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dinary form, it feemed as if it had been intended at first to be a very large one, but that the builder's heart or means had failed him, and that he had brought it to a very mis-fhapen disproportioned head at last. Möchten fich doch die Reifenden nicht immer mit der einzigen zugänglichen P. von Gize faft allein abgegeben haben! Weiterhin bey Metrahenny fieht Br. füdlich noch vast numbers of Pyramids, as far as I could difcern all of clay.S 53. Nach S. 295. fah Br. bey Konfodah am arab. Meerbufen einen hohenBerg hinter dem Hafen, welcher fich in eine regelmässige Pyramide zufpitzte. Die Steinart ift nicht angemerkt, der Berg felbft aber auf der Charte ausgezeichnet,

K. III. S. 40. 45. GenaueRiffe von einem Nilfchiff, Can

w

ja, (verm. 1⁄4μÅÏ vergl. Map Canna) von eigener Bauart gegen die Untiefen des Fluffes. S. 53.-66. Beweife wider Shaw, u. für Pocock, dafs Memphis, nicht bey Gize, fondern bey Metrahenny, 10 engl. Meilen weiterhin gelegen habe.

K. IV. S. 73. 74. u. 140. Bemerkungen gegen Bemerkungen gegen Norden's Namenregifter von den Oertern am obern Nil. Hätte doch Br. dagegen wenigftens die nomina propria auch mit arabifchen Buchstaben ausgedruckt, um fo mehr, da er eine sehr willkührliche Orthographie annimmt, z, R. Shergieh, eastern, statt: & &öjü Sherkich, S. 97. 101. - S. 76. Beobachtung vom öftern Auffteigen des Nebels aus dem Nil, wider Herodot B. II. Kap. 19. Weiterhin fand er S. 80.98. den Himmel faft immer durch dünne weifse Wolken getrübt. Doch galt S. 116. ein Regen die Nacht durch zu Furfchut (26° 3' 30") für eine wundervolle fchlimme Vorbedeutung. Vergl. fchon Ludolph Comment. ad Hift. Aethiop. L. I. c. VIII. nro. 60. S. 87. recht fchönes Zuckerrohr unter 29° lat. Die Ruinen von der alten Stadt Antinous, welche Hadridrian baute, fielen bey Rhoda vom Nil aus fo gut auf, S. 87. ff., dafs die Gefchichte der Architektonick einem künftigen Reifenden hier beffere Addressen wünfchen mufs, um diefe Gegend nicht übergehen zu müffen, wo Br. ein räuberifches Volk antraf. Diospolis parva findet Br. S. 101. im jetzigen Girge unter 26° 40 lat. wahrscheinlicher als Norden bey Gawa, nach S. 96. S. 103. ff. Merkwürdige Ruinen bey Dendera, unter 26°10', Juvenals Tentyra (Sat, XV. v. 75.) voll Hieroglyphen, welche man kaum in einem Jahre alle abzeichnen könnte. Br. erwartet aber (vergl. auch S. 96.) wenig Entdeckungen aus den Hieroglyphenreften. Aus der Menge von dergleichen Monumenten, welche er fah, brachte er S. 122. nicht über 514. verfchiedene Zeichen zufammen. Zuviel für ein Alphabet, zu wenige für eine Zeichenfprache. Br. halt fie im II. B. 3. K. für gemeine Aftronomische Beobachtungen, zum Volksgebrauch öffentlich an Tempeln u. dgl. angebracht, um das zu erfetzen, was wir davon in einem Landbaukalender nöthig haben möch

