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französischen Academie. Die Academie der moralischen und politischen Wissenschaften hat in Hrn. Mignet einen sicheren Führer und würdigen Vertreter gefunden. In der Academie der schönen Künste veranlasste der Rücktritt des Vfs. des Olympischen Jupiter mit Recht grosses Bedanern; indess verbindet Raoul - Rochette, der auf Quatremère de Quincy folgte, mit den Kennt

nissen eines Gelehrten die Thätigkeit und Begeisterung eines Künstlers. Die Academie der schönen Künste und die französische Academie sind die einzigen, die keine Denkschriften herausgeben. Die letztere scheint das Wörterbuch ausschliesslich in Anspruch zu nehmen, das aber zu langsam fortschreitet, um dem Publicum besonderes Interesse einzuflössen.

Uebersicht

der auf sämmtlichen Universitäten des Preuss. Staats im Winter-Semester 1838, studirenden Ausländer.

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im W.-Sem. 183929||21| 35 |65|23|80|116|69|19|17|14|25|19|51|54|32|1489 150
im Somm.-S. 1838 23 34 611683'110792222 10 19 20 39 44 35 13 68-52 11

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3 Meinen entfernten Freunden, welche jene Anzeige gelesen haben, wird es angenehm sein von mir selbst zu erfahren, dass ich nicht allein noch lebe, sondern, nach Verhältniss meines Alters, im 67. Jahre, mich noch wohl und in gewohnter Thätigkeit befinde.

Hannover, d. 11. Juni 1840.

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Dr. Georg Friedrich Mühry, Königl. Medizinalrath, Hofmedicus und Stadtphysicus.

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schaftssachen. 261/2 Bogen. gr. 8. enggedruckt und brochirt 2 Rthlr. 71 Sgr. (6 gGr.) Eunika, Morgenstunden, der Prinzessin Elise von Radzivil gewidmet. Neue Ausgabe, cartonirt 22 Sgr. (18 gGr.)

Kannegiesser, Dr. K. L., Director, Professor u. 8 W., Vorträge über eine Auswahl von Göthe's lyrischen Gedichten. 16 Bogen. gr. 8. enggedruckt and brochirt 1 Rthlr. 10 Sgr. (8 gGr.) Kittlas, F., Arithmetische Uebungsspiele nebst einigen Tafeln der vornehmsten Maasse, Gewichte und Münzen. brochirt 15 Sgr. (12 gGr.)

- Lehrbuch der Arithmetik, zunächst für Königl. Prenss. Divisionsschulen. Neue, völlig umgearb. Aufl. broch. 2212 Sgr. (18 gGr.) Krüger, Dr. M. S., Scripta medico-chirurgica selecta.

Handbuch der Literatur für die praktische Medizin und Chirurgie, nach den einzelnen Fächern systematisch geordnet. Zum Gebrauch für praktische Aerzte und bei akademischen Vorlesungen. 1ste bis 4te Lieferung à 10 Sgr. (8 gGr.) Mayerhof, Dr. E. Th., Die Waldenser in unsern Tagen. Ein Beitrag zur kirchlichen Statistik. geh. 5 Sgr. (4 gGr.)

Preussen, den constitutionellen Staaten Deutschlands gegenüber, oder: Bedarf Preussen einer Constitution? Von einem Neupreussen. geh. 5 Sgr. (4 gGr.)

Richter, Dr. Fr. von Magdeburg, Geschichte des Deutschen Freiheitskrieges vom Jahre 1813 bis zum Jahre 1815. Vier Bände. gr. 8. Mit 26 Stahlstichen. 2te Auflage. 7 Rthlr. Thilo, Dr. L., ordentl. öffentl. Professor, Was ist Verfassung und was ist Volksrepräsentation? Aus dem Gesichtspuncte der Staatswissenschaft und mit Berücksichtigung einiger über diese Gegenstände neu erschienener Schriften beantwortet, von einem Altpreussen. 9 Bgn. gr. 8. broch. 15 Sgr. (12 gGr.)

In allen Buchhandlungen des In- und Auslandes wird Subscription angenommen auf die

zweite verbesserte und vermehrte Auflage

der

Geschichte der Hohenstaufen

und ihrer Zeit

von

Friedrich von Raumer.

