Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

hatte, zweifeln wir, wiewohl er einigemal die Lesarten
aus beiden neben einander ftellt, als E. 132. 181. Z.
113. Ja, an einigen Stellen drückt er fich gar, wie
als E.
Euftathius, aus : iis Ε. 808. τέτον τὸν είχον ἐχ ̓ εὐ.
ρήσθαι καθόλυ φασὶν ἐν ταῖς Ἀριςάρχε. (Dais der
Vers nicht hieher gehöre, ift deutlich.) Anderswo
wird bemerkt, dafs etwas in beiden gleich fey; ein
Fall, der wahrscheinlich der häufigste war. Denn wie
kann man fich die zweyte Recenf. anders denken, als
nach unferer Weife, eine neue Auflage, eine nochmali-
ge Revifion? dergleichen auch Dichter fchon damals
mit ihren Werken vornahmen.

[ocr errors]

Auch von Ariftarch heben wir einige Beyspiele
von Kritik aus, die hier zum erstenmale erfcheinen.
A. 117. Gov. Eben fo anderw., als II. 445. 182.
ἐν δ ̓ ἐξέτας, 157. σκιόωντα. 162. πολλὰ μόγησα, 203. ίδη.
241, τότε δ' ὅτι,
404. βίην. 447. ἱερὴν ἑκατ. 585. ἐν χειρί.

18.

--

Ariftoph. 541. "Eve Alvelas. 599. ausgeper. 627.
TE UT, in der einen Recenf. 713. yag op. Ari-
ftoph. hatte dagegen in diefem Falle das angehängte v.
810. αὕτως. Ε. 173. κατὰ χ. δῶ, 181. ζώνη άρα
ρυία. 202. Οι με σφ. 235. ἰδέω. Unfer είδ. wird
aus den Squades citirt. 249 ist o Ten von Ari-
ftarch, dem Herodian und Alexion beytraten. Vorhin
ftund odi y. 285. ÜTTO σEίETO, mit Zen. und Ari-
ftoph. 322. Mívov. Die vulg. ift von Zenodot. 438.
r de o occe, was Euft, auch anführt. O. 31. άπo-
as. So überall. (Vgl. die Schol. über Apollon. Rh.
I, 769. III, 37.) 45. xù xeivos. Eben fo anderw.
x it, non etc. 71. "Inov Exπégowow, das Neu-
est, xaneït,
Ἴλιον ἐκπέρσωσιν,
trum air wegzuschaffen. In der ganzen Stelle arbei-
tete die Schneide- Kritik um die Wette. 94. dios xeí-
197. βέλτερον εἴη. Ariftoph. hatte κάλλιον; nur
die εικαιότεροι lafen κέρδιον. Diefe εικαιότερα wer-
den den angeségas entgegengesetzt. Euft. hat gleich-
falls ein paarmal den Namen.) 211. Mev ye.
240. ἐς-
εγείρετο. 252. ίξεσθαι. Π. 106. καὶ Φαλ. 120. κεί
ὅτι
ge, im Imperat. 227. OTI M.
TOTμCY, im Imperat.
290. ἄμφι βόβηθεν.
Dies richtige Verfahren möchte bey einer neuen Re-
cenf. durchaus zu beobachten feyn. 504. ExovTO st.
ÿdè
έποντο. Ρ. 42. ἠδ ̓ ἀλκῆς, ἠδὲ φόβοιο. 95. περιςήω-
, und fo in mehrern Wörtern ftatt er. E. 39. Th.
Σ.
9' Αλεία. 171. Πατρόκλα. 207. Ὡς δ ̓ ὅτε πῦρ ἐπὶ
πόντον αριπρεπὲς αἰθες ίκηται, aus A. curis pofteriori-
bus, die hier aber nicht die opreg find. 506. α-
μοιβηδόν. 579. in der einen Recenfion, δύο πρώτησε
β. Τ. 70. αντίον. 79. ακέειν.
79. ακέειν. 80. ἐπιςαμένῳ περ
όντι, 32. τῇ μέν θ' απαλοί. 95. Ζεὺς ἄσατο. Να
in einigen gemeinen fey Ζῆν ἄσατο. Υ. 57. αὐταρνέρο
Θε. 77. μάλιςα ἑ 9. 114. ἡ δ' άμυδις ςήσασα. 226.
é D.
amore S. Die vulg. zog Herodian vor, von dem
wir mehrere Lesarten in unserm Texte haben. 255.
πολλὰ τά τε καὶ ἐκί. So auch der Text. 471. ἐνέπρη
σεν, Φ. ΙΙΙ. δείλη. 191. κρ. αὖτε, ohne δέ. 172,
μεσσοπαλές, an fich bekannt; aber, wie mehreres,
ohne Urheber. Eben fo 246. ex divne, aus Euftath.
265. oiμnces. 303. ixev. 347. avengarn, da Andre
ἂν abtrennten. 363. κνίσην. 535. ἐπανθέμενοι. Χ.
2. ἀνεψύχοντο. 85. ἐντὸς ἐών. 202. ὑπεξέφερε. 475.
ἔμπνυτο. Eben fo anderw. Y. 39. κέλευσαν. 135, και
ταείνυσαν. 361. δρόμος. 483. νεῖκος ἄριςε. Ω. 198.
ἀνώγεν. 200. ανήρετο μύθῳ. 566. οχῆς. 636, που
σώμεθα. Das ταρπώπ. fey unfchicklich in Priamus
Munde.
(Der Befchlufs folgt.)

