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ERGANZUNGSBLATTER

ALLGEMEINEN

g)

ZUR

LITERATUR-ZEITUNG

Mai 1840.

VERGLEICHENDE SPRACHKUNDE. STUTTGART, b. Imle u. Liesching: Celtica I. — von Dr. Lor. Diefenbach u. s. w.

(Fortsetzung von Nr. 39.)

Trajectum

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rajectum angeblich Gallisch: oppidum, und Ultrajectum Wultarum oppidum (Wittaburg). Dief. S. 146. Et. Forsch. II. 581. Man vgl. Mas tricht (von der Maas); viell. Atrecht (Arras), Kortrik (Courtray); Dortrecht, unstreitig von BBret. dour, Welsch dur (Wasser). Dies Wort in vielen Ortsnamen: Ectodurum, Ebodurum, Bojodurum, Batavo durum, Venacamodurum, Divodurum, Salodurum (Solothurn); Marcodurum (Duren an der Roer) vgl. Marcomagus; Durokassis (Dreux), Durocortorum. In einzelnen Fällen mag allerdings gael. doire, Wald, darin stecken, wie Zeuss, die Deutschen S. 575, vermuthet; jedoch für die Mehrzahl ist dies unwahrscheinlich. h) balma Dief. 192 (Höhle, Grotte). Diez, Rom. Spr. I. 74. Goethe, Schweizerreise, Werke, Th. 16. S. 241, balma, baume, basme, Roquef., Baume la roche (Felsen), Mone Mythol. II. 367. i) Borvo, Dief. S. 199 (s. v. a. Chaudfontuine bei Lüttich). Siehe über Bourbon Jahu's Jahrb. Bd. X. Heft III. S. 294-95. k) brogilus Dief. S. 215, s. Roquef. v. broillot. 1) Condate d. i. Confluentes. Dief. S. 124. Man vgl. Gael. comhshruth und Ir. con-abhan (Confluence of rivers). Es erklärt sich aus Gael. comh-thàth A seam, join; inclosure, das mit tùth v. a. Cement, joint together, glue componirt ist. - m) gilum in Ortsnamen. Dief. S. 138 scheint Ir. gil (Wasser), Engl. gill (Bach), Holl. Kil, Giese, Kille, das Bette eines Flusses, z. B. Zeeland is vol Killen, voll Tiefen, Killen. Dies passte z. B. für Nantogilum (Nanteuil), vgl. Nantuates aus Welsch nunt A mountain torrent; a hollow formed by water. n) serra (Berg) und Span. Sierra Dief. S. 88 scheint aller

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dings nicht das von Adelung wahrscheinlich irrig angegebene ser, sur, sir, sondern Gael. seàrr f. CA sickle; a scythe; a saw), Lat. serra (Säge), wegen der Zackengestalt jener Gebirge; s. Huber, Skizzen von Spanien II. 38; ganz ähnlich wird dientes (Zähne) von Pässen und Schluchten gebraucht. o) Mediolanum, Orte, welche nach Adelung Mithr. II. 64 insgesammt in niedrigen, fruchtbaren Gegenden liegen. Das erste Wort vielleicht Gael. miadan m. A meadow, a plain, grussy plain, womit ctwa zu vgl. BBret. méaz, maez, mez Campagne, plaine, les dehors d'une ville, les champs, auch Ungar. mező (Feld), die von BBret. medi v. a. n. Couper, couper les blés, moissoner (Lat. metere) abstammen mögen. Im zweiten Worte finde ich Gael. Ir. leana Ameadow; a swampy plain, Gael. lon m. A marsh, a morass, a meadow, a lawn, nicht aber lann f. An inclosure; a house; a church; a repository; land; a veil; a stud or boss; a gridiron, obschon die eine oder andere Bedeutung desselben passen könnte. p) beria, berra (locus planus, campestris) Dief. S. 201 „Berrie: Campagne rase, unie, sans monticules, plaine, prairie" aus einer Stelle des Continuateur de Guill. de Tyr. bei Roquefort. Vielleicht, nach dem Franz. compagne, rase zu schliessen, aus Gael. beàrr (decurtare, tondere, radere); jedoch nach Adelung Gloss. man. T. 1. p. 662 vom Deutschen bar (nudus) und bare (calvitium). q) bruca (moles, agger), span. barga (Berge, bord de rivière relevé ou escarpé) Cormon, Dict. Franç. - Esp., Slaw. breg (litus), altfr. „braye: Partie de rivière resserrée entre deux digues, pour fuciliter la pêche du poisson, en bas Lat. braga" Roquef., allerdings wahrscheinlich Gael. bruach A bank, brink, border, a steep, a pricipice; an edge, brim, a short ascent, a small rising ground. Dief. S. 219. Dagegen brajum (lutum), span. braga (braie d'enfant) vgl. Diez I. 299. — r) Brive: Un pont; briva" Roquef. s) BBret. Kaé m. Haie (Hag

