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1. f. w., obgleich die Gelehrten des XVI Sec. fie fchon
gebrauchten, und auch beym Euftathius deutliche Win-
ke darauf vorkommen. Hier wird ausdrücklich noch
Ariftarchs Autorität beygefügt, über 11. . 331. 332.
Zivs mediov ftatt Zv és mediov. Eben fo richtig
Ζῆν ἐς πεδίον Ζῆν ἐς πεδίον.
ifts, wenn im Cod. über den von ihren Verben abge-
trennten und vorausgehenden Präpofitionen kein Ac-
cent befindlich ift, wie über απο in απο πατρὶ Φ. δό-
μενα II. A. 98. Allein von diesen und ähnlichen Ei-
genheiten der alten Accentuation giebt das Werk felbft
keine Belehrung, da es dem Herausg gefallen hat,
alles ohne Accente drucken zu laffen. Es wird versi
chert, die gröfsten Kenner ftimmten für die Hinweglaf-
fung derfelben eine Nachricht, die uns fonft nicht be-
kannt ift.

Die Beforgnifs für leichter entstehende Druckfehler laffen wir gelten: nur wird ein Scholion zuweilen gerade durch den Mangel der Accente dunkel, oder hält wenigftens den Lefer auf, wie wir einigemal bemerkt haben. So hat ferner der Haupt- Codex die úrodiagon, das Dev, und in Wörtera, die aus einem adfpirirten Verbum zufammengefetzt find, den Spiritus auch in der Mitte. Gut ift es in diefem Falle, dafs die Spiritus im Drucke beybehalten find. (Ob der alte Grieche felbft, in der Ausfprache, den ftärkern Hauch hören liefs in παρὁρᾷν, Φιλίππος, ἐνάλιος u. drgl., wird nicht bemerkt. Die Sache ist aber fehr wahr. fcheinlich. Beym Unterricht befonders schien es uns immer empfehlungswerth, indem durch diefe Angewöhnung der Weg der Derivation dem Lernenden erleichtert wird.)

Von S. 13. kommen wir zu den notis Criticorum. Nach einer gelehrten Erwähnung deffen, was hierüber gröfstentheils fchon fonft bekannt war, wünschte man wohl von dein Manne, der fich Einmal mit dem fo einzigem Codex länger befchaftigte, eine bestimmte Auskunft und Angabe, was denn hier eigentlich jede der den Verfen vorftehenden Signaturen bedeute. So viel ergiebt fich bald: Nicht alle Kritiker haben durchgehends einerley Zeichen gebraucht, und, ein und daffelbe Zeichen ward zu mehr als Einer Abficht gebraucht. Ein paar derfelben find daher fo vieldeutig, dafs fie ohne die Scholiaften, oft für uns unbrauchbar feyn wurden. Was ein alter Grammaticus oft alles merkwürdig und feines Zeichens werth fand, ift feltfam! Nach diefer Handfchrift zu urtheilen, mag Homer unter mancher Hand im Alterthume das Anfehen jener Bibel gehabt haben, deren Belitzer lich anfangs nur vornahm, die fchönften und rührenditen Stellen anzuftreichen, aber in wenig Jahren fo weit kam, dafs faft alle Zeilen A. und N. T., die Bücher.d. Kön. nicht ausgefchloffen, mit allen fchreibbaren Farben beftrichen waren. Eine noch übrige Arbeit also wäre diefe, von jedem hier gebrauchten Zeichen vorerst den gemeinen Gebrauch feftzufetzen, fodann die Abweichungen von demfeiben durch eine Reihe ausgewählter Beyspiele zu belegen. Vorgearbeitet ist hiezu durch die dem Texte vorge druckten Griechischen Auffätze, und durch die Nachricht im St. der zu Göttingen herauskommenden Bibl. d. A. Lit. u. K. S. 63. ff. Aber in mehrern Stücken ift noch Verwirrung; und felbft Hr. de V. Nach

weifungen können einen fleissigen Saminler weiter füh

ren.

In dem übrigen Theile der Einleitung kommen die alten Bearbeiter Homers an die Reihe. Vielleicht wäre es dem H. oder feinem Gehülfen, Joh. Ant. Coleti leicht gewefen, diefe feine Angaben bey Abfchreibung des Werks zu einem vollständigen Regifter aller in den Scholien angeführten Schriftsteller zu erweitern. fich dergleichen Citationen mehrere finden, (doch wirklich nicht fo viele, als wir vermutheten, und felten bisher unbekannte Fragmente berühmter Schriftsteller); fo würde ein folcher Index den Gebrauch ungemein erleichtert haben.