--

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ten. K. VI. In den Gräbern von Thebe (jetzt noch Medinet Tabu) findet Br. S. 128. Fresco - Gemälde, von welchen bier ein Harfner mit einer Harfe in Kupfer gegeben ift. Schade, dafs das Kupfer zu viel verfchönert ift. Nach der Befchreibung follte es ein Mann von etwa 60 Jahren feyn. Die Harfe hat 13 Saiten. Eine andere S. 131. hat 18. Eine dritte nur ro. Dafs diefs die alten Thebaifchen Harfen von Sefoftres Zeit, feyn, wie Br. S. 131. glaubt, dafs diefe Gemälde fogar noch von jener ältesten Zeit feyn, bedarf wohl eben fo wenig eine Widerlegung, als S. 97. die Verwandlung eines türkischen Heiligen in eine Schlange, bey welcher Br. über Norden, der fich in eine ernsthafte Widerlegung der Fabel einliefs, lächelt. Bekannt find diefe Thebanifche Harfen fchon durch Burney's Gefchichte der Mufik, welchem Br. feine Nachrichten mittheilte, und bey uns durch Forkels Gefch. der Mufik. Die fchönften Refte alter Baukunft fand Br. S. 138. ff. zu Luxor (dem alten Dospolis, wie er glaubt) nicht blofs mit Hieroglyphen, wie fonft, fondern mit hiflorifchen Sculpturen geziert. Von den Menfchen freffern diefer Gegend noch zu Juvenals Zeit (Sat. XV. v. 76.), welche er Ombi nennt, findet fich hier S. 143. noch eine Spur, eine Art von Caftell: Cum Ombo, Bey Syene S. 154. will Br. Infchriften in Cufifchen Charakteren an Grabfteinen gefunden haben, welche herfchreiben follen, die unter dem Chaliphen Omar von Saiph Ullah's oder Haled Ibn Waalid's Armee fich Syene eroberte. Woher Br. alle diefe Data; hat, ist, leider! nicht angegeben. Der berühmten Nilcatarakten ungeachtet, kann man nach S. 156. bey ihnen vorbey den Nil weiter hinauf feegeln. Affan (Syene) foll S. 158. enlightened bedeuten. Allein es wird nicht mit geschrieben, fondern etymologifirt werden foll, von leitet werden, eine Origination, welche auf die fenkStadt, (vergl. Br. S. 158.) fehr wahrscheinlich bezorechte Richtung der Sonne im Solftitium gegen diefe gen werden könnte. Eben fo unglücklich ift Br. S. 249., wenn er den Nahmen pharan an der Spize des Elamitischen Meerbusens von divifit ableiten will, oder wenn er S. 302. Tehama (elgï) mit dem biblischen NO vergleicht.

!, müsste, wenn

-aequavit abge سوي

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ALLGEMEINE LITERATUR ZEITUNG

Dienstags, den 4. Januar 1791.

ERDBESCHREIBUNG.

bekannte arabifche Gedichte. (Die Helden der letzte ren müffen natürlich als ausgezeichnet muthvolle Blut

EDINBURGH, b. Ruthven: Travels to discover the racher, nicht wie diefer Fehler in den bekanntesten fource of the Nile. etc.

Fortsetzung der im vorigen Stücke abgebrochenen Recension)

K

ap. VIII. Nach der Reife zu den Cataracten des Nils, reifte Br. am 16 Febr. 1769 mit einer Caravane, welche Korn nach Mecca brachte, von Kenné durch die Wüfte von Koffeir. In diefer Wüfte ift die Hitze fo grofs, dafs fich dort nicht einmal Schlangen oder Antelopen aufhalten. Reibt man (S. 171.) zwey Stäbe aneinander, fo fangen fie in einer halben Minute an zu brennen. Nur einige bittere Quellen (drawwells, bitterer than foot) fanden fich hier. Türken aus Karamanien unter der Karavane nennen Br. ihren Landsmann. Sie glauben. S. 173., die Englander ftammen aus einem Diftrict Caz Dagli, eigentlich: Caz Dangli zwischen Anatolien und Karamanien ab. (Sollten hier vielleicht während König Richard's Kreuzzug Englan

قصي دانجلي der fich angefetzt haben. Der Name

der Diftrikt der Engländer liefse fich fehr wohl aus der Gewohnheit erklären, dafs (vergl. Abulpharadfch) zur Zeit der Kreuzzüge alle Namen, auch felbft die den Zug des englifchen Richards betreffende, in franfifcher Sprache den Morgenländern bekannt wurden. Eine hiftorifche Bemerkung, welche zur vortreflichen Schwabifchen Preisfchrift von der Herrfchaft der franzöfifchen Sprache mit gehört. (Dangli ift d'Anglois) Die Steine von den Gebirgen, welche fie gegen Koffeir hin durchzogen, vergleicht S. 174. Br. den braunlichten calcinirten Steinen am Vefuy. Alfo Anzeige von Vulcanen auch in diefer Gegend! Andere Spuren eines Vulcans traf Br. S. 330. auf der Infel Fust auf der Fahrt von Loheia nach Mafuah. Weiterhin S. 175. im Thal Hamra (d. i. röthlicht) find die Berge Porphyr und der Boden

fand roth.