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Diez I. 305), aber auch quai (s. DC. v. cay) Ir. ceigh (a quay or wharf) vgl. Dief. S. 116. t) Ortsnamen auf ritum, wie Augustoritum, Camporitum, was Furth bedeuten soll, Dief. S. 59; vgl. Engl. ry, rye (die Furth, der seichte Ort), Welsch rhŷd m. A course, a passage; a ford und das schon ferner liegende Kornw. rodo m. (Gué) s. Le Gonidec Dict. Bas-Bret.; im Deutschen: Frankfurt, Schweinfurt, Erfurt, Klagenfurth, Herford, Engl. Oxford u. s. w.

3) Naturgeschichtliches. a) Thiere. Gauranes (equus cervinus) Dief. S. 128 soll auch aeranes heissen wegen des aerius color. Dazu konnte bemerkt werden nepávos und selbst mit y: yeoúveos γεράνιος γεράνιος bei Du C., die wirklich coloris aërii bedeuten. Die hineinspielenden Wörter Ir. ciaran (grey) und ciar. (dark brown) sind wohl blosser Schein; allein sie weisen doch wohl auf eine hinter n enthaltene Nebenform hin zu Wall. gawr (couleur grise, fauve, vgl. franz. bêtes fauves, Rothwild), Sanskr. gaura Pictet p. 29. Franz. cormoran, Engl. cormo rant mit müssigem t (Seerabe) ist, wie loupgarou (lupus garulphus), tautologisch componirt aus Lat. corvus mit BBr. môr-vran (Legon. Gramm. BasBret. p. 28) d. i. Seerabe. BBret. bran, Lith. warnas (Rabe), Lett. wahrna, wahrns Rabe, Krähe, Russ. wóron (Rabe), woróna (wohl ohne Bezug zu wor', Dieb); Esthn. warres, Ungar. varjú (Krähe). Βαρακάκαι, ἅγιοι (wohl ἅγιαι; von eim nigen αἴγειοι emendirt) διφθέραι παρὰ Κελτοῖς Hesych. Dief. S. 185 erinnert an Lith. barónas Widder. Noch näher läge Baranjen, Buranken, worunter man die fein und kraushaarigen Lämmerfelle von grauer oder schwarzer und weisser Farbe versteht, welche aus Russland und Polen zum Handel kommen. Siehe Schedel's Waaren - Lex. Bd. I. S. 69. Jedoch fragt sich, ob nicht: heilige Schriften (Siq9épai) gemeint sind, dem wiederum freilich entgegensteht, dass die Druiden nichts schrieben und sich keiner Bücher bedienten. Le Gonidee, Grumm. Préf. p. VI. — Wir führen noch einige, wie es scheint esoterische, aber in anderen Sprachen Verwandte habende Thiernamen auf: Ir. und Gael. radan, Arat Diez I. 272. - Gael. peurdag, Holl. patrys, fr. perdrix, Engl. partridge (perdix). - Ir. mer, Holl. meer!, Lat. merula (Amsel). – Welsch côg Cuchue ; — mut crell m. Mackarell; maceiod Maygots - Bwçai (a maygot), vgl. Engl. bug, may-bug; das Deutsche: Holzbock, welches K. F. Becker hierauf beziehen wollte, gehört vielmehr zu Bock, weil die Fühl