Β. 355. πὲς Τρώων. Γ. 18. αὐτὰς δόρε, ohne Artikel, So
noch Andere vor und nach Ar. 193. Day. 270.
ἔχευον. 316. εκάς8. 348. χαλκός. 362 αὐτῇ. 406.
απόικε κελεύθε, vermuthlich eine vermeinte Verbere:
rung. 416. in der einen Ausg. xx. A. 170. x
f. μοῖραν, 238. ἡμεῖς ohne δέ. 400. αμείνων. 456. πόνος τε.
E. 60. Saidada noihά. 272. μnsare, wofür alfo vorher un
ζωρί fund, auf Αἰνεία. 7ο3. ἐξενάριξαν, auf Mars und
Hektor. 787. κάκ' ἐλεγχίες. 857. μίτρη. 881. ὑπερφίαλον
Διομήδει Ζ. 288. Ἡ δ' εἰς οἶκον ἰᾶσα παρίςατο φωριαμοίσιν,
330. όντινα, Η. 12. λύντο δὲ γυῖα. 73. ὑμῖν δ' ἐν γὰρ ἔκσιν ἀρ·
ἀνὰ ἐλων οίκοντα.
110. are 8 dry to, N. L. 197. axerra. 193. Juv. 240.
δηίων. 304. ευκμήτῳ. 481. πιέμεναι. Θ. 7. θήλεια θεῶν. 55.
inito. Ariftarch verwarf, wo es gehen wollte, im-
trellas Augment. 137. Φύγον. 163. ἀντιτέτυξω.
235. Höflicher, doch wahrscheinlich nur im Commen-
tar als Conjectur: Ἕκτορος, ᾧ δὴ κύδος Ολύμπιος αυτ
τὸς ἐπάζει.
Tos érales. Beffer warf Ariftoph. den Vers ganz aus.
1. 18. μέγας. 19. ἃς τότε μέν μοι. 57. ἡ μὲν Π. μήν. 86.
μα είχαν. 112. πεπίθωμεν. Κ. 146. ἀλλ' ἐπέ, ὄφρα, 215, ενα
περ τι νοήση. 306. οἵ κεν άρισοι έωσιν 332. ἐπώμισε. 431. Φς.
ὑσμίνη im Nomin. 92. Βιάνορα. 135.
ἱππόμαχοι. Δ. 72,
ζωώ. Μ. 318. ακληεῖς. Eben fo αἱ χαρεέτεραι Diefe
Recenf., die wir uns als Gegentheil von den dudes
denken, ftimmen öfter mit dem Ariftarch überein. 403.
ἐ δὲ διά προ, in beiden Ausgg. 446. εςήκει. 465. ἔ
κεν τίς μιν. Ν. 28. ηγνοίησαν. 29. γηθοσύνη als Ad-
jefiv. Hiebey ein fchönes Excerpt. 103. παρδαλίων,
358. τοὶ δ ̓ ἔριδος, wenn nicht unfer Dual gemneynt ilt.
Solcher Irrungen giebt es mehrere in den Scholien, wo
manchmal nur die Vergleichung aller Lesarten Eines
Mannes Auskunft giebt. 383. ἔλκε. 384. ἦλθ ̓ ἐπα-
μύντωρ, was fchon Euft. hat. 443. πελέμιζεν. Mit

KLEINE

"

[ocr errors]

SCHRIFTEN.

GESCHICHTE. Kiel: Am 31ten Jul. feyerte die Univerfi-
tät das Vermählungsfeit des Kronprinzen von Dännemark und
der Heffifchen Prinzeffin Maria durch eine Rede, welche von
dem Juftitzrath Chriftiani, als Prof. der Beredfamkeit, gehalten
wurde, und demnächst auf 36 Seiten in 8. gedruckt ist. Sie
erinnert an vier ähnliche Verbindungen, wodurch Abkömmlin-
ge des Königl. Dänischen und des Landgräflich Heffifchen Hau-
fes in den verfloffenen Jahrhunderten mit einander verknüpft
wurden. Das Einladungsprogramm zu diefer Rede, welches
mit derfelben Einen Vf. hat, unterfucht auf 15 S. in 8. den ei-
gentlichen Vermählungstag, wie auch den Sterbetag der

n

Heffifchen Prinzeffin Christina, Herzogs Adolphs von Hollstein
Gemahlin. Das Jahr der Vermählung und das Sterbejahr waren
gewifs. Jenes 1564, diefes 1604. Aber die Tage waren in bei
den Fällen, zumal in erfterem, ungewifs. Der Verf. zeigt aus
genealogifchen und hiftorischen Gründen, daís höchstwahrschein-
lich die Vermählung im Weihnachtsfeft gefeyert worden fey,
und aus der Uebereinstimmung hiftorischer Gründe mit der
Ofterrechnung mit Gewissheit, dafs der Sterbetag der 13te May
war. Freylich nur ein kleiner, aber doch immer ein Beytrag
zur Genauigkeit in der Genealogie und Gefchichte.