Auch fanden fich fehr fchöne und viele

Marmorarten S. 176, 187, weniger Granit. (Aus diesen Gebirgen follen bekanntlich nach einiger Meynung die Materialien der Pyramiden gekommen feyn.) In den Felfen hier S. 177. verfieht fich die Caravane einmal aus zwolf Cifternen, welche durch die Aequinoctialregen fich zu füllen pflegen, mit Waffer, (wie Mofes Nomadencaravane in Elim.) Merkwürdiger ift, dafs Br. S. 184. einen Marmorobelisk hier noch nicht, ganz aus dem Felfen herausgearbeitet antraf. S. 179 und 198. Gefchichten, welche den Hang der Araber zur Blutrache bestätigen, doch nicht fo grofs zeigen, als einige A. L. Z. 1791. Erfter Band,

T

Auffätzen von der Blutrache zum Grund liegt, als Beyfpiele deffen, was ganz gewöhnlich ift, angefehen werden.) Auffallend ist es, dafs Br. S. 179. Araberhorden in Aegypten, wenn fie zufammen fprechen, nicht verfteht. S. 200. führt er ein Billet von einem ihrer Chefs an, welcher durch ihn einen perfifchen guten Sebel in Mecca beftellen wollte. Die Worte waren,.Suggaro Tabanne Harefanne Agemmi," und Br. verfichert, dafs er fie durchaus nicht (not in the least) verftehe.. Arabisch hatte er doch feit einigen Jahren gelernt. Damit nicht ein neuer Sebaldus Nothanker hier aus wieder einen Schlufs von der Schwierigkeit des Arabifchen gegen philolog. Anwendungen von diefer Sprache mache, fo fetzen wir die für Br. unverstandliche Worte hieher:

شقر طاب عن خرشان

اعجمي

Ein guter Stofsdegen aus einer Perfifchen Fabrik. Auch im Aethiopifchen bedeutet durchftofsen, durchbokren. Bey Herodot ift rayapi ein perfifcher Degen. S. Relands Differtation. Mifc. Pars II. p. 227.

Kap. IX. Reife zu den Smaragdbergen, um fo wichtiger, da Niebuhr die öftliche Seite des arabifchen Meerbufens von Koffeir an nicht berührt. Br." fand nicht das, was man in neuern Zeiten Smaragd (emerald) nennt, fondern eine grüne, trübe, durchfich-. tige mineralifche Cryftallmaffe mit Adern, etwas här-a ter als Glas, aber bey weitem nicht fo hart als Fels-, kryftall. Die Einwohner von Baja nennen, was die Araber hier S. 206. nannten, nach Br. Orthographie Zibbel Siberget. Br. meynt, dies Wort bedeute fo viel als das arabifche Zumrud. Vermuthlich aber ist es zu schreiben, und hat gar

keinen Bezug auf etwas von Zumrud. Die fehr feltenen Smaragde, welche die Alten hatten, (Vergl. Plinius B. 36. K. 5.) bekamen fie nach Br. Vermuthung S. 208. durch einen öftlichen Handel mit Ameri ka. S. 223227. wichtige Nachrichten von der Möglichkeit für gröfsere Schiffe, auf dem rothen Meere weiter herauf gegen Suez zu kommen. Nach S: " 227. ift die Ebbe bey Tornach Niebuhr) im Frühjahr ungefähr um Mittagszeit am höchften. Was Br. S. 229 ff. über den Durchgang der Ifraeliten durch das rothe Meer fagt, gründet fich nicht auf eigene Unterfuchungen über diefe Gegend. Es ift falt alles aus

C

Shaw

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بدع

Shaw. Was nützt es dagegen, dafs er den Namen des Thals Badea nicht, wie Shaw, von inauditum quid effecit, ableitet, fondern (von) unbewohnt überfetzt: Ableitungen von Worten, welche wir nicht einmal richtig arabisch gefchrieben, vor uns haben! Br. hatte nach S. 235. auch Michaelis Fragen an die danifche Reifegefellfchaft nach Arabien erhalten. Aber er findet es nicht der Mühe werth, darauf in diefer Frage Rücklicht zu nehmen, weil die Sache einmal ein Wunder fey. So fonderbar diefer Zurückweifungsgrund ift, fo gewifs bleibt doch die Einwendung: woher denn, wenn auch die Etefifche Winde das Meer auf denn, wenn auch die Etefifche Winde das Meer auf der rechten Seite, wie einen Wall, aufgethürmt hätten, das Meer auf beiden Seiten, wie Mofe fagt, wie