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hörner dieses Käfers denselben einem Bocke ähnlich machen; weshalb die Letten ihn auch DeewawehrsGael. deal, siñsh (Gottes Rind) benennen. Lith. dele (hirudo) Etymol. Forsch. I. 230, jedoch Gael, auch dallag, von dall (caecus), vgl. Pict. p. 42. Gael. cuileag (culex). Buaf A toad, Lat. bufo. - Gael. damh (An ox, a hart, stag; auch the male of a harrow, in which the teeth are fixed; vgl. Lat. cervi), wohl zu vgl. mit Lat. dama, Damhirsch, und Ital. daino (Gemse) Diez I. 188. Welsch bwę A buck, the male of several animals; BBr. bouc'h, frz. bouc, Magyar. bak, Bock, Diez Ob Frz. I. 280, auch im Sanskr. bukka (a goat). biche, MLat. bissa (cerva major) aus BBr. bioch, buoc'h, buc'h (vache), vgl. Slaw. bük, Magyar. bika (taurus), entstanden sey, bleibe dahin gestellt; es wäre, wie Hirsch - Kuh, Lett. breeschu gohws (das weibliche Elene) zu nehmen. - Gael. bò f. b A cow weiset sich durch sein 6 statt der Gutt. (Sauskr. gaus, vgl. Pictet p. 28) als Lat. aus; so auch vielleicht buabhal m. An unicorn; a buffalo (vgl. bubalus); a trumpet; a cornet, wind - instrument; a cow-stall (vgl. Lat. bovile), und Welsch bualgorn = Gael. buabhal-chornn f. A bugle (buculus) horn. Goth. bei Massm. Skeireins S. 138 haurnja (buccinator). Gael. còrn m. A drinking-horn or cup; a trumpet, Ahlwardt Ossian I. 101, frz. cornet, österr. kirnt (Horn; s. Heyse's Deutsches Wörterb.) dürften wohl nicht erst aus dem Latein herübergenommen seyn, da schon die Alten κάρνον und κάρνυξ als keltische Instrumente kannten. Dief. S. 104. Peis mular (physeter) südfranz. Dief. S. 79, d. i. prov. peis (piscis), nicht aber peitz (pecus) Diez Rom. Spr. II. 34 mit Gael. mial-mhara (d. i. bellua maris) oder mial-mhòr (b. magna), beides s. v. a. balaena. Dict. of the Highl. Soc. I. 645 Mial, aber auch miol (Laus, aber vor Alters: jedes Thier). Muc-mhara (eig. Secschwein), für Wallfisch, ist ähnlich gesagt wie im Sanskr. dshalaçûkara (water-hog) für Krokodill. Bask. aiseria Dief. S. 233 darf, weil ihm vorn die Lab. abgeht, nicht mit Baooúpa verglichen werden. Dieses bedeutet subjectiv fossor, vgl. βόθρος, βάθος, βυθύς und βυσ σός. Bask, zamaria S. 235 ist nicht youapos, sondern Sagmarius Du C., so wie zaldia viell. Zelter (tolutarius). Radlof Bildungsgesch. S. 39. 40.

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b) Pflanzen. Gael. und Ir. samhan, Eugl. savin (herba Subina); Ir. elm und leamh The elm tree (ulmus); teile, teileag A lime or linden tree (tilia, frz. tilleul, Engl. teil-tree); Welsch

war.