ALLGEMEINE LITERATUR ZEITUNG

Mittwochs, den 2. Februar 1791.

PHILOLOGIE

"

die Hälfte mehr, als Euftath, und A. angeben. Z. B. Α. 108. ἔτε τί πω - ἔτ ̓ ἑτέλ Vgl. die Schol. zu v. 553. ἐγγυαλίζει

VENEDIG, b. den Gebr. Coleti: OMHPOT IAIA B. 164. Zois dy. ohne Partikel. 436. yuxaizes. So ΣΥΝ ΤΟΙΣ ΣΧΟΛΙΟΙΣ. Etc.

(Befchluss der im vorigen Stücke abgebrochenen Recenfion.)

Die

Liefe Varianten der Ariftarchifchen Recenfion können, da wir fie ganz ohne die Abficht, diefen Kritiker von der beffern oder fchlechtern Seite vorzustellen, gewählt haben, ohne unfere weitere Anmerkungen, den mit dem Homer vertrauter Lefer, über den Werth derfelben im Ganzen belehren. Freylich ift auch hier vieles fur den Gedanken unbedeutende Varietät; wiewol einiges hierunter dienen kann, eine fich mehr gleichbleibende Schreibungsart in den Text zu bringen: andre Lesarten hingegen find unfern gewöhnlichen offenbar vorzuziehen, andre wirklich vortreflich. Von allen Lesarten diefes Grammatikers aber, die in den Scholien vorkommen, haben wir beynahe fchon die Hälfte im gemeinen Texte; und unter diefen find am wenigften derer, die einmal wieder ausgeftofsen, und mit andern itzt bekanntgewordenen vertauscht werden müffen. Indefs bey Allem, was das Werk liefert, hält fich doch Rec. aus mancherley Datis überzeugt, dafs wir bey weitem noch nicht dadurch den ganzen ariftarchifchen Text, wie er ehemals war, kennen lernen: alles ift Stückwerk, ohne fichern feftgefetzten Plan ausgezogen: wäre dies nicht, to liefse fich der Gedanke einmal ausführen, einen Text der Iliade allein nach Ariftarchs Lesart zu bearbeiten. Itzt wäre das eher nach dem Zenodot ausführbar. Von den erklärenden Anmerkungen Ariftarchs gilt übrigens eben das, was von andern gelehrtern alten Grammatikern bekannt ift: es giebt unter allem dem, was durch den Sprachgebrauch und durch die Manier Homers fich leicht von felbft widerlegt, öfters ein fchätzbares Goldkörnchen für Etymologie, für richtigere Beftimmung einer Bedeutung u. dgl.; und dafs wir ja Ariftarchs Commentar nicht nach den hier mitgetheilten Brocken beurthei len mögen, dafür hat der Scholiaft durch die Kürze, womit er das Meifte ausgezogen, felber hinlänglich geforgt.

Den

Ariftophanes von Byzanz fteht, wie im Zeitalter, fo auch in feinem Verdienft um den Homer, wie uns dünkt, zwifchen jenen beiden in der Mitte. bedächtigern Gang deffelben, wenigftens in Verbefferung einzelner Worte, nimmt man fogleich wahr. In genauern, eigentlich grammatifchen Forfchungen aber, fcheint ihn fein berühmtefter Schüler weit übertroffen zu haben. Der Lesarten diefes Ariftoph. find zwar we niger; in etlichen Büchern gar keine: gleichwohl über A. L. Z. 1791. Erfter Band

auch Apollon. Rhod. T. 42. wird ihm zugefchrieben: Andere, υπόψιον. 227. κεφ. τε καὶ εὐρέας. Η. 32. ὑμῖν ἀμφοτέρησι. 198. ἐδὲ μὲν ἱδρείη. 436. ακρι τον ἐν πεδίῳ. Κ. 397. ἤπαφεν Έκτωρ. Λ. 545. δι ὁμίλε . 44. deídia 45. OS TOT ET. 58 voín fcil Tis. 188. Οσσον δ ̓ ἐν. 259, μήτειρα. Auch beym Luft. erwähnt, Diefe und andere mehr hatte Ariftoph. mit Zenodot gemein. 474. aur yag sa puny 2vx. N. 8. Ou yag γάρ ἀγχ. γὰρ ἔτ' αθαν. 12. ἀκροτάτης κορυφής. 51. σχήσεσιν, Πηνέλεον. 107. Νῦν δὲ ἑκας πόλιος 364. κατὰ κλέος. 733. πολλόν. Ο. 1ο. ἀπινύσκων. 49. βοῶπις. Sonft βοωπι. 134. wird ihm unfer xancv . . beygelegt, da Zen. las, ἄλλοισι Θέτις μέγα πῆμα φυτ. 459. μάχην. Σ. 53. ἐπὶ κήδεα. Τ. 41. ὡς δ' ἐρίηρας ἑταίρες. Eben fo Rhia nus, z. Β. αλλά νυ καὶ τόν. Υ. 30. ὑπέρβιον. Γ. 249• Φόνοιο. 446. πόλει περὶ τάχος. Ψ. δι. εν- ηφενέων. Ω. 30, ή οι κεχαρισμένα δῶς ὀνόμηνε, mit einigen που Tas. Dafs der Schol. noch den Text des Ariftoph. in den Händen hatte, ift nicht fehr wahrscheinlich, da hin und wieder durch fremde Autorität daraus citirt wird. Seltener ift auch aus ihm etwas zur Interpretation berührt, aufser was Erklärungen einzelner Gloffen betrifft, womit fich Ariftophanes zuerft vorzüglich zu befchäftigen anfing.