eine Mauer hätte ftehen können? - Den Rifs, welchen Pocock vom untern Theil des Meerbufens (bey Stez) gegeben habe, verdammt Br. S. 234. als nach allen Theilen unrichtig, (und dies nach Vergleichung mit Niebuhr, mit Recht.). Aber die Brucefche Chartestimmt dagegen hierinn auch mit der Niebuhrifchen gar nicht genau überein. Br. kam auch felbft nicht weiter hinauf als bis Tor. erklärt Br. S. 237. von den weifsen Corallenpflanzen, welche auf dem ganzen Bo den diefer See fich sirkelförmig ausbreiten.. Br. fah eine folche Ramification von 26 Fufs im Diameter. 10 ift aber auch im Nil. Exod. II, 3.1

K. X. Rickfahrt von Tor auf der Oftfeite bis Gidda Treue der Araber an diefer Küfte gegen fchiff brüchiche Chriften, welche unter ihren Schutz fich begeben haben. Der Schutzverwandte, fagt Br., rufe dem Araber zu Fiarduc S. 245, welches bedeute: Wir find unter unmittelbarem Schutz. Eine feltfame Ausfprache u. Vebersetzung von: To aequales tibi.

.aequates قرآ

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1. K. XI. Aufenthalt zu Gidda S. 265-269269. Von den bisher aufserft unrichtigen Seekarten des arab. Meerbufens. Bey S. 278. Beyfpiel einer Zeichenfpraehe mit den Fingern unter einem Tuch, durch welche zwifchen den dortigen Unterhändlern (brokers) der gröfste Handel in wenigen Minuten mit der gröfsten Treue gefchloffen wird. S. 284. will Br. from a diligent inquiry" (!) wiffen, dafs in den füdlichen Theilen von Mefopotamien, Syrien und Armenien das Verhaltnifs der Weiber zu dem männlichen Gefchlecht wie 2 zu. I, an der fyrifchen Küfte von Laodicea bis Sidon wie 3 zu 1, in Palaftina, beym Isthmus von Suez und einigen Theilen des Delta etwas weniger als 3 zu, 1; hingegen in Arabien, von Suez bis Babelmandeb völlig 4 zu 1 fey. In Gidda, wo die Araber Monogamen find, traf Br. als Augenzeuge S, 280. gar viele, unverehlichte Weibsleute. Unter 88 Kindern hatte der Iman von Sana nur 14 Söhne, ein Nilpricfter unter mehr als 70 Kindern über 50 Töchter. Jener Calcul beruht natürlich nicht auf Seelenregistern, aber Br. glaubt, wie uns dünkt, mit Recht, dafs er ein eben fo richtiges Datum habe entdecken können, da er oline, Unterfchied eine gute Anzahl von Männern in jedem Ort über ihre Kinderzahl fragte, als aus den Todtenli

ften von London. Sehr richtig bemerkt er auch, dafs bey dem Streit über Polygamie nicht, wie Arbuthnoty that, die Frage gemacht werden müffe: ob 4 Weiber. und 4 Männer nicht mehr Kinder als 4 Weiber und 1 Mann bekommen würde? fondern ob ein Mann und

ein Weib wohl eben fo fruchtbar feyn, als 1 Mann und vier Weiber, weil im Fall der Monogamic in jenen Gegenden von 50° bis. 90° unter jedem Meridian. die übrigen 2 bis 3 Weiber ganz ohne Ehe und ohne Kinder feyn würden. Zugleich zeigt er, wie unter einem Volk, dafs fich fo viele Concubinen als möglich von jeher halten durfte, Mahomets Vierweiberey, nicht liftige Bequemung nach dem Volksgefchmack, fondern Befchränkung, in der That aber eine wahre Be glückung des andern Gefchlechts war. Indem Br. hier Mahomets Gefetz ins Licht fetzt, fallt eben diefe-Beder Unterfchied von der Mannbarkeit und Fruchtbarleuchtung auch auf Mofe. Sehr merkwürdig ist auch ist nach S. 288. 308. im eilften Jahr mannbar, gebiert keit der Weiber gegen unfer Klima, Eine Araberin irgend für Liebe empfänglich zu feyn, felten nach dem 20 Jahr ein Kind, und hört, im 30 auf, Trauben werden S. 290. auf den Bergen von Jemen nie genug zeitig. In diefer Gegend ift (S. 298.) Regen und Eis, fo wie auch der Berg Sinai des Winters befchneyt ift (S. 228.)

