,,zelne Thierklaffen," fagt er S. 4. der Vorr., .,erfchienen bisweilen befondere Abhandlungen, worinn man die ,,bey denfelben vorkommende Terminologie aufzuklären ,,fuchte, aber bey andern blieb man auch um fo viel wei„ter zurück. Die grofsen Werke (wie z. B. Merrems

den

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denheiten des Schnabels nach feiner Richtung allein die Kunftwörter: roftrum rectiufculum, porrectum, fubarcua-, bum, curvatum, afcendens, fubafcendens, infractum und, infracto - curvatum, die der Vf. allein aus Forft. enchir.. hätte hinzufetzen können. Der Vf. würde nicht Kamm. durch crifta überfetzt haben, wenn er Merrems Vögelwerk oder nur jedes gute Compendium zu Rathe gezogen hätte, oder felbft die Sprache der Naturforscher kennte, wonach crifta eine Holle, und caruncula ein Kamm heifst. Endlich würden nicht fo viele Kunftwörter, wie z. B. bey den Fifchen, unerklärt geblieben feyn, wenn der Vf. Grüan und Forfter benutzt hätte, und dann hatte er auch z. B. S. 178. Lanzetförmig (lanceolatum) nicht durch „schmal, in der Mitte etwas breiter und nach hinSchade ift es, dafs der ,,ten stark zugespitzt" erklärt. Vf., der durch feine Verdienfte um die Schmetterlingskunde erwas befferes erwarten liefs, feinen in der That Noch kann guten Plan fo fchlecht ausgeführt hat. Rec. nicht unbemerkt laffen, dafs Hr. B. S. 5. erzähle, dafs fich in Arheilgen ein Schaaf befinde, welches männliche und weibliche Gefchlechtstheile habe, durch beide feinen Urin ergiesse, andre Schaafe bespringe, und fich von Böcken befpringen laffe, deffen activer und paffiver Concubitus aber bis jetzt unfruchtbar geblieben fey, obgleich fein Reiz zur Begattung fehr stark ift. Die Sache verdient doch nähere Unterfuchung.

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BERLIN, b. Vieweg: Botanica medica, oder die Lehre von den vorzüglich wirkfamen einheimifchen Arzneygewächfen zu öffentlichen Vorlesungen für angehende Aerzte bestimmt von D. J. G. Gleditsch, herausgegeben von D. Fr. Will. Ant. Lüders. Zweyter und letzter Theil. 1789. 420 S. 8. (1 Rthlr.) Es ist überflüffig, die Namen der hier abgehandelten Arzneypflanzen abzufchreiben. Die Manier des verftorbenen Gleditsch ift aus feinen übrigen Schriften bekannt. Zuerst eine weitläuftige Befchreibung der Pflanzen, dann viel gutes und mittelmäfsiges über ihre Kräfte und Wirkungen.

ERLANGEN, b. Palm: Car. a Linné Amoenitates academicae. Volumen decimum. Accedunt Car. a Linné fil. Differtationes botanicae collectae cum tabulis aeneis curante D. J. Chrift. Dan. Schrebero. 1790. 279 S. Tab. IV. (I Rthlr. 8 gr.)

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Die erfte Hälfte diefes Bandes enthält die von Linné dem ältern felbft abgefafsten noch übrigen Gelegenheitsfchriften: Hypothefis nova de febrium intermittentium cauffa, diff. inauguralis; 5 Programmata, 2 Reden, eine Preisfchrift: disquifitio de fexu plantarum, mit den untergefetzten Bemerkungen von Smith, Brouffonet. (Journal de phyfique Vol. 32. 1788.) und dem Hn. Herausgeber felbft; als Anhang Pan fuecus; die zweyte Hälfte wird den Besitzern von Linné's Schriften nicht minder angenehm feyn, fie enthält folgende Differtationen des jüngern Linné: 1) Nova graminum genera; 2) Lavandula; 3) Methodus Mufcorum illuftrata; 4) Erica Spar

manni.

AUGSPURG, b. Haid: Joh. Guil. Weinmanni thefaurus rei herbariae locupletiffimus indice fyftematico illu ftratus et emendatus, in quo aliquot plantarum millia fecundum claffes, ordines, genera, fpecies et varietates methodo Linneana recenfentur et paffim adnotationibus illuftrantur. 1787. 184 S. 8.

Die Unternehmer haben das Werk felbft aufs neue ausgegeben, und den Befitzern davon mufs daher diefes raifonnirende Verzeichniss um fo unentbehrlicher feyn. VICENZA, in der Turrifchen Druckerey: Differtazions

epiftolare fopra i Sistemi e le Teorie de due Globi ceLefte e terracqueo, che fi ftabiliscono da Mofé nella ftoria delle fei Giornate della creazione del Mondo al Cap. 1. della facra Genefi, dedicata al Merito fempre Gran de di fua Eccellenza reverendiffima Federico Ma ria Nolino Patrizio, Veneto, Vefcovo d'Apollonia etc. 1789. 178 S. 8. 4 Kupfer.

Der Vf. diefer unerheblichen Schrift ift P. Orazio Reta, Prof. der orientalifchen Sprachen zu Mantua, wie man aus der Unterschrift der Zueignungsfchrift, und einem hintenangedruckten Briefe des Hn. Vicenzo Bozza an ibn fiehet. Nach einer langweiligen Erklärung des eriten Kapitels Mofis kommt die Widerlegung des Hn. v. Buffon, der Cometen gegen die Sonne fchnellen, und aus den abgefprungenen Stücken fich Planeten bilden läfst, auch andrer, die die Erdpole fich ändern laffen, um die in Sibirien und andern kalten Ländern gefundenen Ueber bleibfel von Thieren warmer Lander zu erklären. Wir haben darüber längst beffere Schriften von einheimischen Gelehrten. Das fchätzbafte ift der angehängte Brief des Hn, Bozza. Diefer Mann, der ein feltenes Kabinet, hauptfachlich von Verfteinerungen, hefitzt, fand in a nem Berge bey Verona die Hälfte von einem Knochen des obern Beinfchenkels 31 Fufs lang, alfo von einem gröfsern Thiere, als das am Ohio in Amerika und Chili, und vielleicht an irgend einem Orte gefunden ist, dafs diefe und andere fo ftarke Körper fammtlich zerbrochen und zerfpalten waren, beweifet die Heftigkeit der Erdreve lution, die fie hier vergrub. In dem Berge Bolca nahe bey Verona, deffen Höhle ungefahr 50 geometrische Schritte lang ift, findet man unter andern Verfteinerungen und Ueberbleibfeln der ältesten Zeit auch Kalkschiefer, darinn die vollkommenften Abdrücke ganzer Fifche mit allen Gefchlechts kennzeichen gefunden werden. Die Gräten etc. find zum Theil in durchfichtigen Kalkfpath verwandelt.

Er befitzt allein aus diefer Höhle 600 Fi fche von verfchiedener Gröfse, und zum Theil von ganz unbekannter Gattung. Hr. Brouffonet hat schon einige davon befchrieben, und er befitzt felbft 4 Arten davon, die man in Otaheite findet, als Polynemus plebeius (Emoi), Gobius ftrigatus (Saipoa), Chaetodon trioftegus und Go. bius oscellaris, alfo aus dem Meere der Antipoden nach Auch Fifche, die man an der Italien verfchlagen. Brafilifchen Küfte findet, enthält diefe Höhle. Wie find diefe dahin gekommen?

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