Eine Klaffe für fich machen ferner die Varianten aus den fogenannten Ausgg. der Staaten Argos, Chios, Marfilien etc., wovon aber der Sammler ficherlich keine. felbft gefehen hatte. Alle aus diefen angeführte Lesarten laffen fich auf ein Blatt fchreiben; und, was man fo fehr wünschte, erhalten wir nicht, Data nämlich und Nachrichten, was es mit dielen Exemplaren im Alterthum für eine Bewandtnifs gehabt habe. Citirt werden fie vorzüglich: A. 298. 332. 381. 424. 598. г. 10. M. 281. E. 349. O. 44. II. 127. P. 133 ff. E. 502. T. 56, 76. 86. 96. T. 62. 188. 4. 88. 162. 329. . 132, am feltenften die Cretenfifche. Einige der Lesarten diefer Ausgg. (auf einzelne Anführung müffen wir weiterhin Verzicht thun) verrathen, wo wir nicht irren, fchon eine emendirende Hand. Noch werden von andern Gelehrten, von Ariftarchs Zeitalter an, eine Menge Varianten und Conjecturen beygebracht, aus Krates, Rhianus, Calliftratus etc., aus Ariftoteles felbft, der b, 252. μshavós gelefen haben foll; und nach dem einen Schol. verwarf er I, 21. 22. 23. Aber dort muís es vermuthlich 'Ag150pavns heifsen. Andere Kritiken kommen von Ungenannten nicht felten vor. Beyläufig bemerken wir hiebey, dafs gar wenige Emen dationen neuerer Gelehrten durch die Excerpten alle

Kk

bestä

[ocr errors]

bestätigt werden.

Dem fel. Valckenaer wiederfährt

die Ehre z. E. X. 93. mit feiner beym Theokrit vorgetragenen Conj. dgesegov, was einige TOMT hatten. Dagegen kann Rec. aber auch nicht verfchweigen, dafs er aus allen dort gefammelten Emendationen der Alten fich keiner einzigen erinnert,, die er in Abficht auf Scharffinn und Wahrheit mit den beften neuerer Kritiker vergleichen möchte. Man fieht, die Kunft war in der Periode Ariftarchs erft in den Anfangen ihrer Ausbildung.

Kürzer erwähnen wir deffen, was in dem Werke zur eigentlichen Interpretation gehört, Denn diefen Theil darf man nicht als das Wichtigste, oder gar mit Augen, die auf gute grammatische und zugleich im Geifte des alten Sängers angeftellte Erklärung ausge hen, betrachten. Häufig, ftatt einer Note von zwey Zeilen, lange und weithergeholte Deutungen, erkünftelte Etymologien, leere Bedenklichkeiten über irreligiöfe Ideen, über den Wohlftand, womit fie den Barden zu wenig vertraut fanden, tiefgelehrte Erläuterungen der vermeynten Philofophumenen (Procopos Dewgia ési év To sixw) moralifche Betrachtungen und Klug heitsregeln. Weniger jedoch, als man nach der Weitläuftigkeit der Saminlungen vermuthen möchte, ift aus den alten TTXois und λutixci; eingewebt. Bereits die grammatifche Secte des Zenodot, ja, wie es nach Stellen des Ariftoteles fcheint, früher felbft die Sophiften, machten fich bey dem für ihre Gelehrsamkeit faft zu leichten Homer, allerley Dubia und Schwierigkeiten, um ihr Talent, Knoten zu lösen, an den Mann zu bringen. Das Fragen gieng gleich vorne an: Wie Homer mit einem fo blasphemifchen Worte, als vis, habe anfangen können? Wie Agamemnon fich nicht entblöde, fo von der Dirne Chryfeïs zu reden? Warum der Priester, von einem Einzigen beleidigt, fo inconfequent über alle Griechen Rache rufe? Desgleichen in der Odyffee: Warum Nauficaa ihre Kleider im Fluffe, und nicht im Meere wasche? - nebft unzähligen ähnlichen Fragen, worauf mehrentheils die Antworten und auces fo ausfallen, wie es jene werth waren. Und doch ift fogar in diefem Sterquilinio Manches, was der beffern Interpretation nutzen kann. Anderwärts find wieder Auszüge aus Ariftoteles, Diony fius Thrax, Alexion, Ptolemäus von Afcalon, Didymus (die Sachen von ihm beweifen am beften, wie unrecht Didymus Namen über den klein. Schol. fteht), Tyrannion, Herodian, Porphyrius u. f. w. Diefe Auszüge enthalten oft schätzbare und bisher wenig bekannte Bemerkungen, bald zur Interpretation eigentlich, bald zur Grammatik überhaupt, zur Accentuationslehre u. d. gl. Bey den hier vorkommenden, gar nicht immer unbedeutenden Subtilitäten, fieht fich der Lefer in einer weniger bequemen Lage, als worinn ihn heutige Modecommentare fetzen: er mufs viel Eigenes hinzudenken, und alfo, um viel zu verstehen, viel mit bringen. Aber ohne eine gewiffe Vertraulichkeit mit