Da

Der Gelehrten, die im Alterthum am Homerischen Texte kritisch gearbeitet haben, ift eine grosse Zahl; von einigen, als von Ariftarch, gab es fogar eine doppelte Revifion, die hier mehrmalen citirt wird. Es ist kein Zweifel, dafs das Schickfal Homers und anderer ältern Barden, dergleichen noch nach Herodots Zeiten mehrere verloren gegangen find, wir meynen das Schick. fal, eine Zeitlang durch das blofse Gedächtnis fortgepflanzt zu werden, der philologischen Kritik die erste Veranlaffung und Entstehung geben musste. Denn da, ohne von andern Urfachen der Verfälschung zu reden, die Verfe in der To bildfamen Sprache, und in dem Munde begeisterter Rhapsoden, von deren Recitation ihr Publicum noch dazu durchaus keine kritische Richtigkeit fodern konnte, fo manche Veränderungen leiden mussten fo entstund mithin gleich in den ersten Abfchriften, (die uns erft gegen die Zeit der Entstehung der griechischen Profe gemacht fcheinen,) eine Art von varietas lectionis, die Basis alles spätern Grübelns, Die Ehrwürdigkeit der Gefänge trug. das ihrige bey, den Fleifs zur Erforschung der wahren Lesarten anzu feuern. Nur war es unmöglich, hierin gleich von fi chern Grundfätzen auszugehen; zumal da nirgends eine Spur von alten Handschriften, weder der des Pififtratus, noch weniger einer von den halbfabelhaften Homeriden verfafsten vorkömmt, die den erften Kritikern zur Grundlage gedient hätte. Sofern scheint die Homerische Kritik einen ähnlichen Anfang gehabt zu haben, wie die Maforetifche. Nur ungleich temerärer war jene, in einem Grade, der uns ohne die nunmehr erhaltenen Belege unglaublich scheinen würde. Hätten wir ftatt aller der alten Emendationen und Conjectu ren nur zwey oder drey Texte Homers aus Sokrates Zeitalter: kein Zweifel, dafs wir, bey unferm nuchternen Verfahren in der Kritik, den Sänger feiner Integrität näher bringen würden.

Die Sache felbft mufste übrigens ihrer Natur nach einen langfamen Gang gehen, und die erften Schritte darinn längftens leife und unbemerkt gemacht feyn, ehe unter den Ptolemäern mit Einmal eine ganze Folge von Kritikern über den Homer hervortreten konnte. Dies wird man vorzüglich da bedenken müffen, wo Hr. de V. gegen Hrn. P. Wolf (hinter Schellenbergs Sammlung der Fragm. Antimachi) darzuthun fucht, dafs man von dem Dichter von Kolophon, dem der Thebais, eine Recenfion der Ilias gehabt habe, und dafs der einigemale beym Euftath. vorkommende An

Hh 2

tima

1

timachus kein anderer als der berühmte Dichter fey. Et
was heterogene Dinge werden in diefer Beftreitung
unter einander gemifcht. Bald werden Aratus, Apol-
lonius Rhod, und A. genannt, zum Erweis, dafs auch
wohl ein Dichter fich mit der Kritik befchäftigen könne:
bald Theagenes, Stefimbrotus, fogar der Rhapfode Cy-
naethus werden als Homerifche Kritiker aufgeführt,
damit das höhere Alter des Antim. kein Hindernifs ma-
che. Hier und anderwärts fällt es auf, wie nöthig es
noch ist, erft den Begriff eines Kritikus beym Homer,
und einer Homerifchen exdoris zu beftimmen. Dem
Rec. dünkt felbft die bekannte έκδοσις ἐκ τῶ νάρθηκος
noch etwas anderes gewefen zu feyn, als die des Ze-
nodotus, Ariftophanes u. w. Dem Alexander konnte.
es genügen, einen nur nicht durch grobe Abfchreiber-
Fehler entstellten Text vor fich zu haben, und das Be⚫
fte der bisherigen Handschriften vereinigt zu sehen. Auf
ähnliche Weile mögen die exdocsiç moltig und man-
che Privat - Kopeyen einzelner Liebhaber des Sängers
entstanden feyn. Wenn gleich aber aus den bisher zu
gangbaren Quellen über den Antim. nichts weiter zu
ziehen war, als Hr. P. Wolf beygebracht hat; fo erhellt
itzt allerdings aus den neuen Scholien, dafs man fpa-
terhin einen vom A. beforgten Text, der von andern
bekannten Texten hin und wieder abwich, gehabt hat,
Beftimmt wird zwar auch in diefen Stellen der Schol.
(zu A. 298. 598. Y. 604. 870. . 71.) nicht gefagt,
ob der Dichter oder ein gleichnamiger Gelehrter ge-
meynt fey. Allein an und für fich ift die Sache, in
dem angegebenen Gefichtspuncte betrachtet, gar nicht
unwahrscheinlich, dafs A. von Kolophon fich einmal
mit einer Revifion des Textes für fich oder gute Freun-
de befchäftigte. Hiebey bleibt jedoch dies, dafs an
mehrern Orten der Scholien A. als Dichter citirt wird,
in Hinsicht auf den Gebrauch, den er von Homerifchen
Wörtern in feinen eigenen Werken gemacht hatte. Vgl.
die Schol. zu . 575. vom Stelichorus, und anderw.
Es liefs fich nämlich daraus, ohne dafs er je eine ein-
zige Erklärung aufgefetzt haben dürfte, wahrnehmen,
wie er den Homer in einzelnen Ausdrücken verftanden:
ein Hülfsmittel zur Erklärung, wozu noch heut zu
Tage ein und der andere Alexandrinifche Dichter nütz-
lich gebraucht werden kann.

