Der Flotte Bursch, oder Neueste durchaus vollständige Sammlung von Sämmtlichen jetzt gebräuchlichen burschicosen redensarten und Wörtern: so wie eine genaue Aufführung aller Sitten und Gebräuche, welche bei comitaten, aufzügen, Weinbier- und Fuchscommerschen oder sonstigen solennen Festivitäten vorkommen und Strenge Beobachtet Werden müssen; nebst einem Appendix mehrerer Originale, originellen Einfälle und anekdoten aus der Burschenwelt. Ein Product froher Laune für alle Universitäten Deutschlands von C.B. von Rag---y. u.aW. Nauck, 1831 - 130 Seiten |
Häufige Begriffe und Wortgruppen
altes Haus Anschiß Anstand Ausdruck bedeutet Besen Bier bierhonorig brave Bruder Studio Bursch genannt Burschenschafter Burschensprache Burschenwelt Burschenwichs burschicose Ceremonie Cerevis classisch Comitirte commandirt Commersche Delicatessen derjenige Bursch dieſem Duelle Ehrengang Ehrenwort entriren Epauletts erst fagt fast synonym Fechtboden feierliche fein feinklötig fich fidolen flotte Bursch Fuchs Füchse Fuß Gånge gebraucht Geld gewiß gewöhnlich Glas Grafen große Halle häufig heißt ſo heißt so viel Hieb i. e. Jemanden indem irgend iſt Janitscharenmusik jezt Kazenjammer Kerl Klinge Kneipe Knill Landsmannschaften läßt lich ließ losgehen machen Mädchen Manichåer Marqueur Mensur Mensur treten muß müſſen namentlich Nurbe Paukanten Paukarzt pauken Pedell Philister Pomade Pump Rappieren Rappierjunge Redensart Regel Renommiren Såbel sagt Schiß Schläger Schmollis Secundant ſein ſich Silentium Sitte Skandal ſo viel Spaß Stiefel Student genannt Stulp Sturz Subject Substantiv synonym thun trinken üblich Univerſitäten unsere Verbindung Verschiß versität versteht Vortrinken Weise weiß Wirth wohl Wort Ziegenhainer
Beliebte Passagen
Seite 83 - Sitte ist. In der Regel kommandiert jemand aus der trinkenden Gesellschaft, worauf dann alle Mittrinkenden die Gläser ergreifen, auf dem Tische damit reiben, nach geschehenem Reiben das Glas an das linke und rechte Ohr, dann an die Nase setzen und endlich, nachdem dieser edle Stoff alle benannten Teile wenigstens mit seinem Gerüche erfreut hat, kann der Trinkende das Glas leeren, muß aber dasselbe sogleich, nachdem er es ausgetrunken hat, mit einem derben Klopfen auf den Tisch stellen. Diese Erfindung...
Seite 52 - Hauspump wird der Credit bei dem Hausphilister genannt. Heben, einen, heißt so viel, als: ein Glas trinken, oder auch, wie man im gewöhnlichen Leben sagt: einen fassen. Der hat gut gehoben, ie er ist benebelt. Hebräisch lernen, synonym mit versetzt sein und Gevatter stehen. Heide. Mit diesem Namen wird ein groß
Seite 93 - Aus» druck neuerer Zeit, denn früher sagte man für Schwoof — Schwanz — und namentlich war es in Halle Sitte, jeden Tanzkniff — Kuhschwanz — zu nennen, wofür man jetzt Kuhschwoof sagt. Schwoofer, ein leidenschaftlicher Tänzer.
Seite 34 - Feinklötig. Alles, was dem Burschen zu anständig erscheint, so daß es ihm nicht behagt, nennt er — feinklötig — , z. B. die Kneipe, der Rock ist Mir zu feinklötig.
Seite 71 - Nusche ist ein schwächlicher Student, der nicht vermögend ist, die Klinge zu führen, und es sich auch nicht angelegen sein läßt, es zu erlermn. .i > ,O.
Seite 90 - Füchse <ie die nassen) ha» bcn die Verpflichtung auf sich, die Waffen auf den Paukplatz zu bringen, welches Hinbringen man schleppen nennt. Der Fuchs selbst heißt dann der Schlepp fuchs, und hat dafür das Glück, der Pauker« als Zuschauer beiwohnen zu können.
Seite 61 - . e. betrunken. Ein Lieblingsausdruck des Burschen. Auch wird dies Wort für originell, verrückt, gebraucht, z. B. ein kniller Kerl, dh ein originelles Subjeet. KnMität, BetrnnkenheK. Knote heißt jeder Handwerbsoursch , auch be» legt der Bursch jeden Philister Mit diesem Namen, der sich m«ch>roz,re und unanständig gerirt hat.
Seite 68 - Mollig, ein Lieblingsausdruck des Burschen, der den höchsten Grad seines Wohlbehagens anzeigt. Das ist eine mollige Kneipe.
Seite 105 - Geld ge« sagt, jedoch drückt es nicht einen so starken Grad aus, als das Wort verludern.
Seite 117 - Rand, so viel als das Maul halten, z. B. halt den Rand, Philister'.