[ocr errors]
[ocr errors]

dem Dichter, kann überall die Lecture des Werks wenig nutzen. Weifs man hingegen, wornach man zú fuchen hat; fo wird man zuweilen auch ein mageres Excerpt zur Entfernung einer Schwierigkeit treflich be

nutzen können. Doch dies nicht immer. Es giebt Stellen, über die man Auskunft wünfcht, wornach man fich hier ganz vergeblich umfieht. S. z. B. A. 31. 170. 270. 283 B. 99. (Infonderheit ift der Catalogus fehr kurz abgekommen. Welche Menge Schriften hatten die Alten allein über ihn!) г. 453. A. 6. E. 903. . 70. ff. E. 168. E. 485. ff. T. 90. 149. 222. 401. . 412. X. 491. Y. 477. ff. 2, 60. vergl. mit E. 202. wo der klare Widerspruch am erften eine xúc verdient hätte.

Wir kommen auf den kritifchen Theil zurück, um noch eines Hauptumftandes, der das Werk wichtig macht, zu gedenken, wir meynen, die Kritik, die fich mit Aechtheit und Unächtheit einzelner Verfe und ganzer Stellen befchäftigt. Nichts bedarf grösserer Vorficht, bey aller Wahrfcheinlichkeit überhaupt, dafs falfche Verfe in den Homer hineingefungen und hinein gefchrieben feyn müffen. Befonders follte man, aufser der Rücksicht auf die alte Einfalt der Ideen und Ausdrücke im Dichter, immer die Bemerkung gegen wärtig haben, dafs Homer, dem Ruhme feines Genies unbefchadet, hie und da gegen Regeln des Geschmacks habe anftofsen können, der gerade dann bey einem Volke erft verfeinerter wird, wie die grofsen origina len Köpfe abnehmen. Eine Anzahl anderer Grundsätze, um Aecht und Unächt zu unterfcheiden, entstehen aus des Dichters individuellen Charakter. Aber wenn die Alexandrinischen Kritiker den letztern fo oft verkann ten, wie konnten fie in jenem Geschäfte glücklich feyn? Von der Art, wie fie darinn verfuhren, giebt das Werk erftaunliche und unerhörte Beyspiele, infonderheit vom Zenedot. Warlich, diefer Gelehrte würde uns, wenn er die Iliade zu schreiben hätte, über fechs oder acht Bogen nicht gegeben haben: folch ein Liebhaber von Kürze ift er. haber von Kürze ift er. Er fchneidet Verfe zu 10-20 heraus; bald ift ihm einer nicht nothwendig, bald unfchi-klich, bald irreligiös, bald lacherlich, mancher as τεῖται, ὅτι ψεύδος. Allein aus dem erfen Buche forst er folgende aus: 4. 5. 46. 47. (die treflichen Verfe!) 63. 80. 117. 143. 159. 160. 208. 209. 225-233. (wenigthens waren ihm diefe letztern bedenklich wegen der Unhöflichkeit); 396-406 446. 448 zog er in zwey zufammen; 488-492. Doch foweit ift er noch befchei den. Dies mögen einige Pröbchen aus dem Uebrigen zeigen. In B. gab er aus 60-70 nur zwei felbftge machte. Im 156 fchrieb er; e un 'Anvain racoooos 9' 'Ohúμz, und verkürzte das Folg. Aehrlich verkürzte und verftummelte er 220-234. Im Catalogus verwarf er aufser 528 ff. auch 553. 554.555.612. 613. 614. 674. 675. 686. mit den acht folgg. I. 334. 335. erfetzt er mit einem eigenen. So auch 424 ff. und 4. 88. 89. Den 124. fetzte er, um ein eigentliches Üsegov πgóтegov, ¿x" Ounginos, zu machen, vor 123. E. obelifirte er 734. 735. Aber . 385. behielt er fie. Andere machten es umgekehrt. 906. H. 198. 199. 255. 256. 257. 443 - 464. Ö. 25. 26. 73. 74. 528. (Gegen diefen V. erklärte fich auch Ruhnken, fcheint aber in der 2. Aufl. f. Epift crit. die Idee zuráckzunehmen. Gefetzt der V. liefse fich fonft halten, fo hat er doch zu wenig Autorität.) Zavédoros ¿dé ëɣgæÞev aútón: denn