Andere Puncte der Einleitung müffen wir kürzer berühren, z. B. das, was von der Befchaffenheit der Kritik bey den Alten überhaupt gefagt wird. Galens

KLEINE

Verdienft um diefelbe wird doch etwas zu hoch angefchlagen. Der Stellen in feinen Werken, wo kritifche Regeln festgesetzt und erläutert werden, find zwar um ein gutes Theil mehr, als Hr. de V. anführt: dennoch bleiben fie fast alle bey den erften Elementen stehen, und wir können Niemanden rathen, die Folianten durchzugehen, in Hoffnung eine für Wortkritik heutiges Tages unbekannte Ausbeute zu machen. In Vergleichung andrer nach Einfällen und Laune handelnder alter Kunftrichter bleibt aber Galen bey feinem hellen gefunden Blick, immer ein zweyter Ariftarch!

Endlich giebt der Herausg. eine Nachricht von seiner Reife. Es ift merkwürdig, was dort ein Gelehrter nach fo vielen Vorgängern noch alles finden kann, wenn er viel mitbringt. Er verfpricht uns, in dem fchon fonft verkündigten Werke über Griechenland, woran er itzt unausgeletzt arbeitet, aufser Vergleichungen alter und neuer Zeiten, noch eine reiche Nachlefe von Infchriften, felbft Decrete von Staaten, die Andern entgangen waren: wovon schon hier eine kleine Vorkoft gereicht wird. Vom Honig auf dem Hymettus erfahren wir, dafs er noch zur Zeit eben fo wohlschmeckend fey, wie vor Alters. S. 49. 'von den Tzaconen, die die Argolifche Berggegend zwifchen Nauplia und Epidaurus Lim. vorzüglich in drey Oertern, Prafto, Kaftanitza und Sitina, bewohnen, die er für Abkömm linge der Lakonier hält, fo dafs bey ihnen fich auch die Dorifche Sprache ftärker, als bey den Mainotten, ihren Nachbarn, erhalten habe. ihren Nachbarn, erhalten habe. Beyläufig noch ein Diverticulum von dem Epidaurifchen u. andern Tempeln Acfkulaps S. 51, und dann wieder bey diefer Gelegenheit etwas von der Incubation u. f. w. Denn es ist nicht möglich, die Alles umfallende Gelehrsamkeit des Vf. im Einzelnen weiter zu verfolgen. Ja, Alles, was wir bis hieher gaben, find am Ende nichts als Brofamen einer mit allem Ueberflufs befetzten Tafel. Bewundernswerth ift zugleich die Politeffe, mit der er Gelehrte aller Völker und Zungen bey jedem Anlafs bewillkommt und anführt. Hier finden fich Lebende und Todte, Freunde und Feinde in der artigften Gefellschaft, und mit allen titulis honoris geschmückt, beyfammen. Man wird fich hinfort kühnlich auf den H. de V. berufen können, wenn der Philologie Schuld gegeben wird, dafs fie fich mit dem Modetone der feinenWelt nicht immer wohl vertrage.

(Die Fortsetzung folgt.)

SCHRIFTEN.

VERMISCHTE SCHRIFTEN. München, b. Lindauer: Verfuch einer fehr einfachen und allgemeinen Auflösung des berühmten Problems einer Correfpondenz in ab- und unabfehbaren Weiten. 1789. 1 Bogen. 8. 2 gr. Die Gröfse der Schrift zeigt fchon, dafs man hier nichts mehr als höchftallgemeine Vorfchlage zu Bezeichnungs- und Bezifferungs - Methoden fuchen dürfe. Diefe giebt der ungenannte Vf. auf eine deutliche und finnreiche Weife blofs durch zwey von einander unterschiedene Zei chen, (die fich durch das Geficht und das Gehör deutlich unterfcheiden laffen,) für die einfachen Ziffern und das Alphabet; bey welcher nur das einzige zu erinnern feyn dürfte: dafs den am häufigften vorkommenden Buchstaben und Ziffern wohl die einfachsten Bezeichnungen zu geben wären. Die Signalitung diefer Zeichen durch an Stangen errichtete Tafeln, die blofs ge

L

dreht werden, fo dafs fie demjenigen, für welchen fignalit wird, die Kante oder die Fläche zeigen, ift recht artig, und für (wenn man fo lagen darf) ftehende Signalhäufer anwendbar. Eine fo kleine blofs das allgemeinfte enthaltende Abhandlung ift keines Auszugs fahig. Ein Anerbieten des Vf., deffen Erfüllung Liebhabern elektrifcher Verfuche ficher angenehm feyn wird, wird wahrfcheinlich durch die A. L. Z. bekannter, als durch die kleine Abhandlung. Es betrift die Anordnung eines elektrifchen Apparats, deffen Wirkung den ftärkten bisher bekannten wenigftens dreymal übertroffen, und nicht valle 500 fl. koften foll. Der Vf. verfpricht die Direction bey der Ausführung unentgeldlich zu übernehmen, und auch felbft einen Theil der Koften zu tragen. Da er fich nicht genannt hat, wird er wohl in der Verlagshandlung zu erfragen feyn.