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K. XII. Fahrt nach Loheia und Mocha, bis zum indi-; fchen Ocean, und dann zurück über Azab S. 307. Loheia fühlte Bruce's Gefellfchaft an den Beinen, welche fie nackt hatten, eine Art von Stechen, welches fchreibt. Vergl, einige Arten des Ausfatzes bey Moer der falzigen Ausdünftung des dortigen Bodens zufe, Henna, womit fich die Mädchen zu Loheia als mit einem Adftringens Füsse und Hände (nach andern, nur die Nägel) bettrichen, hält Br. S. 307. für Liguftrum Aegyptiacum latifol. Haffelquift in feiner Reife nach Palästina S, 502. nennt es Laufonia Spinofa. Bey S. 306. ift ein Kupfer von einem fchönen Mädchen von Loheia. Wie fie aber eine Koreifchitin, und doch von Loheia feyn follte, begreifen wir nicht. Ihre Gefichtsbildung ift gewifs mehr griechisch als orientalisch. An der Küfte von Azab (dem alten Saba, wie Br. glaubt,) machte er 5. 321., nicht die gewünschten Entdeckungen. K. XIII. Fahrt von Loheia nach Mafuah. Auf der Infel Dafalac, der gröfsten im rothen Meer, trifft S.' 350. Br. 370. in Felfen gehauene Cifternen an. Eine Spur von ehemaliger viel gröfserer Cultivation diefer Gegenden. Hier war S. 354. die Perlenfifcherey der Alten, und felbft noch unter den Chaliphen und Tür-. ken bis ungefähr vor 200 Jahren. Br. fucht die oftindifche Compagnie S. 358. hierauf aufmerksam zu machen, und empfiehlt, weiter oben an einem Flufs Phrat fich niederzulaffen, von deffen Existenz er aber doch felbft S. 212. keine Erfahrung machen konnte.

Ehe nun Br. feine Lefer von Mafuah weiter ins Land hineinführt, geht er in anderthalb Bänden in die alte und neuere Gefchichte diefer Gegenden und Volker zurück. Seia Entwurf enthält zuerst Vermuthungen über die altere Gefchichte diefer Länder, und dann Auszüge aus Annalen der Aethiopier.

II. Buch K.-I. Br. ftaunt über die Reichthümer des alten Affyriens, Palästinens und Aegyptens. Die Quellea derfelben fucht er fehr richtig nicht in den plündernden Kriegszügen der Semiramis oder des Sefoftrês a., fondern im Handel mit dem gewürzreichen Indien. Zuerit, glaubt er, habe Indien feinen Pfeffer, dies für die dem tropifchen, fechs Monaten langen, Regen ausgefetzte Länder fo nöthigen Gefundheitsmittel und feine der warmen Zone fo angenehme leichte Seidenkleider mit Arabiens Balfam und Weihrauch getaucht. In Abeffynien haben fich indefs die Cufchiten (noch voll Furcht vor der Sündfluth, wie die Abeffynische Tradition (?) fage) zwischen den Flüffen Atbara und Nit (13 lat.) in den dortigen Marmor- und Granitgebürgen ihre erste Wohnungen, Höhlen, fich gebildet, welche man noch itzt in grofser Menge finde. Ungefähr fynchronistisch mit Abraham laffe (S. 378.)die Abellynifche Tradition durch fie Axum erbauen. Der Landichaft Sire haben fie diefen Namen S. 379. als den Namen, welchen der Hundstern (Sirius) in der Sprache der Troglodyten und des ebenen Landes von Meroe habe, gegeben, die tropischen Regen hätten fie als Hinderniffe ihrer aftronoinifchen Beobachtungen (denn auf diefe lafst fie Br. unendlich erpicht feyn) wohl bald genöthigt, fich gegen Meroe (16° lat.) auszadehnen. Zu Gerri am Nil glaubt Br. fogar Monumente von ihnen gefunden zu haben, fo wie er ge

-

wiffe Fragmente von Coloffalifchen Statuen des Hunds- blieben, welchre Br. blofs bey den Datis ftchen ge