dies unterscheidet oft der Schol. gut von derεw. Für unfern hiefigen Zweck ift der Unterfchied nicht. Weiter, 535. 535. 37. (Ariftarch vertilgte die 3 folgg., als tautologifch.) 553.554. I. 23. 24. 25. 688. 690. Diefen verwarten Ariftoph. und Ariftarch gleichfalls, und v. R. w. A. 179. 180. Nur den lezten verwarf AriRophanes. 515. M. 175179, Auch Ariftoph, fo. 450. 5. 114. 140-144. 304. 305. 306. 0. 64-77. Andere fchnitten bereits von V. 55 an Alles ab. Vergl. den Euftath. E. 597. Lange nicht fo kühn im Ausitofsen der Verfe, zeigt fich Ariftophanes: doch geht er felbft auf mehrere unfchuldige mit feinem Obelus los, die Zen, verfchont hatte.

Paulliner Codex wäre verfchiedenes Literärisch kritische des Excerpirens wohl werth gewefen. Aloyf. Alemanni, Scholien können auch zuweilen einen Zufatz gewäh ren. Ueberhaupt ift Vollständigkeit in einer Sammlung folcher Art ein Unding: Jeder excerpirte nach eigener Einficht und Gefchmack, und nach dem Maas feiner Hülfsmittel. Da aber offenbar der Scholiaft, den wir Hn. de V. verdanken, die älteften und besten Subfidien hatte; fo war er im Stande, eben in Ansehung deffen, was den heutigen Erklärer am meisten intereffiren kann,' in Anfehung der Kritik, mehr Nachrichten und Bemerkungen mitzutheilen, als Euft. und Andere.

Da wir nun einmal foviel weiter gekommen find, fo. follte das edle, bewundernswürdige Beyspiel des Hn. de Villoifon Jedem, der zu ähnlichen Handfchriften Zugang hat, aufs ftärkste aufmuntern, diefe Schätze mit neuen zu vermehren, und auf folche Weise einer künftigen kritifchen Bearbeitung des Dichters, die wir zeither noch nicht haben konnten, mit gemeinschaft fchaftlichem Eifer vorzuarbeiten. Am meisten wird jeglicher Literator mit uns die Bekanntmachung der übri gen, in den Prolegg. p. XVI. angezeigten, noch unedirten Scholien zur Ilias wiinfchen. Die Odyffee wird ohnehin gegen die Ilias immer zurückbleiben, da über diefelbe weit weniger in Bibliotheken vorhanden, und Das im Alterthume felbft weniger commentirt ist. ganze Gefchäft der homerifchen Kritik aber, fo vergröfsert und erfchwert es durch die neuen Materialien ift, und fernerhin werden wird, erhält doch zugleich einen ungemeinen Reiz durch die Betrachtung, dafs man fich hier mit einem Denkmahl des Alterthums be fchäftigt, an welchem bereits vor mehr als 2000 Jah ren fo viele Köpfe ihren Scharffinn und ihre Divinationskraft übten, und von deren Arbeiten fo vieles bis auf uns gekommen ist. Dies ist, wie es fcheint, ein Fall, in den wir bey keinem andern alten Werke leicht wieder kommen möchten. Seit langer Zeit ift daher für die alte Literatur kein Buch erfchienen, das gleiche Aufmerkfamkeit verdiente, als das gegenwärtige. Unfere Anzeige konnte, ohne noch weiter über ihre Grenzen auszufchweifen, den Werth deffelben nur in fo fern empfehlen, als fie einige Leser auf die daselbst zu findenden Sachen begieriger zu machen fuchte: alles, was wir hier thun konnten, war blofse Aufzählung, nicht Abwägung der entdeckten Schätze, und diess sogar blofs im Allgemeinen. Beurtheilung des Einzelnen kann ein Gegenftand für viele und ausführliche Abhandlungen feyn.

Durch diefer beiden Kunftrichter Abfprüche verlieren wir ungefähr eben fo viele Verfe, als durch die übrigen alle. Vorzüglich zeichnet sich unter den letztern die Befcheidenheit Ariftarchs aus, deffen Obelus fekten vorkömmt, und gemeiniglich nicht ohne Grund, Aufserdem finder fich bey vielen Verfen ein fimples, namenlofes ETT, wo aber die Vergleichung des Euftath. lehrt, dafs nicht minder oft an Zenodot und Ariftoph. zu denken ift. Einiges hat indeffen feinen guten Grund; anderes beruht auf Grillen. Auf diefe Art find obelifirt: A. 94. 110. 133. 139. 192. 295. 474. I. 396-418. A. 117. E. 183. H. 53. 185. 195 - 199. 390. 391. 475. 524. 525. 164 166. E. 213. 0.231. u. 4 folgg. 265. u. 3 folgg. T. 269. u. 3 folgg. 2.6-9. (Vgl die von Hrn. Matthaei ed. Schol. Mosqu) Bey felchen Verfen, die zu des Sammlers Zeiten längt aus den gewöhnlichen Texten verfchwunden waren, fcheint er ihre ehemalige Stelle und die Urfachen ihrer Verwerfung ganz verichwiegen zu haben. Sofern wundere man fich nicht, wenn man keinen von den VV. bemerkt findet, die von verfchiednen alten Schriftftellern, als homerische, theils citirt, theils parodirt werden, fo, dafs wir itzt weder den Vers ganz wiffen, noch weniger die Verbindung, worinn er ehemals gefanden haben mag. Zu Beyfpielen dienen folche VV., wie folgg. bey Arift. Rhetor. II., 9., die nach Plutarchs Bericht von Ariftarch gestrichenen + zwischen I. 457 458. und viele andere bey Plato, Ariftoteles, Strabo, Paufanias, Athenaus etc. Dergleichen Verfe gewinnen wir durch die neuen Scholiaffen gerade nicht mehr, als durch den vorgesetzten Text, der keinen einzigen hat. Defto fleifsiger befchenkt uns der Scholiaft mit Verfen von Zenodots Fabrik, mit denen er aber, wię falt überall mit den Kritiken diefes Mannes, felber