sarf 1) sorb (sorbus), 2) a serpent (Sanskr. sarpa); Ir. sail, saileach Common willow, sallow, Gael. sail or suil (the willow tree; the lettre S), BBret. halek Saule (Lat. salix, ahd. salo, Saalweide) mögen aus dem Lat. entlehnt seyn. Dies lässt sich aber von mehreren anderen nicht füglich annehmen. So úpis Dicf. 62, woselbst, ausser altfrz. larege, Espèce de pin, du quel on tire la térébinthine, Roqf. noch Gael. learag, The lurch tree, zu erwähnen Ferner betulla Dief. S. 206, Ir. beith, beth, Welsch bedwen, an welche Form mit d sich bedula bei Graff, Sprachsch. v. Birke, anschliesst. Der Vf. hat mich missverstanden, wenn er meint, ich hätte: Besen, statt, wie ich gethan, mit altfrz. bes (Birke), vielmehr mit bes (de la glue) verglichen. Ich fügte bloss zu Erläuterung des letzteren Lat. viscum hinzu. Bei Du C. findet sich i§ós, ó ẞúoxos, aber auch βύσκος, ἡ ἀγρία μολύχη. Μαίva silvestris, Malva d. i. span. malvavisco und mit umgedrehter Stellung franz. guimauve, vielleicht eine Kürzung aus ipiozos, hibiscus, Eibisch, und völlig von viscum verschieden. Ob Frz. guy (Mistel) wirklich, wie der Vf. S. 140 muthmasst, keltischen Ursprungs sey, steht dahin. Gael. uil'-ic, uil'-ioc aus uile (omnis) und ioc (medicamentum, sanatio), also navázeα, für Mistel; dies wäre also omnia sanans bei Pin. XVI. 95. p. 508 ed. Franz. Vgl. Radlof S. 198 und Mone Myth. Bd. II. S. 405. Vogelleim ist Gael. bìgh, aber auch bith (vgl. Engl. pith). - Ακτή Γάλα 201 oxoßiny" Dief. S. 90, BBr. skaô, skav (sureau), skaô-bihan m. (Hièble, plante qui est une espèce de sureau. A la lettre Petit-sureau), span. yezgo (frz, hièble) Planta parecida al sauco = walach. walach. soc, prov. sauc Diez I. 182, Lat. sabucus. Ist ozoẞiv u. s. w. vielleicht durch Metathese entstanden, wie Gr. oxéntEv Lat. specere? oder von sabucus ganz unabhängig, und schliesst die Griech. Form noch bihan mit ein? Welsch ysgaw m. dagegen ist Elder wood. Mit dous verwandt, obschon nicht Lehnwörter, sind Welsch derw m., Gael. obs. dair f. und darag f. (An oak tree); auch d named duir or doir i. e. darach, The oak tree, wie die gael. Buchstaben nach Pflanzen, welche zu Anfange den Laut enthalten, benannt werden), und daher dearmach (Eichenfeld) bei Beda, mit Gael. magh m. and f. (A field, a level country; a field of battle), das sich auch in vielen andern Ortsnamen findet. Dief. S. 160. Man hat, der heiligen Misteln wegen, oft daher Gael. Druidh, Welsch Derwyz (Druidae) geleitet; selbst Pin. XVI. 95 denkt schon an das