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niffen zu einem höchft thierifchen Zustand herabgefun-
ken feyn. Hycfos oder Agfos foll, S. 387. bewafnete
Schäfer bedeuten. Agag aber fey ein Name der vor
nehmften unter ihnen: König der Könige. Der Plu-
rat davon Agagi fey im Aethiopifchen Agaazi, die ta-
pferfte jetzige Schäfernation in den Gebirgen von Ha-
bab. Endlich mifcht Br. hier den von Samuel (1/B.
15, 33.) erfchlagenen Agag einen arabifchen Schäfer
ein, fetzt Axum (das er doch oben von Cufchiten bau-
en lies) aus Ag und Saah zufammen als ,,die Haupt-
ftadt der bewafneten Schäfer" u. dgl. Sonderbarkeiten
mehr, über welche in einem der neuften Göttinger
Programme unter der Auffchrift: Jacobi Bruce, clari
per Abellyniam peregrinatoris, de primarum aetatum..
Commerciis et navigationibus in Indiam narratio pro-
pofita et excuffa noch fehr gelind gefagt wird: Au
reum vobis narraffe videmur fomnium, C., omifimus ta-
men multa, quae fuaviter ftertentes expergefacere potuif
fent, adeo mira et nova interjecta funt alia
Fafts
follten wir unfere Lefer um Verzeihung bitten,, alle.
diefe höchft willkührliche Zusammensetzungen ausge-
zogen zu haben. Aber wir erlaffen ihnen in der That
noch immer einen fehr grofsen Theil, und bitten, das
bisherige als eine grofse Warnung gegen jene auch:
in Deutschland noch nicht ganz ausgeftorbene phanta-
ftifche Behandlung der alteften und alten Gefchichte
anzufehen.
ihm eigener Anblick vom
der Einwohner jener Gegenden gab, ohne diefe in fo
vielen grundlofen Vermuthungen zu erfäufen; fo wären
man ihm gewifs Dank fchuldig. Die Hauptzüge die-
fer Art find folgende: Br. fand noch jetzt dreyerley
durch die Natur ftark unterfchiedene Menschenarten
in jenen Ländern, die wir als den Spielraum und die
Grenze der tropifchen Regen zufainmenfaffen können.
Eine derfelben hat S. 384. lange Haare, europäische
Gefichtszüge, eine dunkle, aber nicht negerartige, Far-
be. Sie leben mit ihrem Vieh in flachen Gegenden
unter beweglichen Wohnungen. Diefe find feine Schäfer.
Wie follten aber aus Schäfern (Nomaden) zugleich Han-
delsleute werden? Eine andere Menfchenart S. 386.
388. ift wollenhaarig, negerartig, lebt in feften Woh
nungen im gebirgigten Land, in Höhlen und Städten,
ihre Nahrung ift Jagd und Handel. Nur eine Fliegen-
art, Zimb (S. 388. befchrieben), welche felbft die Ca
meelskaut und die Haut des Rhinoceros durchfticht,
nöthigt fie, wahrend der Regenmonate, in welchen je-
nes Infect auf den Wohnplätzen von Schwarzer Erde
wütet, mit allem, was fie lebendig erhalten wollen,
in die fandigten Gegenden am Atbara herabzufliehen,
wohin die Fliege fie nicht verfolgt. Diefe Menfchen-
art nimmt Br. für Cafchiten. Er nimmt aber doch auf
allen Fall auch Kufchitifche Schafer an, welche die
Schriftcharaktere Geez, die einzige in jenen Gegen-
den, erfunden haben follen S. 401. Nomaden, die alte-
ften Schrifter inder- welche Combinationen! Beider-
ley Menfchenarten nöthigt die Natur zu einem alljähr
Denn auch (S. 391.) die Schäfer müf-