Das Werk erscheint in 6 Bänden oder 24 Lieferungen zusammen gegen 250 Bogen' euthalteud.

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Ausführliche Ankündigungen über dieses Unternehmen sind in allen Buchhandlungen zu erhalten. Leipzig, im Mai 1840.

F. A. Brockhaus.

In unserm Verlag ist erschienen: Das Leben Jesu

von

D. Karl Hase.

Dritte verbesserte Auflage. Preis 1 Rthlr. 12 gGr. Leipzig, 1. Juny 1840.

Breitkopf & Härtel.

II. Auctione n.

Bücher-Auction.

Die vom weil. Obermedizinalrath Blumenbach in Göttingen nachgelassene Bibliothek wird daselbst vom 27. Juli an öffentlich versteigert werden. Cataloge sind in allen soliden Buchhandlungen Deutschlands entwe-" der vorräthig oder doch durch dieselben von der Dieterichschen Buchhandlung in Göttingen zu beziehen.

III. Vermischte Anzeigen.

Am 14. April d. J. verstarb zu Wernigerode im 62. Jahre an der Leberentzündung der Gräfl. StolbergWernigerodische Regierungs- und Konsistorial - Direktor Christian Heinrich Delius. Er ist bekannt als gründlicher Kenner der vaterländischen Geschichte und Literatur und als Verfasser mehrerer dahin einschlagender werthvoller Schriften.

Des Verstorbenen hinterlassene an 14000 Bände enthaltende Bücher- und Dissertationen - Sammlung, für die Länder- und Völkerkunde, vorzüglich aber für die Special- und Literärgeschichte Deutschlands auserlesen und reichhaltig, ist entweder ganz oder in einzelnen Abtheilungen aus freier Hand zu verkaufen.

Auch soll eine Sammlung von etwa 2000 Landkarten, besonders für die kirchliche Geographie des Mittelalters werthvoll, Liebhabern in gleicher Art überlassen werden. Nähere Auskunft ist die Wittwe des Verstorbenen auf portofreie Anfragen zu geben erbötig.

INTELLIGEN Z BLATT

DER

ALLGEMEINEN LITERATUR ZEITUNG

Junius 1840.

LITERARISCHE NACHRICHTEN.

I. Beförderungen u. Ehrenbezeigungen. den: Der k. baiersche Ministerialrath uhd CabinetsDer Bischof von Mohilew Smaragd wurde Erzbi

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schof von Charkoff und Achtyr; der Bischof von Polozk Isidor Erzbischof von Mohilew und Mstislaw; der Bischof von Pompejopolis, Coadjutor von Strassbarg, bisherige Generalvicar des Capitels zn Paris zu Affre Erzbischof zu Paris; der Bischof von Perigueux Gousset Erzbischof von Rheims; der Generalvicar von Sens Darcimoles Bischof von Puy; der Generalvicar zu Grenoble Chartrousse Bischof von Valence; der Pfarrer zu Brest Graveran Bischof von Quimper; der Domprobst von Westerås Dr. Bruhn Bischof von Gothenburg; der Hofcaplan und Professor der Pastoraltheologie an der Wiener Universität Ignaz Feigerle Hof und Burg Pfarrer und Director des höheren Priester Bildungs-Lustituts; der Decan und Schulinspector Joh. Franz Antwerpen zu Mühlheim Ehrendomherr an der Metropolitankirche zu Köln; der Maler Eduard Däge Professor bei der Academie der Künste in Berlin. An Universitäten wurden ernannt der Professor C. A. von Vangerow in Marburg zum ordentlichen Professor in der juristischen Facultät zn Heidelberg (an Thibaut's Stelle), die bisherigen ausserordentlichen Professoren Dr. Immanuel Hermann Fichte und Dr. Karl Bergemann ordentliche Professoren in der philosophischen Facultät zu Bonn; Dr. Johannes Franz und der BürgerschulDirector Dr. Gräfe in Jena ausserordentliche Professoren in der philosophischen Facultät zu Berlin und zu Jena. Orden: Preussen: Der zweite Leibarzt des verstorbenen Königs Dr. Grimm den RAO. 2r. Cl. mit Brillanten; der Pfarrer und Superintendent Besthorn in Medenau (Reg. Bez. Königsberg) den RAO. 3r Cl. und der katholische Pfarrer Kahl zu Kuttlau (Reg. Bez. Liegnitz) denselben Orden 4r Cl. Hannover: Der Kammerherr von der Decken, der Hofrath und Professor Dr. Meyer zu Göttingen, Hofrath Dr. Klenze, die Oberappellationsräthe Flöckher, von Schlepegrell und Rudloff das Ritterkreuz des Guelphenordens. - Sachsen: Der Oberhofmeister des Prinzen Johann Geheimerath von Miltitz das Comthurkreuz; der Pfarrer J. L. Ritter in Rötha das Ritterkreuz des Civil - Verdienstordens; der kurhessische Geheime Hofrath Generalstabsarzt Dr. Bäumler das Ritterkrenz des Ernestinischen Hausordens.

