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von der verschiedenartigsten Beschaffenheit wird in Russland gefunden, und viele derselben schienen durch ihre mit der Geschichte unvercinbaren Aufschriften unauflösliche Räthsel darzubieten. Hr. Frähn ward auch durch seine vieljährige Beschäftigung mit den Münzen der Châne von Kiptschak veranlasst, jenen Russischen Münzproblemen seine Aufmerksamkeit zuzuwenden, und er unterscheidet nun zwei Hauptgattungen derselben, deren jede wieder mehrere Unterarten hat. Die erste Hauptgattung enthält diejenigen Bilingues, auf denen die arabischen oder tatarischen Inschriften von den Russen selbst componirt sind, und eine reelle Bedeutung und bestimmte Beziehung haben. Die erste Unterart dieser Hauptgattung bilden solche Münzen, welche in Russischer Schrift den Namen des Russischen Fürsten führen, und zugleich in arabischer Schrift den Namen des damals regierenden Chanes von Kiptschak, als des Oberherrn. So hat eine Münze auf dem Avers ein Brustbild mit der Russischen Umschrift: Grossfürst Dmitrii, [es ist Dmitrii Donskii]; auf dem Revers die sehr

السلطان توتناميش wohlgerathene arabische Aufschrift

As os d. i. Sultanus Tultamisch chân, vivat!

die Münze fällt also in die Jahre Chr. 1383 1389. Solche Münzen finden sich noch von den Grossfürsten

Wasilii Dmitriewitsch, Wolodimer Andreewitsch, Jurii Dmitriewitsch, Boris Konstantinowitsch. Die zweite Unterart dieser Hauptgattung bilden ein Paar Münzen von Iwan Wasilicwitsch dem Grossen ao. 1462 – 1505. Die Verhältnisse zu den Chanen von Kiptschak hatten sich nun geändert; die russischen Fürsten waren nicht mehr abhängig von ihnen. Daher erscheint nicht mehr der Name dieser Châne auf den russischen Münzen; doch führen diese einige andre tatarische Worte in arabischer Schrift, wahrscheinlich um den Curs dieser Münzen unter den Tataren zu befördern; z. B. die

d i Moskaus Geld ist مسکو اقباسی بودر Worte

dies. Die zweite Hauptgattung enthält theils Bilingues, theils Unilingues, auf denen die arabischen Inschriften durchaus willkürlich und bedeutungslos sind. Diese Hauptgattung überwiegt die erste weit an Zahl der Münzen und Mannichfaltigkeit der Stempel. russischen Münzmeister wollten diesen Münzen Curs unter den Tataren verschaffen, und um ihnen deshalb einen tatarischen Anstrich zu geben, entlehnten sie aufs Gerathewohl von den ersten besten Münzen der Tataren einige arabische Schriftgruppen, die sie bald vollständig, bald verstümmelt, bisweilen bis ins Unkenntliche verzerrt, auf ihre russischen Münzen setz

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den häufig zu wahren monstris. Ebenso finden sich bekanntlich unter den Persischen Samaniden - Münzen viele Exemplare mit grässlich entstellter Schrift, die Hr. Frähn für barbarische Copieen erkennt, welche von den Wolga - Bulgharen im neunten und zehnten Jahrhundert angefertigt wurden, zum Behufe ihres Handelsverkehres mit der Bucharey. Als Unterarten dieser zweiten Hauptgattung unterscheidet Hr. Fr. a) bilingues mit oder ohne Bild; b) unilingues, welche auf der einen Seite russisch figurirt sind, auf der andren arabische Inschrift führen; c) ganz arabische. Als Beispiel der ersten Unterart diene eine Münze, welche auf der Vorderseite ein Stück des arabischen Titels von einer Münze des Dschani bek, mit der russischen Umschrift: Grossfürst Wasilii Dmitriewitsch, führt; auf der Kehrseite das muhammedanische Glaubensbekenntniss von einer Münze des Usbek. Hr. Fr. beschreibt Beispiele dieser verschiedenen Unterarten, und giebt dann specielle Bemerkungen zu manchen derjenigen Exemplare welche in Hn. Chaudoirs Werk über die Russischen Münzen aufgeführt sind.