fterns zu Axum S. 379. ihnen zuzufchreiben wagt.
Auch die Höhlen von Thebae und diefe Stadt felbft
fpricht er ihnen zu. Noch immer, glaubt er, habe die
armen Leute die Furcht vor der Noachitifchen Fluth
gepeinigt. K. II. Eine andere Parthie von diefen Cu-
fchiten lafst Br. fich in den Gebürgen, am arabischen
Meerbufen bis Azab ausbreiten. In den Bergen
von Sofala, am Rand der tropifchen Regengegen
den gegen Süden, entdeckten fie Gold und Silber in
Menge (S. 382.) ohne Zufatz und ohne Bedürfnifs der
Scheidekunft. Während Br. die ägyptifchen Cufchiten
anter heiterem Himmel tagtäglich ihre Obfervationen
machen lafst, glaubt er, hatten ihre mehr füdlichen
Brüder in der fechsmonatlichen Regenzeit bey ihrer
fitzenden Lebensart (their fedentary life—!!) diefe Beob-
achtungen in Ordnung gebracht, Buchftaben erfunden
u. f. w. indem die füdlichfte bey Sofala auf Wind und
Wetter und was zum Handel gehört, geachtet haben.
Noch fey ihnen eine zwifchenhandelnde Nation (a car-
rier) nöthig gewefen.
S. 384. Eine andere Nation, im hebr. Phut, in allen
andern Sprachen Schäfer (Shepherds) genannt, haben
von Suez an (auch diefe Namen will Br. von So, Sua,
welches Schäfer bedente, ableiten) am ganzen arab.
Meerbufen hin die Küfte zwifchen dem Meer und der
fortlaufenden Gebirgkette eingenominen.
Die ganze
Befchäftigung diefer Schäfer fey die Verbreitung der
arabifchen und jüdischen Waaren über das fefte Land
ron Afrika gewefen. Das grofse Land Beja 21° und
Derking 17-16 lat. fand (!) Br. von der Schäferna- lichen Zug
tion in der andern Hälfte des Jahrs, wah-
Culchiten, die jetzt von ihren alten erstaunlichen Kennt rend der 6 europäischen Wintermonate von der öftli-

Auch diefe fchafft ihnen Br.

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7

I

Staat, welche das Wiffenswürdigste aus der Statitik, der Geographie, der Gefchichte, der MünzMaafs- und Gewichtskunde u. f. f. enthält, und alfo jedem, der diefen Staat näher kennen lernen. will, vorzüglich aber Erziehern gewidmet find. 1790. gr. fol. 3 halbe Bogen. (9 gr.)

Zu N. 1. ist nur die genannte Vermehrung, keine eigentliche Verbefferung der erften Auflage, hinzugekommen, wahrscheinlich, um fo den Abfatz derfelben boffer zu heben. Den Gehalt diefer Zufammenfetzung aus vielen veralteten Notizen, und zugleich die merkli-: che Unkunde in der neuesten statistischen Literatur haben wir bereits N. 356. der A. L. Z. 1789. ausführ lich angezeigt. Auch in den Tabellen über die Preufsifchen Staaten, welche nach N. 2. befonders abgedruckt worden, fticht diefe Unbekanntfchaft, neben manchen irrigen Beurtheilungen, wieder hervor. So find die Angaben über Gröfse und Volkszahl, in Anfehung der Mittelmark, Uckermark, Altmark und Priegnitz durchfede von der Churmark Brandenburg, konnte und aus obfolet. Das topographifche Werk des Hn. Borgmufste den V. diesfalls leiten. Diefe Unkunde ift etfchen Provinzen kommen ganz andere Verhältniffe was auffallend. Von Schlefien und den Weftphali das Weftphälische Magazin, Holfche über Tek enburg, heraus, wenn man die Schlefifchen Provinzialblätter, nachfieht. Die Bevölkerung Berlins trift nur vom J. 1783. zu. Auch waren, damals nicht 6500, fondern 6605 Häufer,