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prediger der verwittweten Königin Dr. von Schmitt,

und der k. baiersche Medicinalrath Leibarzt Dr. Graff

das Ritterkreuz des zähringer Löwenordens. - Dünemark: Der Geheimerath Professor von Leonhard in Heidelberg; der geheime Archivar Conferenzrath Holten; der Legationsrath Bröndsted das Commandeurkreuz; die Professoren Steffens in Berlin, Steinheil in München, Molitor in Frankfort, Dahl in Dresden das Ritterkreuz des Danebrogordens; Etatsrath Professor Oehlenschläger wurde zum DanebrogsFrankreich: Der italienische Dichter Manzoni, die drei Maler Hesse, Louis Boulanger und Tony Johannot, Rosini in Florenz, der Componist Cramer, Bassi und Guillemain das Kreuz der Ehrenlegion. Portugal: Der Director der Maler - Academie in Antwerpen Wappers den Christusorden.

mann ernannt.

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Titel: Der Studiendirector der Ritteracademie zu Liegnitz von Schweinitz wurde zum Geheimen Regierungsrath; der Director der philosophischen Studien am Lyceum zu Salzburg Dr. Ignaz Thanner zum k. k. Rath; der Hofrath und Professor Bergmann in Göttingen zum Geheimen Justizrath; der Hofrath und Professor Dr. Langenbeck in Göttingen zum OberMedicinalrath; der Professor Sachs in Königsberg zum Geheimen Medicinalrath; Professor Dr. Marx in Göttingen zum Hofrath; Kreisphysicus Dr. Röchling in Saarbrücken zum Hofrath; Dr. J. A. Schubert zum Sachs. Coburg-Gothaischen Medicinalrath ernannt. In Baiern haben alle Religionslehrer an den Gymnasien den Titel und die Ehrenvorzüge der Professoren erhalten. Die philosophische Facultät der FriedrichsUniversität Halle - Wittenberg hat dem Buchhändler, Buchdruckerei - und Schriftgiesserei - Besitzer Herrn Gustav Schwetschke anf Veranlassung der Secularfeier, der Erfindung der Buchdruckerkunst ihre Doctorwürde. honoris causa ertheilt und in dem betreffenden Diplom ihren Antheil an den verdienstlichen Leistungen des Promovirten und an der durch ihn würdig repräsentirten Kuust in folgenden Worten ausgesprochen: Viro ornatissimo et doctissimo Gustavo Schwetschke, Caroli Augusti filio, typographo eximio cum omni liberali doctrina ornatissimo tum historiae artis typographicae imprimis perito, ut viri ab patris virtute non degenerantis eruditionem spectatam et