In Bezug auf Titel und Namen der neueren Châne von Chiwa, [sprich Kiwa, nicht Schiwa] und Bochâ– ra hat Hr. Frähn in dem Bulletin scientifique der PeDic tersburger Academie der Wissenschaften eine Berichtigung abdrucken lassen, unter dem Titel: Ueber ein Paar stereotyp gewordene Fehler in den Namen der jetzigen Chane von Chiwa und der Bucharei. Nämlich in vielen älteren und neueren Schriften, auch in Murawjews Beschreibung seiner Reise nach Chiwa, heisst es der officielle Titel des Chânes von Chiwa ist Taksir; Georgi in seiner Beschreibung aller

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Wort, welches eigentlich: Vergehen, bedeutet; aber es wird in der Bucharei überall als Höflichkeitsformel in die Rede eingemischt, besonders wenn man zum Chane spricht, wie unser deutsches: bitt' um Entschuldigung. Daher haben sich denn unsre abendländischen Reisenden und Statistiker die Entdeckung angeeignet, der officielle Titel der Chane in der Bucharei sey: bitt' um Entschuldigung. Die Herausgeber der französischen Uebersetzung der Reise Murawjews, die Herren Eyriès und Klaproth, haben sich auch bei diesem seltsamen Taksir - Titel beruhiget, und eine vermuthlich von Klaproth herrührende, Note beigefügt, welche lautet: Taksir répond aussi au mot latin cunctator, wie wenn der Chân von Chiwa etwa das Prädicat eines Fabius cunctator führte. Freilich, so oft Klaproth sich auf Arabisches oder Persisches einlässt, zeigt er den grössten Mangel an Sprachkenntniss, trotz aller bitteren Kritiken, welche er gegen andre verfasste. Er hat diesmal seinen Meninski aufgeschlagen, welcher bei als erste Bedeutung setzt cunctari. Der Ausdruck cunctari ist nicht recht passend; besser wäre omittere, negligere; denn die Unterlassungssünde ist gemeint, und der Kâmûs erklärt das Wort daher durch impar fuit und

eigenen Namen, sondern aus kindlicher Pietät auf den Namen seines verstorbenen Vaters fertigen.

Die Schrift Nr. 3 giebt eine Probe einer Ausgabe des bekannten arabischen Werkes Kartûs, welche der Vf. zu liefern beabsichtigt, uud zu deren AusEr hat führung wir ihn nur sehr ermuntern können. sich zum Behuf seiner orientalischen Studien längere Zeit zu Paris, London und Leyden aufgehalten, und ist noch ein Schüler unseres Altmeisters Silvestre de Sacy, welchen er zum Grabe begleitete. Das Werk Kartâs oder Kirtas 3 erzählt in fünf Abschnitten 1) die Geschichte der Idrisiden x im nordwestlichen Afrika, welche Dynastie die Stadt Fes

gründete; 2) die der Senâtiden äls; ebendaselbst, welche Dynastie wir gewöhnlich Zeiriden nennen; 3) die der Lemtuniden oder Morabiten ägs but welche die Spanier Elmoravidos nennen; 4) die der Muwachchedin welche

المرابط اللمتونية

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el halim; viele andre Handschriften nennen ihn

Abu mohammed salich ben abd صالح بن عبد الحليم

Abul has أبو الحسن على بن عبد الله بن أبي زرع reliquit. Indess fiel es Merinshi doch nicht in ترک

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diesen Infinitiv cunctari, cunctatio, zu verwandeln in ein Nomen agentis: cunctator. Als Name des regierenden Chânes von Chiwa wird in einem zu Paris an

gefertigten, und nachher in andre Schriften übergegangenen, Verzeichnisse der Fürsten Asiens angegeben: Rahman-kuli Chân; allein es muss heissen Allah-kuli Chan. Letzterer führt die Regierung seit ao. 1826 und Rahman-kuli Chan ist sein jüngerer Bruder. Als Name des jetzigen Chanes der Bucharei wird in jenen Schriften angegeben Batkar Chân. Dies ist eine Verdrehung des wahren Namen Behâdur Chan, welcher dem mit der Persischen Sprache vertrauten hinlänglich bekannt seyn wird, da er bei den Fürsten jener Gegend schon seit Jahrhunderten so häufig vorkommt. Münzen lässt dieser Chân bisher nach der dortigen Sitte nicht auf seinen

san ali ben abdalla ben abi sara, so dass auch nicht ein einziger Theil dieses Namens mit dem in der Upsalischen Handschrift angegebenen übereinstimmt. Bei Hadschi chalfa heisst er wieder anders, nām

Ali ben علی بن محمد بن عمر بن أبي زرع

lich mohammed ben omar ben abi sara. Hr. Tornberg erklärt sich für den mittleren dieser drei Namen, aus welchen er dann einige Bestandtheile nimmt, um daraus den auf dem Titel seiner Schrift gebrauchten Namen Abul hassan ibn abi zera zu bilden. Das Wort in diesem Namen ist, wie ich vermuthe, Ɛ›j

زرع

zu vocalisiren. Im Kâmûs scheint das Wort nicht als

Nomen proprium angeführt zu seyn; indess darf dies kein Bedenken erregen, da der Kamis in Aufführung Kâmûs der Eigennamen keinesweges vollständig ist. (Der Beschluss folgt.)