chen Seite ihrer am rothen Meer hinftreichenden Ge-
birge fich auf die weftliche ziehen, weil alsdann jener
Theil, fo wie in den europ. Sommermonaten die öftli
the Strecke um den Atbara dem heftigften Regen
ausgefetzt ift, während immer die entgegengesetzte
Seite das fchönfte Wetter geniefst. Als eine dritte.
Menfchenart giebt Br. S. 397. fieben Völker an: Giz
oder Geez, Amhara, Falafcha, Damot Agow, Tfche-
ratz Agow, Gafat und Galla, welche er unter dem Na-
men Habefch convenae) Abeffynier begreift. Sei-
ne Ableitung der meisten unter ihnen von den durch
Jofua vertriebenen Cananiten mag man ihm immer
wieder fchenken. Nach einer Chronik zu Axum S.
398. (welche aber bey weitem der gültige alte Zeuge
nicht ift, wofür fie Br. nimmt, da fie in ihrer Chro-
nologie Bekanntfchaft ihres Vf. mit der alexandrini
fchen Bibelüberfetzung verräth), follen diefe Nationen
fich erft feit dem Jahr 1400 vor Chrifti Geburt nach
Abeffynien gezogen haben, Zum Beweis, dafs alle
Völker verfchiedene Sprachen haben, hat Br. das
Hohelied in ihre Sprachen fich überfetzen laffen, wo-
von aus jeder Ueberfetzung nach S. 400. fechs Verse,
alle in den Schriftzügen der Giz, welche allein unter
'den 7 Nationen Buchstaben haben, abgedruckt find.
Auch diefer Sprachenunterfchied, glaubt Br. S. 400.,
habe bey den verschiedenen Cananitifchen Völkern ftatt
gehabt, und beruft fich geradezu auf die Bibel, mit
eben fo viel Kenntnifs, als er S. 395. zeigt, wenn er
Rachel für Abrahams Weib angiebt. Wir übergehen
gerne, was er K. IV. von den Einfallen feiner alten Schä-
fer in Acgypten fich felbft überredet, um allen Unter-
gang alter Städte une Kenntniffe in diefem Land die-
fen zwifchenhandelnden Nomaden zuzufchreiben.
Mehr Aufmerksamkeit verdienen feine Vermuthungen,
über die Art, im arab. Meerbufen und aufser diefem
weftlich an Afrika hin zu fchiffen, und feine Anwen-
dung davon auf die Schiffarten der Juden unter David
und Salomo. Jener Meerbufen zicht fich (S. 431.) von
Suez bis Moccha NW. zu SO., und dann weiter von
Babelmandeb bis ans Meer beynahe ganz öftlich und
weftlich. Die Etefifchen Winde, welche den Sommer
über Aegypten in gerader Richtung von Norden gegen
Süden durchstreichen, wehen deswegen vom April bis
zum October nordwestlich von Suez gegen den Aus-
flufs des Meerbufens, und vom November bis März
gerade in entgegengesetzter Richtung gegen Suez. Die
fe Art von Wechfelwinden, (man nennt fie monfoons,
zum Unterfchied von Winden, welche beftändig in der
nemlichen Richtung das ganze Jahr durch wehen, d. i.
von tradewinds) beftimmen alfo die Schiffahrt auf dem
arab. Meerbufen.

Der Befchlufs folgt.)

1) KÖNIGSBERG U. LEIPZIG, im Verl. d. HartungifchenBuchh.: Statiflifche Ueberfichtstabellen aller Euro päischen Staaten, nebft deren Münzen, Maafsen und Gewichten. Neue mit 3 Tabellen über den Preufsifchen Staat vermehrte Ausgabe. Ohne Jahrzahl. gr. fol. (1 Rthlr. 12 gr.)

2) Ebendaf.: Drey Tabellen über den Preussischen

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angeführten Artikel zu erkennen geben, führt PomInduftrie: Als Landesproduct, wie die übrigen mern kein Salz aus. Es follen in diefer Provinz über goo Menfchen, Tuch, Strümpfe, Segeltuch, Band ten aber im J. 1786., 944 Meifter nebft 620 Gefellen,. etc. verfertigen. Blos die Wollenarbeiten befchäftigStaatseinkünfte: 6 Millionen follen aus, den Produkten des Mineralreichs zur Staatskaffe fliefsen. Welche Vermengung des Werths der producirten Maffe mit dem reinen Gewinn der öffentlichen und Priyatkaffen! Die Einkünfte der Markgr. Fränkifchen Länder schlägt man um das doppelte höher, als 1,070000 El. an. Auch waren von den Schulden bereits 1780. 2 Millionen abgetragen. Jetzt find fie völlig, bis auf die unbetrachtlichen Summen der Stiftungscapitalien etc. die abfichtlich ftehen geblieben find, getilgt. S. v. Dohms, Nicolai, und Fifchers Schriften in diefer Materie. Hauptver

änderung in der Gefchichte: Unter andern ift der Satz: Im Tefchner Frieden wird feftgefetzt,,,dafs, im Fall das Markgr. Anfp. Bayr. Haus ausfterben follte, die Fränkischen, Länder an Churbrandenburg zurückfallen follten" fchief ausgedruckt. Es follte heifsen: das Haus Oefterreich verpflichtete fich, dass es sich diefem Anfall nicht widerfetzen wolle.

Bey dem allen wollen wir diefen Tabellen einen bedingten Nutzen nicht abfprechen, weil mehrere ihrer Angaben fich wenigftens den beffern nähern .Auch gewährt die Tabelle über Münzen etc. eine gute, gröfstentheils richtige, Ueberficht.. Nur ift es Prunk im Titel, wenn es heifst: Jedem, der diefen Staat näher kennen lernen will gewidmet.

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