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Academien: Fürst Metternich wurde Präsident des Instituts für archäologische Correspondenz in Rom; Poncelet Präsident der Academie der Wissenschaften in Paris; der Erzbischof von Wingard Direktor und der Bischof Franzén Kanzler der Schwedischen Academie. Die Academie der Wissenschaften in Paris hat an die Stelle des verstorbenen Astronomen Olbers den Geheimenrath und Prof. Bessel, Director der Sternwarte in Königsberg zum Associé étranger erwählt; die Academie der Wissenschaften in St. Petersburg hat an die Stelle der verstorbenen Mitglieder Bongard und Tarchanow die Herren Meyer und Jacobi, an die Stelle Herrmann's den Archäologen Keppen erwählt. Die Academie zu Brüssel hat die Herren Nothomb, Vandeweyer und Moke zu Mitgliedern, Prof. Mone in Heidelberg, De Witte in Antwerpen und Professor Dehaut in Lüttich zu Correspondenten; die Academie der schönen Künste in Stockholm Thorwaldsen, Horace Vernet, Oberbaudirektor Hansen, Architect Professor Hetsch; die Royal Society in London die Herren Joh. Müller in Berlin, Sturm in Genf und J. Liebig in Giessen zu Mitgliedern; die Schwedische Academie den Professor Andres Fryxell zum Mitgliede; die Academie der Wissenschaften in Turin den Privatdocenten Dr. Dönninges in Berlin zum Mitgliede; die Academie der Wissenschaften in Stockholm den Bibliotheksecretair Dr. Förstemann in Halle und die Gesellschaft für Geschichte und Alterthum in Odessa den Professor Dr. Osann in Giessen zu correspondirenden Mitgliedern erwählt.

II. Todesfälle.
(Nachtrag)

In der Nacht vom 6. zu 7. April starb in Darmbach der Consistorialrath Dr. Franz Christoph Frenzel, geb. im Jahre 1770. Er war 1799 Conrector, 1800 Rector des Archigymnasiums zu Soest geworden und von da als Director und Professor an das Gymnasium zu Eisenach berufen. In Anerkennung seiner Verdienste um die seiner Leitung anvertraute Anstalt wurde er 1820 zum Grossherz. Consistorialrath ernannt und erst vor wenigen Jahren wegen überhandnchmeuder Schwäche in Ruhestand versetzt. Als Schriftsteller hat er sich durch zahlreiche und geschätzte Schulschriften, so wie durch vielfache Beiträge zu den von Seebode redigirten Journalen und zur Jenaischen A. L. Z. bekannt gemacht. Unter seinen übrigen Schriften sind die Probe eines erklärenden Commentars za Homers Odyssex (1808) und die Anfangsgründe der Arithmetik and Algebra (1809) am bekanntesten.

Den 8. April der Decan und bischöflich - Augsburgische Censor Dr. J. A. Kirchhofer zu Wartingen, früher Rector und Professor am Gymnasium zu Kemp

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ten.

holter Schlaganfälle Franz Anton Ritter von GerstDen 12. April zu Philadelphia in Folge wieder-.

ner im 45. Jahre seines Alters. Er wurde 1795 za Prag geboren, wo er nach vollendeten philosophischen Studien an dem polytechnischen Institute, das damals unter der Leitung seines rühmlichst bekannten Vaters blühte, die technischen Wissenschaften und mit besonderer Vorliebe das Situations und Maschinenzeichnen trieb. Schon 1818 wurde ihm die Professur der practischen Geometrie am polytechnischen Institute zu Wien übertragen; in demselben Jahre gab er die Schrift,, Lehrgegenstände der practischen Geometrie" heraus. 1822 besuchte er England, um dort die Praxis des Eisenbahnwesens an Ort und Stelle kennen zu lernen; die erste Eisenbahn der Österreichischen Monarchie zwischen Budweis und Linz entstand unter seiner Leitung. 1826 besuchte er England zum zweiten, 1829 zum dritten Male. Das Handbuch der Mechanik, von seinem Vater aufgesetzt, von ihm mit vielfachen Beiträgen vermehrt (Prag 1831-1838 in vier grosQuartbänden) ist ein anerkannt klassisches Werk. 1834 begab er sich nach Petersburg, um die Ausführuug einer Eisenbahn zwischen dieser Stadt und Moskau zu bewirken, über deren Entstehung, Fortgang und Vollendung er mehrere ausführliche Berichte veröffentlichte. Im Jahre 1838 begab er sich nach Nordamerika und das erste für die wissenschaftliche Welt höchst interessante Resultat seines dortigen Aufenthalts sind die bekannten Berichte aus den vereinigten Staaten über Eisenbahnen, Dampfschifffahrten, Banken und andere öffentliche Unternehmungen (Lpz. 1839). Er beschäftigte sich mit einem grossen, umfassenden Werke über die vereinigten Staaten von Nordamerika, von welchem der erste Theil vollendet sein soll. Der Tod ereilte ihn in voller Manneskraft und endete ein rastloses Streben und Wirken im Reiche des Wissens und der practischen Nützlichkeit. Verstaud, Gemüthlichkeit, Wohlwollen und Herzensgüte waren seine auszeichnenden Eigenschaften. Seine grossen Verdienste um das Eisenbahnwesen sind allgemein anerkannt.