ALLGEMEINE LITERATUR LITERATUR ZEITUNG

März 1840.

ORIENTALISCHE LITERATUR.

1) PETERSBURG, in d. Druckerei der Academie der Wissenschaften: Ein neuer Beleg, dass die Gründer des Russischen Staates Nordmannen waren, und zugleich Aufklärung über den bisher fast gar nicht gekannten Arabischen Reisenden, aus dessen Werke dieser Beleg entnommen; von Christian Martin Frähn u. s. w.

u. s. W.

(Beschluss von Nr. 48.)

Das Werk ist schon durch drei, freilich nicht voll

ständige, Uebersetzungen bekannt. Zuerst übersetzte es Petit de la Croix ins Französische auf den Wunsch des Schweden Sparwenfeldt. Diese Uebersetzung, mehr eine freic Paraphrase, ist nicht ge

fe; nur hat er auch manches weggelassen, namentlich längere Gedichte. Dombay spricht von einem grossen Kartâs in mehreren Bänden, und von einem kleinen Kartás, für welchen letzteren er das von ihm übersetzte Werk hielt. Aber Hr. Tornberg ist hierüber andrer Meinung. Er sagt, von einem grossen Kartas in mehreren Bänden hat sich bis jetzt nichts in unseren Handschriftensammlungen gefunden, und der grosse Kartûs wird das uns bekannte Werk in einem Bande seyn; aber zu Oxford befinden sich zwei Epitomae dieses unsres Werkes, und diese werden unter dem Ausdrucke: kleiner Kartas verstanden worden seyn. Uebrigens ist Kartâs eigentlich auch nicht der Titel des Werkes, sondern nur ein Wort aus dem Titel, welcher in den verschiedenen Handschriften auch ziemlich verschieden lautet. In der Upsalischen ist erlägg

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welches De la اخبار ملوك المغرب وتاريخ مدينة فاس druckt; eine Abschrift davon befindet sicht zu Upsala

in vier Quartbänden, und enthält viele Lücken, vielleicht weil der Uebersetzer über den Sinn solcher Stellen zweifelhaft blieb. Dann lieferte Dombay ao. 1794 seine deutsche Uebersetzung unter dem Titel: Geschichte der mauritanischen Könige; in zwei Octavbänden. Sie schliesst sich freilich treuer an den Text, lässt aber sehr viel aus, sowohl Prosa, wie eingestreute Gedichte; auch die ausführliche Beschreibung der grossen Moschee zu Fes ist weggelassen, obgleich Dombay durch seinen langen Aufenthalt in der Barbarei diese vielleicht am besten hätte erläutern können. Die dritte Uebersetzung ist eine neuere portugiesische: Historia dos Soberanos Mahometanos das primeiras quatro Dynastias, et de parte da quinta, que reinarão na Mauritania, escripta em arabe por Abu Mohammed Assalch, filho de Abdelhalim, natural de Granada, e traduzida, e annotada por Fr. Jozé de Santo Antonio Moura, Ex Geral de Congregação da Terceira ordem da penitencia. Lisboa, 1828. 4. Dieser Portugiese hält sich also an denjenigen Namen des Vfs., welchen die Upsalische Handschrift giebt. Er benutzte, wie er sagt, vier sehr gute Handschriften, und Hr. Tornberg giebt ihm das Zeugniss, dass seine Uebersetzung die beiden andern weit übertref

Croix ausdrückt durch: Le familier attaché aux parterres d'Al cartas, touchant les histoires des rois de Mauritanie et les annales de la ville de Fez. Aber nach einer Randleseart soll statt stehen

und hiernach giebt Hr. T. den Titel familiaris exhilarans in hortis chartae. Andre Handschriften

welches denn bedeuten المطرب روض القرطاس haben

Das

würde familiaris exhilarans hortos chartae. Wort Kartûs, welches freilich ausser charta auch noch andre Bedeutungen hat, ward vom Vf. gewählt um einen passenden Reim zu dem Namen der Stadt Fás zu erhalten. Diesen Namen sprechen wir Fes aus, vermöge der sogenannten Imâlet oder Inclination, d. h. Inclination des Vocales à zu e oder ie, welche im Mauritanischen und Maltesischen üblich ist.