schlecht zufrieden ist.

Oben fagten wir, dafs alles über die Ilias bisher Bekannte, durch das neue Werk aufgewogen werde. Dies kann die Vergleichung einer einzigen Rhapfodie lehren. Dennoch wollen wir nicht fo verftanden feyn, als ob nicht hie und da Euftathius und Andere, befon

ders die in den letzten Jahren bekannt gewordenen Scholien über einzelne Rhapfodieen, wirklich etwas enthielten, was wieder dort nicht ift. Hat doch Euft. fogar alte, in einigen Texten gelefene Verse, die hier völlig übergangen werden, wie jene p. 940 unten, und 1003. Rom Edit. So ift hier nichts von einem Verdachte gegen X. 490-498. was Euft. hat. Gleichergestalt anderwärts. Und im Leipz.

Rec. zweifelt nicht, dafs nach Allem, was vielleicht noch aus Handfchriften für den Homer her

ausgegeben werden mag, dennoch diefes Werk auf immer in feiner Art einzig bleiben wird. Dazu macht es auch die Art feiner Erscheinung: vor vielen Jahr

hunderten von griechischen Händen, der Himmel weils in welchem Winkel gefchrieben, aufbewahrt in Italien,

mufste es erft in unfern Zeiten von einem Gelehrten aus Paris aufgefunden, und in Venedig zum Druck bereitet werden, der es dann, während feiner berühmten Reife von Ephefur aus, an den König von Schweden dedicirte.

RIGA,

RIGA, b. Hartknoch: Zur Unterhaltung für Freunde der alten Literatur, von Karl Gottlob Sonntag. Is Heft: 119 S. 25 Heft: 148 S. 1790. 8. (16 gr.) Ueberfetzungen einzelner Stücke griechifcher und römifcher Schriftsteller, Anekdoten, Charakterfchilderungen, Sittenfprüche weifer Männer der Vorzeit, wechfeln in diefer Sammlung miteinander ab. Im erflen Hefte Rehen in bunter Reihe kleine Gedichtchen aus der griechischen Blumenlefe, Mifcellaneen aus Stobäus und Diogenes von Laërte, Charakter eines Prablers, aus den Büchern an den Herennius, einige Bemerkungen über die Gefchichte des Amor, die einer weitern Ausführung bedürftig und würdig find, 36 Epigrammen aus der Anthologie über Myrons berühmte Kuh, nebft einer äfthetifchen Prüfung derfelben, politischer Atheismus der Sophiften, aus Sextus Empiricus u. f. w. Als ein glücklicher Ueberfetzer der Anthologie, ift der Vf. fchon fonft aus einigen gut gerathenen Verfuchen bekannt. In der Auswahl der Epigrammen hätte er vielleicht etwas ftrenger feyn follen, welches ihm, da er aus einem fo reichen Vorrath fchöpfte, nicht fchwer werden konnte. Hexameter, wie folgender aus Mofchus verlaufenem Amor; fpricht er: Freund! nimm hin! ich fchenke dir meine Waffen! wünschten wir ge gen befsre vertauscht zu fehen. Die Uebersetzungen der kleinen griechifchen Gedichte find in verfchiedenem Sylbenmaafse und fehr frey: aus dem letzten Umftande muls man fich wohl manche, freylich unnöthig fcheinende Abänderungen erklären, z. B. wenn in Rufins Epigramm, n. 20, 4. (Brunck 1, 195) xoay EneΦάρων ἰοτυπεῖς βασιες überletzt wird: Und um des Auges tiefern Raum der veilchenfarhne Unterfaum; gleich, als wenn lorurs von lov, das Veilchen, und nicht von los, der Pfeil, herkäme, da doch von den Pfeilen, welche Amor in die Augen der Mädchen abfchiefst, die Rede ift. S. 51 ist eine merkwürdige Grabfchrift auf eine gewiffe Callicrateia überfetzt, welche mit einem Manne neun und zwanzig Kinder gehabt, keines von diefen verloren hatte, und, ohne fich je auf einen Stab zu stützen, erft im hundert und fünften Jahre ihres Alters ftarb! Der Ueberfetzer giebt ihr, ftatt der neun und zwanzig Kinder des Originals, nur fiinf und zwanzig. Folgende Grabfchrift auf den Mimendichter und Mimenfpieler Philiftion, verliert in der Uebersetzung viel von der Schönheit des Originals bey Brunck 3, 263. n. 531, und ihre Spitze wird dem Jungling ohne alle Erläuterung nicht fichtbar, zumal, da die Ueberfchrift durch einen Druckfehler, der Minnus, statt Mimus, entstellt ist:

KLEINE

Hier liegt

des Dafeyns Ueberbleibfel von Philistion,
der fonft betrübte Menfchen froh gelacht;
geftorben war der Mann vorher schon oft,

doch fo noch nie!

Er lachte fich nemlich in einem Mimus ganz eigentich todt, nachdem er schon manchmal, wenn es feine Rollen fo mitgebracht hatten, auf der Bühne geftor-ben war. Ueber Simmias Gedicht auf den Amor, welches hier überfetzt erscheint, macht Hr. S. fehr gute Bemerkungen. Ein bärtiger Amor, wie ihn Simmias bildet, beleidigt freylich den Geschmack, aber er ist fowohl der Rohheit der alten Kunft, als den ältesten philofophifchen Vorstellungen von Amor, als der Zeugekraft der Natur angemeffen. Der Vf. fcheint es zu bezweifeln, dafs man fich auch die Venus bärtig gedacht habe, er wird aber durch die bekannte Stelle des Macrobius, Sat. 3, 8. von der Bildfäule einer bärtigen Venus, zu Cyprus, widerlegt. Wie der Venus, fo legte man auch dem Amor ein zwiefaches Geschlecht Man ftreitet ('Eews dipuns beym Orpheus) bey. darüber, ob das hier übersetzte atheistische Gedicht aus Sextus, den Critias, oder den Euripides zum Urheber habe; Hr. S. entfcheidet für jenen, vorzüglich, weil zwar im Euripides irreligiöfe Stellen als Ausdruck leidenfchaftlichen Unwillens vorkommen, die Darlegung eines überdachten Syftems der Irreligion aber einen überzeugten Atheiften verrathe, der es auf den Umfturz der Religion angelegt habe. Diefe Gründe überzeugen doch nicht, da es ja im Plané eines Stücks liegen konnte, dafs Euripides, ohne felbft Gottesläugner zu feyn, einen folchen Mann aufftellte, und ihm die Gründe, deren fich die Sophiften gegen die Religion bedienten, in den Mund legte.

Vom zweyten Hefte diefer Sammlung bemerken wir nur kürzlich, dafs es eine fehr lesbare Uebersetzung der fogenannten Apokolökyntofis des Seneca, oder der Satyre auf Kayfer Claudius Vergötterung, nebft einem kritischen und philologischen Commentar darüber, ent hält. Der Text ist felbft, nicht fehr bequem, hinter der Ueberfetzung, und zwar nach einer eignen Recen fion, abgedruckt. Als eine grofse Merkwürdigkeit wird bey diefem Product einer muthwilligen Laune und ei ner scharfen Satyre, die durchgängig darinn herrfchende Verfpottung der Volksreligion und der Götter des Olymps, mit Recht angefehen. Durch ein Verfehen ift ein Theil von des vergötterten Augufts Rede, an die Bewohner des Olymp, im 1oten Capitel zweymal übersetzt.

SCHRIFTEN,

GESCHICHTE. Regenfpurg, in Commiffion b. Montag: Familiengefchichte des Herrn von Necker, Königl. Franz. Staatsmin. Nebft beyläufigen Bemerkungen über feinen Charakter und feine Finanzoperationen, 1789. 8. 96. S. Die Neckers leiten den Urfprung ihrer Familie aus Irrland her. Wegen der proteftantifchen Religion wurden fie vertrieben, und zogen nach Deutschland, wo fie fich in Pommern niederliefsen, und dafelbft, ohnweit Pyritz, gröfstentheils in geiftlichen Aemtern lebten. Der Sohn des Advocaten Necker zu Küftrin, wurde Profeffor Juris publici zu Genf, und der Vater des jetzt fo berühmten franzöfifchen Staatsministers. Eine Linie von diefer Familie, fo in

Preussisch-Pommern und der Uckermark anfäffig ist, hat den preufsifchen Adel erhalten. Auch find von den Neckern einige in Bayern befindlich, welche fich vermuthlich zur katholischen Religion bekennen werden, fo wie die in Pommern fich zur lutherifchen, und die zu Genf fich zur reformirten bekennen. Jacob Necker, der franzöfifche Exminifter, erwarb fich in der Schule des Bankiers Vernet feinen erften Unterricht in der F1nanzwiffenfchaft. Das übrige diefer kleinen Schrift besteht aus allgemein bekannten Vorfallen, und Auszügen verfchiedener Edicte unter Neckers Administration. S. 81 iff ein Aufsatz aus der deutfchen Zeitung abgedruckt.

« ZurückWeiter »