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Griech. Sous. Das letzte stammte nach Owen von dùr (quercus) und gwyz A state of recognition or Knowledge; presence; gwyzva (Bardenversammlungsort). BBret. gwiziek adj. Savant, instruit. Gouzout pour Gwézout non usité v. a. Savoir. S. auch Mone Myth. II. 386 ff. Der Vf. nimmt S. 101 an der Herleitung einigen Anstoss; allein, erwägt man, dass gwyz höchst wahrscheinlich mit eidévu, Sanskr. vid (woher ja auch Vêda) zusammenhängt, und Gael. fadh, fàidh (vates), vgl. rücksichtlich des Anlauts z. B. feàrna Welsch gwern (Erle), vielleicht keines anderen Stammes ist, so gewinnt die Vermuthung grosse Wahrscheinlichkeit, dass Druidae als Compositum (u oder w kann sowohl dem ersten als dem zweiten Worte angehören): Eichenkundige bezeichne. Formen, wie Ir. druach, würde ich als Adjectiva, ahne Composition, betrachten. Βρεταν νικὴ ἢ βεττονική (Rumex aquaticus) Sprengel, Gesch. d. Bot. I. 146. Radlof, Bildungsgesch. d. Germ. S. 198. Dief. S. 51. In dem Dict. of the Highl. Soc. Vol. II. p. 862 Betonica:" und p. 1001: "Vetonica: Lusmhic-bheathaig, glasair choille," aber Vol. I. p. 604. Lus-beataig Betony: betonica, officinalis, p. 116. Biatas: Betony: betonica, herba," Ir. biatas, biatuis m. Betony; beat-root; sea-beat; beta maritima (also wohl Vermengung mit dem SecMangold, Lat. beta, Radlof S. 180, welches im Highl. Dict. I. 120. II. 862. durch biotais übersetzt wird). Gael. beath ag bedeutet 1) Rebecca, 2) apis (st. beach), 3) fagus und lus-mhic-bheathaig wird daraus zu deuten seyn, wie lus (herba)- mhic (filii) - chuimein i. e. cuminum; oder der wilde Thymian lus-mhic-rhig-bhreatuinn (eigentl. herba filii regis Britannorum). Wäre nun Beathag in jener Composition Rebecca, wie Maria in LusMàiri, Marigold: calendula, so fiele natürlich alle Beziehung zu Vetonica, welches Plin. ohnehin auf die Vettones bezieht, fort. Baditis (Nymphaea) Dief. S. 197, nach Highl. Dict. II. 944 Nymphaea: Bile (flos) bhàite; I. p.117 Bileag-bh àite. I. 379. II. p. 833 Duilleag-bhùite, wohl nicht von bata (clava), ungeachtet diese Pflanze auch clava Herculis hiess, sondern von bàite oder baithte (daher wohl d-t) d. i. (aquâ mersus) part. praet. zu bàth (mergere), so dass Radlofs Erklärung von baditis S. 197 durch Bademädchen, mit Ausnahme der Verwechselung von dùileag (puellula pauper) mit duilleag (frons, coma arboris), Grund hat. — Πεμnédovla Dief. S. 169. Hier fehlt das von mir schon Et. Forsch. II. angeführte Welsche pumnalen (pen

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sia.

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taphyllon Isid. Origg. p. 548. ed. Lindem.); bei dem Gaelen Seamrag chùig-bhileach (quinquefolium) d. h. fünfblätteriger Klee. - Mit Belovxávdas (uvqióquilov) vergliche sich den Buchstaben nach allenfalls ceud-bhileach (100-blätterig), was aber Centaurea bedeutet, dem der Gael. Name, wie der Deutsche: Tausendgülden - Kraut, irrig sind accomodirt worden. Lus-chosgaidh-na-fola (d. b. herba sistens sanguinem) und athair-thalmhainn (pater terrae) sind die Gael. Namen für Achillea millefolium. Zu novéu (dotεμioiu) vgl. Radlof S. 198 und Finn. pujo Artemisia vulgaris, Beifuss, Holl. byvoet, Ir. mughard, Engl. mugwort ArtemiOsiuos (Tis?) Aristolochia Du C., Matricaria parthenium L. bei Radlof, scheint, wie Dief. S. 151 mit Recht vermuthet, nicht Gallisch, sondern aus Griech. Tesis zu deuten. Velarus (oder Vela)... erysimon Plin. XXII. 75. d. i. hier die Brunnenkresse (Sisymbrium nasturtium), obschon Sprengel Gesch. d. Bot. I. 155 qvoquor beim Diosc. als Sis. polyceratum bezeichnet. Dagegen ist qúoov (irio) beim Theoph. Alyssum sativum Sprengel I. 79, worauf sich Plin. als auf eine schon früher XVIII. 22 von ihm besprochene Pila..ze wieder zurückbezieht s. Hard. Da nun beim Nikander der Hederich (Erysimum officinale) ebenfalls tiqúoov heisst Sprengel I. 109 unstreitig wohl auch als Heilpflanze von ἐρύομαι, so begreift sich, wie Adelung vela und Radlof S. 202 vela und velarus als Hederich haben nehmen können; wird doch selbst bei Roqf. velar Tortelle, sorte d'herbe portant une gruine noire als altfrz. angegeben, was gewiss auch nur eine, auf die erste Stelle beim Plin. sich stützende, irrige Angabe ist. Velarus, vgl. Mone Myth. II. 534-5, Dief. S. 51 wird man demnach entschieden für Brunnenkresse halten müssen. Ir. biolar, Gael. biolaire f. Cresses. Biolaire dur-lus d. h. Wasserkraut, oder b. an fhuarain (fontium) Water cresses. Welsch berwy'r gauav Wintercresses (gauav Winter), span. berro (Cresson ). Utrum, vitrum Radlof S. 291. Dicf. 27, Russ. waida, poln. urzet sinito, der Waid. ", Mhd. weitin, blau, das Adj. von weit; weitinaz, coeruleum" Benecke, z. Wigalois, Grimm II. 67. Welsch gwydyr Of glass, of a glass colour, of a greenish blue colour. Gwydyr m. Glass. Vgl. Lat. vitrum, Glas; beide wohl von der Farbe; mhd. der glast, das helle Licht, und gles sum, Bernstein.