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250

ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Mittwochs, den 2 Februar 1791.

PHILOLOGIE.

Auch der ausgelaffenen Verse find nur wenige fo dafs wir nicht gern die Wahrscheinlichkeit eigener

VENEDIG, b. den Gebr. Coleti: OMHPOT IAIAE Vermuthungen gegen manchen Vers der Iliade von ΣΥΝ ΤΟΙΣ ΣΧΟΛΙΟΙΣ, etc. (Fortsetzung der im vorigen Stück abgebrochenen Recenfion.)

Wie fich der Text der neuen Ausgabe von den

ie fich der Text der neuen Ausgabe von den verglichenen Texten unterfcheide, die ihr allein eigenen Zeichen ausgenommen, ift leicht zu überfehen. Er ift ficherlich mit dem, welcher in unfern Editionen herrschend ift, aus einer Haupt- Quelle gefloffen, alfo nicht das Werk irgend eines Alexandrinifchen Grammatikers, fondern ein textus vulgatus, wie er fich aus Ingredienzen älterer kritischer Bearbeitungen gleich in den erften Säc. nach Chr. gebildet zu haben fcheint, übrigens nicht allzu forgfältig copirt. Daher eine grofse Menge Lesarten, die fo gut als keine, und gleich auf den erften Anblick verwerflich find, vieles auch, durch die falfche Ausfprache verdorben. Andere Abweichungen find gleichgültiger Art: nur wenige einer nähern Betrachtung werth, worunter wie der fehr viel fonft bereits bekanntes.

Wir wollen die beffere Seite des Textes durch Auswahl einiger Lesarten bemerklich machen: auf Beurtheilungen der letztern aber dürfen wir uns nicht einlaffen, A. 20. heifst es: &quoi. 73 f. W. " ο σφιν. 241. τότε δ ὅτι. 281. δε. 301. ἂν ἐλών. 549. ὁ δὲ κ' ἐγών. 573. δε · ανέχτα, 601, εδ' ἔτι. Β. 43. περὶ δὲ μέγα. 54. Πυλαιγενέος. §3. Ἀχαιῶν εύχεται είναι. 109. ἐπ' Αργείοισι μετηύδα. 198. δημο άνδρα. 221. αὖτ ̓ ̓Αγαμ. 293. όνπερ. 323. άκεω. 351. ἐν σκοπ. 436. ἀμπείραντες. 418. πεξίθενται, σιι. πολεμίζειν. Γ.

209. ἐν ἀγρομένοισιν. 442. SE γ' έρως. A. 24. He im Dativ. 131. λέξεται. 264. εύχεαι, 300. πολεμίζοι. Ζ. 187. λόχον 1. δόλον. 195. πυροφόροιο το όρ νέμητο. 200. και κείνος. 226. έγχεα. Hier nehmen einmal die Schol. von der doppelten Lesart Notiz.) 245. 249. πλησίον. 246. μνηςήσ'. 197. τα f. καί. 353. My it. xev. 365. oinord dreheusoμay. 447. eû yag éya. 465. gi YETI. Dies ist etwa die kleinere Hälfte der Abweichungen im VI Buche. Aber wozu follten wir den Lefer mit Aenderungen aufhalten, wie diefe: 71. TEJVÁWTAS. 243, αίθεσσησι, 120, αμφοτέρω. 507. θείη? Diefer Fehler ist sehr häufig in der Hdfchrift, nemlich der Gebrauch des Subjunctiv, in Vergleichungen nach w TE. Rec, könnte leicht diefe Auswahl durch mehrere Gefänge fortfetzen; das Refultat aber bleibt daffelbe: oft Hunderte von Verfen hindurch gewinnen wir kaum eine einzige Lesart, die nicht entweder längst aus andern Hdfchriften bekannt wäre, oder zur Verbefferung wirklich dienen könnte. Hiernach lässt fich beurtheilen, in wie weit unfere Varietas lect. im Hogröfstentheils ein Gemengfel von blofsen durch diefen Text ihre Gestalt än

mer

Schreibfehlern dern dürfe.