Den 18. April tödtete sich in London der Bildhauer Pitts durch Gift, weil jüngere Concurrenten bei mehreren Preisbewerbungen vor ihm den Vorzug erhalten hatten.

Den 22. April starb in Kopenhagen der Conferenzrath und Professor Johannes Sylvester Saxtorph, einer der ausgezeichnetsten practischen Aerzte Kopenhagens. Er war 1771 geboren, durch Reisen nach Wien, Pa-. ris und London gebildet und seit 1798 an der Universität angestellt. Seine kleinen Schriften sind übersetzt in dem Nordischen Archiv für Natur- und Arzneiwissenschaften; ein Auszug aus seinem Examen armamentarii Lucinae steht in Tode's Medicinischem Jour

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nal.

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III. Universitäten.

Greifswald. Unter dem 21. Nov. 1839 ist von dem hohen Ministerium der Geistlichen, Unterrichtsund Medicinal-Angelegenheiten folgendes Reglement über die Preis- Aufgaben und die Vertheilung der Preise auf der Universität zu Greifswald bestätigt worden: §. 1. Auf der Universität in Greifswald sollen von den vier Facultäten jährlich den Studirenden PreisAufgaben gestellt werden.

§. 2. Wer sich zur Zeit der Bekanntmachung der Preis-Aufgaben als immatriculirter Studirender in Greifswald aufhält, oder bis zum Ablauf des Einreichungstermins das academische Bürgerrecht daselbst gewinnt, darf an der Preisbewerbung Theil nehmen.

§. 3. Die von den verschiedenen Facultäten aufzugebenden Preisfragen müssen immer rein wissenschaftliche Gegenstände hetreffen, und es dürfen folglich bloss practische Themata, z. B. aus dem Gebiete der Homiletik und Pastoral-Theologie, der practischen Jurisprudenz u. s. w. nicht gewählt werden.

Die Preis-Aufgaben müssen ferner, dem wissenschaftlichen Standpunkte der Studirenden angemessen, weder zu schwer noch zu leicht, und überhaupt von der Art sein, dass sie wenn die Hauptgesichtspunkte für ihre Lösung auch aus den academischen Vorträgen der einzelnen Professoren bekannt sein sollten, dennoch nicht bloss durch Benutzung der Collegienhefte beantwortet werden können, sondern vielmehr von Seiten der Studirenden selbstthätige Forschung und eigenes Urtheil erfordern.

§. 4. Jede der drei oberen Facultäten ertheilt in der Regel jährlich nur eine, die philosophische Facultät aber zwei Preis-Aufgaben und jene wählt dieselben abwechselnd aus den verschiedenen Hauptfächern ihrer Wissenschaften.

§. 5. In den drei oberen Facultäten hat der jedesmalige Decan, in der philosophischen Facultät dasjenige Mitglied, aus dessen speciellem Lehrfache die Aufgabe gewählt wird, den Vorschlag zu der, für das nächste Jahr zu wählenden Preis- Aufgabe. Dieser Vorschlag wird in einer Facultätssitzung berathen, und der Beschluss so zeitig gefasst, dass dem Verfasser des Programms (§. 7) die Aufgabe vor dem 1. Juli jedes Jahres übersandt werden kann.

§. 6. Zu den jährlich zu vertheilenden Preisen ist die Summe von 200 Thlr. Pr. Cour. bestimmt. Davon fallen auf die philosophische Facultät achtzig Thaler zu zwei Preisen, auf jede der übrigen Facultäten vierzig Thaler zu einem Preise.