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Nun

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Der

heisst der Waid aber auch glastum, Sprengel Gesch. d. Bot. I. 155. Diez I. 80. Dief. S. 139, bei Roquef. I. 656. altfr. gaiste, glaston, guasdon, guesde, vouede, waide cet. L'herbe nommée glaston teignoit en couleur bleue céleste ou azurée (weitin, aëreus' Grimm a. a 0.), tirant sur le noir, und p. 691, wo glas Couleur bleue mit Lat. glacies, wie glay, glu Verdure und glason (mit unorganischem 1), wason, frz. gazon (deutschen Ursprungs s. Diez 294) mit yλavxós ohne genügende Gewähr verglichen werden. Einschub eines s macht Diez I. 266 und eines / 269 in romanischen Wörtern wahrscheinlich, und nimmt so das / im spau. gualdo 282. Jedenfalls möchten sich hier wohl zwei oder mehr ursprüngliche Wörter widerrechtlich gemischt haben; denn ἰσάτις, woher ισατωδής (also wohl mit Weglassung des d, Dissimilations halber), fügte sich, unter Voraussetzung der Aphärese eines Digamma, trefflich zu mehreren der franz. Formen. Im BBr. glaz, glas Vert, bleu, qui est de couleur d'azure. Gris. Pale. Gacl. glas Grey; pale; wan. Dubh-ghlas Dark grey; Welsth dutas A blackish blue. It is the appellation of many rivers in Wales and other parts of Britan. (Ob daher der Eigenn. Douglas?). Wau, frz. yaude Radlof 291-2, Ir. buidhe mor Wiid woud, dyer's weed, yellow weed; Reseda luteola, von buidhe Adj. yellow. Brace (Getreideart) Plin. XVIII. 9 bei Roqf. altfr. brace Seigle (Lat. secule, Gael. seagal Rye) ou méteil, bled mélangé de seigle. Gael. brach To ferment, malt (braxare), Ir. braich Malt, altfr. brais Dief. S. 210.- Koupμι, κόμμα Bier, Dief. S. 123 hätte noch angeben sollen Gael. obs. corm m. A Kind of beer or ale; cormach A brewer; cuirm f. A feast, a banquet (also wohl in dem Sinne, wie wir von Kirmesbier [Kirchmess-Bier] dergl. reden); coirm f. A kind of beer or ale used of old in Irland; a pot companian. M'Leod and Dewar, Dict. Auch daselbst Gael. creamh m. (mh gesprochen wie w, wodurch es sich Wallis. cwrw, cwryv und Lat. cerevisia, altfr. cervoise Diez 80, s. auch ceria, celia bei Freund, Lat. Lexicon nähert) Beer (Gael. auch bedir und leann); aber auch wild garlick; a leek, wesshalb Radlof 185 xoóuvov damit vergleicht, was aber wegen Welsch grav und garlleg (garlick) unthunlich scheint. S. noch über die Namen des Bieres Radlof, Bildungsgesch. d. Germ. S. 168.-

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(Die Fortsetzung folgt.)

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