A. L. Z. 1791, Erfler Band.

der Autorität diefes Codex abhängig halten möchten, fo wenig wir auf der andern Seite die Verdachte, wovon die Scholien defto reicher find, anerkennen. Einige Verse könnten indefs durch blofse Nachlässigkeit des Abfchreibers zu fehlen fcheinen, wie z. B. г. 78. . 6. 183. 277. O. 6. 183. 277. H. 368. 369. Gleichwohl find dem Rec. mehrere Umstände vorgekommen, die im Ganzen. den Abfchreiber von eigentlicher Flüchtigkeit diefer Art ziemlich freyfprechen. So wird man gleich geneigt feyn, in der Weglaffung von P. 480. ein Verfehen zu fuchen: aber das Scholion zeigt, dafs Kritiker es für Homeriích gehalten haben, wenn gosson oder ein ähnliches Wort fupplirt würde. Andere fehlende VV. finden fich auch in gewiffen andern Hdschriften nicht, wie 224. 5. 6. Nicht leicht aber wird man in den Scholien etwas über Verfe antreffen, die der Text nicht hätte: weit mehr das Gegentheil, als H. 380. Eine Anzahl der ausgelaffeneu Verfe find ferner folche, die etwa fchon öfter da gewefen, und zu der repetitio Homerica gehören, wie E. 42. 57. O. 481. f. w. Begreiflich mufs diefe Wiederholung derfelben Tiraden und Worte frühzeitig den Hochgefchmack der Kunstrichter beleidigt haben; die Sache erhellt felbft aus der Sorgfalt, womit die Alexandrinifchen Dichter dergleichen Wiederholung in ihren Gedichten vermie den. Aufser den schon erwähnten VV. fehlen im Texte noch folgende, die wir ohne weitere Bemerkungen angeben wollen. A. 265. B. 168. 206. diefer mit Recht. Und faft möchten wir auch dem Zenodotus über den 168 V. beytreten. Das Scholion dazu erkennt auch mit ein paar Worten die Kritik an, und erwähnt des Verfes nicht. Weiter fehlen. 466.7. 8. K. 191. 531. A. 661. N. 255. 316. E. 269. II. 381. 614, 15. 689.90. (Hier vgl. Euftath.) P. 585. T. 177. T. 312. 9. 158. 434. 510. X. 121. Y. 565. 2. 693. Auch fehlt im Catal. V. 65. Στῆσε - den Solon eingeschoben haben foll. Wir erwarteten hierüber in den Schol. etwas mehr, als wir fanden: nicht mit einer Sylbe wird des Verses, den die Megarenfer dagegen lafen, gedacht; fo mufs der einzige brave Ajax mit feinem einzigen Verschen vorlieb nehmen. Am Ende bleiben demnach beym Texte das Wichtigste die kritischen Zeichen. Bald weifen diefelben auf etwas Seltenes oder

Ungewöhnliches, oder diefer Stelle, diefem Verfe, nicht Angemellenes; bald auf beargwohnte Unächtheit, bald auf irgend etwas grammatisch oder äfthetisch Bemerkenswerthes, oder auf eine in den Scholien befindliche Anmerkung. Nur Schade, es müffen diefe Zeichen li

hie

hie und da, vermuthlich zum Theil fchon durch Schuld älterer Hände, von ihrer rechten Stelle gerückt feyn. Geben die Scholien eben da Auskunft, fo kömmt wenig auf die Irrung an; aber nicht allemal gefchieht das. Um alfo die Meynungen und Einfälle. der Grammat ker zu faffen, bedarf es vorher manches mühfamen Umichauens, das doch endlich auf keine grofsen Entdeckungen führt.

Defto wichtiger ist die Scholienfammlung, von welcher wir wenigftens foviel beybringen müffen, als zu einer allgemeinen Beftimmung ihres Werths erfoder lich ift. Derfelbe befteht aber vorzüglich in der Erhaltung von Lesarten und Wortkritiken Alexandrinifcher Gelehrten, dergleichen infonderheit von Zenodotus, Aristophanes v. Byz. und Ariftarch, fo viele zuerst erfcheinen, dass wir mit Sicherheit behaupten, das vorhin bekannte beträgt kaum ein Sechstheil davon. Ein Codex, wie diefer, mufste alfo fo manchem Scholienfammler und dem Euftathius felbft entgangen feyn, um in unferm Säculo erft dem Studio Homers eine neue

ben, das cor Zenodoteum habe eigenmächtig den Sprachgebrauch nach feinen Einfällen regeln wollen. Das fchlimmfte ist nur hier, wie in ähnlichen Fällen: wir haben keine Sicherheit, was der Grammaticus da, wo er änderte, immer für Lesarten vor fich hatte, da itzt feine und alle übrige Conjecturen an den textus vulgatus angereiht find. Ja, wer leiftet fogar die Gewähr, dafs wir nicht öfters das als Conjectur ansehen, was nur aus ältern Exemplaren in neue Recenfionen übergegangen war? Natürlich konnte alles dergleichen dem fpätern Sammler Lesart des Zenodotus, Ariftarch, f. w. heifsen; und die Kürze der kritischen Excerpten in unserm Codex lässt oft allerley Vermuthungen Raum. Doch wir wollen den Lefer durch einen Auszug folcher Lesarten des Zen., die hier zuerst bekannt wer den, in den Stand fetzen, felbft zu urtheilen.