Der von Hn. T. hier bekannt gemachte Abschnitt ist entlehnt aus dem Anfange der Geschichte der Morabiten, und betrifft die Ereignisse bis zum Jahre Hedschr. 453, wo das bereits gegründete Reich der Morabiten sich in zwei Theile spaltete. Nämlich der Fürst Abu bekr ben omar zog mit einem Heere durch die Wüste in das Innere Afrikas, unterwarf die dor

tigen Stämme, und stiftete hier einen neuen Staat, dessen Geschichte im Dunkeln liegt. Er liess in Mauritanien seinen Vetter Jussuf ben teschfin zurück, welcher den dortigen Staat zu hohem Glanze erhob. Er erbaute die neue Hauptstadt Merakesch, welche wir Marocco nennen, ging nach Spanien über, erfocht den Sieg bei Badajoz ao. Hedschr. 479. Chr. 1086 gegen die Christen, und eroberte in kurzer Zeit den grössten Theil Spaniens. Hn. Tornberg's Uebersetzung des arabischen Textes ist bei weitem treuer als die Dombay'sche, und übergeht nichts. Gleichwohl könnte sie öfter dem Texte noch genauer folgen,

ohne dass wir damit eine barbarische Buchstäblichkeit verlangten. Sie schaltet bisweilen Sätze ein, von denen im Texte nichts steht, und deren Einschaltung zur Herstellung der Deutlichkeit auch nicht nöthig seyn dürfte. Selbst die Deutlichkeit und Uebersichtlichkeit möchte bisweilen noch gewinnen durch einfacheres Anschliessen an den Text. Wir nehmen als Beispiel den Anfang des Abschnittes. Er lautet:

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Hr. T. ut urbem ab incursionibus Berberorum defenderet; indess bedeutet das Wort all doch nicht urbs, sondern: Seite, Grenze; also: damit sie die

احمد بن يعقوب الهمداني Berbern von ihrer Grenze abwehren möchten. In den ذكر محمد بن الحسن بن ,Versen S. 42, welche den Adel des Sinhadsch preisen صاحب كتاب الاكليل في الدولة الحميرية أن لمتونة

heisst es im ersten Hemistich:

أكرم به من نسب صريح

ولد عبد شمس صنهاجة وصنهاجة فخذ فخذ

من

من

بن وائل بن حمير وان الملك افريقش بن وائل بن حمير لما ملك حمير خرج غازيا نحو بلاد المغرب

دو

Es berichtet Mohammed ben el hassan ben achmed ben jakub, der Hamdanite, der Vf. des Buches: die Krone in Bezug auf die Himjarische Herrschaft, dass Lemtûna ein Zweig von Sinhadscha ist, Sinhâdscha aber ein Zweig aus dem Geschlechte Abd schems ben wathil ben himjar; und dass der König Afrikesch ben wâthil ben himjar, als er zur Herrschaft Himjars gelangt war, auszog kriegend nach den Gegenden des Westens." Hn. Tornberg's Uebersetzung ist folgende: Muhhamed ben Hhassan ben Ahhmed ben Jakub Hamedanensis, qui librum Corona de dynastia Hhimjaritica inscriptum composuit, haec refert:,, Lemtûna gens originem ab Ihimjaro ita trahit, ut Sanhâdja, cuius pars est Lemtina, tribus sit populi Veled Abd Schems ben Vathel ben Hhimjar adpellati. Quod si quaesiveris, quomodo in Meghreb commigraverit, id sic factum esse invenimus. Tempore, quo rex Afrikesch ben Vathel ben Hhimjar summum in Hhimjaritas exercebat imperium, is expeditione in Meghrebi regiones facta, cet. Hier hat Hr. T. also einen ganzen Satz eingeschaltet, welcher im Text nicht steht, nämlich: Quod si quaesiveris, quomodo in Meghreb commigraverit, id sic factum esse invenimus. Das gentilitium wird wahrscheinlich nicht von

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sagt: ein درهم قلَةٌ prosapia, indem man نسب zu

vollwichtiger Dirhem. Die Worte S. 57; , ne pereat potentia vestra, sind etwas zu weitläuftig paraphrasirt durch S. 92. Sic enim fieri potest, ut imperium vestrum et bona, qua adhuc usi estis, fortuna abeat. Dombay fasst sich hier kürzer, und setzt S. 202 für jene arabischen Worte blos:,, sonst ist euer Verdienst verloren." Es wird S. 61 erzählt, Abu bekr sey aus der Wüste gekommen, um den Jussuf ben teschfin abzusetzen; dieser sey ihm aber trotzig entgegen gezogen. Zuerst habe er dem Abu bekr ein zahlreiches Heer gezeigt; dann heisst es von