§. 7. Sämmtliche Preis-Aufgaben werden jedes Jahr am dritten August mittelst eines von dem Professor der alten Literatur abzufassenden lateinischen Programms bekannt gemacht.

§. 8. Die von den Studirenden über die Preisanfgaben zu liefernden Abhandlungen sind in den drei oberen Facultäten in lateinischer Sprache abzufassen; die philosophische Facultät dagegen wird es von der Art ihrer jedesmaligen Aufgaben abhängen lassen, ob sie deutsch oder lateinisch verfasst werden sollen. Eine

saubere und möglichst deutliche Handschrift ist unerlässliche Bedingung, ohne welche keine Arbeit berücksichtigt werden kann.

§. 9. Zur Bearbeitung der Preisaufgaben wird eine Frist von zehn und einem halben Monate bestimmt, welche in jedem Jahre mit dem dritten August, als dem Tage, an welchem die Preisaufgaben bekannt gemacht werden, beginnt, und mit dem 15. Juni des darauf folgenden Jahres endet.

§. 10. Die um den Preis werbenden Abhandlungen werden von den Conkurrenten in der Universitäts-Kanzlei in einem versiegelten mit der Ueberschrift der betreffenden Facultät versehenen Pakete eingereicht. Sie müssen mit einem Sinnspruche versehen und von einem versiegelten Zettel begleitet sein, welcher auswendig den nehmlichen Sinnspruch, inwendig, aber den vollständigen Namen des Verfassers und zugleich dessen Erklärung an Eides Statt, dass er die Arbeit ohne Beihülfe angefertigt habe, enthält.

§. 11. Der Universitäts- Secretair hat das Paket, nachdem es mit dem Präsentatum und der Nummer des Secretariats-Journals versehen worden, ungesäumt dem zeitigen Decane der betreffenden Facultät zuzustellen. Dieser eröffnet dasselbe, verwahrt den dazu gehörigen versiegelten Zettel und setzt die eingegangene Arbeit bei den übrigen Mitgliedern seiner Facultät in Umlauf. §. 12. Demjenigen Mitgliede einer Facultät, von welchem der Vorschlag zu einer Preisaufgabe ansgegangen ist, liegt die Pflicht ob, über die sämmtlichen darüber eingegangenen Arbeiten einen ausführlichen schriftlichen Bericht zu entwerfen, und denselben in der, zu diesem Zwecke, spätestens am 20. Juli jedes Jahres zir berufenden Facultäts - Sitzung vorzutragen. Nachdem hier über denselben gemeinsam berathen worden, wird zur Abstimmung geschritten, bei welcher Stimmenmehrheit entscheidet.

§. 13. In der Regel soll der ausgesetzte Preis ungetheilt nur einer Arbeit zuerkannt werden. Nur wenn eine Facultät zweien der eingegangenen Arbeiten in jeder Hinsicht gleichen Werth beigelegt hat, so darf sie den ausgesetzten Preis unter beide Verfasser gleichmässig vertheilen.

Wenn aber bei einer Facultät über die von ihr gegebene Preisfrage gar keine oder keine des Preises würdige Arbeiten eingehen, so verbleibt der Preis der Facultät, um für das nächste Jahr doppelte Aufgaben, oder erhöhte Preise zu stellen.

von

§. 14. Die feierliche Proclamation der von sämmtlichen Facultäten ertheilten Preise findet jährlich am 3. August statt und folgt auf die an diesem Tage zur Geburtsfeier Sr. Majestät des Königs zu haltende Rede. Der Festredner wird zunächst die, den verschiedenen Facultäten über die eingegangenen Arbeiten gefällten Urtheile mittheilen, sodann die Zettel der des Preises für würdig erklärten Arbeiten entsiegeln, die darin enthaltenen Namen der Verfasser auf eine der Feierlichkeit des Tages angemessene Weise bekannt machen und darauf die, für die nächste PreisDem vertheilung gestellten Aufgaben proclamiren. grössern Publicum können die Namen derer, welchen

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