"

204. τες

Il. A. 8. las er opaiv, N. L. (So wollen wir unfere Unwiffenheit oder Unvermögen zu urtheilen, bezeichnen.) 24. Ατρείδαο. Alfo auch wohl Αγαμέμνο Fackel anzuzünden! Denn dafs unter allen Hülfsmit-o? 34. axewv. Weit beffer antov, wie der folgende teln, die der pianlose Euftathius bey feinem Excerpten- ETO. 69. MayTIC Ossog. In mehrern Betracht verwerf Gegenfatz zeigt. 42. τίσαιεν. 60. οἵ κεν, 68. ἐκαθέ Buche vor fich hatte, durchaus kein fo reichhaltiger lich. 73. 65 M . N. L. so. ngeiσow. N. L. Zu ὅς μιν 2μ. 80. κρείσσω, Auszug aus den frühern kritischen Schriften war, als die neue Scholienfammlung enthält, ift keinem Zweifel gleich wird vom Z. der ganze Vers verworfen. Bey unterworfen. Nicht alfo, weil Euft. die Anführung al jener Lesart verdiente er es wohl. 91. Axav εüx Evoy. So auch Ariftoph., Ariftarch und Sofig. 97. ter Varianten verschmäht hätte, (denn wie fehr unbeDurch eine intereffante Bemerkung erfahren wir hier, deutende verfchmäht er nicht, indem er an andern Steldafs unfere gemeine Lesart aus Zenodots Recenfion ift. len treugläubig feinen gemeinen, incorrecten Text dollmetfcht fondern weil in feinen Quellen mehr exege-an. Noch hat Niemand das oμoło XÃças Bag. Ariftarch hatte dagegen: πριν Δαναοίσιν ἀεικέα λοιγόν tifcher Kram aufgehäuft war, gab er uns des Kritifchen. so wenig. Dafs er vollends von den vor Chr. lebenden De erklärt, und es bleibt faft gleich hart, man mag fo wenig. Dafs er vollends von den vor Chr. lebenden Commentatoren, bis auf Apion herab, nichts aus der mit 2014, oder gar eigas 20. verbinden. Ariftarchs Lesart ift vorzüglich, ungeachtet das letzte erften Hand zum Gebrauche hatte, lehrt feine eigene Wort Bedenken macht. 100. ai név Miv. 163. ď OT' Art zu citiren, das zei und ähnliche Worte bey Conjecturen des Aristophanes, Ariftarch f. w., ganz deut. xxii. Alfo verftund er wohl Tewwv TTO. wie billig von Troja, und nachher exμ als Fut. lich; und die Bemerkung ist nicht mehr neu. Nicht τελεσμένον ἔσαι ft. τετελέθαι ενω Coder vielmehr τελέεθαι δ.) viel anders fieht es mit den verfchiedenen zeither beNicht übel. 219. 20. Statt diefer VV, mit ihrer fchökannt gewordenen Scholien aus. Den ganzen Wuft. nen Mahlerey nur einer: ὡς εἰπὼν πάλιν ὦσε μέγα ξίφος, ἐδ' von Varianten aus diefen und den übrigen gedruckten ἀπίθησε. Und das fchwankende ώσε? Wo hat das je Subfidier. hätte man daher getroft gegen das hingeben die hier erforderliche Bedeutung gehabt? 56. nro. Dokönnen, was wir nun durch Hrn. de V. Bemühungen rifch. 83. Qgov. 86. Káx. 212. ) TETENÉ Day ofw. allein von den drey genannten vorzüglichen Kritikern. γλυκίω. Alfo ge mit dem Accuf. 251. al oí. Nicht und deren Recenfionen erhalten haben. Denn hierinn natürlich und Homerisch genug; und, wie vieles Anfetzt Rec. das Hauptverdienft des Werks: insbefondedere, um doch zu ändern. 260. erfährt man, re lernen wir daraus den Text des Zenodotus fo genau das von Euft. empfohlene ei von Zen. ift. An kennen, dafs uns darüber wenig zu wünschen übrig diefe Politeffe dachte ficher Homer hier nicht. 271. xx bleibt. ἐμωυτόν. Falfch. 299. ἐπεὶ ῥ ̓ ἐθέλεις ἀφελέθαι. Das Wollen ift kaum genug 351. χεῖρας ἀναπτάς. Er wufste allo den Unterfchied der beiden Wörter nicht, oder wollte ihn nicht wiffen. 393. xxτ. icio, auch anderwärts. 530. κρητός. 609, Tees & déxos! oder ze. & 2. ftatt éxurs! So viele Neuerungen von Z. giebt das erfte Buch allein. Aus den übrigen Büchern fey es genug, nur charakteristische Proben zu geben. B. 56. 9ior. N. L. 161. 'Αγγ. 9' Ελένην. 187. Σὺν τῷ βάς. 318. αρίδηλον. 435. SA THUTH REYŃμ9. Sonach verftund er das letzte Wort, diye. Vgl. T. 244. Beym Schiffsverzeichnis find wieder mehrere, hier allein erhaltene, Veränderungen des Z., v. welchen der Grund eben fo wenig bedeu