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عن الامر

mehr, wie es mit jenem [Jussuf] beschaffen sey, und erkannte, dass er nicht abtreten würde um seinetwillen von der Herrschaft, d. h. dass Jussuf sich durch ihn nicht würde absetzen lassen. Also machte Abu bek nun gute Miene zum bösen Spiel, und bestätigte den Jussuf. Hr. T. scheint jenen Sinn der Worte af nicht aufgefasst zu haben, da er jene Stelle übersetzt: His dictis omnino persuasus est Abu becr, Jusufum nullo modo separationem intendere; dies würde das Gegentheil dessen seyn, was der arabische Vf. andeuten wollte. Denn dieser will andeuten: Jussuf sey dem Abu bekr als ein solcher erschienen, der selbstständig seyn wolle, und sich nicht absetzen liesse. Dombay scheint S. 211 diesen Sinn erkannt, oder geahndet zu haben, obwohl er es nicht wagt, die Worte selbst zu übersetzen; er setzt nämlich blos: Ebu bekir sah gar bald den wahren Sinn dieser Antwort ein.

In der Einleitung theilt Hr. T. auch einen interessanten Abschnitt aus Ebn chaldûn über die Eintheilung des Gebietes der Berbern im Text und UeberDer arabische Druck ist sehr sauber setzung mit. und deutlich. Wir wiederholen unsren Wunsch, dass Hr. T. seine Absicht in Bezug auf Herausgabe des Ganzen ausführen möge, und fügen dabei nur noch hinzu, dass etwas festeres, stärkeres Papier als zu

dieser Probe genommen werden möchte, und dass Hr. T. die Vocalpunkte nicht durchaus weglassen möge. J.G. L. Kosegarten.

LEIPZIG, b. Vogel: Ali's hundert Sprüche, arabisch und persisch paraphrasirt von Reschideddin Watwat, nebst einem doppelten Anhange arabischer Sprüche herausgegeben, übersetzt und mit Anmerkungen begleitet von M. Heinr. Leber. Fleischer, ord. Prof. der orient. Sprachen an d. Univ. Leipzig und Mitgl. der asiat. Gesellsch. in Paris. 1837. VII u. 137 S. 4. (1Rthlr. 16 gGr.) Eine musterhafte Arbeit, welche der verewigte de

Sacy noch in seiner letzten Recension für das Journal des Savants (Fevr. 1838) mit verdientem Lobe gekrönt hat! Wir wollen nicht verfehlen, ihrer, wenn auch etwas spät, mit der ihr gebührenden An

erkennung in unsern Blättern kurz zu gedenken und dieselbe besonders jüngern Orientalisten, welche die ersten Elemente des Arabischen und Persischen überwunden haben, als geeignete Lectüre zu empfehlen. Der Herausgeber legte dabei die Handschrift Nr. 198 der Dresdener königlichen Bibliothek zu Grunde. Er theilt aus derselben drei Sammlungen von Sentenzen mit, deren erste, die angeblichen Sprüche Ali's enthaltend, von dem persischen Dichter Watwat

aus dem 13. Jahrhundert herrührt. Zwar ist dies in der Dresdener Handschrift nirgends bemerkt der Anfang der Einleitung fehlt darin aber nach dem, was Hammer - Purgstall, der eine vollständige Handschrift der Watwat'schen Sammlung besitzt, in den Wiener Jahrbüchern (Bd. 37. S. 294 und Bd. 76. S. 199) darüber gesagt hat, kann man, wenn man die hier gegebene Einleitung und Nachschrift verDer arabische Text gleicht, daran nicht zweifeln.

dieser Sprüche nebst einer prosaischen persischen Uebersetzung ist nach einem Weimar'schen Codex bereits im J. 1834 von Stickel edirt (s. E. B. der A. L. Z. 1834. Nr. 110), welche Ausgabe von Hn. F. in den Anmerkungen mehrfach berichtigt wird. Watwat hat zu jedem Spruche für's erste eine in gereimter Prosa abgefasste arabische Paraphrase, dann eine doppelte persische Erklärung, eine in Prosa und eine andere jedesmal in einem von ihm selbst gedichteten Doppelvers bestehende gegeben. Einige Sprüche mit dieser poetischen Paraphrase fand Hr. F. in einem andern Dresdner Codex (Nr. 108), sowie den Text einzelner Sprüche in andern edirten Sammlun

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