Bey diefen Zenodotifchen Lesarten zeigt es fich am auffallendften, wie gewagt und fchwankend die erften Verfuche der Kritik waren. Wie würde man lachen, gienge itzt jemand fo mit einem alten Texte um! Oft ahndet man nur dunkel, was dem Manne in Verfen, die er vertilgte, misfiel; bey andern Verbefferungen oder Veränderungen halten wir Grund und Urfach zu finden für ganz unmöglich, weil fich nicht wohl etwas finden läfst, was nicht ift; anderwärts geräth man bey blofs grammatifchen Dingen in die Verlegenheit, entweder fich felbft für unwiffend in den erften Anfangsgründen der Sprache zu halten, oder zu glau

249.

dafs

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tet. So 667. Alya Soy' is 'P. 681 las er fo: O "Anyos εἶχον τὸ Πελασγικὸν, ἔθας αφόρης, 118. Τῶν αὖ ἡγεμόνευε Φίλο xinens, dyes ardeŵr. I. 18. heitas. Von Denken das Páro verftanden, ist der Plural ganz unftatthaft: nur etwas weniger im andern Falle. Aber, nach dem Schol., nahm er gar αλείτη f, ἁμαρτία. 51. κατήφειη. Allo πήμα Alfo u f. w. auf Paris gezogen. Unfer Accuf. ift aus den Edd, des Ariftoph., Ariftarch, Sofigenes und der Argi vifchen. 16. Tees Enμoves. Höflich! 99. Agysics ng TEs, ohne Zweifel wegen zize, als Vocat. 100. ἕνεκ' άτης, nach Z. 356. 2. 28. 152. dévegei. Wovon der geo! 155. ἶκα! 206, τῆς ἕνεκ' ἀγγελ. 211. εζομένων. 173. αρχίων. 459. ἀποτίνετε, Δ. 137. Γλυμα χρ. Ν. Ι. 277. όντι, was auch Euf. und A. ohne Namen haben! 339. xex., Cuidiu Odvoord. Nicht ibel. Ε. 53. χιρισμεν θανάτοιο πέλυρα. Ν. L 132.87 Ν.Ι. 146. το δ' ἑτέρα, 162. Βακόλα με βοές, Ν. Ι. Und βοσκομενάων ? 898. ἐνέρτατος. Ζ. 71. συλήσομεν ἔντεκ νεκρῶν. 135. δὲ χολωθείς. Ν. L. 226. ἀλληλος. 5τι. λιμφ' ἐὰ γ. Φ., was Euft. mit Recht verwirft. Η. 127, μέγα δ' ἔπινεν Woraus der Schol. vermuthet, er habe ftatt sigeus νος gelefen μειρόμενος, fur φερόμενος. Beides gleich fchlecht. Vgl. die Schol. ad 1. 612. 153. grei eu. Θ. 10 μετόπιθε θεῶν. Ν. Γ.. 166. πότμον ἐφήσω. Nicht üibel. 207. ἔνθα κάθοιτ' ἀκαχήμενος. 503. ἐφοπλίζεθον. 526. έλπο μας ευχόμενος. Ι. 130. ἐξ ἑλεμην. Doch dies hat auch der von Hornej ed. Schol. der auf gute Quellen geftofsen feyn mufs, aber immer allzu kurzlaut ift. 405. N Απόλλωνος, Ν. Ι. 608. ἐδυρόμενος, κινυρίζων. Ν. Ι. Λ. 142. πατρός. Ν. 1. Μ. 340, πάσας γὰρ ἐπᾤχετο, 342. fq. Beideπαὶ Αἴαντε. 348. εἰ δε σφιν κακεῖσε. Ν. 1. 359. κεῖσε γὰρ ἐβρ. Ν. Ι. 423. ὀλίγη ενὶ χώρα. 428. ὅτες. 444. ἐπέβαινον, ἐπεὶ θεῖ ἔκλυον αυδήν. Ν. 148. ὁ δὲ χάσσατο πολλὸν ὀπίσσω. 2:9. ἄλλον, ὅστις μεθίησι πόνοιο, 137. συμφερτὸς δὲ βίη. στο έρυσσ, Xi μáx. Von tipos war Z. überall ein Feind. Weshalb in einigen VV., wo er es mochte. ftehen gelaffen haben, nachfolgende Gelehrte ein Zeichen machten, πρὸς Ζηνόδοτον. 628. είχε ον άγοντες. του. Χάζετ ̓ ἀπ ̓ Α. Ξ. ib. πορφύρει. 40. ςήθ. ἑταίρων. Wahrfcheinlich auch πήξε, wotur Ariftarch πτήξει 89. ἐκπέρσειν, ἧς. Ν. L. Nach 136 hinter fox hatte Z. den Vers: AVTIθέῳ Φοίνικι, ἐπάονι Πηλείωνος. 442. Ιλῆος. (Auch N) 712, u anderw. So follte Hefiodus gefagt haben." 18. αμώμονα Πολυδάμαντα. Ο. 169. ἐξ Ιδαίων. 207. άισιμα 877. N. L. Π. 92. Ιλιον αἰπε νέεσθαι. 188. 04éasde, προφέωςδε, unfere Lesart. Andere dagegen, als Ariftophanes. wwede, ohne go. P. 149. μe oμí. Vergl. die Schol, minora hier. 268. deres. 582. las er: "Exτορα δὲ Φρένα Διὸς Αρης ώτρυνε μετελθών. 171. ift unfer TÉTOV von ihm. Eben fo 385. aber mit der Grille, ἡμετερόνδε, wie υσμίνηνδε u dergl. Σ. 210, που ποτέ σφέτερον. 485. ἐρ. ἐςήρικται. Wofur Ariftarch foll gelefen haben, 56vwns. Ueber die geἐςεφάνωκε. meine Lesart Ta Teig nichts. 492 sis danaues. 565. Ty, vom Schol gebilligt; was felten gefchieht, und noch feltner gefchehen follte. 579. xxvéw Sé, und 581. τὰς δὲ κ. 584. OUT, ein öfter vorkommen der irrthum. T. 114. JEN'S SEX (NOTAS 331. μεν νεικείων. Rhianus hatte: τὸν μὲν νεικείων.

Es fállt in die Augen, wie vieles in diefen Lesarten unftatthaft, wie vieles felbft gegen den Sprach gebrauch Homers oder überhaupt des höhern AlterWiefern indels dergleichen dem Leichtfinn des Zen. zngefchrieben werden könne, ift in wenigen Fallen auszumachen. Ein anders wäre es, hätte der

thums ift.

Sammler uns die von Zen. vorgefundene Lesart neben. defen Verbefferung mitgetheilt. Itzt kann man oft denken, entweder, Zen, ift zuweilen bey der Lesart älterer Texte geblieben, oder, er hat für etwas ganz verwerfliches nur etwas erträgliches gerathen, folgen. de Kritiker etwas befferes. Aber freylich find unter feinen Conjectaneen manche, wie fie ein Lefer des Dichters in einer unglücklichen Stunde zu Dutzenden an den Rand fpielen kann. Man darf dazu nur in Verfen von ähnlicher Idee etwas von hier weg und dort hin tragen, Zunächst kann einen noch das ftutzig machen, wie wenig Zen mit fich felbft übereinstimmt, indem er an einer Stelle wegwirft, was er an 10 andern beybehält. Aber hier mag die Schuld eher auf unsern Excerpten - Macher fallen, der Einerley nicht mehrmalen wiederholen wollte, fo oft er auch hinfchrieb, dafs Ariftarch πολυπίδακος und nicht πολυπιδάκ¥ gebilligt : fonft wäre das Verfahren des Z. unbegreiflich.

Ein ganz anderer Emendator ist Ariftarch, deffen Verdienft durch den Abftich mit jenem ein fehr vortheilhaftes Licht erhält, wenn gleich für uns zu wenige Data übrig find, um ihn mit den Alten als das Ideal der Kritik anzufehen. Hierzu müfsten wir infonderheit feine Toμvuara in den Händen haben, die unfer Sammler noch gehabt zu haben fcheint. Was er aber daraus beybringt, führt doch felten auf die Idee, dafs Ariftarch alterthiimliche Sprache, Sitten und Manier des Autors zu feinem Studium gemacht hatte. Aus feinem Texte gewinnen wir zwar nicht fo viel Neues, als aus Zenodots; jedoch weit mehr, als wir vorhin hatten; und Anderes erhält feftere und ausführlichere

Beftimmung. Am reichften ist die Varietas lect. hier nach dein Ende zu; und, was zu verwundern ist, in den ersten Büchern fchwächer. Ueberall aber wird man von Ariftarch doch mehr, als hier vorkömmt, erwartet haben. Die Sache ist, dünkt uns, diefe: Seit Ariftarchs Arbeiten über den Homer kam fein Text im Alterthume in einen folchen Ruf, dafs er von einigen ganz unverändert zur Grundlage ihrer grammatischen Unterfuchungen gemacht, von andern aber, die neue Recenfionen lieferten, nur felten verdrängt wurde. So ward denn die Ariftarchische Lesart die Bafis felbft der, vermuthlich nach Chr Geb, entstandenen exdores Sμώδεις, obgleich Varietäten mehrerer Hände in diefe eingefloffen feyn müffen. Aus den Quellen jener 8pades Alois nun, unfern Forfchungen zu Folge, fowohl der Venediger Text, als unfer allenthalben fehr ähnlich sehender textus vulgatus in den gedruckten Ausgaben. Schon ehemals wussten wir, dass wir oft Ariftarchs Lesart hatten, oft aber wussten wir es nicht: für beides giebt der Ven. Scholiaft mehr Licht und nähere Belehrung; in mehrern Versen erfahren wir itzt zuerft, dafs unfer Text der Ariftarchische ift. In denjenigen Fällen aber, wo die Lesart Ariftarchs wenig beftritten und die herrschende geworden war, fcheint er des Mannes felten erwähnt zu haben: und so ists kein Wunder, dafs man der Zenodotifchen Lesarten, die jener und zum Theil fchon Ariftophanes verliefs, eine beträchtliche Zahl mehr findet. Ob der Sammler beide Recenfionen des Ariftarch wirklich noch vor fich

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